DE4337969A1 - Selbstverriegelndes Sicherheitstürschloß - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein selbstverriegelndes Sicherheitstürschloß nach dem Oberbegriff des An­ spruches 1.

Ähnliche Schlösser sind aus der DE-OS 36 31 118 und DE-OS 38 01 441 bekannt. Die bekannten Schlösser können sowohl durch Schlüsselbetätigung als auch durch die Betätigung des Türdrückers innen in der Wohnung betätigt werden.

Durch Betätigung der Taster, d. h. bei Kontakt durch Zuschlagen der Tür und durch rahmenseitiges Auf­ treffen der Tasterköpfe, sind diese eindrückbar und heben eine Riegel-Zuhaltung aus, so daß die Riegel nach vorne in ihre Riegelstellung schnellen.

Dabei ist jedoch nachteilig, daß diese Riegelbewe­ gung eine eintourige Bewegung vollzieht, während für Sicherheitsschlösser eine zweitourige Verrie­ gelung gefordert ist. Diese weitere Verriegelung kann bei den oben genannten Schlössern durch Be­ tätigung des Schlüssels bewirkt werden, so daß die Riegelelemente dann zweitourig weit ausgefahren sind.

In diesem Fall ist jedoch nachteilig, daß die Tür von innen nicht mehr mit dem Drücker allein ge­ öffnet werden kann, was im Sinne einer Panik­ funktion jedoch erforderlich ist. Äußerlich kann nicht festgestellt werden, ob die Riegel eine der­ artige Panikfunktion von innen erlauben oder nicht.

Weiterhin ist nachteilig, daß bei offener Tür die Betätigung der Türklinke, wie sie beispielsweise beim Schließen der Tür von innen, also aus der Wohnung heraus erfolgt, eine Freigabe der Riegel be­ wirkt, die dann vorzeitig in ihre Riegelstellung schnellen. Dabei können die Riegel das Schließblech und das Schloß beschädigt werden, wenn die Tür in diesem Zustand mit entsprechendem Druck geschlossen werden soll.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gat­ tungsgemäßes Sicherheitsschloß dahingehend zu ver­ bessern, daß unter Beibehaltung der Tasterfunktion, die die Riegel auslösen, eine langhubige Ein- und Ausfahrbewegung der Riegel ermöglicht wird, die einer zweitourigen Bewegung der Riegel entspricht, und zwar ohne daß eine Schlüsselbetätigung erfor­ derlich ist.

Diese Aufgabe wird durch die Ausbildung eines gat­ tungsgemäßen Schlosses entsprechend dem kennzeich­ nenden Teil des Anspruches 1 gelöst.

Durch die größere Hubbewegung ist die Panikfunktion des Schlosses auch dann gewährleistet, wenn die Riegel in ihrer einem Sicherheitsschloß entsprechen­ den weit ausgefahrenen Stellung befindlich sind. In diesem Fall kann sowohl durch die Schlüsselbetäti­ gung als auch ausschließlich mit Hilfe des Tür­ drückers bewirkt werden, daß die Riegel vollständig eingefahren werden.

Mit Hilfe des Getriebeelementes kann der Hub der Riegel über 20 mm bemessen werden, so daß die Anfor­ derungen an Sicherheitsschlösser erfüllt werden. Die Schlüsselbetätigung ist daher nur erforderlich, um von außen ein Aufschließen des Schlosses zu ermög­ lichen.

