DE4336453A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Vereinzeln von Tabakfasern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Vereinzeln von TabakfasernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vereinzeln von auf
kanalisierten Flugbahnen bewegten Tabak- oder dergleichen
Fasern.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Vereinzeln
von durch ein Beschleunigungsmittel in durch Kanalwände
begrenzte Flugbahnen überführte Tabakfasern.
Unter dem Begriff "dergleichen Fasern" werden allgemein Fasern
aus rauchfähigem Material, beispielsweise auch aus Tabakersatz
stoffen verstanden.
Bei der Herstellung von Zigaretten kommt der Einhaltung
bestimmter Qualitätsmerkmale der Endprodukte, d. h. der
fertigen Zigaretten oder Filterzigaretten eine besondere
Bedeutung zu. Diese Qualitätsmerkmale betreffen jeweils in
definierter Schwankungsbreite diverse Produkteigenschaften, wie
die Gleichmäßigkeit der Tabakverteilung in den Zigaretten,
Gewichtsschwankungen, Füllkraft, Härte, Faserlänge und Kopf
qualität der Zigaretten.
Die genannten Qualitätsmerkmale hängen unter anderem entschei
dend von einer möglichst kompletten Vereinzelung, gleichmäßigen
Verteilung und Aufschüttung der Tabakfasern im sogenannten
Verteiler der Zigarettenmaschine ab.
Es sind bereits vielfältige Versuche unternommen worden, um
eine möglichst komplette Vereinzelung der Fasern zu erreichen,
indem Tabak im Verteiler der Zigarettenmaschine mehrfach unter
Auflösung von Verklumpungen von einem Förderer auf einen nach
geordneten Förderer überführt und dabei zunehmend vereinzelt
wird (US-Patente 3 757 800, 3 825 152) oder mit Hilfe von
unterschiedlich schnell rotierenden, miteinander kämmenden und
mit Mitnehmern besetzten Walzen unter Auseinanderreißen von
Verklumpungen vereinzelt wird (US-Patent 4 036 239).
Durch die dabei zum Teil recht unsanften mechanischen Einwir
kungen auf den Tabak werden die Tabakfasern in unerwünschter
Weise verkürzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen für eine
den Tabak schonende Vereinzelung der Tabakfasern zu treffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Tabakfasern entlang ihrer Flugbahn wechselweise von gegenüber
liegenden Seiten her durch im wesentlichen quer zur Bewegungs
richtung bzw. mit einer Komponente in Bewegungsrichtung der
Tabakfasern geführte Blasluft beaufschlagt werden. Durch das
wechselweise Anblasen eines derartigen Tabakschauers werden die
Tabakfasern mehrmals aus ihrer Hauptbewegungsrichtung abgelenkt,
wobei die schnellere seitliche Luftströmung Verklumpungen löst
und die Tabakfasern vereinzelt.
Ein optimaler Löse- und Vereinzelungseffekt wird nach einer
Weiterbildung dadurch erzielt, daß die Tabakfasern an wechsel
weise versetzt gegenüberliegenden Stellen der die Flugbahnen
begrenzenden Seiten durch die Blasluft beaufschlagt werden.
Zweckmäßigerweise erstrecken sich die Flugbahnen in im wesent
lichen vertikaler Fallrichtung der Tabakfasern.
Die Vorrichtung zur Durchführung des eingangs bezeichneten
Verfahrens wird gebildet durch entlang der Flugbahn der Tabak
fasern wechselweise an gegenüberliegenden Kanalwänden austre
tende, im wesentlichen quer zur Flugbahn bzw. mit einer
Komponente in Flugrichtung der Tabakfasern ausgerichtete Blas
luftöffnungen. Auf diese Weise läßt sich eine gezielte, konzen
trierte, schnelle Blasluftströmung auf den vorbeifliegenden
Tabakschauer richten, der damit abwechselnd gegen die einander
gegenüberliegenden Kanalwände umgelenkt und dabei aufgefächert
bzw. in sich gelöst und bezüglich seiner Fasern vereinzelt wird.
Zur Verstärkung und Optimierung des Effektes sind nach einem
weiteren Vorschlag die Blasluftöffnungen an wechselweise ver
setzt gegenüberliegenden Stellen der Kanalwände angeordnet.
Die Blasluftöffnungen können im Sinne der Erfindung auf unter
schiedliche Weise gestaltet sein, so zum Beispiel als
Bohrungsreihen ausgeführt sein. Nach einer bevorzugten erfin
dungsgemäßen Ausgestaltung sind die Blasluftöffnungen als sich
über die Breite der Kanalwände erstreckende Schlitze ausge
bildet.
