DE436307C - Einrichtung zur drahtlosen UEbertragung von Signalen, insbesondere fuer kurze Wellen - Google Patents
Einrichtung zur drahtlosen UEbertragung von Signalen, insbesondere fuer kurze WellenInfo
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- H04B7/02—Diversity systems; Multi-antenna system, i.e. transmission or reception using multiple antennas
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
30. OKTOBER 1926
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- JVe 436307 -KLASSE 21a4 GRUPPE
(R 64617 Vnifsra*)
Einrichtung zur drahtlosen Übertragung von Signalen, insbesondere für kurze Wellen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Juni 1925 ab.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 6. November 1924 beansprucht.
Die Erfindung betrifft Einrichtungen zur drahtlosen Übertragung von Signalen, die den
Zweck haben, den Fading-Eitekt zu beseitigen. Die Einrichtung gemäß der Erfindung eignet
sich besonders für Nachrichtenübermittlung mit kurzen Wellen, wenngleich sie auch zum
Telegraphieren mit langen Wellen benutzt werden kann.
Bekanntlich sind kurze Wellen in verschiedener Beziehung den langen überlegen, beispielsweise
sind sie nicht der Absorption so sehr ausgesetzt und ebenso auch nicht .den
Störungen durch atmosphärische Einflüsse; ferner kann man mit ihnen schärfere Richtwirkung
erzielen.
Wenn man trotzdem in der Praxis noch überwiegend lange Wellen verwendet, so liegt
das ;in dem Fading-Effekt. Deswegen ver-
wendet man besonder» für transatlantischen und sonstigen kaufmännischen Verkehr lange
Wellen, während die kurzen Wellen bisher nur für Rundfunk- und Amateurzwecke verwendet
werden. Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung soll, wie erwähnt, darin
bestehen, die kurzen Wellen von den Nachteilen des Fading-Effektes zu beseitigen.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung in ίο acht Abbildungen dargestellt.
Abb. ι ist eine Zeichnung zur Erläuterung des Fading-Effektes.
Abb. 2 zeigt eine Wendeeinrichtung, mit der man ungestörte Signale trotz des periodischen
Fading-Effektes erzielen kann.
Abb. 3 und 4 zeigen zwei abgeänderte Ausführungsformen.
Abb. 5 und 6 sind zwei Kurven, die die Gesetze der Variation der Sendewelle wiedergeben.
Abb. 7 zeigt eine Schaltung zur Steuerung des Variationsgesetzes der Wellenlänge.
Abb. 8 zeigt eine Reihe von Wellenfornien,
die zur Erläuterung der Arbeitsweise der vorliegenden Anordnung dient.
In Abb. ι stellt die Linie 1 die gekrümmte
Erdoberfläche dar, 2 die Sendestation und 3 die Empfangsstation. Parallel zur Erdoberfläche
sind eine Reihe punktierter gekrümmter Linien 4 dargestellt, die die sogenannten
Heaviside-S chi chten darstellen sollen. Die
Zeichnung enthält ferner zwei Wellenzüge 5 und ό, von denen der Zug 5 auf der Erdoberfläche
vom Sender nach dem Empfänger geht, während der Wellenzug 6 vom Sender zum
Empfänger erst nach der Rerlektion durch die Heaviside-Schicht gelangt.
Nach der Theorie von Sir Oliver
Heaviside wird die Lufthülle in einer Höhe von 40 bis 80 km sehr dünn
und ein recht guter Leiter. Bekanntlich sind nun Leiter gute Reflektoren elektrischer Wellen,
so daß die Heaviside-Schicht als Hohlspiegel wirkt, der die Wellen zur Erde zurückreflektiert.
Nun sind die Weglängen der Erdwelle 5 und der Atmosphärenwelle 6 vom Sender zum Empfänger ungleich. Wenn diese
Ungleichheit gerade eine halbe Wellenlänge oder ein gerades Vielfaches von halben WeI-lenlängen
ist, haben die beiden Wellen entgegengesetzte Richtung, so daß das resultierende
Signal gleich der Differenz einer Amplitude wird. Im umgekehrten Fall addieren sich
die Signale.
Nun ist die Heaviside-Schicht kein fester Hohlspiegel von unveränderlichem Charakter.
