DE968979C - Verfahren zur Vorbereitung von sauren Eisenerzen fuer die Verhuettung im Hochofen durch Sintern mit Kalkzuschlag - Google Patents

Verfahren zur Vorbereitung von sauren Eisenerzen fuer die Verhuettung im Hochofen durch Sintern mit Kalkzuschlag

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DE968979C
DE968979C DEM2789D DEM0002789D DE968979C DE 968979 C DE968979 C DE 968979C DE M2789 D DEM2789 D DE M2789D DE M0002789 D DEM0002789 D DE M0002789D DE 968979 C DE968979 C DE 968979C
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sintering
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DEM2789D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Helmut Wendeborn
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GEA Group AG
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Metallgesellschaft AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B1/00Preliminary treatment of ores or scrap
    • C22B1/14Agglomerating; Briquetting; Binding; Granulating
    • C22B1/16Sintering; Agglomerating

Description

  • Verfahren zur Vorbereitung von sauren Eisenerzen für die Verhüttung im Hochofen durch Sintern mit Kalkzuschlag Zur Vorbereitung saurer Eisenerze für die Verhüttung im Hochofen durch Sintern mit Kalkzuschlag, zweckmäßig unter 2 bis 3 mm Korngröße, ist bereits vorgeschlagen worden, das feine Eisenerz., gegebenenfalls mit einem Anteil oder das gesamte Stückerz, in Mischung mit dem gesamten Kalkzuschlag, den der Hochofen benötigt, oder mit der Hauptmenge des Kalkes zur Sinterung zu bringen.
  • Nicht nur Kalk, sondern auch andere Zuschläge, die der Hochofen erfordert, können zweckmäßig in den für Kalk bekannten Korngrößen der zur Sinterung gelangenden Mischung beigegeben werden, z. B. Bauxit oder auch Chloride, wenn diese für den Betrieb des Hochofens, z. B. bei zinkhaltigem Erz, erforderlich sind.
  • Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung der bekannten sauren Eisenerz-Kalk-Mischung, bei der Gips, gegebenenfalls zusammen mit Kalk, als Zuschlag beim Sintern von sauren Eisenerzen verwendet wird. Sie besteht darin, daß der Gipszuschlag zu der zu sinternden Mischung so hoch bemessen wird, daß Röstgase mit etwa z1/2 bis 4'/20/0 Schwefeldioxyd oder mehr entstehen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß man den Gipszuschlag unbedenklich in diesem Maße erhöhen kann, ohne daß der Schwefelgehalt des Sinters in unzulässiger Weise steigt, wenn man aus feinen Eisenerzen, z. B. Flotationskiesabbränden oder Flugstäuben, wie Gichtstaub und aus feinem Gips vor der Sinterung ein inniges Gemisch herstellt. Zweckmäßig wird der Gips in feiner Form, z. B. in Korngrößen unter i mm oder in noch feinerem Zustande, verwendet, da dann die Zersetzung des Gipses am besten und der Schwefelgehalt des Sinters am niedrigsten wird.
  • Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird der Vorteil erzielt, daß man beim Sintern von sauren Eisenerzen zwei wertvolle Erzeugnisse gewinnt, nämlich den Sinter einerseits und das Röstgas andererseits, das zur Gewinnung von Schwefelsäure, Schwefeldioxyd, Schwefel u. dgl. verwertet werden kann. Dabei werden die wertvollen Röstgase gewonnen, ohne daß die Kosten der Sinterung wesentlich erhöht werden. Es gelingt somit, die Röstgase ebenso billig oder noch billiger herzustellen, als dies beim Rösten sulfidischer Erze möglich ist. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu erblicken, daß es nunmehr möglich wird, die sehr verbreiteten und bisher wenig genutzten Gipsvorkommen in besonders günstiger Weise zu verwerten. Die Gewinnungskosten des Gipses sind in vielen Fällen niedriger als die des bisher für die Bildung von Eisenerzen benutzten Kalksteins. Auch zeichnen sich die Gipslager sehr oft durch große Reinheit aus, so daß durch den Gips praktisch nur verwertbare Bestandteile in den Sinterprozeß und die anschließende Schwefelsäure- od. dgl. Gewinnung eingeführt werden.