Die erfindungsgemäße Blasluftablenkung läßt sich auf vorteil
hafte Weise in einen üblichen Verteiler einer Zigaretten
maschine integrieren, bei dem die Kanalwände einen im wesent
lichen senkrechten Fallschacht für die Tabakfasern begrenzen.
Bei einer derartigen Anordnung lassen sich die Blasluftöff
nungen nach einer Ausgestaltung am besten dadurch realisieren,
daß die Blasluftöffnungen in die Kanalwände integrierten
Düsenkästen zugeordnet sind.
Die als Vorbedingung für die seitliche Blasluftbeaufschlagung
erforderlichen Flugbahnen der Tabakfasern lassen sich nach
einem zusätzlichen Vorschlag am besten dadurch erzielen, daß
das Beschleunigungsmittel eine rotierende, mit einer Tabak aus
einem Stauschacht austragenden Entnahmewalze zusammenwirkende
Schlägerwalze ist.
Um die auf diese Weise erzielte komplette Vereinzelung der
Tabakfasern für den weiteren Strangaufbauprozeß zu erhalten und
nutzbar zu machen, ist außerdem vorgesehen, daß der Fallschacht
unterseitig in eine Tabakfasern durch eine Querluftströmung in
eine Strangaufbauzone überführende Sichteinrichtung einmündet.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß der
Tabak durch das versetzte seitliche Anblasen aus seiner vor
gegebenen Flugbahn mehrmals abgelenkt und dabei auf sanfte,
Tabak schonende Weise vereinzelt wird. Dieser stärker verein
zelte und in seiner Faserlänge erhalten gebliebene Tabak
bewirkt letzten Endes eine gleichmäßigere Tabakverteilung,
geringere Gewichtsschwankungen, eine größere Härte sowie eine
gleichmäßigere, bessere Kopfqualität der Zigaretten.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Figur zeigt schematisch den Verteiler einer Zigaretten
strangmschine im Längsschnitt.
Der zum Verständnis der Erfindung nur zum Teil dargestellte
Verteiler weist einen Stauschacht 1 mit einem Tabakvorrat 2 und
einer Entnahmevorrichtung 3 auf, welche aus einer Entnahmewalze
4 und einer Schlägerwalze 6 besteht. Der von der Entnahmevor
richtung 3 aus dem Stauschacht 1 entnommene Schauer 7 aus
Tabakfasern gelangt in einen sich trichterförmig verengenden
Fallschacht 8, an dessen Unterseite eine einen Vorsichter
bildende Sichteinrichtung 9 durch eine Querluftströmung aus
einer Druckkammer 11 zugeordneten Blasdüsen 12 die aus dem
Fallschacht 8 austretenden Tabakfasern in eine nachfolgend
beschriebene Strangaufbauzone überführt. Der quergerichtete
Sichtluftstrom trennt leichtere Tabakfasern 13 von schwereren
Tabakfasern 14 (Tabakrippen) und fördert sie in Richtung des
Pfeils 16 zur Strangaufbauzone ab. Einige leichtere Tabakfasern
13 sinken mit den schwereren Tabakrippen 14 nach unten. Sie
gelangen durch eine Zellenradschleuse 17 in einen Sichtschacht
18, in welchem die schwereren Tabakrippen 14 weiter nach unten
sinken und ausgetragen werden, während die leichteren Tabak
fasern 13 infolge der Injektorwirkung eines Blasluftstrahls aus
einer einen Nachsichter bildenden Düse 19 nach oben steigen und
in den Strom der leichteren Fasern 13 zurückgeführt werden. Mit
Unterstützung weiterer Blasluftdüsen 21 einer Druckkammer 22
werden die Tabakfasern auf eine Führungsbahn in Gestalt einer
Führungsfläche 23 überführt, auf der sie zu einem Tabakstrom 24
aufgelockerter und ausgebreiteter Tabakfasern aufgebaut werden,
wobei sich Blasluft und Tabakpartikel zu einer dicht an der
Führungsfläche 23 entlangbewegten Wandströmung ausbilden. Zur
Unterstützung der weiteren Förderung des ausgebreiteten und
aufgelockerten Tabakstroms 24 an der Führungsfläche 23 entlang
sind Blasluftdüsen 26 einer Druckkammer 27 sowie gegebenenfalls
weitere im Verlauf der Führungsfläche 23 angeordnete, in der
Zeichnung aber nicht dargestellte Blasluftdüsen vorgesehen.
Der aufgelockerte und ausgebreitete Tabakstrom 24 gelangt in
einer Strangaufbauzone 28 zu einem Saugstrangförderer 29, an
den durch die Saugwirkung einer Unterdruckkammer 31 von der
Rückseite her ein Saugzug zum Bilden und Halten eines Tabak
stranges angelegt ist. Überschüssige Blasluft entweicht durch
ein Sieb 32 in einen Entspannungsraum 33.