Es können einer oder auch mehrere Riegel vorgesehen sein, wobei eine versehentliche Betätigung der Taster bei geöffneter Tür durch Sperrklinken verhin­ dert werden kann, die jeweils oberhalb und unterhalb der Riegel liegende Sperrklinken umfaßt. Eine Sperre für das Getriebeteil ist vorgesehen. Durch mehrere getrennte, aber gleichzeitig zu betätigende Taster kann die Riegelsperre aufgehoben werden. Die gleich­ zeitige Betätigung der Taster erfolgt automatisch, wenn die Tür in den Türrahmen eingezogen wird, so daß die Schließbewegung die Riegel erfolgen kann. Die versehentliche Betätigung eines derartigen Tasters bei geöffneter Tür jedoch löst die Riegel nicht aus. Die mehreren Taster sind soweit vonein­ ander entfernt angeordnet, daß eine versehentliche gleichzeitige Betätigung sämtlicher Taster ausge­ schlossen werden kann.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind aus den Unteransprüchen ersichtlich.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht auf das Schloß mit entfernter Abdeckung des Schloßkastens, wobei die Riegel in ihrer ausgefahrenen Stellung befind­ lich sind,

Fig. 2 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 jedoch mit eingefahrenen Riegeln,

Fig. 3 eine Vorderansicht des Schlosses ge­ mäß Fig. 1 und 2,

Fig. 4 eine Draufsicht auf das Schloß im Be­ reich des Stulps,

Fig. 5 und 6 ein Schloß in ähnlicher Darstellung wie in den Fig. 1 und 2, jedoch mit lediglich einem Riegel,

Fig. 7 und 8 ein als Stangenriegelschloß ausgebil­ detes Schloß mit einer Vielzahl von Riegeln in eingefahrener und ausge­ fahrener Stellung und

Fig. 9 das zum Schloß der Fig. 7 und 8 zuge­ hörige Getriebeelement.

In Fig. 1 ist ein Schloßkasten 1 dargestellt, der vorderseitig mit einem Stulp 3 geschlossen ist. Zwei Riegel 2a und 2b sind über zwei Langlochführungen 6a und 6b sowie zwei ortsfesten Zapfen 10a und 10b ein- und ausfahrbar gelagert.

Beim Ein- und Ausfahren der Riegel 2 wird ein beson­ ders langer Hub mit Hilfe eines Getriebeelementes 8 erreicht, welches zwei schräge Langlöcher 4a und 4b aufweist.

In Fig. 2 ist das Schloß mit eingefahrenen Riegeln 2 dargestellt, wobei vor den Schloßstulp 3 Taster 5 vorstehen, die beim Kontakt mit dem Türrahmen einge­ drückt werden und Sperrklinken 19 auslösen. Die untere Sperrklinke 19b beaufschlagt eine Hinter­ schneidung des unteren Riegels 2b, während eine mittlere Sperrklinke 19b einen Vorsprung 99 des Ge­ triebeelementes 8 beaufschlagt und die obere Sperr­ klinke 19c eine Hinterschneidung des oberen Riegels 2a erfaßt.

Durch das Auslösen der Sperrklinken 19 kann eine Feder 23 das Getriebeelement 8 abwärtsziehen.

Hierdurch werden die an den Riegeln befestigten Zapfen 12 bis in Aussparungen 100 gedrückt. Während dieser Bewegung werden die Riegel 2 in ihre ausge­ fahrene Stellung verschoben, wobei sie in dieser Stellung arretiert werden sobald ihre Zapfen 12 in die Aussparungen 100 gelangen. Das Schloß befindet sich dann in seiner in Fig. 1 dargestellten Stellung.

Zum Öffnen der Tür von außen wird der Schlüssel ver­ wendet. Ein Schließbart 14 eines Schließzylinders 22 hebt das Getriebeelement 8 an, so daß die an den Riegeln befestigten Zapfen 12 aus dem Bereich der Ausnehmungen 100 in den Bereich der schrägen Lang­ löcher 4. Die weitere Aufwärtsbewegung des Getriebe­ elementes 8 bewirkt durch die schrägverlaufenden Langlöcher 4, daß mit Hilfe der Zapfen 12 die Riegel 2 vollständig eingefahren werden, bis die Sperr­ klinken 19 ihre in Fig. 2 dargestellte Sperrstellung einnehmen.

