DE4342682C1 - Nähmaschine mit einer Untertransport-Nähgutvorschubeinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine mit einer Nähgutvor­ schubeinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der US PS 3,478,709, die der DE-OS 16 60 849 entspricht, ist eine Nähmaschine bekannt, bei der eine rotierende Haupt­ welle einen Exzenter trägt, den eine Koppel umschließt, die über einen Zapfen und eine Stangenpratzung einer einen Trans­ porteur tragenden Haltestange eine Hubbewegung verleiht. Ein mittels der Hauptwelle angetriebener Schwingantrieb wirkt mittels einer Schwinge und einer weiteren Koppel ebenfalls auf den Zapfen und verleiht der Haltestange eine Schubbewe­ gung. Die Haltestange ist in einem Kreuzkopf verschiebbar gelagert, der seinerseits verschiebbar auf einer gehäuse­ festen Stange angeordnet ist. Das Einleiten sowohl der Hub- als auch der Schubkomponente auf den Zapfen und somit auf die Haltestange ergibt zwar einen konstruktiv einfachen Aufbau der Nähgutvorschubeinrichtung; sie neigt jedoch bei hohen Stichzahlen, z. B. 3000 U/min, zum Vibrieren und vorzeitigen Verschleiß.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Nähgutvorschubeinrichtung so weiterzubilden, daß ein vibrations- und verschleißarmer Antrieb des Transpor­ teurs ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Es wird noch angegeben, daß bei Nähmaschinen, bei denen der Transporteur nicht von einer Hubstange getragen wird, es grundsätzlich bekannt ist, die Hub- und Schubbewegung getrennt einzuleiten, wobei angenähert exakte Viereckbewegungen des Trans­ porteurs bzw. Stoffschiebers bei relativ leisem Lauf erreicht werden (DE 31 16 578 C2, DE 30 42 115 C2 und DE-AS 11 03 116).

Erfindungsgemäß läßt sich nun auch bei einer Nähmaschine, deren Transporter von einer Hubstange getragen wird, wie z. B. einer Sackzunähmaschine, die Schubbewegung getrennt von der Hubbewegung auf die Hubstange einleiten. Hierdurch entsteht eine kompakte, stabile Anordnung, die einen vibrations- und verschleißarmen Antrieb des Transporteurs und somit auch einen geräuscharmen Lauf der Nähgutvorschubeinrichtung selbst bei hohen Geschwin­ digkeiten ermöglicht.

Zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen der Nähgutvor­ schubeinrichtung nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen aufgeführt.

Insbesondere nach dem Gegenstand des Anspruchs 6 ist es durch die sozusagen justierbare Führung möglich, durch gezieltes Schrägstellen des Transporteurs in Bezug zur Transportebene bzw. Nähgutvorschubrichtung bei besonderem zu berücksichtigenden Nähgut, wie Säcke oder Beutel aus Papier oder Kunststoff, die zuzunähen sind, das Beschädigen der Nähgutoberfläche beim Transportieren bzw. Verschieben zu verhindern.

Die nachstehende Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungs­ formen der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen

Fig. 1 eine teilweise aufgebrochene Vorderansicht einer Nähmaschine mit einer Nähgutvorschubeinrichtung;

Fig. 2 eine Draufsicht der Nähgutvorschubeinrichtung nach Fig. 1;

Fig. 3 eine Teilansicht der Nähgutvorschubeinrichtung nach Fig. 1 nach einem Schnitt III-III;

Fig. 4 eine teilweise aufgebrochene Vorderansicht einer Nähmaschine mit einer weiteren Nähgutvorschubein­ richtung und

Fig. 5 eine Draufsicht der weiteren Nähgutvorschubeinrich­ tung.

Fig. 1 zeigt einen Teil einer Nähmaschine 1 mit einem Unter­ teil 2, in dem eine eine Hub- und Schubbewegung ausführende Nähgutvorschubeinrichtung 3 eingebettet ist. Eine Nähmaschi­ nennadel 4 verdeutlicht die Darstellung der Nähgutvorschub­ einrichtung 3, die als Untertransporteinrichtung ausgebildet ist. Eine rotierende Hauptwelle 5 ist in einer Zwischenplatte 6 des Unterteils 2 gelagert und durch einen zeichnerisch nicht dargestellten Motor angetrieben. Eine Schwingwelle 7, die mittels eines zeichnerisch nicht dargestellten Zwischen­ getriebes in Antriebsverbindung mit der Hauptwelle 5 steht, ist schwenkbar in der Zwischenplatte 6 gelagert. Die Schwing­ welle 7 trägt eine mittels einer Schraube 8 befestigte Gabel­ schwinge 9, die an ihrem Gabel ende einen Zapfen 10 trägt, mittels dem ein Schubrahmen 11 an der Gabelschwinge 9 ange­ lenkt ist; diese Teile sind Teil eines Schubantriebs 12.

