DE4323750A1 - Offset-Druckform und Verfahren zur Herstellung einer solchen Offset-Druckform - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Offset-Druckform und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Offset-Druckform aus mindestens einer zugeschnittenen Druckplatte aus einem metallischen Werkstoff, deren Plattenkanten des Druckanfangs und -endes unter Ausbildung einer Hülse miteinander verbunden sind.

Die ältere deutsche Patentanmeldung P 41 40 768 offenbart eine hülsenförmige Offset-Druckform, die über eine zusammenhängende, kanalfreie Umfangsfläche verfügt, so auf den Formzylinder geschoben und dort in der Arbeitsstellung reibschlüssig und registerhaltig positioniert werden kann. Die Hülse wird aus einer handelsüblichen, zugeschnittenen Druckplatte aus einem metallischen Werkstoff, vorzugsweise Aluminium, hergestellt, wobei die vor- und nachlaufenden Plattenkanten derart miteinander verbunden, z. B. verschweißt werden, daß die Hülse abgesehen von einer Verbindungsnaht eine ununterbrochene Umfangsfläche aufweist. Eine solche hülsenförmige Offset-Druckform ist in Verbindung mit einem kanal- und spannsegmentlosen Formzylinder, der z. B. aus der deutschen Patentschrift DE-PS 27 00 118 bekannt ist, einsetzbar. Die Druckform ist unter Ausnutzung von Druckluft auf den Formzylinder aufschiebbar, wobei der Formzylinder bei Verwendung einer zur Hülse geformten Mehrmetallplatte auch mittels Elektromagneten die Druckform festhalten kann. Die Magnetwirkung muß natürlich während des Aufschiebevorgangs der Druckform abschaltbar sein.

Der große Vorteil solcher hülsenförmigen Druckformen ist, daß handelsübliche Offset-Druckplatten und bisherige Plattenkopien verwendet werden können und der kanallose Druck, verglichen mit dem Druck unter Verwendung eines Spannkanals, eine kostengünstige Zylinderfertigung, eine Verbesserung der Druckqualität und höhere Druckgeschwindigkeiten erlaubt. Die Verbindungsnaht und somit der nicht druckende Bereich ist vergleichsweise sehr klein.

Davon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsbildende Druckform dahingehend weiter zu verbessern, daß der nichtdruckene Bereich auf der druckenden Oberfläche der hülsenförmigen Offset-Druckform weiter reduziert ist.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 und 7 gelöst.

Durch die kennzeichnenden Maßnahmen kann bei einer gattungsbildenden Offset-Druckform, vorzugsweise werden dabei Druckplatten aus Aluminium verwendet, der nicht druckende Bereich, d. h. der Bereich der Stoßstelle von den Plattenkanten des Druckanfangs und -endes, verglichen mit dem Stand der Technik, erheblich reduziert werden, die Breite der Stoßstelle beträgt lediglich ca. 0,1 mm.

In vorteilhafter Weise ermöglicht das neue Verfahren das Einsparen von Schweiß-, Roll- und Stanzmaschinen. Außerdem muß eine geschweißte Druckplatte aufgrund des notwendigen Preßsitzes im Toleranzbereich von ± 0,01 mm am Umfang, eine Druckplatte der erfindungsgemäßen Druckform dagegen am Umfang nur im Toleranzbereich von ± 0,1 mm abgelängt werden.

Bevorzugt ist vorgesehen, daß der die Druckplatte tragende Hohlzylinder aus Nickel oder glasfaser/kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff besteht. Damit wird eine für den eingangs genannten Zweck gut geeignete und zudem sehr kostengünstige Hülse geschaffen, mit welcher ein störungsfreier Betrieb des Formzylinders bei guter Druckqualität sichergestellt wird.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt in schematischer Darstellung

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Druckform auf einem Montagezylinder im Querschnitt,

Fig. 2 bis 4 einzelne Verfahrensschritte der Herstellung einer erfindungsgemäßen Druckform,

Fig. 5 eine mögliche registerhaltige Positionierung der hülsenförmigen Druckform auf einem Formzylinder.