Wenn bei Tage helles Sonnenlicht auf sie fällt, zerstört es sie und verändert ihre reflektierenden
Eigenschaften so, daß sie unwirksam. wird; infolgedessen ist der Empfang bei
Tage schwächer, da die Erdwellen nicht durch I die Luftwellen verstärkt werden. Der Fading-I
Effekt ist daher gering. Wenn umgekehrt kein Sonnenlicht auf die Heaviside-Schicht fällt,
erhält diese größere reflektierende Kräfte. Eei. I nahe liegenden Stationen ist das Erdsignal ge-'
nügend stark, so daß die reflektierten Wellen wenig Einfluß haben. Aus dieser Theorie erklärt
sich der günstigere Empfang entfernterer Stationen bei Nachtzeit durch die kornbinierte
Beeinflussung des Empfanges und j auch durch den Umstand, daß reflektierte
Wellen nicht so sehr absorbiert werden als , Erdwellen, weil letztere durch Leiter auf ihrem
j Wege stark zerstreut werden.
: Nun hat sich aber bei entfernten Stationen ! ergeben, daß die Signalstärke variiert, derart,
; daß die Signale zeitweise ganz schwach wer- : den und sich später wieder verstärken. Dieses
I als Fading-Effekt bezeichnete Phänomen tritt , im allgemeinen unregelmäßig auf, ist jedoch
j zeitweise mehr oder weniger regelmäßig. Bei I langen Wellen tritt es gewöhnlich in langen
; Intervallen, d.h. in Perioden von 5 bis 10 Minuten bei 1000 m auf, und es ist bei
Frequenzen dieser Größenordnung nicht so ausgesprochen. Wenn es bei Wellen von 300 m
regelmäßig auftritt, hat es eine Periode von der Größenordnung 15 bis 30 Sekunden.
Bei 100 m tritt es sehr schnell" auf und
kann den Empfang sehr schwierig gestalten Der Grund hierfür ist nicht bekannt, jedoch
kann man sich eine Erklärung dadurch bilden, daß man die reflektierende Fläche als
mehr oder weniger biegsam und sich nach irgendeinem Wellengesetz kontinuierlich verändernd
annimmt. Wenn die Oberfläche sich verändert, ändert sich auch die Länge des Weges der reflektierten Welle. -Wenn bei
einer vollkommen reflektierenden Fläche die Länge des Erdweges und die reflektierten
Wege so sind, daß die Wellen sich im Empfänger addieren, werden diese nicht länger
in Phase sein, wenn die Oberfläche zerstört wird. Für lange Wellen verursacht eine verhältnismäßig
kleine Änderung im Wege keine merkliche Veränderung der Phasenbeziehungen, weil die Änderung ein beträchtlicher Teil
der Wellenlänge sein müßte, um die Phasenbeziehungen merklich zu beeinflussen; es kann
nur eine Wellenbewegung (Undulation) des Reflektors selbst von großer Amplitude den
Fading-Effekt herbeiführen. Bei kürzereu Wellen jedoch verändern kleine Undulationen
die Länge des reflektierten Weges genügend, um eine Interferenz· herbeizuführen. Dieses
ergibt sich aus der Betrachtung der Abb. 1.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun der Fading-Effekt dadurch beseitigt, daß
ein gewisser Bereich von Wellenfrequenzen ausgestrahlt wird, die entsprechend den Signalen
moduliert werden und den Empfänger
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durch eine Energie beeinflussen, die sich aus allen den Frequenzen zusammensetzt, wobei
man zweckmäßig eine Welle benutzt, die ia ihrer Frequenz über einen bestimmten Bereich
periodisch geändert wird.
Wenn in einem bestimmten Augenblick der Fading-Effekt bei einer Wellenlänge ein Maximum
ist, ist er ein Minimum bei einer nahe dabeiliegenden Welle, während er dazwischen
mehr oder weniger ausgesprochen ist. Um die unerwünschten Effekte zu vermeiden,
wird im Empfänger die Energie des ganzen Frequenzbandes akkumuliert. Während nur eine gewisse Breite des Frequenzbandes
erforderlich ist, verwendet man jedoch zweckmäßig ein Band, das mehrmals so breit ist.
um einen Sicherheitsfaktor zu erhalten. Jedoch hängt dieses Frequenzband in manchen
Fällen von einem anderen Faktor ab, der in Verbindung mit Abb. 2 besprochen werden
soll.
