DE4345470C2 - Förderverfahren und -einrichtung für Formkästen - Google Patents
Förderverfahren und -einrichtung für FormkästenInfo
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Abstract
Vorgeschlagen wird ein Verfahren zum Fördern (Transportieren) von Formkästen (1, 2; OK, UK), die Formsand für zumindest zwei unterschiedliche Sandformhälften für das Abformen von Gußteilen enthalten. Erste Formkästen (1; OK) werden in der Fördereinrichtung in einem ersten Einzeltakt (ET, 4) entlang eines ersten Förderlinien-Abschnittes (F1) gefördert. Zweite Formkästen (2; UK) werden entlang eines daneben angeordneten zweiten Förderlinien-Abschnittes (F2) in einem zweiten Einzeltakt (ET; 8) gefördert, der zeitlich nicht gegen den ersten Einzeltakt (ET; 4) verschoben ist. Am Ende des ersten Förderlinien-Abschnittes (F1) werden die ersten Formkästen (OK; 1), die bereits verdichteten Formstoff enthalten, gegen noch nicht verdichtete zweite DOLLAR A Formkästen (UK; 2) ausgetauscht, die dann in einem dritten Förderlinien-Abschnitt (F3) in einem dritten Einzeltakt gefördert werden, um ihren Formstoffinhalt zu verdichten, wobei am Ende des zweiten (F2) und dritten (F3) Förderlinien-Abschnittes jeweils zwei verschiedene DOLLAR A Sandformhälften (1, 2; OK, UK) zu einer vollständigen Guß-Sandform zusammengelegt (20) werden.
Description
Die Erfindung betrifft Förderverfahren mit denen Formkästen zu
Formmaschinen zugeführt werden können. Von den Formmaschinen
wird der Sand (Formsand) in den Formkästen eingefüllt und auf
Modellen geformt, welche verdichteten Sandformen
(Sandformhälften) dann zu Gußformen zusammengesetzt werden.
Der durch Benutzung offenkundig gewordene Stand der Technik
kennt eine einzelne Förderlinie mit zwei hintereinander
angeordneten Formmaschinen ("Formlinie" vgl. Fig. 2). Die zum
Abformen bestimmten leeren Formkästen (1, 2) befinden sich dort
- Unter- und Oberkästen abwechselnd - auf der Zuführrollenbahn
(3) der Formlinie und werden mittels einer Vorschubeinheit (4)
um die doppelte Formkastenlänge in Richtung der
Formmaschinen (5, 6) getaktet. Da die Formmaschinen in einem
ungeraden Teilungsabstand hintereinander angeordnet sind,
erhalten sie bei jedem Vorschubtakt den für sie bestimmten
Unterkasten bzw. Oberkasten. Das heißt, die Unterkästen
passieren die Oberkasten-Formmaschine (5) ohne Zwischenhalt, und
die Oberkästen durchlaufen die Unterkasten-Formmaschine (6)
ebenfalls ohne Stopp.
Die für das gleichzeitige Abformen der Unter- und Oberkästen zur
Verfügung stehende Zeit errechnet sich aus der Zykluszeit der
Formanlage abzüglich der Zeit für den Doppelschub der Kästen
durch die Formlinie; oder andersherum errechnet sich die
Zykluszeit der Formlinie aus der Arbeitszeit der beiden
Formmaschinen zuzüglich der Zeit für den Doppelschub der
Formkastenlinie. Im Verhältnis zu der zum gleichzeitigen Formen
der Unter- und Oberkästen zur Verfügung stehenden Zeit ist die
Zeit für den Transport der Kästen - aufgrund des großen Hubs
(Doppelschub) - dabei zu lang.
Das sich der Erfindung stellende Problem liegt darin, die
Taktzeit (Zykluszeit) bei einem Förderverfahren zu verkürzen.
Das wird mit dem Förderverfahren bzw. der Fördereinrichtung gemäß Anspruch 1 oder 11 erreicht. Die maßgebenden
Merkmale konkretisieren sich vorteilhaft in den Ansprüchen 2
bis 10.
Die Erfindung löst das vorgenannte Problem durch
Formkastenaustausch zwischen zwei nebeneinander angeordneten
Förderlinien. Diese Förderlinien sind in Abschnitte unterteilt.
