DE4332329A1 - Vorrichtung an einer Karde für Textilfasern, z. B. Baumwolle, Chemiefasern u. dgl., zur Produktionssteuerung - Google Patents
Vorrichtung an einer Karde für Textilfasern, z. B. Baumwolle, Chemiefasern u. dgl., zur ProduktionssteuerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Karde für Textil
fasern, z. B. Baumwolle, Chemiefasern u. dgl., zur Produktions
steuerung, bei der Walzen des Abnehmerbereichs durch einen Elektro
motor mit elektronischer Motorsteuer- und -regeleinheit mit Sollwert
steller angetrieben sind, wobei eine Änderung der Liefergeschwindig
keit z. B. durch Änderung der Drehzahl des Elektromotors für den
Abnehmerbereich erfolgt und bei der ein Verzug einstellbar ist.
Bei einer bekannten Vorrichtung (DE-OS 29 44 428) ist dem
Abnehmer eine erste Motorregelung zugeordnet, die aus einem
elektronischen Tachogenerator, einem elektronischen Motorregler
und einem dem Abnehmer (einschließlich der Walzen des Abnehmer
bereichs) antreibenden Regelmotor steht. Der elektronische Motorreg
ler besteht aus einem Drehzahlregler mit unterlagertem Stromregler.
Ein Sollwertsteller für die Produktionsgeschwindigkeit, die z. B.
der Drehzahl für den Abnehmer entspricht, z. B. ein Potentiometer,
steht über eine Sollwertvorwahl mit dem elektronischen Motorregler
in Verbindung. Die erste Motorregelung für den Abnehmer steht
über eine elektrische Welle mit einer zweiten Motorregelung für die
Speisewalze in Verbindung. Die zweite Motorregelung besteht aus
einem der Speisewalze zugeordneten elektronischen Tachogenerator,
einem elektronischen Motorregler und einem die Speisewalze antrei
benden Regelmotor. Ein Sollwertsteller für die Speisewalze, z. B.
ein Potentiometer zur Einstellung des Verzuges, steht über eine
Sollwertvorwahl mit dem elektronischen Motorregler in Verbindung.
Der elektronische Tachogenerator für den Abnehmer und der elektronische Motorregler für den
Abnehmer stehen über die Sollwertvorwahl für die Speisewalze mit dem elektronischen Motorregler
für die Speisewalze in Verbindung (elektrische Welle).
Die Liefergeschwindigkeit (z. B. 150 m/min) ist gleich der Umfangsgeschwindigkeit der
Abzugswalzen nach dem Flortrichter oder im Kannenstock. Sie wird durch die Drehzahl z. B. des
Abnehmers bestimmt. Der Verzug (z. B. 100fach) ist gleich dem Quotienten aus der
Umfangsgeschwindigkeit der Abzugswalzen und der Umfangsgeschwindigkeit der Speisewalze.
(Gesamtverzug DIN 64080).
Der Gesamtverzug setzt sich aus dem Produkt mehrerer Einzelverzüge zusammen, beispielsweise
aus dem Verzug zwischen den Abzugswalzen und dem Abnehmer und dem Verzug zwischen dem
Abnehmer und der Speisewalze.
Bei der bekannten Vorrichtung wird bei einer Neueinstellung (z. B. Sortimentwechsel) ein bestimmter
Gesamtverzug, z. B. 100% eingestellt, der während des Betriebes beibehalten wird. Dazu ist das
Potentiometer vorgesehen, das an den elektronischen Motorregler für die Speisewalze
angeschlossen ist. Zugleich werden damit auch alle Einzelverzüge, z. B. Verzug zwischen
Abzugswalzen und Quetschwalzen von 23%, eingestellt, die ebenfalls während des Betriebes
konstant bleiben. Im Gegensatz zum Verzug kann sich die Liefergeschwindigkeit (Produktion)
während des Betriebes ändern. Sie reicht von der hohen Spitzengeschwindigkeit während der
Produktion über die geringere Geschwindigkeit beim Hoch- und Herunterlauf bis zu der geringen
Liefergeschwindigkeit beim Anspinnen. Bei einer solchen Änderung der Liefergeschwindigkeit bleibt
der anfangs eingestellte Verzug konstant, d. h. auch dann, wenn sich die Liefergeschwindigkeit
ändert, ändert sich der Verzug - d. h. weder der Gesamtverzug noch ein Einzelverzug - nicht. Die
Speisewalze läuft in einem bestimmten Verhältnis zum Abnehmer synchron, gekoppelt durch die
elektrische Welle.