Die Einrichtung, um diese Grundsätze in die Praxis umzusetzen, ist in Abb. 2 dargestellt.
Hier ist ein Mikrophon 11, das mit der Batterie 12 und der Primärwicklung eines Hörfrequenztransformators.
13 in einem Kreise liegt, mit dem Eingangskreis 14 einer Modulationsröhre
15 gekoppelt, deren Ausgangskreis durch die Verbindung 17 und die Spulen
18 und 19 mit der Anode der Schwingungsröhre 16 verbunden ist. Die Frequenz der
Schwingröhre 16 wird durch Abstimmen des Gitterkreises 20, 21 und 22 geregelt. Die
Rückkopplung erfolgt durch Koppeln der Gitterspule 20 mit der Anodenspule 19. Die
Spule 18 dient zur Kopplung mit den Energieröhren, und zwar ist beispielsweise eine
Röhre 23 vorgesehen, deren Spule 24 im Gitterkreis mit der Ausgangsspule 18 der
Schwingröhre und deren Spule 25 im Ausgangskreis mit der Antennenspule 26 gekoppelt
ist. 27 ist die Heizbatterie, 28 und 29 die Anodenbatterien, 30 eine von Gleichstrom
durchfiossene Drossel und 32, 33 Gitterbatterien.
Erfindungsgemäß wird nun die Frequenz kontinuierlich oder sukzessive über einen gewissen
Bereich verändert. Dieses kann man auf verschiedene Weise ausführen.
Bei der Anordnung nach Abb. 2 erfolgt die Veränderung der Wellenlänge durch periodische
und kontinuierliche Änderung der Selbstinduktion der Spule 21, beispielsweise
durch einen beweglichen Metallschirm.
Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 3 dient ein periodisch veränderlicher Kondensator
2i', beispielsweise parallel zum Abstimmkondensator 22, zur Veränderung der
Wellenlänge. Hierzu kann man beispielsweise einen rotierenden Plattenkondensator verwenden.
' Eine andere Ausführungsform zeigt Abb. 4. Diese enthält zwei Röhren, deren Anodenkreise
mit der Spule 21 derart gekoppelt sind, daß sie die Selbstinduktion der Spule 21 periodisch
verändern. Die Anoden der beiden Röhren 38, 38' sind mit einer Spule verbunden, deren Mittelpunkt zur Batterie 36
führt, während eine Gitterbatterie yj mit dem
Mittelpunkt der Spule 34 verbunden ist. die zwischen beiden Gittern liegt.
Eine periodische Änderung der Wellenlänge j wird durch den Röhrensender 39 bewirkt,
dessen Spule 40 mit der Gitterspule 34 und ; dessen Gitterkreis 41, 42 mit der Anoden-
; spule 43 gekoppelt ist.
Die Wirkungsweise der vorbeschriebenen Einrichtung bei Erzeugung hochfrequenter
Schwingungen ist nun. folgende:
Der Sender 39 erzeugt eine gewisse ge- ; wünschte Frequenz, die der Spule 34 aufge-■
drückt wird. Da die Gitter mit den entgegengesetzten Enden der Spule verbunden sind,
! wird die Spannung des einen Gitters vergrößert und die des anderen verkleinert. Die
, normale Spannung der Gitter wird durch die ' Vorspannungsbatterie 37 eingestellt, so daß
die Spannungsänderung in einem abnehmenden Widerstand des Anodenkreises einer der
Röhren 38 und 38' resultiert. Auf diese : Weise fließt ein verstärkter Strom im Anoden-
: kreis der Röhre an den Enden der Spule 34, die gerade positiv ist. Die zusätzliche negative
Gitterladung der anderen Röhre hat aber : wenig Wirkung auf ihre Gitterimpedanz und
j ihren Gitterstrom. Das Endergebnis in der j einen Schwingungshälfte ist also eine Ände-
; rung im Anodenstrom von Normal zu Maximum und zurück zu Normal. In gleicher Weise
tritt bei der Umkehr der Wechsel auf, so daß , das Endergebnis ein Wechsel im Anoden-
: strom zweimal so groß als die Frequenz des Senders 39 ist. Durch die im Anodenkreis
liegende Spule wird auch der effektive Widerstand der Spule 21 mit derselben Frequenz
geändert. Die Widerstandsänderung der Spule 21 soll klein gehalten werden, so daß sie nicht
die Amplitude, sondern nur die Frequenz der in der Röhre 16 erzeugten Schwingung ändert.
