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Einrichtung zum Abscheiden von 01, Benzin u. dgl. aus Abwässern.
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Um zu verhindern, daß beispielsweise beim Waschen und Reinigen der
Kraftwagen und ihres l,Iotors oder beim Verschütten von Benzin o. dgl. das letztere
durch die in den Unterstandsräumen für Kraftwagen befindet lichen Abläufe in die
Entwässerungskanäle (Siele) gelangt und hier Ansammlungen exploslibler Gase veranlaßt,
sind Einrichtungen vorgesehen, welche aus dem ihnen durch die Abläufe zugeführten.
Abwasser das Benzin, Benzol o. dgl. sowie auch Ol und sonstige Beimengungen abscheiden.
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Eine bekannte Einrichtung für diesen Zweck besitzt eine Schlammkammer,
in welcher das Abwasser durch einen mat den Abläufen verbundenen Zulauf eingeführt
wird und in welcher sich schwere Beimengungen (Sand, Schlamm) absetzen. In dem Schlammraum
befindet sich in gleicher Höhe mit dem Zulauf ein tSberlauf, durch welchen das Ahwasser
mit dem Benzin und 01 in eine Abscheidungskammer gelangt. Diese ist durch eine nicht
bis zum Boden reichende Wand in zwei unten miteinander in Verbindung stehende Räume
geteilt, von denen der an dem tZberlauf gelegene der Abscheidungsraum und der andere
der Abführungsraum für das Wasser ist. In dem letzteren Raum befindet sich der Abfluß
für das Wasser, der in einer gewissen geringeren Höhe als der Überlauf angeordnet
ist.
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Von dem aus der Schlammkammer durch den Uberlauf in die Abscheidungskammer
fließenden Benzin und Öl mitführenden Wasser scheiden sich das Benzin und das Öl
in dem Abscheidungsraum sofort ab, während das Wasser aus dem Abführungsraum durch
den Abfluß in letzterem abgeführt wird. Das Benzin und das Öl lagern sich in dem
Abscheidungsraum auf dem Wasser in einer fortschreitend nach unten ztmehmenden starken
Schicht ab. Infolge des geringeren spezifischen Gewichts des Benzins und des Öls
nimmt der Spiegel des letzteren eine mit dem Zunehmen der Schichthöhe wachsende
Höhe oberhalb des Wasserspiegels in dem Abführungsraum ein. Dies berücksichtigend,
ist der Abfluß entsprechend niedriger als der Überlauf angeordnet. Wenn die Benzin-
und ölschicht sich bis an das untere freie Ende der die beiden Räume unterteilenden
Wand erstreckt, befindet sich <ler Spiegel der Benzin- und ölschicht in einer
gewissen Höhe oberhalb des Wasserspiegels im Abfiihrungsraum. Wenn nun durch fortgesetzte
Zuführung von Abwasser aus der Schlammkammer Benzin und Öl weiter abgeschieden werden,
müssen das Öl und das Benzin unter der Wand in den Abführungsraum gelangen und werden
dann durch den Abfluß mit dem Wasser abgeführt. Von nun an wäre die Einrichtung
also wirkungslos, nämlich das aus der Schlammkammer weiter mit dem Wasser in die
Abscheidungskammer gelangende Benzin und Öl wird vollständig durch den Ab fluß abgeführt,
was gar nicht ohne weiteres erkennbar ist.
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Dieses zu verhindern ist der Zweck der Erfindung.
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Erfindungsgemäß wird durch die Benzin-Öl-Schicht, sobald sie sich
bis an den unteren Rand der Zwischenwand in der Abscheidungskammer hinab erstreckt
und sie infolgedessen bis auf eine gewisse Höhe aufwärts gedrückt ist, infolge dieses
Steigen des Spiegels der Überlauf geschlossen. Das selbsttätige Abschließen des
letzteren bewirkt zugleich die Anzeige, daß die Benzin-Öl-Schicht eine solche Stärke
erlangt hat, daß sie abgezogen werden muß. Da nämlich nach dem Schließen des Überlaufs
das weiter der Schlammkammer zugeführte Abwasser in letzterer über den Überlauf
hinweg ansteigt, tritt es durch die Abläufe nach außen zurück.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einer beispielsweisen Ausführung
dargestellt.
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Abb. I ist ein senkrechter Schnitt, Abb. 2 ein wagerechter Schnitt
durch die Abscheidungseinrichtung. Abb. 3 zeigt in vergrößertem Maße den Verschluß
des Überlaufes und Abb. 4 eine Einzellleit des Verschlusses, noch mehr vergrößert.
