DE4334800A1

DE4334800A1 - Lenkschalteinrichtung in Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE4334800A1
Application number: DE19934334800
Authority: DE
Inventors: Adalbert Allhoff-Cramer
Original assignee: ALLHOFF CRAMER ADALBERT
Current assignee: ALLHOFF CRAMER ADALBERT
Priority date: 1993-10-13
Filing date: 1993-10-13
Publication date: 1994-05-19
Also published as: DE4423744A1; DE4423744C2

Description

Stand der Technik

Zur funktionsgerechten und sicheren Schalterbedienung in Kraftfahrzeugen wurden unterschiedliche Vorschläge unterbreitet, welche das Lenkrad als Träger derartiger Aggregate vorsehen (z. B. DE 35 24 140; DE 35 20 972; DE 2 83 655; G 8305198.8). Das Lenkrad befindet sich bekanntlich im unmittelbaren Bewe gungsumfeld der Hände und zugleich im natürlichen Gesichtsfeld des Kraftfah rers. Die vielfach vorgeschlagene Anordnung von Schaltern und Reglern auf der Prallplatte des Lenkrades trägt zur Reduzierung grobmotorischer Bewegungen der Hände und überflüssiger visueller Orientierungsversuche des Fahrers beim Aufsuchen der Schalter bei und dient somit der Sicherheit des Fahrers. Sie weist allerdings konstruktionsbedingt andere sicherheitsrelevante Nachteile auf:

- Die Schutzwirkung der Prallplatte wird beeinträchtigt und die Anbringung eines Airbags erheblich erschwert.
- Die Aggregate sind im Ruhezustand der Hände bei natürlicher Lenkradhaltung nicht optimal erreichbar.
- Die Automatisierung der Bewegungsabläufe bei der Bedienung wird durch die Art der Anordnung unzureichend unterstützt.
- Die Anordnung mehrerer Schalter auf der Prallplatte führt aus funktionaler und ästhetischer Sicht zu einer Überfrachtung (Schaltbrettcharakter).
- Die Einrichtung ist auf Lenkradformen mit Prallplatte beschränkt.

Vorteile der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden. Neu ist insbesondere die Anordnung von Schaltaggregaten auf der Innenseite des Lenkradkranzes.

Die erfindungsgemäße Lenkschalteinrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen der Patentansprüche ermöglicht eine blinde Betätigung der Drucktasten unter Beibehaltung einer optimalen Lenkradhaltung. Die Lokalisierung der Schalter ist aufgrund der spezifischen Merkmale des "motorischen Gedächtnisses" auch bei Lageveränderungen des Lenkrades (Kurvenfahrt) gewährleistet. Nach kurzer Einübungszeit kann auf die visuelle Bewegungskontrolle weitgehend verzichtet werden, so daß die Aufmerksamkeitsleistung des Fahrers in vollem Umfang dem Verkehrsgeschehen zur Verfügung steht. Damit ist ein erhebliches Gefahren potential beseitigt, welches sich aus der Ablenkung des Fahrers durch visuelle Orientierungsversuche bei der Bedienung entlegener Schalter ergibt (Beispiel: Autoradio).

Die Verwendung kleiner, platzsparender Membranschalter oder Drucktasten ermöglicht zugleich eine funktional übersichtliche und ästhetisch ansprechen de Anordnung. Sicherheitsmerkmale des Lenkrades (Prallplatte, Airbag, Ausschäumung des Lenkradkranzes) bleiben in vollem Umfang erhalten. Herstel lergemäße Varianten der Lenkradkonstruktion (ein-, zwei- oder mehrspeichige Ausführungen) sind mit der Erfindung vereinbar.

Zeichnung

Ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Beschreibung der Erfindung

Die vorgeschlagene Lenkschalteinrichtung ist eine Multifunktionsarmatur, welche aus funktionalen Erwägungen in Verbindung mit Sicherheitsüberlegungen und ästhetischen Aspekten in die Ausschäumung des Lenkradkranzes integriert ist. Sie dient zur Ansteuerung einer Vielzahl von elektrischen Geräten im Kraftfahrzeug. Für diese Anordnung eignen sich insbesondere solche Aggregate, die vom Fahrer bevorzugt während der Fahrt bedient werden, und daher mit erheblichen Ablenkungsrisiken verbunden sind (z. B. Sendersuchlauf und andere Funktionen des Autoradios), sowie zeitkritische Funktionen wie Auf- und Abblenden, etc.

