DE4342159C2 - Formzylinder für eine hülsenförmige Druckform - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Formzylinder für eine hülsenförmige Druckform, insbesondere eine Offset-Druckform wenigstens teilweise aus Aluminium, mit einem rampenförmigen Phasenstück als Führungsfläche zum mechanischen Aufweiten der hülsenförmigen Druckform auf den größeren Zylinderdurchmesser.

Ein derartiger Kanal- und spannsegmentloser Formzylinder, der zusammen mit einer hülsenförmigen Druckform einsetzbar ist, ist z. B. bereits mit der Patentschrift DE 41 06 062 C1 bekannt geworden. Zum Aufbringen der Druckform auf den Druckformzylinder ist die Druckform an einer Stirnseite des Druckformzylinders vorzuzentrieren. Die hülsenförmige Druckform wird anschließend unter Aufweiten mittels Druckluft auf den Formzylinder aufgeschoben. Die Wegnahme der Druckluft bewirkt ein formschlüssiges Anlegen der Hülse nach dem Prinzip einer Schrumpfpassung auf dem Zylinder. Durch erneute Zufuhr von Druckluft kann die Hülse wieder vom Zylinder genommen werden. Der Zylinderkörper weist vorzugsweise als Korrosionsschutz eine Chrombeschichtung auf.

Bei dem in gleicher Weise im Flexodruck seit Jahren eingesetzten Prinzip mit galvanisch hergestelltem Nickel-Hülsen wird die Hülse, deren Innendurchmesser kleiner als der Zylinderdurchmesser des tragenden Teils ist, nach dem Vorzentrieren mittels eines rampenförmigen Phasenstückes des Zylinderkörpers mechanisch auf den größeren Zylinderdurchmesser aufgeweitet, so daß die Hülse über ein Luftkissen vollständig auf den Zylinderkörper aufgeschoben werden kann.

Die im Offsetdruck am meisten verwendete Druckformart ist die vorbeschichtete Aluminiumplatte, deren großer Vorteil die Einfachheit und Schnelligkeit der Herstellung ist. Aus der deutschen Druckschrift DE 41 40 768 A1 ist eine hülsenförmige Druckform, die aus einer Aluminiumplatte gefertigt ist, bekannt geworden.

Durch das Aufschieben der hülsenförmigen Druckform aus Aluminium auf den beschichteten Zylinderkörper kann es zu einem Verschleiß an der Druckform kommen, der dann wiederum Auswirkungen auf die Druckqualität haben kann.

Die beiden Werkstoffe für Druckform und Korrosionsschutz des Formzylinders sollten beibehalten werden, da einerseits Aluminium als gängiger Druckformwerkstoff vorgegeben ist und vorzugsweise Chrom sich als Korrosionsschutz vor gängigen Druckmedien bewährt hat.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen gattungsbildenden Formzylinder derart weiterzubilden, daß beim Aufschieben der hülsenförmigen Druckform auf den Formzylinder ein Verschleiß des Druckformwerkstoffes vermieden wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Ausgangsform und Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme der Zeichnung beschrieben. Es zeigt stark schematisiert:

Fig. 1 einen teilweisen Längsschnitt eines Formzylinders mit Druckform ohne die erfindungsgemäßen Merkmale,

Fig. 2 eine Ansicht gemäß der Fig. 1 mit einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Formzylinders,

Fig. 3 bis 5 drei weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung in der Ansicht gemaß der Fig. 2.

Dadurch, daß zumindest der Oberflächenbereich des Formzylinders, der das rampenförmige Phasenstück abdeckt, einen Gleitbelag mit hoher Verschleiß- und Druckfestigkeit aus einem Werkstoff, der sich vom restlichen Oberflächenmaterial des Formzylinders unterscheidet, aufweist, wird der Kontakt des Druckformmaterials mit dem vorzugsweise chrombeschichteten Zylindermantel beim Aufweiten über die Führungsfläche des Phasenstückes verhindert. Durch den Gleitbelag wird der Verschleiß der Druckform unabhängig vom korrosionsgeschützten Oberflächenmaterial des Formzylinders verhindert.

Fig. 1 zeigt den Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht. Der Zylinderkörper 1 des Formzylinders ist in üblicher Weise als Hohlkörper ausgebildet, der im Vergleich zur hülsenförmigen Druckform 2 eine größere Wandstärke aufweist. Größtenteils ist der Formzylinder, d. h. sein die Druckform 2 tragender Teil 4 mit einem größeren Zylinderdurchmesser ausgeführt, als der Innendurchmesser der Druckform 2 beträgt. Um das Aufziehen der Druckform 2 zu erleichtern, ist zumindest an einer Stirnseite des Formzylinders ein Zylinderstück 3 mit kleinerem Zylinderdurchmesser als der Innendurchmesser der Druckform 2 vorgesehen, mittels diesem die Druckform 2 vorzentriert werden kann. Dieses Zylinderstück 3 ist mit dem die Druckform 2 tragenden Teil 4 des Formzylinders über ein rampenförmiges Phasenstück 5 verbunden, so daß die Druckform 2 über dessen Führungsfläche auf den größeren Formzylinderdurchmesser mechanisch aufgeweitet werden kann. In bekannter Weise sind durch den Zylinderkörper 1 in Aufschiebrichtung der Druckform 2 nach dem Phasenstück 5 Luftauslaßbohrungen 6 vorgesehen, so daß sich unterhalb der aufgeweiteten Druckform 2 ein Luftkissen 7 aufbauen kann, über dieses die Druckform 2 nun leicht auf den tragenden Teil 4 des Zylinderkörpers 1 aufgeschoben werden kann.