Gemäß Fig. 1 ist auf einen sich außerhalb der Druckmaschine befindenden, einem in der Druckmaschine verwendeten Plattenzylinder 15 (Fig. 5) geometrisch entsprechenden Montagezylinder 1 ein Träger 2 in Form eines geringfügig aufweitbaren Hohlzylinders aufgezogen. Das Aufziehen ist in bekannter Weise, z. B. mittels eines Druckluftpolsters, genauso wie das Abnehmen vornehmbar. Eine Klebeschicht 3 ummantelt den Träger 2. Im vorliegenden Fall ist die Klebeschicht eine doppelseitig klebende Folie mit einer Stoßstelle 5 der sich auf dem Träger 2 gegenüberstehenden Kanten. Die Klebeschicht 3 kann aber auch ein Haftmittel sein, welches wie die Folie 3 eine lösbare Verbindung herstellt. Auf die Klebeschicht 3 ist eine zugeschnittene Druckplatte 4 aus einem metallischen Werkstoff, vorzugsweise Aluminium, aufgelegt. Die Plattenkanten des Druckanfangs und -endes der Druckplatte 4 sind unter Ausbildung einer Hülse bis auf eine Stoßstelle 6 miteinander verbunden. Die Stoßstelle 6 weist eine Breite B von ca. 0,1 mm auf. Die Stoßstellen 5, 6 sind auf dem Umfang des Montagezylinders 1 versetzt angeordnet, um ein Unterwandern der Folie 3 mit Feucht- und Waschmittel zu verhindern. Ferner können zum gleichen Zweck die Stoßstellen 5, 6 mit lösungsmittelresistenten Klebern, z. B. auf Silikonbasis, versiegelt sein.

Die maschinenexterne Montage der Offset-Druckform 2, 3, 4 auf dem Montagezylinder 1 läuft im wesentlichen in folgenden Schritten ab. Nach dem Aufziehen des Trägers 2 auf den Montagezylinder 1 und dem darauffolgenden Auftragen der Klebeschicht, bzw. Folie 3 auf den Träger 2, wird eine sich zum Montagezylinder 1 achsparallel erstreckende Anschlagleiste 7 auf die Folie 3 gelegt und die zugeschnittene, vorher bebilderte Druckplatte 4 mit ihrer vorlaufenden Vorderkante 14 in den Anschlag der Anschlagleiste 7 geführt (Fig. 2). Das Heranführen der Druckplatte 4 an die Anschlagleiste 7 wird mittels einer Abstützwalze 9 unterstützt.

Sitzt die Vorderkante 14 in der Anschlagleiste 7, wird die Druckplatte 4 mittels einer mit dem Montagezylinder 1 zusammenwirkenden Andrückrolle 8 in Form einer Gummiwalze durch den Anpreßdruck auf die Klebeschicht 3 gedrückt (Fig. 3).

Darauf hin wird die Anschlagleiste 7 entfernt und die Druckplatte 4 vollständig durch die entsprechenden Drehbewegungen des Montagezylinders 1 und der Gummiwalze 8 mit der Klebeschicht 3 verhaftet (Fig. 4).

Die Klebeschicht 3, bzw. Folie können in beliebiger Stärke vorliegen, so daß die Druckplatte 4 beliebig überjustiert werden kann. Außerdem muß sich die Herstellung der Druckform nicht auf die Verwendung einer Druckplatte beschränken, es können selbstverständlich auch mehrere entsprechend zugeschnittene Druckplatten auf den Träger 2 geklebt werden. Als Klebstoff können handelsübliche Montagekleber verwendet werden.

Die Herstellung der Offset-Druckform 2, 3, 4 wird vorzugsweise, wie oben geschildert, maschinenextern in der Druckvorstufe vorgenommen. Dies reduziert erheblich die Maschinenstillstandzeiten. Es wäre jedoch auch denkbar, die Klebeschicht 3 und die Druckplatte 4 auf den Träger 2 direkt auf einem Formzylinder in der Maschine aufzubringen. Damit wäre allerdings der Zeitaufwand durch Handlings-Probleme erheblich größer.

Die fertige Offset-Druckform wird wie im Stand der Technik axial auf den Plattenzylinder 15 in einer Druckeinheit aufgezogen (Fig. 5). Eine registerhaltige Positionierung und Fixierung kann mittels einer Markierung, z. B. innerhalb eines definierten Randbereichs der druckenden Oberfläche der auf dem Träger 2 sitzenden Druckplatte 4 vorgenommen werden. Die Druckform 2, 3, 4 wird beim Aufschieben auf den Plattenzylinder 15 mit Druckluft beaufschlagt und kann axial und radial auf diesem bewegt werden. Die Markierung wird dann während der Drehbewegung der Druckform 2, 3, 4 von einem Sensor 10 erfaßt, der über ein Magnetventil 12 die Druckluftzufuhr 11 zu den radial nach außen verlaufenden Zweigkanälen 13 im ansonsten massiven Zylinder 15 dann abschaltet.