Um hohe Liefergeschwindigkeiten zwecks hoher Produktion zu verwirklichen, sind hohe Verzüge
erforderlich. Bleiben nun die für den Betrieb mit hoher Liefergeschwindigkeit hohen Verzüge auch bei
niedriger Liefergeschwindigkeit (z. B. Anspinnen) bestehen, so zerreißen die Faserbeläge (Vliese)
auf den Walzen bei der niedrigen Liefergeschwindigkeit, weil die Verzüge für diesen
Geschwindigkeitsbereich zu hoch sind. Diese Probleme sind um so größer, je weiter die
Startgeschwindigkeit der Karde von der Endgeschwindigkeit entfernt ist. Dieses Problem limitiert die
Spitzengeschwindigkeit der Karde und damit auch die Spitzenproduktion.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu
schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere eine hohe Liefergeschwindigkeit
(Produktion) ermöglicht, ohne daß bei zeitweise geringerer Liefergeschwindigkeit (Anspinnen, Hoch-
und Herunterlauf, Wechselgang) der Faserbelag auf den Walzen gestört oder abgerissen wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist eine automatische Veränderung von Verzügen bei
unterschiedlichen Produktionsgeschwindigkeiten verwirklicht. Die Verzüge werden in verschiedenen
Bereichen der Karde zwischen den Abzugswalzen und dem Abnehmer nach speziellen Kennlinien in
Abhängigkeit von der Produktionsgeschwindigkeit automatisch verändert. Dadurch werden im
Bereich niedriger Produktionsgeschwindigkeiten niedrige Verzüge - z. B. 15% - und bei hohen
Produktionsgeschwindigkeiten, z. B. 300 m/min und darüber, hohe Verzüge - z. B. 55% - erhalten.
Auf diese Weise werden die für hohe Produktion erforderlichen hohen Verzüge bei niedrigen
Produktionsgeschwindigkeiten reduziert, so daß die Vliese bei niedrigen Geschwindigkeiten nicht
zerreißen. Insbesondere wird die Spitzengeschwindigkeit der Maschine und damit die
Spitzenproduktion auch dann erhöht, wenn die Startgeschwindigkeit der Maschine von der
Endgeschwindigkeit weit entfernt ist. Die Produktionserhöhung ist demnach mit der
Verzugsanpassung während der Drehzahlveränderung für die verschiedenen Geschwindigkeiten
zwischen Start- und Spitzengeschwindigkeiten vorteilhaft ermöglicht.
Zweckmäßig sind der Abnehmer und Abstreichwalze durch einen Elektromotor und die
Quetschwalzen und die Abzugswalzen durch einen weiteren Elektromotor antreibbar. Dadurch wird
der Faserbelag in dem kritischen Bereich auf der Abstreichwalze nicht gestört und reißt nicht ab.
Vorzugsweise treibt der weitere Elektromotor die Walzen (Kalanderwalzen) für den Kannenstock an.
Zweckmäßig steht der Tachogenerator mit einer elektrischen Steuer- und Regeleinrichtung
(Mikrocomputer) in Verbindung, die bei Änderung der Walzengeschwindigkeit der einen Walze bzw.
des Walzenpaares eine geänderte Drehzahl für den einen Elektromotor oder einen anderen Elektro
motor des Abnehmerbereichs einstellt. Vorzugsweise weist die Steuer-
und Regeleinrichtung einen Speicher auf, in dem die Abhängigkeit
zwischen der gemessenen Drehzahl der einen Walze bzw. des
Walzenpaares entsprechend dem Tachogenerator und der
einzustellenden Drehzahl für die oder eine andere Walze des Ab
nehmerbereichs gespeichert ist. Bevorzugt ist für jeden Elektro
motor für eine andere Walze oder ein anderes Walzenpaar eine zuge
hörige Abhängigkeitskurve im Speicher gespeichert. Mit Vorteil wird
aus der Steuer- und Regeleinrichtung ein elektrisches Signal zur
Einstellung der Drehzahl an eine Ansteuereinrichtung abgegeben,
die jedem weiteren Elektromotor zugeordnet ist. Zweckmäßig ist das
elektrische Signal für die geänderte Drehzahl ein geänderter Dreh
zahl-Sollwert. Vorzugsweise treibt ein weiterer Elektromotor die
Preßwalze des Kannenstocks an. Zweckmäßig ist der Tachogenerator
dem Elektromotor für die Abzugswalzen zugeordnet.
Eine alternative Lösung sieht vor, daß die Walzen bzw. Walzen
paare des Abnehmerbereiches durch einen Elektromotor mit
Motorregler über ein stufenlos regelbares Getriebe antreibbar sind
und der Tachogenerator, der dem Elektromotor zugeordnet ist, mit
einer Verzugsstelleinrichtung in Verbindung steht, die bei Änderung
der Walzengeschwindigkeit entsprechend dem Tachogenerator
selbständig einen geänderten Verzug zwischen den gesondert
angetriebenen Walzen bzw. Walzenpaaren einstellt. Dem Getriebe
ist dabei zweckmäßig zur Verstellung ein Servomotor zugeordnet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch darge
stellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 die Seitenansicht einer Karde mit der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 1b die Draufsicht auf die Karde nach Fig. 1a,
Fig. 2 eine Trendkurve von Verzug und Lieferge
schwindigkeit,
Fig. 3 eine Trendkurve von Abnehmergeschwin
digkeit und Verzug,
Fig. 4 eine Feldkurve zwischen Verzug und Liefer
geschwindigkeit,
Fig. 5 ein Blockschaltbild der Steuerung der Dreh
zahl des Abnehmers,
Fig. 6a eine Kurve der Drehzahl des Abnehmers
gegenüber der Drehzahl der Abzugswalzen,
Fig. 6b die zugehörige Tabelle,
Fig. 7 bis 12 Ausführungsform von Blockschaltbildern zur
Steuerung von Abnehmer, Abstreichwalze,
Abzugswalze und Quetschwalzen,
Fig. 13a eine Steuerung nach dem Stand der Technik,
Fig. 13b als Draufsicht eine Prinzipskizze einer Karde
nach dem Stand der Technik,
Fig. 13c das zugehörige Verhältnis Verzug/Lieferge
schwindigkeit und
Fig. 14 als Prinzipskizze den Walzenantrieb mittels stu
fenlosem Regelgetriebe.