Durch geeignete Auswahl der Konstanten der Kreise wird der gewünschte Bereich von
, Strahlungsfrequenz und das Veränderungsmaß : der Strahlungsfrequenz gesichert. Natürlich
kann man auch zum periodischen Verändern der Abstimmung andere Mittel verwenden.
Durch geeignete Ausbildung des rotierenden Elementes der Selbstinduktion 21 oder des
Kondensators 21' der Abb. 2 und 3 kann man die Änderung nach einem .Sinusgesetz (Abb. 6)
erfolgen lassen. Dieses erreicht man -annähernd durch die Anordnung gemäß Abb..4.
Aus einer Betrachtung von Abb. 5 erkennt
man, daß das Maß der Frequenzänderung über den ausgenutzten Bereich nicht gleichmäßig
ist, wenn die sinusförmige Frequenzänderung benutzt wird. Bei der mittleren Frequenz
ist das Maß der Frequenzänderung das größte, während dieses bei den höchsten und
niedersten Frequenzen gleich Null ist.
Noch besser verwendet man ein mehr lineares Änderungsgesetz gemäß Abb. 6.
ίο Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 2 und 3
kann das lineare Änderungsgesetz erzielt werden durch geeignete Bemessung der Elemente,
die die Selbstinduktion oder Kapazität ändern. Durch geeignete Änderung der Wellenform
des Stromes, der über die Spule 34 durch den Sender 39 (Abb. 4) geliefert wird, kann
man ein bestimmtes Änderungsgesetz erreichen, beispielsweise durch Einschalten von Drosselkreisen.
Abb. 7 zeigt eine Anordnung, die eine bequeme Steuerung der Frequenzänderungen gestattet.
Diese besteht aus einem besonderen Oszillator, aus dem die Grundfrequenz und deren Harmonischen entnommen werden können.
Der Sender 39 speist eine Gleichrichterröhre 50 durch eine Spule 51, die mit der
Spule 42 gekoppelt ist. In dem Gleichrichterkreis liegt eine zweite Spule 52 zum Herausziehen
des verzerrten Stromes;, der reich an Harmonischen ist, so daß man durch Ankoppeln
von Verstärkerkreisen jede gewünschte Wellenform erhalten kann. Die Zeichnung zeigt vier solche Röhrenkreise 53 bis 56, deren I
Eingangskreise mit der Spule 52 und deren Ausgangskreise mit dem Kreis 57, 58 gekoppelt
sind. Die Eingangskreise sind beispielsweise auf die Frequenzen /, /2, /3, f1 usw. abgestimmt
und entnehmen diese Frequenzen aus dem Gleichrichterkreis.
Die Amplitude der Harrnonischen kann man ; auf verschiedene bekannte Weise ändern. Der
mit der Spule 34 der Abb. 7 gekoppelte, nicht gezeichnete Teil kann der gleiche wie in !
Abb. 4 sein. ;
Das Verhältnis der verschiedenen Frequen- j zen soll nunmehr erläutert werden. [
In Abb. 8 zeigt die Kurve Λ die Grund- ; frequenz, die erzeugt werden würde, wenn die j
Induktanz der Spule 21 nicht verändert würde. Angenommen, diese sei eine Frequenz von
ι ο 000 000 entsprechend einer Wellenlänge von 29,7 m. Es sei ferner vorausgesetzt, daß
bei dieser Frequenz der Fading-Effekt sehr ausgesprochen ist und in einem sehr schnellen
Maße erfolgt. Wenn in einem gegebenen Augenblick für die Frequenz von 10 000 000
der Fading-Effekt ein Maximum besitzt, so besitzt er für irgendeine andere naheliegende Fre- j
quenz ein Minimum. Während die genaue j Differenz zwischen diesen Frequenzen nicht i
; notwendig konstant und fest ist, liegt sie im ! allgemeinen innerhalb weniger Prozente, bei
j Frequenzen dieser Größenordnung beispiels- ! weise nicht über 10 Prozent. Es sei angenommen,
daß, wenn 10020000 schwach ist, 10 000 000 stark ist. Es wird nun gemäß der
Erfindung die Strahlungsfrequenz periodisch über einen Frequenzbereich geändert, der
wenigstens so groß ist als diese Frequenzdifferenz zwischen Wellen, die Maximum, und
Wellen, die Minimum haben. Zweckmäßig ist dieser Grenzbereich mehrmals so groß, d. h. es
wird ein Bereich von 100 000 verwendet, so j daß in einem gegebenen Augenblick beispielsweise
10 100 000, 10060000 und 10020000
geschwächt werden, dagegen die Nachbarfrequenzen 10080000, 10040000 und
10 000 000 stark sind.
