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Verfahren zum Reinigen der Matrizen von matrizensetz- und Zeilengießmaschinen.
Matrizen von Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen bedecken sich bekanntlich im
Betriebe mit Schmutzschichten aus verharztem Öl, die durch die Hitze und die starke
Pressung gleichsam künstlich gehärtet werden und die in Verbindung mit Staub und
anderen Unreinigkeiten hart verkrusten, so daß sie kaum mit dem Nagel geritzt werden
können.
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Um ein 'dauernd gutes Arbeiten der Setzmaschine zu gewährleisten,
müssen die Matrizen sehr sorgfältig und gründlich gereinigt werden. .
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Die rationelle, d. h. ein Mindestmaß von Arbeitszeit, -löhnen und
Reinigungsmaterial erfordernde Reinigung der großen Matrizenmengen, die in neuzeitlichen
Riesendruckereien dauernd betriebsfähig gehalten werden müssen, stellt eine besonders
wichtige und, wie der Stand der Technik zeigt, schwierige Aufgabe dar, deren Lösung
das Ziel der Erfindung ist.
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Der Stand der Technik auf diesem druckereibetriebstechnischen Sondergebiet
ist der, daß schon eine ganze Reihe von mechanisch, nämlich mittels Bürsten und
Benzin als Lösungsmittel wirkender Matrizenreinigungsmaschinen auf dem Markte bzw.
durch die Literatur bekannt geworden sind.
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Die diese Maschinen einzeln hintereinander durchlaufenden Matrizen
werden aber meist nicht genügend und nicht entsprechend ihrem individuellen, mehr
oder minder großen Verschmutzungsgrad gereinigt, und die Hand- . reinigung der Matrizen
ist daher vielfach als die zweckmäßigste wieder eingeführt worden, die gut, aber
kostspielig ist.
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Sowohl bei der maschinellen wie bei der Handreinigung spielen übrigens
auch die laufenden Kosten für das als Reinigungsmaterial verwendete Benzin eine
gewichtige Rolle.
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Die Erfindung zielt auch darauf hin, die Kosten für das Reinigungsmaterial
fast völlig auszuschalten und das teure Benzin durch wesentlich billigere Reinigungsmassen
zu ersetzen.
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Weiter zielt die Erfindung darauf hin, die Matrizen bei der Reinigung
äußerst schonend und pfleglich zu behandeln und eine Beschädigung ihrer empfindlichen
und feingegliederten Teile auszuschließen.
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Erreicht sollen diese Ziele dadurch werden, daß die Matrizen zusammen
mit einer Reinigungsmasse, z. B. Sägespänen, in umlaufenden Schütteltrommeln gelagert
werden, wie solche auf anderen Gebieten der Technik bereits verwendet werden.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb.
i eine Ausführungsform einer Schütteltrommel zur Ausführung des Verfahrens gemäß
der Erfindung, Abb. z einen Schnitt nach Linie il-B der-Abb. i, Abb.3 eine andere
Ausführungsform der Trommelwelle für Schütteltrommeln, Abb. q. eine in Verbindung
mit dem Reinigungsverfahren zu benutzende, Hilfsvorrichtung und Abb. 5 im Querschnitt
einen Teil der Hilfsvorrichtung.
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Gemäß der Erfindung werden die Matrizen, wie oben bereits angedeutet,
zusammen mit einer Reinigungsmasse von krümeliger Struktur und weicher Beschaffenheit,
wie z. B. getrockneten Sägespänen, Korkmehl, Pflanzenmark o. dgl., in eine Trommeleingebracht
und nach Zugabe von Reinigungsmasse bis zur nahezu völligen Ausfüllung der Trommel
in dieser geschüttelt, so daß sie stets allseitig von Reinigungsmasse umgeben bleiben
und - ohne sich gegenseitig irgendwie abzuschleifen und an ihren feingegliederten
Teilen zu verletzen - gründlich gereinigt werden.
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Hierauf werden die Matrizen der Trommel wieder entnommen und von-
der Reinigungsmasse gesäubert, was z. B. durch Absieben derselben in einem Schüttelsieb
bewirkt werden kann.
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Eine Reinigungsvorrichtung für Matrizen, die zur Durchführung dieses
Verfahrens nach den dabei gemachten Erfahrungen gute Dienste leistet, besteht aus
:einer drehbar gelagerten, vorzugsweise hölzernen Schütteltrommel a mit Verschlußdeckel
b.
