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Form- und Gießanlage Die Erfindung bezieht sich auf Form- und Gießanlagen
mit einer Mehrzahl von Formstationen, einer Gießstation und einer Ablegestation,
die durch eine gemeinsame, endlose Wagenkette miteinander verbunden sind.
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Bei den bekannten Form- und Gießanlagen dieser Art folgen die einzelnen
Wagen einander in gleichen Abständen, und die Wagenlette läuft ununterbrochen um,
so daß die Arbeiter gezwungen sind, genau achtzugeben, wenn die für sie in Betracht
kommenden Wagen bei ihnen anlangen, und schnell die erforderlichen Operationen des
Aufbringens <ler leeren Formen, des Gießens und des Ablegens der Formen auszuführen.
Da Formern verschiedener Größe zur Verwendung kominen und somit das Gießen
mehr oder weniger Zeit in Anspruch nimmt, werden im Laufe der Zeit erhebliche Konfusionen
und Mißgritte auftreten, was eine verringerte Produktion und allzuviel Abfall zur
Folge haben wird.
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Allen diesen Übelständen soll nun gemäß der Erfindung dadurch abgeholfen
werden, daß -man die Wagenkette aus einzelnen zusammenhängenden Gruppen von Wagen
zusammensetzt, wobei die Anzahl der Gruppen ein Mehrfaches der Anzahl der Formmaschinen
der Formstationen beträgt. Zweckmäßig ordnet man zwei Fördervorrichtungen parallel
zueinander verlaufend an, die zwischen identischen Form- und Gießstationen hindurchlaufen
und zu einer gemeinsamen Ablegestation gehen.
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Das Wesentliche der Erfindung besteht darin, daß jede Arbeitsstation
in Gruppen zerlegt ist, wobei jede Gruppe eine besondere Art der Arbeit verrichtet.
Die Gruppen einer jeden Station verlaufen in derselben Reihenfolge, und die Wagenkette
passiert stufenweise die einzelnen Stationen, wobei die Pausen zwischen den einzelnen
Bewegungsstufen lang genug sind, um in denselben die be-. treffenden Operationen
ausführen zu können. Jede einzelne Bewegung der Wagenkette bringt einen vollständigen
Satz der auf den Wagen sitzenden Förderplatten, aber nicht mehr, zur nächsten Station,
so daß also beispielsweise die Förderplatte, die der ersten Formstation gegenüber
gehalten hatte, bei der nächsten Bewegung der Wagenkette sich der ersten Gießstation
gegenüber befinden wird, und so fort. Da die erste Station ausschließlich eine Klasse
von Arbeit ausführt, trägt die erste Förderplatte einer jeden Gruppe stets mir die
Last, die für diese Arbeit bestimmt
ist und sonst nichts, so daß
keinerlei Konfusion hinsichtlich des Materials oder der Operationen eintreten kann.-Die
großen Vorteile, welche die Erfindung gewährt, sind folgende: i. An der Formstation
kann jeder Former seine ungeteilte Aufmerksamkeit dem Formen widmen, weil er weiß,
daß in regelmäßigen Zeiträumen eine Förderplatte, die nur die von ihm zu benutzenden
Gegenstände trägt, seiner Formmaschine gegenüber anhalten und so lange verweilen
wird, daß er in aller Ruhe die Platten entladen und mit den von ihm hergestellten
Formen beladen kann.
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2. An .der Gießstation braucht der Gießlöffel während des Gießens
nicht der Wagenkette entlang bewegt zu werden. Auch kann der Gießlöffel während
der Fortbewegung der Wagenkette gefüllt werden, so daß er fertig zum Gießen ist,
wenn die Wagenkette anhält. Auch können, was sehr wichtig ist, die Formen in jeder
gewünschten Reihenfolge gefüllt werden, d. h. wenn z. B. die Formen auf der dritten
Förderplatte das heißeste Metall erfordern, so werden sie zuerst gefüllt und so
weiter.
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3. An der Ablegestation werden die kleinsten Gußstücke, die am schnellsten
abkühlen, zuerst entladen und die größten Gußstücke zuletzt, so daß sie länger abkühlen
können. Ferner können, da die dieselbe Klasse von Werkstücken tragende Förderplatte
stets demselben Teil der Station gegenüber anhält, die Gußstücke von gleicher Größe
auf denselben Teil des Ablegesiebes abgeworfen werden, und die Bodenbretter usw.
vermischen sich nicht mit solchen von anderer Größe, sondern werden auf die richtige
Förderplatte zurückgebracht, so daß keinerlei Konfusion eintreffen kann. Der Erfolg
ist, daß in weit kürzerer Zeit viel mehr Gußstücke als bisher hergestellt werden
können und der Abfall auf ein Mindestmaß reduziert wird.
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Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dar.
