DE434861C - Schalter in Form eines labilen Pendels - Google Patents

Description

Bei Erdbeben ist es zweckmäßig, die elek- ; trische Leitung abzuschalten, um Kurzschluß i und dessen Folgen zu verhüten und Gas- ' und Wasserleitungen elektrisch oder media- nisch-automatisch abzuschließen. Auch als j Sicherheitsorgan ist ein unter Erschütterungen j in Tätigkeit tretender Schalter angebracht, um : beispielsweise das Arbeiten von Einbrechern j anzuzeigen. Diesem Zweck dient vorliegende j

ίο Erfindung, j

Ein labil aufgestelltes Pendel, durch Kontaktfedern leicht federnd festgehalten, fällt
um unter der Wirkung eines, Stoßes von Erdbebenwellen oder sonstigen Erschütterungen

und unterbricht dadurch einen elektrischen
Strom. Derartige Schaltvorrichtungen sind bekannt. Die Erfindung besteht in der besonderen Ausbildung einer solchen Vorrichtung.

In Abb. ι ist eine Ausführungsform im Schnitt halbschematisch dargestellt. Eine Stange ß ist bei b kugelig drehbar gelagert, sie trägt — um b als Mittelpunkt — eine Kugelschale c aus isolierendem Material, die am Äquator mit einem Ringd aus leitendem Material versehen ist. Bei aufrechter Stellung legen sich an d vier Federn e_t bis e_t an, dadurch dem elektrischen Strom Durchgang gestattend, wie aus Abb. 3 ersichtlich. Letztere zeigt, daß je zwei einander gegenüberliegende Kontaktfedern miteinander und gleichzeitig mit dem Netz verbunden sind. Die Stange« trägt ferner ein Gewicht/, das zwecks Versteilens der Empfindlichkeit mittels Gewinde auf der Stange verschiebbar ist. Durch Gegenmutter g wird das. Gewicht nach endgültiger Einstellung festgehalten. Abb. 2 zeigt den Schalter nach

einer Erschütterung, die- ein Umfallen der Stange und dadurch Unterbrechung des Stromes durch die Halbkugel bewirkte. Das Gewicht wird durch !einen Trichter h aufgefangen. Die Neigung ist so groß, daß entweder alle vier Eontaktfedern vom Kontaktring an der Halbkugel frei sind, wenn Stange« zwischen zwei der vier Kontaktfedern fällt, oder daß zwei einander gegenüberliegende

ίο Federn vom Ring frei sind, wenn Stange« genau in Richtung einer der vier Federn fällt, so daß auch in diesem Falle der Strom unterbrochen ist, wie aus Abb. 3 zu erkennen. Dasselbe gilt natürlich, wenn α nach irgend- j einer anderen Richtung fällt. Abb. 4 zeigt eine etwas andere Ausführungsform. An Stelle der Halbkugiel ist lejine Vollkugiel getreten, die Kontaktfedern7\ bis /₄ bilden zugleich das Kugellager. Die Lagerreibung ist hier zwar größer als bei der Ausführung mit kleiner zentrischer Kugel nach Abb. 1 und 2, oder wenn man statt dessen vielleicht Pinne und Pfanne wie beim Kompaß oder kardanische Stützung anwendet. Sie bietet aber einen anderen Vorteil: Er-

S5 folgt z. B. ein Stoß genau in der Achsrichtung a, so kippt die Stange nicht, die Kugel aber würde, dem Trägheitsgesetz folgend, die Federn/ zur Seite drücken und mit allem

Abb. 1.

daran herunterfallen, dadurch den Kontakt unterbrechend. Die Kontaktfedern sind in diesem Falle beispielsweise aus nichtleitendem Material hergestellt und nur mit Kontaktplättchen versehen. Im allgemeinen genügt ein Instrument nach Abb. 1, falls man nicht damit rechnet, daß 'es genau über dem Erdbeben-Zentrum in Tätigkeit treten soll.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Schalter für elektrischen Strom in Form eines labilen Pendels, gekennzeichnet durch eine um den Drehpunkt als Mittelpunkt angeordnete, mit einem Kontaktring versehene Kugelschale aus .nichtleitendem Material, gegen die sich in der Schließstellung die Kontaktfedern legen.

2. Schalter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Fangtrichter für das Pendelgewicht, um den richtigen Fall zu begrenzen und bei heftigem Stoß keine Zerstörung eintreten zu lassen.

3. Schalter nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Vollkugel als Träger des Kontaktringes und die Kugel umfassende Kontaktfeldern, die bei senkrechtem Stoß das Hindurchfallen des Pendels gestatten.

Abb. 2.

Abb. ₃.

Abb. 4.

cc