DE434058C - Vorrichtung fuer Bahnhoefe u. dgl. zur selbsttaetigen Anzeige der in Hotels vorhandenen freien Zimmer sowie zur Vorausbestellung derselben - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, durch welche bezweckt wird, den auf Fernbahnhöfen ankommenden Fremden eine übersichtliche Zusammenstellung der in den größeren Hotels zur Zeit freien Zimmer unter evtl. Angabe des Preises zu bieten und die Reisenden gleichzeitig in den Stand zu setzen, sofort nach Ankunft ihre Auswahl zu treffen. Durch Entnahme einer Karte, eines Gut-Scheines o. dgl. sind die Reisenden in der Lage, sich schon vom Bahnhof aus die gewählten Zimmer zu sichern, so daß ihnen das lästige Suchen nach einer passenden Unterkunft erspart wird. Der Apparat ist zu diesem Zwecke äußerlich nach Art der bekannten Warenautomaten eingerichtet, indem der Reisende die gewünschte Karte nach Ziehen eines an der Außenseite vorgesehenen Knopfes usw. selbsttätig verabfolgt erhält. Erfindungsgemäß wild in dem Apparate selbst dabei durch das Herausziehen des Knopfes die Zahlangabe der freien Ziffer der jeweilig entnommenen Karte entsprechend berichtigt, und gleichzeitig erfolgt von dem Apparat aus auf elektrischem Wege nach dem Hotel die Meldung von der Vorausbestellung eines Zimmers durch die Kartenentnahme bzw. die entsprechende Änderung auf dem daselbst befindlichen Tableau.

Wenn es sich nur um die Gesamtzahl der Zimmer eines Hotels ohne Unterschied nach Preisen usw. handelt, stellt sich die Einrichtung des neuen Apparates sehr einfach. Es ist nur nötig, den Auszug mittels eines Schaltwerkes mit einer Anzeigescheibe bzw. dem Zeiger einer solchen auf mechanischem Wege so zu verbinden:,, daß bei jeder Entnahme; einer Karte bzw. bei jedesmaliger Benutzung des Auszuges das Anzeigeblatt oder dessen Zeiger um eins zurück gestellt wird. Eine Kontaktvorrichtung ist dabei an dem Auszug so anzubringen, daß, wenn der Knopf ausgezogen wird, ein Stromschluß durch einen Elektromagneten in dem betreffenden Hotel usw. erfolgt, infolgedessen durch den letzteren das Schaltwerk einer Anzeigevorrichtung ebenfalls um eins weiter bewegt wird. Es ist somit nur nötig, den Kartenvorrat in dem Apparat von Zeit zu Zeit aufzufülle'n und beide Anzeigevorrichtungen auf ihren gleichmäßigen Stand zu kontrollieren.

Wenn es die Umstände wünschenswert erscheinen lassen,« die Zahl der leeren Zimmer eines Hotels in verschiedenen Kategorien, z. B. nach Preis oder nach Etagenhöhe, anzuzeigen, können eine entsprechende Anzahl der beschriebenen Apparate, d.h. ein solcher für

eine jede Kategorie, nebeneinandergebaut werden. Außer einem Doppeldraht für jeden Einzelapparat würde für alle nur eine gemeinsame Rückleitung für die Fernmeldung nach dem Hotel nötig sein.

Die Schaltung zwischen dem Apparat in dem Hotel und denen auf den verschiedenen Bahnhöfen ist dabei so einzurichten, daß eine jede Entnahme einer Karte gleichzeitig auch ίο auf den anderen angeschlossenem Bahnhöfen und im Hotel selbst registriert wird, und daß ebenso durch direkte Abgabe von Zimmern im Hotel veranlaßte Bestandveränderungen "durch daselbst veranlaßten Stromschluß ebenfalls an allen Schaltapparaten zu kennzeichnen sind. Die Zeichnung veranschaulicht in schematischer Weise eine der neuen Anzeigevorrichtungen in einer beispielsweisen Ausführungsform. Es zeigen:

ao Abb. ι einen mittleren Vertikalschnitt des Apparates,

Abb. 2 eine Vorderansicht der Schaltvorrichtung,

Abb. 3 einen Horizontalschnitt des Apparates in; der Höhe des Auszuges,

Abb. 4 eine Hinteransicht der Schaltvorrichtung· in der Zentrale,

Abb. 5 die Leitungsverbindungen zwischen der Anzeigevorrichtung und der Zentrale sowie * Abb. 6 eine der auszugebenden Karten in Aufsicht.

