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Dreistationen-Rüttelpreßformmaschine Die Erfindung betrifft eine Dreistationen-Rüttelpreßformmaschine,
insbesondere für automatisch arbeitende Formanlagen.
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Bei Formanlagen, insbesondere automatisch arbeitenden Formanlagen,
wird die Wirtschaftlichkeit einerseits davon bestimmt, mit welcher Gleichmäßigkeit
und Arbeitsgeschwindigkeit fertige Formen hergestellt werden können, und andererseits
davon, welcher technische und bauliche Aufwand zur Erzielung dieses Arbeitsergebnisses
erforderlich ist.
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Es sind Einstationen-Formmaschinen bekannt, bei denen sich in den
genannten Formanlagen der Nachteil ergibt, daß jeweils eine Formmaschine für den
Oberkasten und eine Formmaschine für den Unterkasten, also insgesamt zwei Formmaschinen
benötigt werden. Dadurch entsteht ein hoher Aufwand an Zubehöreinrichtungen und
Hilfsgeräten zur Versorgung der Formmaschinen wie auch ein erhöhter Aufwand zum
Zu- und Abtransport der Formkästen.
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Weiterhin sind Dreistationen-Formmaschinen bekannt, bei denen zwischen
zwei Formkastenabsetz-und Abhebestationen eine Verdichtungsstation vorgesehen ist.
Der Vorteil dieser bekannten Formmaschinen gegenüber den Einstationen-Maschinen
besteht darin, daß zur Herstellung einer aus oberer und unterer Formhälfte bestehenden
Gußform nur eine Formmaschine benötigt wird. Für die bekannte Dreistationen-Maschine
sind jedoch aufwendige Zubehör- und Versorgungseinrichtungen notwendig. Sie erfordert
zwei Formkastenzulaufwege und zwei Formkastenablaufwege mit ihren zugehörigen Einrichtungen,
wie insbesondere Umlenk-, Steuer- und Antriebsvorrichtungen. Bei automatisch arbeitenden
Anlagen muß die Arbeitsweise zweier Zulauf- und Ablaufbahnen aufeinander abgestimmt
werden. Hierdurch ergibt sich eine große Störanfälligkeit der gesamten Anlage. Weiterhin
werden auch die Kosten zur Erstellung einer solchen Anlage sehr hoch.
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Es sind auch sogenannte Drehtischformmaschinen bekannt, die mit zwei
oder vier oder noch mehr Stationen arbeiten und bei denen eine einzige Zu- und Ablaufstrecke
ausreicht und infolge der Vereinigung von beispielsweise vier Arbeitsstationen in
einer Maschine auch eine erhebliche Einsparung an Versorgungseinrichtungen u. dgl.
erzielt werden kann. Dieser Vorteil der bekannten Vierstationen-Drehtischformmaschine
wird jedoch mit dem Nachteil erkauft, daß gegenüber den vorgenannten bekannten Maschinen
nicht nur die doppelte Anzahl von Modellen benötigt wird, sondern daß das Drehtischsystem
infolge der bewegten großen Massen große Betriebskräfte erfordert und infolge der
Bauweise sehr empfindlich und verschleißanfällig ist.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Formmaschine der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Nachteile der bekannten Formmaschinen
vermieden werden und die eine weitgehende Anpassungsfähigkeit an wechselnde Arbeitsaufgaben
aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich die eingangs genannte
Formmaschine erfindungsgemäß dadurch, daß in der Mitte zwischen zwei gleichartigen,
abwechselnd arbeitenden Rüttelprozeßvorrichtungen eine in Richtung des Formkastenlaufes
liegende, mit einer Vorrichtung zur dosierten Formsandaufgabe versehene Formkastenabsetz-
und Formabhebevorrichtung angeordnet ist, wobei ein mit zwei Modellplatten bestückter
Modellwagen vorgesehen ist, mit dem jeweils beim Verfahren eines Formkastens mit
verdichtetem Sand aus einer der beiden Rüttelpreßvorrichtungen in die Formabhebevorrichtung
aus dieser heraus die andere Modellplatte mit aufgesetzem Formkasten in die andere
Rüttelpreßvorrichtung fährt.
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Wesentlich für die Erfindung ist, unabhängig vom Aufbau und der Arbeitsweise
der Verdichtungsstationen, daß die neue Formmaschine nur eine einzige Zu- und Abführstrecke
benötigt und daher unmittelbar in den Zug einer Transportbahn eingeschaltet werden
kann. In der gleichen Zeitspanne, in der eine Form auf der Preßstation gerüttelt
und gepreßt wird, wird die vorher aus der anderen Rüttelpreßstation in die Formkastenabsetz-
und Abhebestation übergeführte Form vom Modell abgehoben und auf die Transportbahn
übergeführt, wonach ebenfalls während der noch unbeendeten, zum Rütteln und Pressen
benötigten Zeitspanne ein neuer Formkasten auf die Modellplatte abgesenkt und mit
Sand gefüllt werden kann. Wenn der Rüttelpreßvorgang beendet ist, steht somit für
die andere Rüttelpreßstation ein zu bearbeitender gefüllter Formkasten bereit, und
der eben geschilderte Arbeitsablauf kann wiederholt
werden. Durch
diese Ausgestaltung und durch die aus dieser Ausgestaltung resultierende Arbeitsweise
genügt die einfache Anzahl der Modelle zur Fertigung der Formen; es wird nur eine
einzige Versorgungsanlage zur Zufuhr des Sandes benötigt, und es sind keine zusätzlichen
Transportwege erforderlich.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß der Modellwagen zur Führung
der Formkästen während der Absetz- und Abhebebewegungen mit lotrecht stehenden Kastenaufsetz-
und Abheberollenleisten ausgerüstet ist, an denen zugleich für jeden Formkasten
ein heb- und senkbarer Füllrahmen angeordnet ist.
