DE433982C - Verfahren, um Baumwolle ein leinenaehnliches Aussehen zu verleihen - Google Patents

Verfahren, um Baumwolle ein leinenaehnliches Aussehen zu verleihen

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DE433982C DEM92435D DEM0092435D DE433982C DE 433982 C DE433982 C DE 433982C DE M92435 D DEM92435 D DE M92435D DE M0092435 D DEM0092435 D DE M0092435D DE 433982 C DE433982 C DE 433982C
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Description

Die Versuche, leinenähnliche Effekte auf Baumwolle zu erzeugen, sind nicht neu; schon vor Jahren suchte man diese Eigenschaft der Baumwolle dadurch zu verleihen, daß man die Baumwollgewebe einer längeren Mercerisation unterwarf und den Effekt noch zu erhöhen trachtete, indem man härter gedrehte Garne, als für gewöhnliche Gewebe üblich, verwendete. Das Zittauer Mercerisierfoulard war für diese Effekterzeugung besonders geeignet und daher in der Hemdenstoffabrikation besonders beliebt.
In neuester Zeit hat man diesen Effekt weiter zu verbessern gesucht. Die vorgeschlagenen Mittel, die hier zu verwenden sind, bestehen einerseits in der Kaltmercerisation, d. h. in der Mercerisation unter 00C, und anderseits in der wechselweisen Anwendung von Kaltmercerisation und einer Säurebehandlung von Schwefelsäure über 50I/00 Be, sei es, daß die Baumwolle zuerst mercerisiert und dann pergamentiert oder umgekehrt verfahren wird. Die angewendeten Mittel bestehen also in der Transparierung und der damit verbundenen Versteifung der Baumwollfaser.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren, um Baumwolle ein leinenähnliches Aussehen zu verleihen, dadurch gekennzeichnet, daß man Garne oder Gewebe, deren Feinheit die englische Garnnummer 60 nicht übersteigt, der Einwirkung von Schwefelsäure von 49 bis 5οV2 0 Be je nach Garnnummer kürzere oder längere Zeit aussetzt, gut auswäscht und unter Spannung mit Natronlauge über 150 Be und über 00C mercerisiert. Die Erfindung beruht also auf der Beobachtung, daß dieses Verfahren auf groben Garnen und Geweben nicht wollähnliche, sondern schwach transparente, d. h. leinenähnliche, Effekte liefert.
Überraschen aber muß es, daß mit Schwefelsäure unter 50%° Be behandelte Garne oder Gewebe beim nachfolgenden Mercerisieren ein leinenähnliches Aussehen annehmen. Bekanntlich benutzt man die Schwefelsäure von unter 50%° Be zur Erzeugung von Effekten, die weicher sind als die gewöhnliche Baumwolle, d. h. für Effekte, die eine wollähnliche Weichheit besitzen. Der bei groben Garnen erhaltene Leineneffekt bedeutet also ziemlich das Gegenteil von dem, was vorauszusehen war. Zur Ausführung des Verfahrens werden gewöhnlich Garne unter Nr. 60 verwendet. Die Garne oder Gewebe werden mit Schwefelsäure \On49 bis 50^0Be am besten bei einer Temperatur von ο bis 5° C je nach der Dicke der Stoffe längere oder kürzere Zeit behandelt, hierauf gut gewaschen und dann bei gewöhnlicher Temperatür, d. h. über 00C, unter Spannung mercerisiert und gut ausgewaschen. Die Garne und

Claims (3)

  1. Gewebe haben nun vollständig den Charakter von Leinen, und weder ein vielfaches Auskochen noch Waschen vermag die Festigkeit und den Glanz des Produktes zu beeinträchtigen. Um den Leinencharakter zu vollenden, werden die Stoffe gewöhnlich noch einer Mangelbehandlung unterworfen, wie dies auch bei Leinen üblich ist.
    Paten τ-Ansprüche:
    i. Verfahren, um Baumwolle durch aufeinanderfolgende Behandlungen mit konzentrierter Schwefelsäure und Natronlauge ein leinenähnliches Aussehen zu geben, dadurch gekennzeichnet, daß man Garne oder Gewebe, deren Feinheit die englische Garnnummer 60 nicht übersteigt, der Einwirkung von Schwefelsäure unter 50%° Be je nach der Garnnummer bis 4 Minuten und länger aussetzt, gut auswäscht und hierauf unter Spannung mit Natronlauge über 150 Be bei einer Temperatur von über 00C mercerisiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Baumwolle zur Verlängerung der Einwirkung mit gekühlter Schwefelsäure behandelt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung des Leinencharakters die Garne und Gewebe noch geklopft oder gemangelt oder ähnlichen Behandlungen unterworfen werden.
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