Die Karten 1 werden in der Zahl der noch freien Zimmer in dem Füllschacht 2 der Anzeigevorrichtung übereinander aufgeschichtet. Die Ausgabe erfolgt mittels des mit einem äußeren Griffbügel 3 versehenen, dicht unter der Bodenöffnung des Schachtes 2 auf einem Zwischenboden 4 unter seitlichen Kulissenführungen 5 gleitenden Schiebers 6. Seitliche Schraubenfedern 7 erteilen dem Schieber die Tendenz nach innen zurückzugleiten, sobald derselbe freigegeben ist. In dieser Ruhestellung befindet sich ein der Größe einer Karte entsprechender Ausschnitt 8 des Schie- +5 bers genau unter der Bodenöffnung des Schachtes 2, so daß unter entsprechender Senkung des Stapels die jeweilig unterste Karte sich in diesem Ausschnitt auf den Zwischenboden 4 legt. Der Schieber 6 entspricht So in seiner Höhe möglichst genau der Stärke einer der Karten, welche vorteilhaft aus Metall oder einem anderen, der Abnutzung weniger unterworfenen Stoff herzustellen sind.

Beim Herausziehen des Schiebers, dessen Weglänge durch einen auf demselben vorgesehenen Anschlag 9 begrenzt ist, wird die in dem Ausschnitt 8 befindliche Karte unter dem Stapel hinweggezogen, bis sie über einen gleichen Ausschnitt 10 des Zwischenbodens 4 gelangt und durch denselben herab in den Auslaß 11 gleitet, aus dessen äußerem offenen Teile [sie entnommen· werden kann. Nach Freigabe zieht sich der Schieber unter der Wirkung der Schraubenfedern 7 selbsttätig in seine Ausgangsstellung zurück (Abb. 1 und 3).

Beim Herausziehen des Schiebers trifft ein. seitlich auf demselben angebrachter keilförmiger Ansatz 12 unter die Schrägfläche einer federbeeinfluß ten, in vertikalen, in der Zeichnung nicht angegebenen Führungen verschiebbaren Stange 13 und schiebt sie nach oben (Abb. 1). An dem oberen Ende der Stange 13 ist ein unter Federwirkung stehender Schalthaken 14 angelenkt, welcher mit einem j Sp err ade 15 in Eingriff steht, das auf der Welle 16 der Anzeigescheibe 17 befestigt ist. \ Der Sperrhaken gleitet dadurch auf dem Rade ι s um einen Zahn vorwärts, so daß, wenn sich die Stange 13 nach dem Rückgange des Schiebers 6 in die Ausgangsstellung zurücksenkt, das Sperrad 15 um einen Zahn durch den Haken 14 nach rechts gedreht wird.

An der Drehung des Sperrades 15 nimmt die auf derselben Welle 16 befestigte Scheibe 17 teil. In dem Rande dieser Scheibe sind, der Zahnzahl des Sperrades entsprechend, auf durchscheinendem Stoff Ziffern vorgesehen, von denen die jeweilig oberste hinter einem Ausschnitt 18 in der Vorderwand 19 des Apparatgehäuses sichtbar erscheint. Zweckmäßig ist hinter dem Ausschnitt in dem Apparat eine Lichtquelle 20 angebracht, durch welche die betreffende Stelle der Ziffernscheibe 17 möglichst grell erleuchtet wird. Weitere Ausschnitte 21 mit dem Namen des Hotels u. dgl. können von derselben Lichtquelle mit erleuchtet werden. Unter Einschaltung einer passenden Optik können die Ziffern und sonstigen Angaben unter Vergrößerung in bekannter Weise auf irgendeiner Fläche projiziert werden.

Zur selbsttätigen Anzeige der durch Entnahme einer Karte erfolgten Vorausbestellung eines Zimmers nach der Zentrale in dem Hotel dient die folgende Einrichtung:

Unter dem Zwischenboden 4 sind zwei Kontaktfedern 22 angebracht, von denen die eine an den metallenen Boden angeschlossen ist, während die andere durch eine Zwischenlage 23 aus Hartgummi o. dgl. dagegen isoliert ist. Beim Ausziehen des Schiebers 6 wird dieser Kontakt durch Antreffen eines unter dem Schieber an dessen hinterem Ende vorgesehenen Anschlagarmes 6« selbsttätig geschlossen und öffnet sich ebenso wieder, wenn der Schieber zurückgeht.

Die beiden Kontaktfedern 22 sind an Leitungen 24 und 25 angeschlossen, welche nach der Zentrale führen. Beim Schluß des Kontaktes verläuft der Strom der Energiequelle 26 durch Leitung 24, Kontakt 22, Leitung 25,

Elektromagnet 27 und Leitung 28 zurück nach der Batterie 26. Der Magnet 27 zieht in der Zentrale infolgedessen seinen Anker 29 an. Der Anker 29 ist an einen einarmigen Hebel 30 befestigt, an dessen oberem Ende gelenkig ein Schalthaken 31 angebracht ist, der mit einem Sperrade 32 in Eingriff steht.