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Die Förderplatten i, aus welchen sich die Vorrichtung zum Befördern
der Formen zusammensetzt, ruhen auf einer nicht veranschaulichten Wagenkette, die
sich in einer geschlossenen Bahn :2 bewegt. Die Laufrichtung ist durch Pfeile angegeben.
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Zweckmäßig werden in einer großen Gießereianlage zwei Förderbahnen,
die aus doppelten Sätzen von Förderplatten bestehen, verwendet. Die Bahn 3, über
welche der zweite Satz von Förderplatten läuft, ist symmetrisch mit Bezug auf die
Bahn 2 des ersten Satzes angeordnet.
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Um an Platz zu sparen, wird man zweckmäßig die Bahn länglich anordnen,
wobei die entsprechenden Teile parallel -zueinander und zu dem Abwerfrost 4 verlaufen,
wo die Formen abgelegt und die Gußstücke von dem Sand getrennt werden. In Verbindung
mit dem Abwerfrost 4 kommt eine geeignete Vorrichtung 5 zum Behandeln und Fördern
des Sandes zur Verwendung. Es ist nur die Fördervorrichtung 5 durch punktierte Linien
angedeutet. Diese Fördervorrichtung dient dazu, den behandelten Sand den beiden
Formmaschinen 6 zuzuführen, die einer jeden Fördervorrichtung beigegeben sind.
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Jede der beiden Gruppen von Formmaschinen 6 umfaßt bei der veranschaulichten
Ausführungsform fünf Maschinen A, B, C,
D, E. Jedes Maschinenpaar kann mit
einem geeigneten Erkennungszeichen versehen werden, und zwar wählt man zweckmäßig
verschiedene Farben. Es können beispielsweise die beiden Maschinen A rot bemalt
sein, während die Maschinen B, C, D, E blau bzw. gelb bzw. purpurfarben bzw.
grün bemalt werden. Wenn fünf Paar Formmaschinen zur Verwendung kommen, so wird
die Anzahl der Förderplatten i der Fördervorrichtung ein Mehrfaches von fünf sein,
und die Fördervorrichtung wird so angeordnet, daß absatzweise je fünf Platten bei
jeder Bewegung an einem gegebenen Punkt vorbeibewegt werden.
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An einem Punkte zwischen den Formmaschinen 6 und dem Abwerfrost 4.
ist eine Plattform 7 vorgesehen, bei welcher nicht veranschaulichte Gießlöffel zur
Verwendung kommen. Es sind nicht veranschaulichte Vorkehrungen getroffen, um die
Fördervorrichtung absatzweise zu bewegen, und die Formmaschinen, die Gießstation
und der Abwer frost sind so mit Bezug aufeinander angeordnet, daß bei jeder Bewegung
eine Gruppe von fünf Platten mit einer jeden der genannten Stationen in Übereinstimmung
gebracht wird. Geht beispielsweise die Fördervorrichtung von der in der Zeichnung
veranschaulichten Stellung aus, so wird die erste Bewegung der Fördervorrichtung
mit den Formmaschinen 6 eine neue Gruppe von fünf Platten in Übereinstimmung bringen.
Die nächste Bewegung der Fördervorrichtung bringt die ersteGruppe von fünf Platten
zeit der Gießstation 7 in Übereinstimmung, während alsdann eine dritte Gruppe von
fünf Platten sich den Formmaschinen gegenüber befindet. Die nächste Bewegung bringt
die erste Gruppe zur ersten Kühllage, die zweite Gruppe zur Gießstation und die
vierte Gruppe zu den Formmaschinen. Es sind dann noch zwei Bewegungen erforderlich,
um die erste Gruppe von fünf Platten zu der Abwerfstation 4 zu bringen.
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Befindet sich die Fördervorrichtung in Ruhe, so macht jeder Arbeiter
an jeder Formstation
seine Form oder seine Formen fertig und stellt
sie auf die Förderplatte. Nach einer bestimmten Zeitperiode bewegt sich die Fördervörrichtung
um eine Entfernung weiter, die fünf Platten entspricht, infolgedessen eine zweite
Gruppe von Platten mit den Formstationen in Übereinstimmung gebracht wird. Nach
einer weiteren Ruheperiode bewegt sich die Fördervorrichtung um eine Stufe weiter,
so daß die erste Gruppe von Platten zu der Gießstation 7 gelangt, wo Gießmäntel
und Gewichte auf die Formen gelegt werden und das Metall eingegossen wird. Alsdann
bringen die beiden nächsten Bewegungsstufen der Fördervorrichtung die vollgegossene
Form durch die Kühlstation, und die dritte Bewegungsstufe nach der Gießstellung
bringt die betreffende Gruppe von Formen zu der Abwerfstation q.. Dort entfernen
die Arbeiter die Formen von der Fördervorrichtung und entleeren dieselben.