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Um zu verhindern, daß beim Rüttelpreßvorgang Relativbewegungen zwischen
dem Modell und dem Formkasten bzw. Modellsand auftreten, die eine einwandfreie Verdichtung
des Sandes verhindern oder fehlerhafte Formen hervorrufen können, sieht die Erfindung
weiterhin vor, daß jede der beiden Rüttelpreßstationen mit einer durch den Modellwagen
greifenden Klemmeinrichtung zur zwischenzeitlichen Verklammerung der Modelle ausgerüstet
ist.
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Die Sanddosier- und -aufgabevorrichtung, mit welcher die neue Formmaschine
erfindungsgemäß ausgerüstet ist, weist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
einen heb- und senkbaren Vorratsbunker auf. Weiterhin kann mit dieser Maschine mit
Modeh-und Füllsand gearbeitet werden, indem der Hauptdosierbunker mit Modellsand
beschickt wird und zwischen jeder der beiden Rüttelpreßstationen und der Formkastenabsetz-
und Abhebestation ein von einer Vorrats- und Dosiervorrichtung beschickter Füllsandtrichter
vorgesehen ist, der in Tätigkeit tritt, wenn ein mit Modellsand vorgefüllter Formkasten
in Richtung auf die zugehörige Rüttelpreßstation bewegt wird.
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Wenn von einer Formanlage besonders hohe Leistungen gefordert werden,
können auch zwei Maschinen dieser Art eingebaut werden. In diesem Falle wird die
eine Maschine mit zwei Unterkastenmodellen und die andere mit zwei Oberkastenmodellen
bestückt. Es ist hierbei gleichgültig, ob es sich um gleiche oder um verschiedene
Modelle handelt.
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Genau so gut können aber auch bei einer solchen Anordnung auf der
einen Maschine zusammengehörige Unter- und Oberkästen und auf der anderen Maschine
Unter- und Oberkästen mit einem anderen Modell abgeformt werden. Hierbei müssen
die Maschinen um eine ungerade Zahl von Standbahnteilungen voneinander entfernt
stehen und die Standbahn jeweils um eine doppelte Teilungslänge vorgesehen werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der neuen Formmaschine ist in den Zeichnungen
dargestellt.
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A b b. 1 zeigt das Aufbauschema einer Formanlage; A b b. 2 stellt
eine Frontansicht der neuen Formmaschine dar.
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Die neue, in A b b. 2 in Einzelheiten dargestellte Formmaschine 1
ist in A b b. 1 in eine automatische Formanlage eingebaut dargestellt. Diese Formanlage
weist ein Kastentrenngerät 2 auf, in welchem die von den Gußstücken und Formsand
usw. befreiten Formkästen nach Formober- und -unterkästen getrennt werden. Eine
Kastenzulegevorrichtung 3, der eine Wendevorrichtung 4 vorgeschaltet ist, dient
dazu, die aus der Formmaschine 1 kommende Formhälften wieder zusammenzusetzen und
einer Standbahn 5 zuzuführen, über welche die Formen zum Abguß gelangen.
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Zur Verbindung der Formmaschine 1 mit der Formanlage dient eine Zuführbahn
6, über welche die aus der Trennmaschine kommenden leeren Formkästen in die Formmaschine
eingebracht werden. Die aus der Formmaschine 1 kommenden fertigen Formkastenhälften
werden über eine Abführbahn 7 der Wendevorrichtung 4, die nur für Unterkästen in
Betrieb genommen wird, der Zulegevorrichtung 3 zugeführt.
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Die neuartige Dreistationen-Rüttelpreßformmaschine, die in A b b.
2 dargestellt ist, wird von Förderbändern 8, 9 mit dosierten Füllsandmengen versorgt.
Ein Förderband 10 führt der Maschine Modellsand zu und gibt diesen in einen
Vorratsbunker 11, der zugleich als Modellsanddosiervorrichtung ausgebildet
ist, ab. An das Abgabeende der Füllsandförderbänder 8, 9 schließen sich Füllsandzuführvorrichtungen
12, 13 an.
