DE435801C

DE435801C - Einrichtung zur gleichmaessigen Steuerung mehrerer getrennt voneinander elektromotorisch angetriebener Apparate

Info

Publication number: DE435801C
Application number: DEA42834D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Publication date: 1926-10-18

Description

In der Elektrotechnik wird häufig die Aufgabe gestellt, mehrere unabhängig voneinander angetriebene Apparate, z. B. Motoren, derart zu steuern, daß in der gleichen Zeit gleiche Wege zurückgelegt werden. Es sind Anordnungen bekannt, bei denen zu diesem Zweck die Feldwicklungen der zu steuernden Apparate mittels Zusafzwicklungen verstärkt bzw. geschwächt werden. Die Feldwicklungen liegen in der Ausgleichsleitung einer Brückenschaltung, die sich bei übereinstimmender Stellung der zu vergleichenden Apparate im Gleichgewicht befindet. Bei Störung dieses Gleichgewichtszustandes fließt ein Ausgleichsstrom, und die Feldwicklungen der Motoren werden so lange beeinflußt, bis deren Stellung wieder übereinstimmt. Ferner sind Anordnungen bekannt, bei denen die Regelung mittels einer besonders ausgebildeten Wheatstoneschen Brücke vorgenommen wird. Einer der Brückenzweige ist als Regulierwiderstand ausgebildet, und in der Ausgleichsleitung liegt eine Vorrichtung, die den Widerstand eines zweiten Brückenzweiges regelt. Sobald durch Verstellen des Regulierwiderstandes ein Strom durch die Ausgleichsleitung fließt, verstellt die Regelvorrichtung den zweiten Brückenwiderstand so lange, bis wieder Gleichgewicht in der Brücke vorhanden ist.

Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur gleichmäßigen Steuerung mehrerer getrennt voneinander elektromotorisch angetriebener Apparate, mit deren beweglichen Teilen Einstellungsvorrichtungen mit als Spannungsteiler geschalteten Widerständen mechanisch gekuppelt sind. Die Einrichtung, die Einfachheit mit Betriebssicherheit verbindet, besteht im wesentlichen darin, daß die Verstellvorrichtungen über Relais miteinander derart verbunden sind, daß die letzteren bei nicht übereinstimmender gegenseitiger Stellung der Apparate zueinander von den die Apparate antreibenden Elektromotoren nur die jeweils voreilenden so lange umsteuern, bis die gegenseitige Stellung aller Apparate wieder übereinstimmt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei dem durch den Erfindungsgegenstand ein gleichmäßiger Antrieb parallel arbeitender Drehtransformatoren gewährleistet werden soll. Bei diesen Apparaten ist ein solcher Antrieb bekanntlich besonders wichtig, weil sonst Ausgleichsströme von erheblicher Stärke auftreten kön- nen und weir bisher eine einwandfreie und einfache Lösung besonders dann nicht zu erzielen war, wenn die Einleitung und Abschaltung der Bewegung der Drehtransformatoren durch ein Spannungsrelais selbsttätig erfolgte.

In der Zeichnung sind h und i die beiden elektrisch parallel geschalteten Drehtransformatoren, α und b die beiden als Drehstrommotoren gezeichneten Antriebsmaschinen, welche durch die Hauptschütze c und d entweder in der einen oder anderen Richtung eingeschaltet werden. Diese Schütze werden durch die Kontaktvorrichtung e entweder von Hand oder durch ein die Netzspannung überwachendes Relais derart geschaltet, daß sich

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Richard Diet\e in Berlin-Pankow.

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beim Schließen des oberen Kontaktes sämtliche Transformatoren gleichzeitig in der einen Richtung und beim Schließen des unteren Kontaktes sämtliche Drehtransformatoren in der anderen Richtung in Bewegung j setzen. Mit dem beweglichen Teil jedes Drehtransformators ist mechanisch die Verstellvorrichtung eines Regulier Widerstandes g" gekuppelt. Sämtliche Regulierwiderstände