Die Lenkschalteinrichtung besteht aus einer Serie von Membranschaltern, welche - nach Funktionsgruppen geordnet - in einheitlichen Abständen über den Lenkradkranz verteilt sind. Kennzeichnend ist die Positionierung auf der Innenseite des Lenkrades und die möglichst flache Einlassung in die Ausschäu mung des Lenkrades. Die Schalter befinden sich im Bereich der natürlichen Auflagefläche der Finger, insbesondere der Daumen. Die bekannten Lenkradfor men werden äußerlich nicht oder nur sehr geringfügig verändert. Die Ansprech barkeit ist so ausgelegt, daß die Schalter auf Fingerdruck fühlbar reagieren. Der jeweilige Aggregatzustand jedes Schalters sollte leicht ertastbar sein. Die technische Auslegung weist somit einen deutlichen Auflagedruck bei der Bedienung und eine klare taktile Rückmeldung über die Zustandsänderung auf. Eine unabsichtliche Bedienung und Zustandsänderung während der Fahrt ist aufgrund der Anordnung auf der Innenseite des Lenkrades weitgehend ausge schlossen.

Die Kennzeichnung der Funktionen erfolgt durch aufgedruckte und/oder aufge prägte Symbole auf dem Lenkrad. Die neuartige Anordnung ist auch unter Gestaltungs- und Designgesichtspunkten vorteilhaft, da sie die Bedienvorrich tungen sparsam, übersichtlich, einheitlich und bedienungsfreundlich auslegt.

Die Frage der Verkabelung und Fixierung der Schalter im Lenkradkranz kann durch eine u-förmige, nach innen offene Profilgebung des Lenkradkerns gelöst werden. Für die weitere Informationsübertragung bieten sich bekannte ver schleißfreie Übertragungsformen an, z. B. Infrarotsende- und empfangseinrich tungen (z.B G 8395198.8).

Claims

1. Lenkschalteinrichtung in Kraftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß Schalter oder Regler auf dem Lenkradkranz angeordnet sind.

2. Lenkschalteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Schalter oder Regler auf der Innenseite des Lenkradkranzes in die Lenkrad ausschäumung eingepaßt sind.

3. Lenkschalteinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Drucktasten sich in Form von Membranschaltern unter der Lenkradumkleidung befinden, bzw. in sie integriert sind.

4. Lenkschalteinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkradkern ein u-förmiges Profil zur Aufnahme des Kabelbaumes und zur Fixierung der Schalter aufweist.

5. Lenkschalteinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucktasten eine leichte ballige Wölbung sowie einen der Fingerbedien ung angepaßten Druckpunkt aufweisen, und zudem so ausgelegt sind, daß die verschiedenen Schalterzustände ertastbar sind.

6. Lenkschalteinrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Drucktasten oder Regler nach Funktionsgruppen entsprechend ihrer Bedeutung geordnet sind.

7. Lenkschalteinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsgruppen linksseitig die Beleuchtungseinrichtung (Auf- und Abblenden, Fernlicht, Warnblinker) betreffen (1), rechtsseitig Funktionen des Autoradios (Sendersuchlauf, Lautstärkeregelung, etc.) (2), sowie unten weitere Funktionen wie Scheibenwischanlage, Spiegelpositionen, etc. (3).

8. Lenkschalteinrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Funktionen einzelner Drucktasten oder Regler durch Symbole (Logos) erläutert werden, welche der Lenkradumkleidung aufgeprägt oder aufgedruckt werden.

9. Lenkschalteinrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenübermittlung zwischen Schaltern und Armaturenbrett zur Sicher stellung der Informationsübertragung verschleißfrei erfolgt, z. B. über Infrarotsende- und -empfangseinrichtungen.

10. Lenkschalteinrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sicherheitsrelevante Funktionen wie Beleuchtung, Scheibenwischer, etc. doppelt ausgelegt sind und sowohl durch die beschriebenen Elemente im Lenkradkranz als auch durch konventionelle Schalter bedient werden können.