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Die neue Formmaschine weist drei Stationen auf. In der Mitte ist eine
Kastenaufsetz- und Abhebestation 14 vorgesehen, zu deren beiden Seiten sich
die Rüttelpreßstationen 1 und II befinden. Der Modellsandvorratsbunker
11 mit der Dosiervorrichtung stellt einen Bestandteil der Kastenaufsetz-
und Abhebestation 14 dar.
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Zur Vervollständigung dieser Kastenaufsetz- und Abhebestation dienen
Kastenaufsetz- und Abheberollenleisten 15, die einem Modell 1 zugeordnet sind, und
Kastenaufsetz- und Abheberollenleisten 16, die einem Modell II zugeordnet sind.
Die Modelle I und 1I bzw. 20 und 21 nehmen abwechselnd den Platz in der Kastenaufsetz-
und Abhebestation 14 und in einer der Rüttelpreßstationen ein, wobei das Modell
20 oder I mit den Abheberollenleisten 15 zwischen der Kastenaufsetz- und Abhebestation
14 und der Rüttelpreßstation 1 und das Modell 21 bzw. 1I mit den Abheberollenleisten
16 zwischen der Kastenaufsetz- und Abhebestation 14 und der Rüttelpreßstation
1I pendelt.
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Dem Modell 20 ist ein an den Abheberollenleisten 15 heb- und senkbar
geführter Füllrahmen 17 und dem Modell 21 ein an den Abheberollenleisten 16 heb-
und senkbar geführter Füllrahmen 18 zugeordnet, der dazu dient, ein Verstreuen
beim Einfüllen des Modell- und Füllsandes zu verhindern.
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Die Modelle 20 und 21 mit ihren Abheberollenleisten
und Füllrahmen sind auswechselbar auf einem Modellwagen 19 befestigt, der sich über
zwei Stationen erstreckt. Der Modellwagen ist quer verfahrbar, so daß der Austausch
der Modelle, d. h. der Transport von der Rüttelpreßstation zur Formkastenaufsetz-
und Abhebestation, auf einfache Weise durch Verschiebung des Modellwagens vorgenommen
werden kann.
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In der Formkastenaufsetz- und Abhebestation 14
ist ein Formunterkasten
23 in vom Modell 20 abgehobener Stellung dargestellt. In der Rüttelpreßstation I1
hingegen ist ein bereits mit Modell-und/oder Füllsand gefüllter Formoberkasten
24 gezeigt, auf den ein Rüttelpreßzylinder 25 zur Verdichtung und Verfestigung
des Modellsandes einwirkt.
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Entsprechend ist die Rüttelpreßstation I mit einem Rüttelpreßzylinder
26 zur Bearbeitung des Formunterkastens ausgerüstet. Zur Vervollständigung der beiden
Rüttelpreßstationen dienen noch Preßbrücken 27 und 28, die den Rüttelpreßdruck auffangen,
und
Modellplattenverklammeningen 22, die die Modelle während des
Pressens und Rüttelns festhalten.
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Die neue Formmaschine arbeitet wie folgt: Der von der Transportbahn
der Formanlage in die Formkastenabsetz- und Abhebestation 14 einlaufende Formkasten
23 wird auf die in der Station befindliche Modellplatte 20 abgesenkt. Im gleichen
Augenblick senkt sich der zugehörige Füllrahmen 17 auf den Kasten 23 ab, wobei die
Kastenaufsetz- und Abheberollenleisten 15 zur Führung dienen, und der Modellsandbunker
11 fährt nach unten, bis er mit seiner unteren Mündung auf dem Füllrahmen 17 aufsitzt,
wenn der Formkasten auf dem Modellwagen 19 abgesetzt ist. Nunmehr wird eine dosierte
Modellsandmenge auf das Modell 20 abgesiebt.
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Während dieses Arbeitsvorganges befindet sich der Formkasten 24 in
der Rüttelpreßstation 1I und wird dort von dem Rüttelpreßzylinder 25 bearbeitet.
Sobald der Rüttelpreßvorgang beendet ist, fährt der Modellwagen 19 mit dem Modell
20 und dem Formkasten 23 und dem abgesiebten Modellsand in die Rüttelpreßstation
I, und der Formkasten 24 gelangt im Zuge dieser Bewegung in die Kastenabsetz- und
Abhebestation 14. Bei der Überführung des Formkastens 23 in die Rüttelpreßstation
I passiert dieser die Füllsandaufgabevorrichtung 12, aus der im Augenblick des Passierens
eine dosierte Menge Füllsand aufgegeben werden kann.
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Nunmehr beginnt in der Rüttelpreßstation I die Verdichtung und Bearbeitung
des Formkastens 23, während der in die Kastenabsetz- und Aufhebestation eingefahrene
Formkasten 24 zusammen mit den Abheberollenleisten 16 und dem Füllrahmen 18 von
dem Modell 21 abgehoben wird. Gleichzeitig wird auch der Füllrahmen 18 vom Kasten
24 getrennt und die somit fertige Formhälfte von der Transportbahn der Formanlage
aufgenommen, aus welcher anschließend ein neuer bzw. leerer Formkasten eingefahren
wird. Der eben geschilderte Arbeitsablauf wiederholt sich nunmehr.