Der Schubrahmen 11 weist Augen 13 und 14 mit Öffnungen 15 und 16 auf, die eine Gleitführung 17 für eine Hubstange 18 bilden.

Der mittels der Gabelschwinge 9 und des Zapfens 10 an seinem einen Ende geführte Schubrahmen 11 weist an seinem anderen Ende eine Führung 19 mit einer Gabel 20 auf, die einen Block 21 gleitend umfaßt. Der Block 21 ist auf einem exzentrisch angeordneten Zapfen 22 gelagert, der in seiner linken End­ stellung angeordnet ist und einen Einstellschlitz 23 auf­ weist. Ein mit einer Schraube 24 befestigtes Pratzstück 25 umschließt den Zapfen 22 und führt den Schubrahmen 11 zusätz­ lich seitlich.

Eine Greiferwelle 26 trägt einen Greiferhalter 27, an dem mittels einer Schraube 28 ein Greifer 29 befestigt ist, der mit der Nähmaschinennadel 4 kooperiert.

Die Hubstange 18 trägt ein Klemmstück 31, das mittels einer Schraube 32 an der Hubstange 18 befestigt ist. Das Klemmstück 31 ist mit einem Exzenter 34 der Hauptwelle 5 getrieblich verbunden. Am freien Ende der Hubstange 18 ist mittels einer Schraube 35 ein Transporteur 36, auch Nähgutschieber genannt, befestigt, der durch eine Stichplatte 37 ragt, da der Exzen­ ter 34 zeichnerisch in seiner oberen Stellung angeordnet ist. Ein Drückerfuß 38 ermöglicht zusammen mit dem Transporteur 36 und der Stichplatte 37 das intermittierend erfolgende Vor­ schieben des zeichnerisch nicht dargestellten Nähgutes.

Fig. 2 zeigt die Lagerung eines Zapfens 39, an dem der Zapfen 22 exzentrisch angeordnet ist, im Unterteil 2. Der Zapfen 39 ist einstellbar in einer Öffnung 41 der Zwischen­ platte 6 des Unterteils 2 gelagert und mittels einer Schraube 42 positioniert. Ein Flansch 43 dient als weitere seitliche Stütze für den Schubrahmen 11.

Nach Fig. 3 weist das Klemmstück 31 einen Zapfen 43 auf, den ein Auge 44 eines Lenkers 45 umschließt. Der Lenker 45 ist auf dem Zapfen 43 schwenkbar gelagert und mittels eines Stellrings 46 gegen seitliches Verschieben gesichert. Ein weiteres Auge 47 des Lenkers 45 umschließt den Exzenter 34. Der Exzenter 34, der Lenker 45 und das Klemmstück 31 sind Teil eines Hubantriebs 49.

Fig. 4 zeigt einen Teil einer weiteren Nähmaschine 51 mit einem Unterteil 52, in dem eine eine Hub- und Schubbewegung ausführende weitere Nähgutvorschubeinrichtung 53 eingebettet ist. Baugleiche bzw. funktionsgleiche Teile der Nähmaschinen 1 und 51 weisen gleiche Bezugszeichen auf.

Die Nähmaschinennadel 4 verdeutlicht die Darstellung der Näh­ gutvorschubeinrichtung 53, die ebenfalls als Untertransport­ einrichtung ausgebildet ist. Eine Schwingwelle 54 ist in einer Zwischenplatte 55 des Unterteils 52 schwenkbar gela­ gert. Die Schwingwelle 54 ist mittels eines zeichnerisch nicht dargestellten Zwischengetriebes, das in Antriebsverbin­ dung mit einer Hauptwelle und einem Motor steht, in bekannter Weise angetrieben.

Die Schwingwelle 7 ist ebenfalls schwenkbar in der Zwischen­ platte 55 gelagert und trägt die mittels der Schraube 8 befestigte Gabelschwinge 9, die an ihrem Gabelende den Zapfen 10 trägt, mittels dem ein Schubrahmen 56 an der Gabelschwinge 9 angelenkt ist; diese Teile sind Teil eines Schubantriebs 57. Der Schubrahmen 56 weist einen Hohlzylinder 58 mit einer Öffnung 59 auf. Der Hohlzylinder 58 mit der Öffnung 59 bildet die Gleitführung 60 für die Schubstange 18.

Der mittels der Gabelschwinge 9 und des Zapfens 10 an seinem einen Ende geführte Schubrahmen 56 weist an seinem anderen Ende eine Gabel 61 auf, die einen Bolzen 62 umschließt, der in einer oberen Bohrung 63 einer Schwinge 64 gelagert ist. Eine untere Bohrung 65 der Schwinge 64 umschließt den Zapfen 22, der in seiner linken Endstellung angeordnet ist und einen Einstellschlitz 23 aufweist.