Ein anderes wichtiges Erfordernis der vorliegenden Anordnung ist das Verhältnis zwisehen
der Frequenzbreite und der Frequenz, mit der die Änderungen erfolgen. Der Strahlungsfrequenzbereich
muß größer sein als die Änderungsfrequenz. Bei dem vorliegenden Beispiel ist der verwendete Frequenzbereich
■100 000, während die Frequenz, mit der er geändert wird, beispielsweise 15 000 ist.
In Abb. 8 zeigt die Kurve B die unmodulierte Strahlungsfrequenz, die in jeder
Vieooo Sekunde über den Frequenzbereich 10 000 000 zu 10 100 000 geändert wird. Um
diese Änderung der Wellenlänge darzustellen, ist die Differenz übertrieben, so daß an den
Punkten der Kurve, wo die höhere Frequenz auftritt, die Schwingungen mehr zusammengedrängt
sind als an den Zwischenpunkten, wo die niedere Frequenz auftritt.
Die nächste Kurve zeigt eine Modulation von 1000 Perioden, die der kontinuierlich ioo
variablen Strahlungsfrequenz aufgedrückt ist. Zum Empfang kann jeder normale Empfänger
benutzt werden. Bei den ausgewählten Frequenzen ist der Bereich der Wellenlänge nur
ι Prozent, was ein genügend schmales Band von Wellenlänge ist.
Wichtig ist, daß, wenn die Empfängerabstimmung vollkommen flach ist, der 15 000-Ton
entsprechend dem Änderungsmaß der Frequenz nicht gehört werden würde, selbst wenn er hörbar wäre. In gleicher Weise
würde, wenn die Frequenzänderung entsprechend einem hohen hörbaren Ton von 3000 stattfände, dieser Ton nicht gehört werden.
Es wird aber später gezeigt, daß beim Auftreten des Fading-Effektes diese Verhältnisse
nicht fortdauern, da bei der Anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung" der Fading-Effekt
selbst eine Frequenz oder einen Ton beim Empfang verursacht, der dem Maß der Veränderung der Strahlungsfrequenz entspricht.
Nun kann man aber eine vollkommen
flache Abstimmung nicht leicht erhalten, und dies wird allgemein einen Modulierungseffekt
in dem Maße ergeben, in dem die Strahlungsfrequenz verändert wird. Es wird aber darauf
hingewiesen, daß gemäß der vorliegenden Erfindung Signale nicht durch Änderungen der
Strahlungsfrequenz gegeben werden, sondern um den Fading-Effekt zu vermeiden.
Die folgende Kurve D zeigt den gleich -
ίο gerichteten Strom des Empfängers, der auftritt,
wenn kein Fading-Effekt bei einer der Strahlungsfrequenzen innerhalb des verwendeten
Bandes auftritt. Diese Welle unterscheide! sich nicht von dem empfangenen gleichge
richteten Strom eines gewöhnlichen Telephon empfängers. Es soll jedoch nun vorausgesetzt
werden, daß in einem besonderen Augenblick der Fading-Effekt bei einer Frequenz von ι ο 000 000 sehr ausgesprochen sei. Die
empfangene Welle hat dann die Komponente, die dieser im wesentlichen elementierten Radiofrequenz
entspricht, wie Kurve E zeigt. An jedem Punkt der Kurve, wo die Frequenz der
Fading-Frequenz entspricht, zeigt die Kurve eine Einbuchtung a. Diese treten in Abständen
b ein, die der Zeit entsprechen, die für einen vollkommenen Wechsel der Strahlungsfrequenz verlangt wird, d.h. 1^a0Oo Sekunda.