ίο liegen nach Art eines Spannungsteilers an einer beliebigen Stromquelle. Die beweglichen Verstellvorrichtungen aller Widerstände sind über die Spulen der Überwachungsrelais f miteinander verbunden. _y Stehen sämtliche Drehtransformatoren und somit auch sämtliche Kurbeln der Regulierwiderstände in gleicher Stellung, so ist das Potential der letzteren gleich, so daß durch die Relais kein Strom fließen kann. Sind jedoch infolge der verschiedenen Drehung der j Drehtransformatoren die Stellungen der Kur- ■ bein verschieden, so werden die Überwachungsrelais von Strom durchflossen und nach der einen oder anderen Seite Kontakt geben, je nachdem ob die zugehörigen Drehtransformatoren zuwenig oder zu weit gedreht sind. Die Überwachungsrelais sind von der Stromrichtung abhängig. Ihre Kontaktvorrichtung wirkt auf die Blockierungsrelais k_v k₂, welche mit Kontakten zur Umsteuerung der Hauptschütze c, d versehen sind.

Zur Erläuterung der Wirkungsweise sei angenommen, daß beispielsweise der untere Kontakt der Kontaktvorrichtung e geschlossen sei. Dann fließt ein Strom von der Phase T über den unteren Kontakt e, den mittelsten Kontakt der Relais k_z, den rechten Kontakt der Relais k_x über die unten gezeich-

nete Spule der Schütze c, d zur Phase S. Dadurch werden sämtliche Drehtransformatoren in der einen Richtung eingeschaltet. Hat sich der eine Transformator h schneller bewegt als der andere Transformator i, so wird infolge der verschiedenen Einstellung der Regulierwiderstände g über die Über- ! wachungsrelais f ein Strom fließen und bei ' dem einen Instrument, und zwar den zu weit gedrehten Transformator //, den unteren

go Kontakt, bei dem zuwenig gedrehten -Transformator i den oberen Kontakt schließen. Dadurch wird das Relais k„ des Transformators h und das Relais k_± des Trans- ^: formators ;■ an die Netzphase S, T angelegt. Hierdurch werden die mittleren Kontakte der ansprechenden Relais unterbrochen, so daß die Schütze c abfallen. Gleichzeitig werden die linken Kontakte der Relais geschlossen. Infolgedessen erhält nunmehr die oben gezeichnete Spule des Schützes c von der Phase T über die linken Kontakte des Relais k₂ zur Phase S Strom, so daß der Transformator h nunmehr in der entgegengesetzten Richtung eingeschaltet, also etwas zurückgedreht wird. Gleichzeitig erhält das untere Schütz d über die linken Kontakte des Relais k_t in der gleichen Weise Strom, so daß der Transformator i in der ursprünglichen Richtung wieder eingeschaltet wird und dem Transformator h nachkommen kann. Sobald die Stellungen der beiden Transformatoren bzw. der beiden Regulierwiderstände ausgeglichen sind, verschwindet der Ausgleichsstrom und die Relais f öffnen sich und veranlassen das Abfallen der Relais k₁ und k₂. Dadurch drehen sich beide Transformatoren so lange weiter, bis wieder ein Ausgleichsstrom eintritt oder bis die Kontakte des Relais e geöffnet werden. Es mag noch bemerkt werden, daß die rechten Hilfskontakte der Relais k_x, k₂ dazu dienen, um das Kurzschließen des Antriebsmotors für den einen Transformator zu verhindern, wenn beim Fließen eines Ausgleichsstromes nur das Überwachungsrelais / des anderen Transformators an- spricht, das eigene Überwachungsrelais aber in seiner Mittelstellung bleibt bzw. wenn nach dem ordnungsgemäßen Ansprechen sämtlicher Relais / das eine aus irgendwelchen Gründen hängenbleibt.

Die beschriebene Einrichtung kann ohne weiteres auch auf mehr als zwei parallel geschaltete Transformatoren Anwendung finden, was sie von den meisten anderen der bisher bekannten Schaltungen vorteilhaft unterscheidet.

Claims

Patent-Anspruch:

Einrichtung zur gleichmäßigen Steuerung mehrerer getrennt voneinander elektromotorisch angetriebener Apparate, mit deren beweglichen Teilen EinstelhOrrichtungen mit als Spannungsteiler geschalteten Widerständen mechanisch gekuppelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellvorrichtungen über Relais miteinander derart verbunden sind, daß die letzteren bei nicht übereinstimmender gegenseitiger Stellung der Apparate zueinander von den die Apparate antreibenden Elektromotoren nur die jeweils voreilenden so lange umsteuern, bis die gegenseitige Stellung aller Apparate wieder übereinstimmt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.