  • Der Gips kann so, wie er in der Natur vorkommt, fein zerkleinert für das Verfahren gemäß der Erfindung verwendet werden. Er kann auch vorher durch Brennen teilweise entwässert werden. Es ist aber auch möglich, Calciumsulfat anderer Herkunft, z. B. Gipsschlämme der chemischen Industrie oder Anhydrit im Verfahren gemäß der Erfindung nutzbar zu machen.
  • An Stelle von Anhydrit bzw. Gips, d. h. Calciumsulfat,können auch andere Sulfate, z. B. Erdalkalisulfate, insbesondere Baryt und Kieserit oder auch Metallsulfate, insbesondere Eisensulfate, die z. B. als Abfallprodukte in Beizereien entstehen, verwendet werden. Wird der aus sauren Erzen gewonnene Sinter nach dem sauren Schmelzen verhüttet, so stört übrigens auch ein höherer Schwefelgehalt im Sinter wenig, da das gewonnene Roheisen ohnehin einen Entschwefelungsprozeß durchmacht, aber auch andere Eisenerze, z. B. Kiesabbrände oder andere reiche bzw. basische Erze, können nach dem Verfahren gemäß der Erfindung verarbeitet werden, denn es gelingt in allen Fällen, durch an sich bekannte Hilfsmittel den Gesamtschwefelgehalt im Sinter unter etwa i 0% zu halten, z. B. durch besonders sorgfältige Mischung vor der Sinterung oder durch reichlichen Brennstoffzusatz beim Sintern.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung bietet noch den weiteren Vorteil, daß bei der Sinterung gegebenenfalls im Eisenerz enthaltene Buntmetalle, insbesondere Blei, in erhöhtem Maße verflüchtigt werden. In manchen Fällen entstehen Flugstäube, die so reich an Blei und Zink sind, daß sie zur Gewinnung dieser Metalle weiterverwertet werden können. Die Sinterung selbst kann im übrigen in bekannter Weise ausgeführt werden. Das bei der Sinterung anfallende Unterkorn kann als Rückgut und Rostgelab verwendet werden.
  • Die Schwefeldioxydkonzentration kann in bekannter Weise noch dadurch erhöht werden, daß die während der eigentlichen Sinterung entstehenden Gase getrennt abgeführt und für die Weiterverwendung des Schwefeldioxyds verwertet werden, während die Gase, die bei der Zündung und am Schluß des Sinterprozesses entstehen und die nur sehr wenig Schwefeldioxyd enthalten, verlorengegeben werden.
  • Beispiel Auf 3,75 Teile eines feinen Eisenerzes mit 28 % Fe und 30% Si02 wurden 2,q.3 Teile Anhydrit feingemahlen zugegeben und beide Komponenten vermischt. ioo Teile dieser Mischung wurden dann mit i2 bis 1q. Teilen Koksgrus in einer Körnung von o bis 3 mm und 5o Teilen Rückgut in einer Körnung von o bis 5 mm vermischt und in üblicher Weise durch Anfeuchten gekrümelt. Die so vorbereitete Mischung wurde auf einem Sinterapparatinüblicher Weise gesintert. Der Sinter war fest und von normaler Beschaffenheit und enthielt bei den verschiedenen Versuchen zwischen 0,8o und i,2o% S.
  • Die Abgase wurden mit zwei Gebläsen abgesaugt, wobei die schwefelhaltigen Reichgase mit einem S02 Gehalt zwischen 3,8 und 4,5 % anfielen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Vorbereitung saurer Eisenerze für die Verhüttung im Hochofen durch Sintern mit Kalkzuschlag, bei dem das Feinerz, gegebenenfalls auch ein Anteil oder das gesamte Stückerz, in Mischung mit dem gesamten Kalkzuschlag, den der Hochofen benötigt, oder mit der Hauptmenge des Kalices zur Sinterung gelangt und bei dem Calciumsulfat, z. B. Gips, neben oder an Stelle von Kalk verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Calciumsulfatzuschlag zu der zu sinternden Mischung so bemessen wird, daß Röstgase mit etwa 21/2 bis q.1/20/0 S02 entstehen und daß diese Gase auf Grund ihres Schwefeldioxydgehaltes zur Gewinnung von Schwefelsäure, Schwefeldioxyd, Schwefel od. dgl. verwertet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß während der Sinterung, insbesondere durch Verlorengeben von Gasanteilen mit niedrigem Schwefeldioxydgehalt, dafür gesorgt wird, daß ein Nutzgas mit möglichst hoher Schwefeldioxydkonzentration entsteht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Calciumsulfatzusatz und zweckmäßig auch das Erz in möglichst feiner Form und in inniger Mischung miteinander und gegebenenfalls mit den übrigen Bestandteilender Sinterbeschickung angewendet werden.
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