Am Ende des ersten Abschnitts findet der Austausch je eines
Formkastens eines Typs mit je einem Formkasten eines anderen
Typs statt. Dies geschieht im Fördertakt (Anspruch 1,
Anspruch 2, Anspruch 11). Im Zuge des ersten Förderlinien-
Abschnittes wird eine der beiden Formmaschinen angeordnet; im
Zuge des zweiten Förderlinien-Abschnittes, der neben dem ersten
angeordnet ist, befindet sich keine Formmaschine; im Zuge des
dritten Förderlinien-Abschnittes wird die zweite Formmaschine
vorgesehen, wobei der dritte Förderlinien-Abschnitt die
Fortsetzung des ersten Abschnittes bildet und demgemäß auch
neben dem zweiten Abschnitt angeordnet ist (Anspruch 5).
Werden erster und zweiter Einzeltakt synchronisiert und
gleichgroß gewählt (Anspruch 4, Anspruch 7), so ergibt sich die
kleinste Zykluszeit der Formlinien. Ein Einzeltakt ist dabei
eine Verschiebebewegung, um den Mittenabstand zweier
hintereinander befindlicher Formkästen (Anspruch 6).
Am Ende des ersten Abschnitts kann der Austausch durch eine
Querverschiebung vorgenommen werden (Anspruch 10).
Es kann ein Verteiler vorgesehen werden, der Formkästen
abwechselnd den beiden nebeneinander angeordneten
Formkastenlinien zuführt. Hinter dem oder am Ende beider
Formkastenlinien wird eine Zusammenlegung erfolgen. Sie läßt
sich mechanisch einfach aufbauen, da sie nur eine vertikale
Halbkreis-Umsetzbewegung ausführen muß, die einen jeweiligen
Oberkasten auf einen jeweiligen Unterkasten legt. Aufgrund des
Nebeneinanderherlaufens der beiden verschiedenen Formkastentypen
mit einander zugeordneten Sandform-Hälften ergibt sich erst die
Möglichkeit, das Zusammenlegen mittels einer Vertikal-
Halbkreisbewegung auszuführen. Eine solche Halbkreis-Bewegung
ist mechanisch mit einfachen Mitteln und schnell zu erreichen,
so daß auch hier Zeit und Aufwand beim Zusammenlegen der
fertigen Formen eingespart werden kann.
Auch wenn die Förder-Geschwindigkeit auf den Rollenbahnen nicht
erhöht wird, verkürzt sich die Zykluszeit des Formens mit den
Formmaschinen, da der Hub (Förderweg pro Takt) der Förderlinien
reduziert werden kann. Das Tauschen der Kästen zwischen den
Förderlinien-Abschnitten bewirkt dabei keine Erhöhung der
Zykluszeit, da der Tausch beim gleichzeitigen Formen der beiden
Formmaschinen vonstatten geht (Anspruch 4, Anspruch 7).
Besonders wirksam ist die Erfindung bei der Entkopplung des
Austauschens der Formkästen (mit der Austauscheinrichtung,
beispielsweise als Querverschiebeeinrichtung gemäß Anspruch 10)
von dem Formvorgang der Maschinen.
Neben der erwähnten Zeitersparnis leistet die Erfindung aber
auch eine Qualitätsverbesserung der Formen, die sich in den
"abgeformten Formkästen" (den fertigen Formen) befinden.
Dadurch, daß keine der fertigen Formen durch eine (offene)
Formmaschine gefahren wird, kann kein Rieselsand aus den
durchfahrenen Formmaschinen in fertige Formen fallen. Die
Oberfläche der Gußteile kann also spürbar verbessert werden.