Die Druckform 2, 3, 4 sitzt nun fest und ist, da die Sensoren und die Markierungen der Druckformen in den benachbarten Druckwerken sich in entsprechenden, zugehörigen Lagen befinden, registerhaltig positioniert.

Der Träger 2 kann nach dem Abdrucken wieder verwendet werden. Zu diesem Zwecke wird die Offset-Druckform 2, 3, 4 wiederum auf dem Montagezylinder 1 befestigt und z. B. mittels Heißluft bis zur Erweichungstemperatur der Klebeschicht 3 (ca. 100°C) erwärmt. Danach kann die Druckplatte 4 und die Klebeschicht 3 mühelos entfernt und der Träger 2 mit handelsüblichen Lösungsmitteln gereinigt werden.

Claims (12)

1. Offset-Druckform aus mindestens einer zugeschnittenen Druckplatte aus einem metallischen Werkstoff, deren Plattenkanten des Druckanfangs und -endes unter Ausbildung einer Hülse miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Träger (2) für die Druckplatte (4) in Form eines geringfügig aufweitbaren Hohlzylinders vorgesehen ist, eine Klebeschicht (3) den Träger (2) ummantelt und die Druckplatte (4) auf die Klebeschicht (3) aufgelegt ist (Fig. 1).

2. Offset-Druckform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebeschicht (3) eine doppelseitig klebende Folie beliebiger Stärke ist.

3. Offset-Druckform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebeschicht (3) ein Haftmittel beliebiger Schichtstärke ist, welches eine lösbare Verbindung zwischen Druckplatte (4) und Träger (2) herstellt.

4. Offset-Druckform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Umfang des Trägers (2) die Stoßstellen (5, 6) der Druckplatte (4) und der Folie (3) versetzt angeordnet sind.

5. Offset-Druckform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßstellen (5, 6) mittels eines lösungsmittelresistenten Klebers versiegelt sind.

6. Offset-Druckform in Form einer Hülse, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Druckplatte (4) eine Markierung aufweist, die mittels Sensortechnik (10) erfaßbar ist (Fig. 5).

7. Verfahren zur Herstellung einer Offset-Druckform aus mindestens einer zugeschnittenen Druckplatte aus einem metallischen Werkstoff, deren Plattenkanten des Druckanfangs und -endes unter Ausbildung einer Hülse miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß auf einen dem vorgesehenen Plattenzylinder (15) geometrisch entsprechenden Montagezylinder (1) ein geringfügig aufweitbarer Hohlzylinder (2) aufgezogen wird, auf den Hohlzylinder (2) eine Klebeschicht (3) in gewünschter Schichtstärke haftend aufgetragen wird, und auf die Klebeschicht (3) mindestens eine zugeschnittene, bereits bebilderte Druckplatte (4) haftend und registerhaltig aufgelegt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß für die Klebeschicht (3) eine doppelseitig klebende Folie, die eine lösbare Verbindung der Druckplatte (4) mit dem Hohlzylinder (2) herstellt, in gewünschter Stärke verwendet wird.

9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß für die Klebeschicht (3) ein Haftmittel, welches eine lösbare Verbindung der Druckplatte (4) mit dem Hohlzylinder (2) herstellt, verwendet wird.

10. Verfahren nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf den, auf dem Montagezylinder (1) sitzenden, mit der Klebeschicht (3) versehenen Hohlzylinder (2) eine sich zu diesem achsparallel erstreckende Anschlagleiste (7) gelegt wird, die Druckplatte (4) mit ihrer vorlaufenden Vorderkante (14) in den Anschlag der Anschlagleiste (7) geführt wird (Fig. 2), die Druckplatte (4) mittels einer mit dem Montagezylinder (1) zusammenwirkenden Andrückrolle (8) in Form einer Gummiwalze durch den Anpreßdruck auf die Klebeschicht (3) gedrückt wird (Fig. 3), die Anschlagleiste (7) entfernt wird und die Druckplatte (4) vollständig durch die entsprechenden Drehbewegungen des Montagezylinders (1) und der Gummiwalze (8) mit der Klebeschicht (3) verhaftet wird (Fig. 4).

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßstellen (5, 6) der Klebeschicht (3) und der Druckplatte (4) mittels eines lösungsmittelresistenten Klebers versiegelt werden.

12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß darauf geachtet wird, daß die Stoßstellen (5, 6) der Folie (3) und der Druckplatte (4) auf dem Umfang des Montagezylinders (1) zueinander versetzt liegen.