Bei der Ausführungsform gemäß den Abb. i und 2 sind zwei
solcher Trommeln a auf einen gemeinsamen Tragbock c drehbar gelagert. Die achteckig
ausgebildeten Seitenwände der Trommeln a sind je an einer durchgehenden achteckigen
Welle d befestigt. Der Antrieb der Trommel a erfolgt durch einen in dem Bock c gelagerten
Elektromotore nebst Zahnradvorgelege f und Riementrieb g.
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Der Antrieb der Trommel ist derart, daß sie mit ziemlich mäßiger Geschwindigkeit
-etwa 36 bis 40 Umdrehungen in der Minute -umläuft. Längere, stets günstig, d. h.
ohne Abschleifen und Zerkratzen der Matrizen, verlaufene Versuche ergaben, daß mit
Trommeln, die einen lichten Durchmesser von .4o cm und eine lichte Breite von etwa
12 cm hatten, und die zur jeweiligen Reinigung eines Matrizensatzes dienten, bei
etwa 36 bis :1o Trommelumdrehungen in der Minute auch die schmutzigsten Matrizen
in drei bis vier Stunden so gründlich und so sauber gereinigt «erden können, daß
sie das Aussehen neuer ungebrauchter Matrizen erhalten.
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Wesentlich für das gute Gelingen der Reinigung der Matrizen ist, daß
die Trommel a nach dem Einbringen der Matrizen, wie oben erwähnt, mit Reinigungsmasse
nahezu vollgefüllt wird, wie dies in Abb.2 durch den eingezeichneten Strich I-I
angedeutet ist.
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Auf diese -Weise ist die Bewegungsfreiheit, die die Matrizen während
des Schüttelns in der Reinigungsmasse haben, auf ein geringes Maß herabgemindert,
sie bleiben stets allseitig von Reinigungsmasse umgeben, schleifen sich auch nicht
im geringsten gegenseitig ab und verletzen sich nicht.
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Abgesehen von diesen Arbeitsbedingungen, spielt sonst die bauliche
Ausbildung, Größe und Form der Reinigungstrommel nur eine untergeordnete Rolle für
das gute- Gelingen der Reinigung der Matrizen nach dem neuen Verfahren.
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Es scheint aber nach den vorgenommenen Versuchen mit Schütteltrommeln
mit achteckiger, durchgehender Tragwelle d, daß das Vorhandensein und die vieleckige
Form der Tragwelle zum guten Gelingen der Reinigung dadurch beiträgt, daß die Reinigungsmasse
an den Flächen der Tragwelle einen gewissen Halt findet und sich an ihr festsackt,
wodurch ihre Bewegung und Reinigungsarbeit während des Schüttelns auf das richtige
Maß abgestimmt wird.
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Mit dem gleichen Erfolge könnten aber an Stelle einer prismatischen
auch anders-, z. B. sternförmig im Querschnitt, gestaltete Tragwellen dl verwendet
werden, wie in Abb. 3 dar-,gestellt.
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Das Reinigungsverfahren gemäß der Erfindung wird schließlich dadurch
zum Abschluß gebracht, daß die Matrizen nach beendeter Reinigung von der Reinigungsmasse
in besonders vorsichtiger, jedoch ohne großen Zeitverlust durchzuführender Weise
getrennt werden, ohne auch hierbei im geringsten beschädigt zu werden.
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Hierzu dient die in Abb. q. beispielsweise dargestellte Vorrichtung,
die aus einem Schüttelsieb k und einem Auffangbehälter i für die Reinigungsmasse
besteht. Das Schüttelsieb h ist der Erfindung gemäß aus einer gelochten und zwischen
den Löchern nach oben gebuckelten Siebplatte hl mit glatter Oberfläche gebildet
(Abb.5).
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Die Sieblöcher werden zweckmäßig rund und etwa i cm im Durchmesser
gemacht. Die gebuckelte Form der Siebplatte hl in Verbindung mit ihrer glatten Oberfläche
verhütet ein Zerkratzen und Abschleifen der Matrizen bei der Hinundherbewegung des
Siebes h.
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Nach dem Abschütteln der Reinigungsmasse sind die Matrizen bis in
die engsten Spalten und Winkel sauber gereinigt und sofort wieder verwendbar.