Am Empfänger hat der gleichgerichtete Strom auch eine stark verringerte Amplitude
an den Punkten der Kurve, die den Punkten an der Hochfrequenzkurve entsprechen, wo
das Fading ausgesprochen ist. Kurve F zeigt den Fading-Effekt dieser besonderen Frequenz.
Man erkennt, daß die Unterbrechungen des gleichgerichteten Stromes im Maße von 15 000
pro Sekunde auftreten, d.h. in dem Maße, in dem die Frequenz geändert wird. Im übrigen
entspricht die Kurve einem normalen Nicht-Fading-Effekt. Der Fading-Effekt bewirkt daher
im gleichgerichteten Strom Pulse von 15 000 pro Sekunde. Da dieses aber eine
Frequenz oberhalb der guten Hörbarkeit ist, ruft sie keine Störung im Empfänger hervor.
Wenn in einem anderen Augenblick eine andere Frequenz, etwa ι ο 100 000, stark dem
Fading unterworfen wird, behält die gleichgerichtete Stromkurve im wesentlichen dieselbe
Form, mit dem einzigen Unterschied der anderen Anordnung der Einbuchtungen, wie in
Kurve O "dargestellt ist.
Wird angenommen, daß drei Frequenzen innerhalb des Bereiches, der verwendeten
Strahlungsfrequenz gleichzeitig Fading zeigen, so ist die Wirkung im Empfänger trotzdem
dieselbe, nur ist die Anzahl der Einbuchtungen dreimal vergrößert.
Wenn das Verfahren für Telephonic auf
anderen Wellenlängen verwendet wird, bleiben dieselben Verhältnisse zwischen den Frequenzen
bestehen; beispielsweise kann der Bereich der Frequenzänderung bei 500 m ι von der Größenordnung von 25000 sein, d.h.
von 600 000 bis 625000. Die Änderungsfrequenz kann von der Größenordnung von
etwa 6000 pro Sekunde sein, eine Frequenz, die über der besten Hörbarkeit liegt, wobei
der Bereich der Frequenzvariation mehrmals so groß ist als das Maß der Frequenzänderung.
Der Bereich von 600000 zu 625000 ist auch genügend groß, um mit Wahrscheinlichkeit
eine Welle einzuschließen, die dem , größten Fading, und eine Welle, die dem kleinsten Fading unterworfen ist. Über 500 m
ist es zweifelhaft, ob unter normalen Bedingungen Telephonieren möglich ist, weil
das benötigte Band von Wellenlängen größer ist, als normal benötigt wird. Jedoch liegt
bei hohen Frequenzen von etwa 100 m der verlangte Bereich gleich innerhalb der zulässigen
Grenzen.
Bei der Anwendung der vorliegenden Erfindung auf drahtlose Telegraphie bedingen
die Morsezeichen eine etwas andere Sachlage, die es ermöglicht, daß die Anlage für beträchtlich
längere Wellen benutzt wird, und daß sie andererseits mit kurzen Wellen benutzt wird, die einen niedrigeren Bereich von
Frequenzänderung haben.
Die von den Bewegungen der Taste her- go , rührenden Modulationen überschneiten selbst
ι bei höchster Geschwindigkeit nicht 100 pro : Sekunde entsprechend einer Sendegeschwindigkeit
von 200 Worten pro Minute. Durch Überlagerungsempfang o. dgl. werden die Signale
hörbar gemacht. Es ist deshalb offensichtlich, daß die Einführung einer hörbaren
Komponente in das Senden nicht vorausgesetzt wird und in manchen Fällen sogar nicht
wünschenswert ist. Aus diesem Grunde wird bei der Verwendung der vorliegenden Einj
richtung für Telegraphie eine hörbare Änderungsfrequenz, beispielsweise 1000, benutzt.
: Der Bereich der Wellenlängenänderung· soll einer Frequenz entsprechen, die mehrmals.
größer ist als die Änderungsfrequenz. Wenn ' diese z. B. fünfmal so groß ist als der Bereich,
würde das benutzte Frequenzband 500 haben. Bei einigen Wellenlängen würde dieser
Bereich genügen; bei anderen wird es aber notwendig sein, den Bereich entsprechend zu
vergrößern, um auch Wellenlängen einzuschließen, die in einem gegebenen Augenblick einem
■ maximalen und minimalen Fading unterworfen sind. Der genaue Bereich für jede gegebene
Wellenlänge für Telegraphie und Telephonic kann nicht bestimmt vorher gesagt werden,
da er von mancherlei Faktoren abhängt, wie Raumbeschaffenheit, Jahreszeit, Beschaffenheit
des Äthers, Abstand des Senders usw. Er muß deshalb in jedem Fall ausprobiert
! werden.