Aus der DE 42 26 778 A1, die vor dem Prioritätstag dieser
Anmeldung angemeldet, aber nach dem Anmeldetag dieser Anmeldung
offengelegt wurde, ist ein Verfahren zum Transportieren von
Formkästen und eine Gießerei-Formanlage beschrieben, die mit dem
Verfahren arbeiten kann. Dort sind zwei parallele
Transportbahnen vorgesehen, die Oberkasten und Unterkasten
fördern. Eine Übersetzstation vertauscht Oberkasten und
Unterkasten aus den zwei parallelen Formkastenbahnen und ist
zwischen zwei Formmaschinen angeordnet. Für die Funktion dieser
Transportanlage und des zugehörigen Verfahrens kommt es darauf
an, daß ein Leerplatz in der zweiten Transportbahn im Bereich
der zwischen den Formmaschinen angeordneten Übersetzstation
dauernd erhalten bleibt. Dafür wird ein versetzter Arbeitstakt
bemüht, der gewährleistet, daß dieser Leerplatz an der
Übersetzstation stets beibehalten wird.
Die Erfindung arbeitet ohne versetzten Arbeitstakt.
Ein - nicht beschränkendes - Beispiel soll das Verständnis der
Erfindung vertiefen. Es ist in Fig. 1 schematisch dargestellt.
Die Formmaschinen 5, 6 für Ober- und Unterkästen befinden sich
in einer Linie innerhalb der Formstrecke 3 wobei - gesehen in
Durchlaufrichtung - die Oberkasten-Maschine 5 vor der
Unterkasten-Maschine 6 angeordnet ist. Alternativ kann auch die
Reihenfolge der beiden Maschinen vertauscht werden.
Anders als im Stand der Technik wird die Kastenreihe der
Formlinie im Einzeltakt mit einer Vorschubeinheit 4 vorwärts
bewegt. Dies kann geschehen, weil in Richtung der ersten
Formmaschine nur Oberkästen 1 transportiert werden. Die
zugehörigen Unterkästen 2 laufen auf einer parallelen
Rollenbahn 7 - ebenfalls im Einzeltakt - neben den Oberkästen
her. In Höhe des sich zwischen den Formmaschinen befindenden
Teilstückes 10 der Formlinie werden die bereits geformten
Oberkästen seitwärts gegen die noch zu formenden Unterkästen
mittels einer Querverschiebevorrichtung 9 ausgetauscht. Ab
dieser Stelle befinden sich daher nur noch Unterkästen in der
Formlinie. Diese werden dann der Unterkasten-Formmaschine
zugeführt.
Die ausgeschleusten Oberkästen hingegen laufen an der
Unterkasten-Maschine vorbei in Richtung
Zusammenlegevorrichtung 20.
Entsprechendes kann ausgeführt werden, wenn - wie zuvor
vorgeschlagen - die Unterkasten-Maschine vor der Oberkasten-
Maschine steht.
Das Austauschen der Kästen OK und UK in der Formlinie geschieht
während der gleichzeitigen Arbeitszeit der Formmaschinen 5, 6
und hat deshalb keinen Einfluß auf die zum Formen zur Verfügung
stehende Zeit. Diese wird nur durch die Länge der Vorschubzeit
der Formlinie beeinflußt, welche durch die oben beschriebene
Halbierung des Hubes (angedeutet durch die Länge 8 der
Vorschubeinrichtung 4) um ca. 40% reduziert werde kann. Bei
gleichbleibender Zeit für den Formvorgang steht die Einsparung
daher direkt für die Verkürzung des Formanlagentaktes zur
Verfügung.
Die Zusammenlegevorrichtung 20 kann günstig die Unter- und
Oberkästen aufeinanderlegen, da diese ihr nebeneinander
(parallel im günstigsten Falle) zugeführt werden. Eine
einfache 180° Vertikal-Schwenkbewegung des Oberkastens auf den
Unterkasten ergibt die fertige Form. Auch beim Zusammenlegen
kann also Zeit und Aufwand eingespart werden.