Jeder der Sperrklinken 19 ist eine Feder 18 zugeord­ net, welche die Sperrklinken 19 in ihrer Sperr­ stellung hält. Da eine Bewegung des Getriebeelemen­ tes 8 und damit ein Lösen der Riegel 2 aus ihrer zu­ rückgezogenen Stellung nur möglich ist, wenn alle drei Sperrklinken 19 gleichzeitig betätigt werden, und da eine derartige Betätigung durch die drei weit auseinanderliegenden Taster 5 erfolgt, kann zuver­ lässig ausgeschlossen werden, daß versehentlich die Riegel 2 bei offenstehender Tür ausgefahren werden und beim Schließen beschädigt werden oder ihrerseits das Schließblech beschädigen.

Dabei wirkt der mittlere Taster 5c nicht unmittelbar auf die Riegel 2 ein, sondern auf das Getriebeele­ ment 8, wobei die Auslösung dieses mittleren Tasters 5c alleine eine Bewegung des Getriebeelementes 8 nicht zuläßt, da dieses über die schrägverlaufenden Langlöcher 4 und die darin angeordneten Zapfen 12 mittelbar mit den Riegeln 2 verbunden ist.

Von innen kann die Tür über die Türklinke, also den Türdrücker, geöffnet werden. Auf diese Weise ist das Schloß als Panikschloß ausgebildet, da eine Betäti­ gung des Türdrückers alleine zum Öffnen der Tür auch bei zuvor ausgefahrenen Riegeln ausreicht.

Bei Betätigung des Türdrückers wird die Drückernuß 9 mit ihrem Anschlag 7 nach oben bewegt. Durch einen Zapfen 110 am Riegelelement 8 wird dieses bis nach oben gedrückt, bis die Riegel 2 eingefahren sind und durch die Sperrklinken 19 gehalten werden.

Beim Schließen der Tür wird durch die Taster 5 und die Entriegelung der Sperrklinken 19 eine automati­ sche Verriegelung der Tür bewirkt, so daß das Schloß nicht mit Hilfe des Schlüssels abgeschlossen werden muß.

Wie in Fig. 3 angedeutet und aus Fig. 4 deutlich er­ kennbar ist, sind die Taster 5 beidseitig ange­ schrägt, so daß das beschriebene Schloß wahlweise an Türen mit Rechts- oder auch mit Linksanschlag Verwendung finden kann.

Ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsge­ mäßen Schlosses ist in den Fig. 5 und 6 dargestellt. Gleichartige Bauelemente wie im ersten Ausführungs­ beispiel sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.

Ein einziger Riegel 2 findet bei diesem zweiten Aus­ führungsbeispiel Verwendung, wobei der Riegel 2 mit einer Kulisse 120 verbunden ist, so daß der Riegel 2 sehr stabil ausgelegt und sehr präzise geführt werden kann.

Das Getriebeelement 8, welches zwei gleichartige übereinander im Abstand angeordnete schrägverlaufen­ de Langlöcher 4 beim ersten Ausführungsbeispiel auf­ weist und welches lediglich eine derartige Führung 4 beim zweiten Ausführungsbeispiel aufweist, kann durch eine Vervielfachung dieser Bauelemente für die Verwendung in einem dritten Ausführungsbeispiel ab­ gewandelt werden, welches in den Fig. 7 bis 9 darge­ stellt ist. Die grundsätzliche Funktion des Schlosses ist hier dieselbe wie bei den ersten beiden Ausführungsbeispielen. Es handelt sich jedoch beim dritten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 7 bis 9 um ein Stangenriegelschloß mit einer Vielzahl von Riegeln 2.