Mit einem gewöhnlichen Empfänger wird, wenn das Fading nicht ausgesprochen ist, ein
Ton von 500 wegen des gleichmäßigen Ansprechens des Empfängers auf das ganze Band
nicht gehört werden; man braucht dann einen Überlagerer o. dgl. Beim Auftreten des Fading
wird das Signal mit einem Ton 500 gehört werden entsprechend den Teilen der ausgestrahlten
Wellen, die gemäß dem Fading-Effekt absorbiert werden. Im allgemeinen wird
man für Telegraphie einen Überlagerer o. dgl. verwenden, so daß die Erzeugung des hörbaren
Tones für den Empfang nicht von dem Auftreten des Fading-Effektes abhängt; wenn man kürzere Wellen von etwa 30m 2um
Telegraphieren benutzt, kann der Bereich beträchtlich über den für die Telephonic angegebenen
Bereich erhöht werden. Ein Maß der Frequenzänderung von 1000 Zyklen zwisehen
Frequenzen von 10000:000 und 10 010 000 würde beispielsweise vollkommen
genügen, um die oben dargestellten Bedingungen zu erfüllen. Angenommen jedoch, daß bei
dieser Welle die Frequenzdifferenz zwischen einem maximalen und einem minimalen Fading-Punkt
20 000 Zyklen ist, so ergibt sich klar aus den obigen Darlegungen, daß dieses
der Mindestbereich der Frequenzänderung ist, um den Fading-Effekt ganz zu vermeiden. In
diesem Fall würde die Strahlungsfrequenz von 10 000 000 auf 10020000 tausendmal pro
Sekunde geändert werden.
Claims (8)
- Patent-Ansprüche :i. Einrichtung zur drahtlosen Übertragung von Signalen, insbesondere für kurze Wellen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung des Fading-Effektes an der j Sendestelle eine Reihe von Frequenzen !bzw. ein Frequenzband erzeugt und modu- i liert wird und an der Empfangsstelle alle j diese Frequenzen zusammen auf den. Empfänger zur Wirkung gebracht werden, so daß die Energie aller Frequenzen zur BiI-dung.der Zeichen ausgenutzt wird. .
- 2. Einrichtung nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der erzeugtenFrequenzen bzw. die Breite den Frequenzbandes so gewählt wird, daß außer einer Frequenz, bei der durch den Fading-Effekt 'ein Minimum der Lautstärke im Emfänger erzeugt wird, mindestens noch eine Frequenz vorhanden ist, bei der gleichzeitig durch den Fading-Effekt ein Maximum der Lautstärke erzeugt wird.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Frequenzen gewählt werden in einem. Bereich, der kleiner ist als ι ο Prozent einer der erzeugten Frequenzen.
- 4. Einrichtung" nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Senderfrequenz periodischen Änderungen unterworfen wird, die innerhalb des zur Vermeidung des Fading-Effektes erf orderliehen Bereiches und mit einer solchen' Frequenz erfolgen, daß die Akkumulierung der Energie aller Frequenzen zur Zeichenbildung, im Empfänger möglich ist.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der periodischen Änderungen de? Senderfrequenz größer ist als die Zeichen- bzw. größte der Modulationsfrequenzen.
- 6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderungen der Senderfrequenz durch entsprechend veränderliche Abstimmittel hervorgebracht werden, während der Empfänger eine den ganzen Senderfrequienzbereich deckende Abstimmbreite besitzt.
- 7. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Selbstinduktion einer in einem Abstimmkreis des Senders liegenden Spule von einem besonderen hochfrequenten Steuer generator unter Vermittlung eines aus zwei parallel zur Spule liegenden Röhren bestehenden Widerstandssystems gesteuert wird.
- 8. Einrichtung" nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch geeignete Bemessung .der Steuermittel . die Frequenzänderung des Senders nach einer linearen Funktion erfolgt.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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Also Published As
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GB242653A (en) | 1926-12-16 |
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NL18014C (de) |
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