Claims (11)
1. Verfahren zum Fördern (Transportieren) von
Formkästen (1, 2; OK, UK), die geeignet sind, Formsand für
zumindest zwei unterschiedliche Sandformhälften für das
Erstellen von Gußteilen aufzunehmen, bei dem
- a) erste Formkästen (1; OK) in einem ersten Einzeltakt (ET, 4) entlang eines ersten Förderlinien- Abschnittes (F1) gefördert werden;
- b) zweite Formkästen (2; UK) entlang eines daneben angeordneten zweiten Förderlinien-Abschnittes (F2) in einem zweiten Einzeltakt (ET; 8) gefördert werden, der zeitlich nicht gegen den ersten Einzeltakt (ET; 4) verschoben ist;
- c) am Ende des ersten Förderlinien-Abschnittes (F1) die ersten Formkästen (OK; 1), die zu diesem Zeitpunkt verdichteten Formstoff enthalten, gegen die zweiten Formkästen (UK; 2) ausgetauscht werden, die dann in einem dritten Förderlinien-Abschnitt (F3) in einem dritten Einzeltakt gefördert werden, um im Zuge des dritten Abschnitts (F3) Formstoff einzufüllen und zu verdichten, wobei am Ende des zweiten (F2) und dritten (F3) Förderlinien- Abschnittes jeweils ein erster und ein zweiter Formkasten mit jeweiliger Sandformhälfte (1, 2; OK, UK) zu einer vollständigen Guß-Sandform zusammengelegt (20) wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
die Austauscheinrichtung (9) aus dem zweiten Förderlinien-
Abschnitt (F2) zweite Formkästen (UK, 2) herausnimmt und dem
dritten Förderlinien-Abschnitt (F3) zuführt, der die
Fortsetzung des ersten Förderlinien-Abschnittes (F1) bildet.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem
die ersten Formkästen für die zu formenden Werkstück-
Oberseiten und die zweiten Formkästen für die zu formenden
Werkstück-Unterseiten sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem der
erste und zweite Einzeltakt (ET; 4, 8) gleichlang oder
gleichgroß ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
je eine Formmaschine (5, 6) im Zuge des ersten und dritten
Förderlinien-Abschnittes (F1, F3) angeordnet ist, um die
ersten und zweiten Formkästen als Ober- und Unterkasten
(OK, UK), insbesondere im Gleichtakt, zu formen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem
- a) der erste und zweite Einzeltakt (ET; 4, 8) eine Verschiebebewegung aller in dem jeweiligen Förderlinien- Abschnitt (F1, F2, F3) befindlichen Formkästen als eine Formkasten-Reihe (7) ist;
- b) die Verschiebebewegung eine Wegstrecke (ET) ist, die dem Abstand der Mitten zweier hintereinander angeordneter Formkästen (1, 3) entspricht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem
das Austauschen mittels der Austauscheinrichtung (9) und das
Formen mittels der Formmaschinen (5, 6) synchronisiert ist,
insbesondere gleichzeitig geschieht.
8. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem ein vierter Förderlinien-
Abschnitt (F4) dem ersten und zweiten Förderlinien-Abschnitt
(F1, F2) vorgelagert ist und letztere beiden Förderlinien-
Abschnitte (F1, F2) abwechselnd mit Formkästen (1, 2)
beschickt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
erste, zweite und dritte Einzeltakte (4, 8, ET) gleich sind,
insbesondere miteinander synchronisiert werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
das Austauschen durch Querverschieben (9) erfolgt.
11. Fördereinrichtung zum Ausführen des Transports nach einem
der Verfahrensansprüche 1 bis 10, bei welcher Einrichtung
- a) die ersten Formkästen (OK, 1) entlang eines ersten Förderlinien-Abschnittes (F1) in einem ersten Einzeltakt (ET) förderbar sind;
- b) die zweiten Formkästen (UK, 2), entlang eines daneben angeordneten zweiten Förderlinien-Abschnittes (F2) in einem zweiten, gegenüber dem ersten Fördertakt nicht zeitversetzten Einzeltakt (ET) förderbar sind;
- c) eine Austauscheinrichtung (9) am Ende des ersten Förderlinien-Abschnittes (F1) vorgesehen ist, mit welcher die ersten Formkästen (OK, 1) im ersten Einzeltakt (ET) aus dem ersten Förderlinien-Abschnitt (F1) herausnehmbar sind und dem zweiten Förderlinien- Abschnitt (F2) zuführbar sind; wobei die Fördereinrichtung nach dem dritten und zweiten Förderlinien-Abschnitt (F3, F2) eine Zusammenlege- Vorrichtung (20) aufweist, um vollständige Formen aus jeweils einem ersten und einem zweiten Formkasten (OK, UK) zusammenzulegen.
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