Die Sicherung gegen ein ungewolltes Ausfahren der Riegel 2 bei geöffneter Tür kann ähnlich wie im ersten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 erfol­ gen. Vorgesehen ist jedoch gemäß den Fig. 7 bis 9, daß lediglich Taster 5 auf Vorsprünge 99 des Getrie­ beelementes 8 einwirken, welche dem Taster 5c aus den Fig. 1 und 2 entsprechen. Hierdurch wird die Konstruktion vereinfacht, da die Taster unmittelbar auf das Getriebeelement 8 einwirken können und keine zwischengeschalteten Sperrklinken erforderlich sind. Durch die Vielzahl von Riegeln 2 und die dem­ entsprechend mögliche Vielzahl von Tastern 5 wird auch bei einem Schloß gemäß den Fig. 7 bis 9 gewähr­ leistet, daß eine zufällige Betätigung eines einzel­ nen Tasters nicht dazu führt, daß die Riegel 2 ver­ sehentlich ausgefahren werden, während die Tür ge­ öffnet ist.

Claims (7)

1. Selbstverriegelndes Sicherheitstürschloß mit einem oder mehreren Riegeln, das in aus­ gefahrener Stellung gegen Verschieben durch eine Zuhaltung, die im Getriebeelement ein­ gearbeitet ist, gesperrt wird, wobei durch Drückerbetätigung die ausgefahrenen Riegel sowohl entsperrbar als auch einfahrbar sind, mit einer Sperrvorrichtung, die die Riegel in eingefahrener Stellung arretiert, wobei die Sperrvorrichtung über mehrere Tasten, mit ihren Köpfen über den Schloßstülp vorragt, aushebbar ist, so daß anschließend die Riegel in Schließstellung vorschnellen können, da­ durch gekennzeichnet, daß die Riegel (2, 2a, 2b) einen für ein Sicherheitsschloß erfor­ derlichen langhubigen Schließhub ausführen, so daß zur Ermöglichung der langhubigen Ein­ fahrbewegung der Riegel (2a, 2b) mit einem verschiebbaren Getriebeelement (8) mit er­ forderlichen Aussparungen (4a, 4b) einge­ schaltet ist und somit eine größere Verschie­ bestrecke ermöglicht wird.

2. Selbstverriegelndes Sicherheitstürschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine in Vertikalrichtung des Schlosses verschieb­ bare Zuhaltung (12a, 12b), die mit Federkraft (23) in den Aussparungen des Getriebeelemen­ tes eindringt und ein Verschieben der Riegel verhindert wird, und dieses mittels Schließ­ bart (14) des Schloßzylinders oder mittels eines Nußarmes (7) die Zuhaltung (12a, 12b) anhebt und ausgeklinkt wird und die Riegel (2a, 2b) einziehbar sind.

3. Selbstverriegelndes Sicherheitstürschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrvorrichtung (19a, 19b, 19c) un­ abhängig von der üblichen Schließanlage plaziert ist und ein Ausklinken mit Drücker­ nuß oder Schließbart verhindert wird.

4. Selbstverriegelndes Sicherheitstürschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Sperrvorrichtung aus je einer oberhalb und unterhalb der Riegel (2a, 2b) liegenden Sperrklinke besteht, die mittlere Sperre (19c) blockiert das Riegel­ element (8), die jeweils durch getrennte, aber gleichzeitig einzudrückende Taster (5a, 5b, 5c) aushebbar ist.

5. Selbstverriegelndes Sicherheitstürschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Köpfe (5a, 5b, 5c) der Taster (5a, 5b, 5c) spiegelbildlich konver­ gieren, so daß das Schloß wahlweise links oder rechts einbaubar ist.

6. Selbstverriegelndes Sicherheitstürschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Riegel (2b) einen Anschlag (15) besitzt, der den Riegel (2b) mit dem Schließbart (14) arretiert bis die Sperr­ klinken (19a, 19b, 19c) eingeklinkt sind.

7. Selbstverriegelndes Sicherheitstürschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß durch Verlängerung des Getrie­ beelementes (8) und des Schloßgehäuses (1) ein selbstverriegelndes Stangenriegelschloß hergestellt werden kann, das mindestens mehrere Riegel ausfahren kann, so daß die Tür von Unterkante bis Oberkante gesichert wird.