Fig. 2 zeigt nun eine mögliche erfindungsgemäße Ausgestaltung des Formzylinders gemäß der Fig. 1. Zwischen dem Zylinderstück 3 zum Vorzentrieren der Druckform 2 und dem tragenden Teil 8 des Formzylinders 1 ist auf der Zylinderoberfläche eine umlaufende Ringnut 9 angelegt. In diese Ringnut 9 ist das rampenförmige Phasenstück 11 als einteiliger Gleitbelag eingebracht, wobei ein Teil 12 seiner Oberfläche fluchtend mit der Oberfläche des tragenden Teils 8 des Formzylinders 1 verläuft.

Die Luftauslaßbohrungen 13 führen teilweise durch das Phasenstück 11 zur mit dem tragenden Teil 8 fluchtenden Oberfläche.

Im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 3 ist der Gleitbelag in Form eines Ringelementes 14 mit dem Formzylinderkörper 1 verschraubt. Die Oberfläche des Ringelementes 14 umfaßt die Führungsfläche 15 zum Vorzentrieren der Druckform 2, die Führungsfläche 16 des rampenförmigen Phasenstücks und einen Teil 12 der Führungsfläche des tragenden Teils 8 des Formzylinders 1, in den wiederum die Luftauslaßbohrungen 13 münden.

Das Phasenstück 11 kann in die Ringnut 9 durch Abformen oder Auftragsschweißung eingebracht werden, das Ringelement 14 ist z. B. durch Formgießen hergestellt.

Fig. 4 und 5 zeigen einen Gleitbelag der in form einer Beschichtung 17, 18 aufgebracht ist, in Fig. 4 teilweise die Führungsfläche des Phasenstücks 19 und den Bereich 20 des tragenden Teils 8, indem die Luftauslaßbohrungen 6 münden, überdeckt und in Fig. 5 die gesamte Formzylindermantelfläche, also die Führungsflächen zum Vorzentrieren 21, des Phasenstücks 22 und des tragenden Teils 23 überstreicht.

Der Gleitbelag 11, 14, 17, 18 muß eine hohe Verschleiß- und Druckfestigkeit aufweisen.

Vorzugsweise wird als Werkstoff, bzw. Material für den Gleitbelag 11, 14, 17, 18 Kunststoff aus einer Zweikomponenten-Kunstharzmasse auf Epoxidbasis, also ein Harz, dem ein Härter zugesetzt ist, eingesetzt, das Material kann aber auch Stahl sein.

Der Werkstoff des Gleitbelages 11, 14, 17, 18 kann mittels Spritzgießen, bzw. einem thermischen Spritzverfahren aufgetragen werden, oder mittels einer Hartstoffbeschichtung insbesondere PVD-Beschichtung bereitgestellt sein.

Claims (6)

1. Formzylinder für eine hülsenförmige Druckform, insbesondere eine Offset-Druckform wenigstens teilweise aus Aluminium, mit einem rampenförmigen Phasenstück als Führungsfläche zum mechanischen Aufweiten der hülsenförmigen Druckform auf den größeren Zylinderdurchmesser, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Oberflächenbereich des Formzylinders, der das rampenförmige Phasenstück (5) abdeckt, einen Gleitbelag (11, 14, 17, 18) mit hoher Verschleiß- und Druckfestigkeit aus einem Werkstoff, der sich vom restlichen Oberflächenmaterial des Formzylinders unterscheidet, aufweist.

2. Formzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff des Gleitbelags (11, 14, 17, 18) Kunststoff, insbesondere aus einer Zweikomponenten-Kunstharzmasse auf Epoxidbasis ist.

3. Formzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff des Gleitbelags (11, 14, 17, 18) Stahl ist.

4. Formzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Vorzentrieren der Druckform (2) ein Zylinderstück (3) mit geringerem Durchmesser als der Innendurchmesser der Druckform (2) vorgesehen ist, zwischen diesem Zylinderstück (3) und dem tragenden Teil (8) des Formzylinders auf der Zylinderoberfläche eine umlaufende Ringnut (9) angelegt ist und in diese Ringnut (9) das rampenförmige Phasenstück (11), ganz aus dem Werkstoff des Gleitbelages bestehend, eingebracht ist (Fig. 2).

5. Formzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitbelag in Form eines Ringelementes (14) mit dem Formzylinderkörper (1) verschraubt ist, wobei die Oberfläche des Ringelementes (14) eine Führungsfläche (15) zum Vorzentrieren der Druckform (2) und die Führungsfläche (16) des rampenförmigen Phasenstücks umfaßt (Fig. 3).

6. Formzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitbelag (18) auf der gesamten Formzylindermantelfläche aufgebracht ist (Fig. 5).