Ein mit einer Schraube 68 befestigter Stellring 69 umschließt den Zapfen 22 und führt die Schwinge 64 zusätzlich seitlich. Die Gabel 61 mit dem Bolzen 62, die Schwinge 64 und der Zap­ fen 22 bilden eine Führung 70.

Die Greiferwelle 26 trägt den Greiferhalter 27, an dem mit­ tels der Schraube 28 der Greifer 29 befestigt ist, der mit der Nähmaschinennadel 4 kooperiert.

Die Hubstange 18 trägt an ihrem unteren Ende ein Pratzstück 71, das mittels einer Schraube 72 an der Hubstange 18 befestigt ist. Am oberen Ende der Hubstange ist mittels der Schraube 35 der Transporteur 36 befestigt, der durch die Stichplatte 37 ragt. Der Drückerfuß 38 ermöglicht zusammen mit dem Transporteur 36 und der Stichplatte 37 das intermit­ tierend erfolgende Vorschieben des zeichnerisch nicht dar­ gestellten Nähgutes.

Die Schwingwelle 54 trägt einen Hebel 73, der mit einer Schraube 74 an der Schwingwelle 54 befestigt ist. Eine Schwinge 75 verbindet den Hebel 73 gelenkig mit dem Pratz­ stück 71.

Fig. 5 zeigt die Lagerung des Zapfens 39 im Unterteil 52. Der Zapfen 39 ist in der Öffnung 41 der Zwischenplatte 55 des Unterteils 52 einstellbar gelagert und mittels der Schraube 42 positioniert. Eine Schulter 76 des Zapfens 39 dient als weitere seitliche Stütze für die Schwinge 64.

Am Pratzstück 71 ist ein Zapfen 77 angeordnet, der in eine untere Bohrung 78 der Schwinge 75 ragt. Am Hebel 73 ist ein weiterer Zapfen 79 angeordnet, der in eine obere Bohrung 81 der Schwinge 75 ragt. Das Pratzstück 71 mit dem Zapfen 77, die Schwinge 75, der Hebel 73 mit dem Zapfen 79 und die Schwingwelle 54 sind Teil eines Hubantriebs 82.

Sowohl bei der Nähgutvorschubeinrichtung 3 als auch bei der Nähgutvorschubeinrichtung 53 wird jeweils mittels der Schwingwelle 7 die Vorschubbewegung des Transporteurs 36 ein­ geleitet. Die Einleitung der Hubbewegung des Transporteurs 36 erfolgt bei der Nähgutvorschubeinrichtung 3 über den Exzenter 34, bei der Nähgutvorschubeinrichtung 53 über die Schwing­ welle 54.

Der mittels des Schlitzes 23 und des Zapfens 22 einstellbare, im Unterteil 2 bzw. 52 gelagerte Zapfen 39 ermöglicht bei beiden beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung aufgrund des exzentrisch am Zapfen 39 angeordneten Zapfens 22 ein Schrägstellen des Transporteurs 36 in Bezug zur Transport­ ebene bzw. Nähgutvorschubrichtung. Dies kann je nach zu benä­ hendem Nähgut, z. B. Zunähen von Säcken oder Beuteln aus Papier oder Kunststoff, das Beschädigen der Nähgutoberfläche beim Transportieren bzw. Vorschieben verhindern.

Claims (7)

1. Nähmaschine mit einer eine Hub- und Schubbewegung ausfüh­ renden Nähgutvorschubeinrichtung mit einem Transporteur, einer rotierenden Hauptwelle, einem eine Schwingwelle und eine Schwinge aufweisenden Schubantrieb und einer mit der Hauptwelle in Hubantriebsverbindung quer zur Hauptwelle angeordneten, den Transporteur tragenden Hubstange, da­ durch gekennzeichnet, daß ein an der Schwinge (9) an sei­ nem einen Ende angelenkter Schubrahmen (11, 56) eine Gleitführung (17, 60) für die Hubstange (18) und an sei­ nem anderen Ende eine Führung (19, 70) aufweist.

2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (19) eine Gabel (20) aufweist, die einen Block (21) umschließt.

3. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Block (21) einen Zapfen (22) umschließt.

4. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (70) eine Schwinge (64) aufweist, an der der Schubrahmen (56) angelenkt ist.

5. Nähmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinge (64) um den Zapfen (22) schwenkt.

6. Nähmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (22) exzentrisch an einem justierbaren Zapfen (39) angeordnet ist.

7. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführung (17, 60) eine Öffnung (14, 15, 59) auf­ weist, in der die Hubstange (18) gleitend geführt ist.