Der Saugstrangförderer 29 läuft in einem Tabakkanal 34 um, der
von zwei Kanalwangen 36 und 37 seitlich begrenzt wird. Der
Endabschnitt 23a der Führungsfläche 23 ist auf eine der Kanal
wangen 36 ausgerichtet, so daß ein lückenloser, glatter Über
gang der Führungsfläche zum Tabakkanal 34 gewährleistet ist.
Der Endabschnitt 23a der Führungsfläche 23 ist als um eine
Schwenkachse 38 abschwenkbarer Leitkörper 39 ausgebildet, um
eine bessere Zugänglichkeit der Vorrichtung bei Störungen zu
gewährleisten.
Nach der Erfindung dient die den Tabak aus der Entnahmewalze 4
herausschlagende Schlägerwalze 6 als Beschleunigungsmittel für
den Tabakschauer 7, der auf diese Weise in eine abwärtsgerich
tete Hauptflugbahn (Pfeil 41) überführt wird. Der Fallschacht 8
ist von gegenüberliegenden, nach unten konvergierenden Kanal
wänden 42 und 43 begrenzt, in die wechselweise versetzte Blas
luftöffnungen in Form von sich über die Breite der Kanalwände
(senkrecht zur Zeichenebene) erstreckenden Schlitzen 44 bzw. 46
eingelassen sind. Die Schlitze 44 und 46 sind im wesentlichen
quer bzw. mit einer leichten Komponente in Richtung der Flug
bahn 41 des Tabakschauers 7 ausgerichtet. Die Schlitze 44 und
46 werden aus an der Rückseite der Kanalwände 42 und 43 ange
ordneten Düsenkästen 47 bzw. 48 mit Blasluft gespeist.
Durch den wechselweise gegen den abwärts geschleuderten Tabak
schauer 7 im wesentlichen quergerichteten Blasluftstrom aus den
Schlitzen 44 und 46 wird der Tabakschauer 7 wechselweise aus
seiner Hauptflugbahn 41 abgelenkt und die in ihm enthaltenen
Tabakfasern voneinander gelöst bzw. vereinzelt, so daß am
Ausgang des Fallschachtes 8 ein weitestgehend aufgelockerter
Tabakschauer 7 in die Sichteinrichtung 9 überführt wird.
Claims (10)
1. Verfahren zum Vereinzeln von auf kanalisierten Flugbahnen
bewegten Tabak- oder dergleichen Fasern, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tabakfasern entlang ihrer Flugbahn wechselweise von
gegenüberliegenden Seiten her durch im wesentlichen quer zur
Bewegungsrichtung bzw. mit einer Komponente in Bewegungsrich
tung der Tabakfasern geführte Blasluft beaufschlagt werden
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tabakfasern an wechselweise versetzt gegenüberliegenden Stellen
der die Flugbahnen begrenzenden Seiten durch die Blasluft
beaufschlagt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Flugbahnen in im wesentlichen vertikaler Fall
richtung der Tabakfasern erstrecken.
4. Vorrichtung zum Vereinzeln von durch ein Beschleunigungs
mittel in durch Kanalwände begrenzte Flugbahnen überführte
Tabak- oder dergleichen Fasern, gekennzeichnet durch entlang
der Flugbahn (41) der Tabakfasern wechselweise an gegenüber
liegenden Kanalwänden (42, 43) austretende, im wesentlichen
quer zur Flugbahn bzw. mit einer Komponente in Flugrichtung der
Tabakfasern ausgerichtete Blasluftöffnungen (44 bzw. 46)
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blasluftöffnungen (44, 46) an wechselweise versetzt gegen
überliegenden Stellen der Kanalwände (42, 43) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blasluftöffnungen (44, 46) als sich über die Breite der
Kanalwände (42, 43) erstreckende Schlitze ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kanalwände (42, 43) einen im wesent
lichen senkrechten Fallschacht (8) für die Tabakfasern
begrenzen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Blasluftöffnungen (44, 46) in die
Kanalwände (42, 43) integrierten Düsenkästen (47 bzw. 48)
zugeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Beschleunigungsmittel eine rotierende,
mit einer Tabak aus einem Stauschacht (1) austragenden
Entnahmewalze (4) zusammenwirkende Schlägerwalze (6) ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fallschacht (8) unterseitig in eine
Tabakfasern (13) durch eine Querluftströmung (16) in eine
Strangaufbauzone (28) überführende Sichteinrichtung (9)
einmündet.
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