Auf der Welle 33 des Sperrades 32 ist ebenfalls eine Scheibe 34 mit transparenten Ziffern angebracht. Durch jeden Stromstoß von dem Ausgabeapparat bzw. jede Entnahme einer Karte aus demselben wird in dieser Weise die Anzeige der leeren Zimmer selbsttätig auch in der Zentrale verändert.

Ferner ist von der Batterie 26 eine Leitung 35 nach einem Elektromagneten 36 in dem Ausgabeapparat geführt. Das andere Ende der Magnetspule 36 ist durch eine Zweigleitung 37 an die Rückleitung 24 angeschlossen.

Durch einen in der Leitung 35 vorgesehenen Druckkontakt 38 ist ein Stromkreis von der Batterie 26 durch Leitung 24, Zweigleitung 37, Elektromagnet 36., Leitung 35, Elektromagnet 27 und Leitung 28 zurück nach der Batterie zu schließen. Es werden hierdurch gleichzeitig beide Elektromagnete 27 und 36 erregt, so daß dabei gleichzeitig in der Zentrale die Scheibe 34 und an dem Ausgabeapparat die Scheibe 17 durch den an dem den Anker 39 tragenden Hebel 40 angelenkten Schaltarm 41 umgestellt wird. Diese Einrichtung dient zur Einstellung beider Anzeigevorrichtungen, wenn in dem Hotel ohneVorausbestellung ein oder mehrere Zimmer direkt verget en werden.

Um die mißbräuchliche Benutzung des Ausgabeapparates zu verhüten, kann an demselben in der Art der bekannten Warenautomaten für den Auszug eine durch Einwurf einer Münze zu lösende Verriegelung angebracht werden.

Der Möglichkeit einer Störung der Vor- j richtung, wenn z. B., während in der Ausgabe- j stelle der Schieber herausgezogen ist, gleichzeitig eine Umstellung von der Zentrale aus ' erfolgt, kann leicht durch Anbringung sogenannter Schauzeichen o. dgl. vorgebeugt werden.

Außer für Hotels kann die neue Vorrichtung mit dem gleichen Vorteil auch für Theater ,und ähnliche Etablissements, Krankenhäuser u. dgl. '■ Verwendung finden.

Claims (4)

1. Patent-Ansprüche:

   ι. Vorrichtung für Bahnhöfe u.dgl. zur I selbsttätigen Anzeige der in Hotels vornandenen freien Zimmer sowie zur Voraus- ' bestellung derselben unter Verwendung von auf den Bahnhöfen usw. aufgestellten Apparaten, von denen nach Art der Warenautomaten gegen Einwurf einer bestimmten Münze eine Karte verabfolgt wird, die zur Besitznahme eines der freien Zimmer berechtigt, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine zwangläufig mit dem Ausgabeschieber des Kartenausgebeapparates verbundene Kontaktvorrichtung unter Schluß eines elektrischen Stromkreises in dem Hotel und, wenn erforderlich, an anderen Stellen mittels von dem Stromkreis gesteuerter Schaltwerke auf Anzeigescheiben der Abgang des Zimmers angezeigt wird.
2. 2. Vorrichtung für Bahnhöfe u. dgl. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sämtlichen Anzeigevorrichtungen so an einen gemeinsamen Stromkreis angeschlossen sind, daß jedes auf einer der Ausgabestellen vorausbestellte Zimmer auf sämtlichen Anzeigestellen durch gleichzeitige Steuerung von deren Schaltwerken auf ihren Anzeigetafeln durch eine entsprechend verringerte Ziffer angezeigt wird, und daß durch Einschaltung eines Druckkontaktes o. dgl. in der Zentrale die Möglichkeit gegeben wird, dort vergebene Zimmer ebenfalls gleichzeitig an allen Anzeigestellen zu registrieren.
3. 3. Vorrichtung für Bahnhöfe u. dgl. nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigescheiben zu Projektionsapparaten ausgestaltet sind, mittels deren die sichtbar zu machenden Felder derselben in an sich bekannter Weise auf eine beliebige Wand unter entsprechender Vergrößerung projiziert werden.
4. 4. Bei der Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3 eine Einrichtung für die Kartenausgabe, dadurch gekennzeichnet, daß der in bekannter Weise eingerichtete Ausgabeschieber (6) mit einem schrägen Anschlag (12) versehen ist, durch dessen Antreffen unter die Schrägfläche einer federbeeinfiußten Stange (13) in sonst bekannter Weise durch das Schaltwerk des Apparates bei jedem Auszuge des Schiebers (6) die Anzeigescheibe (17) um ein Feld weiter gerückt wird, während gleichzeitig von einem am Schieber (6) vor¹-gesehenen Arm (6") durch Antreffen an xio einen Federkontakt (22) ein Stromkreis geschlossen wird, durch den mit Hilfe von Elektromagneten (36) und Schaltwerken auf der Zentrale und anderen Stellen die Anzeigescheiben in gleicher Weise selbsttätig verstellt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.