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Die Schlammkammer a besitzt den Zulauf b und ihm gegenüber und in
gleicher Höhe mit ihm den Überlauf c, der in die Abscheidungskammer einführt, und
zwar in deren Abscheidungsraum d, der mit dem Abführungsraum e unterhalb der nicht
bis zum Boden reichenden Zwischenwand f in Verbindung steht. Der Abführungsraum
e ist mit einem Abfluß g versehen, der niedriger als der Überlauf c angeordnet ist.
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Das durch den Zulauf b zugeführte Abwasser füllt die Schlammkammer,
bis es durch den Überlauf c weiterfließt; dabei
setzen sich Schlamm,
Sand und snstige Beimengungen in der Schlammkammer ab. das in die Abscheidungskammer
gelangende Abwasser füllt deren Abscheidungsraum d und Abführungsraum c bis zum
Abfluß g an, durch den es bei weiterem Zufluß abgeführt wird. In dem Abscheidungsraum
d trennen sich Benzin und Öl als Schicht oben ab. Die Benzin-Öl-Schicht vergrößert
sich allmählich, bis sie bis an das untere Ende der ÄVand f hinabreicht. Da diese
Schicht spezifisch leichter als Wasser ist, drückt die Wassersäule im Abführungsraum
e die Öl-Benzin-Schicht in einem der Gewichtsdifferenz entsprechenden Maße aufwärts,
so daß ihr Spiegel höher liegt als der der Wassersäule im Abführungsraum c.
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In Abb. 1 stellt die Linie x den Höhenstand des Spiegels der Benzin-Öl-Schicht
über dem durch die Linie y angedeuteten Spiegel der Ävassersäule bei bis an das
untere Ende der Wand f hinabreichender Benzin-Öl-Schicht dar. Die so weit reichende
letztere ist durch besondere Strichelung angedeutet.
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Bei weiterem Zulauf des Abwassers würde die weitere Abscheidung von
Benzin und Öl bewirken, daß die Benzin-Öl-Schicht unterhalb der Wand f in den Abfiilirungs
raum übertritt und abgeführt wird. Um das zu verhindern, wird durch den steigenden
Spiegel der Benzin-Öl-Schicht in dem Augenblick ein Schwimmer ii (Abb. 2 und 3)
bewegt, wenn der spiegel die mit x bezeichnete zulässige Höhenlage erreicht. Durch
die Bewegung des Schwimmers h wird ein vor dem Überlauf c in dem Abscheidungsraum
d befindlicher Schieber i freigegeben, so daß dieser den Überlauf verschließt. Das
dann weiter in die Schlammliammera a zufließende Abwasser steigt in dieser an und
tritt dann aus den Abläufen in den Unterstandsäumen usw. aus, so daß dadurch angezeigt
wird, daß die Benzin-Öl-Schicht abgezogen werden muß.
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Bei der immerhin geringen Höhenverschiedelllleit zwischen dem Spiegel
der Benzin-Öl-Schicht und dem Spiegel der Wassersäule im Abführungsraum e ist es
vorteilhaft, wenn die auslösung des Schiebers i schon durch eine geringe Bewegung
des Schwimmers 4 herbeigeführt wird. Dazu ist erforderlich, daß der dem auslösen
des Schiebers entgegenstehende Reibungswiderstand ein möglichst geringer ist. dieser
forderung entspricht die in Abb. 3 und 4 dargestellte Ausführung.
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Der in Führungen k frei fallende. Schieber ist ollen mit einem Gehänge
I versehen, welches um den Bolzen m in der Schieberebene kippbar ist. An der dem
Schwimmer h zugewendeten Seite besitzt das Gehänge l eine oben scharf abgesetzte
aussparung n (Abb. 4). Der feste Drehpunkt o des doppelarmigen Schwimmerhebels befindet
sich seitlich vom Schieber und in slcher Anordnung, daß bei der oberen, den Überlauf
c freilegenden Stellung des Schiebers das freie, eine Nase p bildende Ende des Schwimmerhebels
in die Aussparung n des aufgerichteten Gehänges l eingreifen kann und dabei der
Schwimmerhebel eine schräg aufwärts gegen das Gehänge gerichtete Lage einnimmt.
Der Schieber wird daher durch den genügend beschwerten Schwimmer in der oberen Lage
gehalten. Sobald der Schwimmer in geringem Maße angehoben wird, drückt die Nase
p infolge der Schräglage des Schwimmerhebels tlas Gehänge I von sich ab, so daß
dieses sofort den Eingriff der Nase in seine Aussparung n aufhebt und nun frei zur
Seite fällt, so daß dami der Schieber herabfallen kann.