Die Fig. 1 zeigen eine Karde z. B. Trützschler EXACTACARD DK 760 mit Spei
sewalze 1, Speisetisch 2, Vorreißer 3, Trommel 4, Abnehmer 5, Abstreichwalze 6,
Quetschwalzen 7 und 8, Vliesleitelement 9, Flortrichter 10, Abzugswalzen 11 und
12 und Wanderdeckel 13. Der Einzugswalze 1 ist ein Tachogenerator 14 zugeord
net, der über einen elektrischen Motorregler 16 den Elektromotor 15 zum Antrieb
der Einzugswalze 1 regelt. Über ein Potentiometer 18 wird dabei der
Sollwertwähler 17, der mit dem Motorregler 16 verbunden ist, be
aufschlagt.
Die Ansteuer- und Regeleinheit 24 ist mit dem Antriebsmotor 23 der
Abzugswalzen 11 und 12 und mit dem Mikrocomputer 26 der
elektrischen Steuer- und Regeleinrichtung verbunden, die außerdem
über die Ansteuer- und Regeleinheit 20 den Antriebsmotor 19 des
Abnehmers 5 steuert.
Wie Fig. 1b klar zeigt, werden also durch den Antriebsmotor 19 der
Abnehmer 5 und die Abstreichwalze 6 direkt angetrieben, wohingegen
der Antriebsmotor 23 die Quetschwalzen 7 und 8 und die Abzugswalzen
11 und 12 antreibt. Die im Rechner, also dem Mikrocomputer 26
eingehenden Informationen (Signal 38) werden in dessen Einrichtung
39 für die Liefergeschwindigkeiten eingegeben, die mit einer
Einrichtung 40 für die Ermittlung der Drehzahlen für die Abzugswalzen
11, 12 in Verbindung steht. Die Einrichtung 39 steht außerdem mit
der Verzugsauswertung 22 in Verbindung, die die Liefergeschwindig
keit, wie in der Trendkurve Fig. 2 gezeigt, ausgewertet. Durch
Vergleich mit empirisch ermittelten Kurven wird der zur Lieferge
schwindigkeit gehörende optimale Verzugsbereich ermittelt und in
der Geschwindigkeitsermittlungsstufe 21 entsprechend Fig. 3 die
daraus resultierende neue Geschwindigkeit für den Abnehmer 5
berechnet.
In Fig. 4 ist dabei der Bereich schraffiert dargestellt, in dem ein
einwandfreier Betrieb bei unterschiedlichen Liefergeschwindigkeiten
und den diesen jeweils zugeordneten Verzug (Einzelverzug im Bereich
zwischen Abzugswalzen und Abnehmer) möglich ist.
Fig. 5 zeigt als Blockschaltbild die Steuerung des Abnehmers 5.
Dabei treibt der Elektromotor 23 die untere Abzugswalze 12 an und
ist mit dem Tachogenerator 25 gekoppelt. Der Tachogenerator 25
ist seinerseits an den Regler 24 und den Rechner, d. h., dem
Mikroprozessor 26 angeschlossen. Mit dem Regler 24 dient der norma
len Motorregelung des Motors 23, d. h. im Normalfall der Konstant
haltung der Motordrehzahl. Analoges erfolgt auch durch den
Tachogenerator 31, der über dem Regler 20 mit dem Antriebsmotor
19 des Abnehmers 5 verbunden ist. Dem Tachogenerator 25 kommt
aber eine wesentlichere Aufgabe noch zu. Er erfüllt also eine
Doppelfunktion, als er wie vorstehend beschrieben, Werte in den
Mikrocomputer 26 einspeist, die dort ausgewertet und über die Aus
steuer- und Regeleinheit 20 dem Antriebsmotor 19 des Abnehmers 5
zugeführt werden, um durch Änderung der Drehzahl den Verzug
zu verstellen.
In den Fig. 6a und 6b ist für zwei Geschwindigkeiten, für die An
spinngeschwindigkeit (10 m/min) und für die normale Liefergeschwin
digkeit (250 m/min), der Verlauf der Kurve bzw. in der Tabelle die effektiven Drehzahlen
angegeben. Wird also für ein Anspinnvorgang die Liefergeschwin
digkeit heruntergefahren, so ordnet der Mikrocomputer 26 dieser
Geschwindigkeit automatisch durch Drehzahlanpassung den
entsprechenden Verzug zu.
Statt den Verzug an einer Stelle zu steuern, ist es natürlich auch
möglich, bisher mit festen Übersetzungen verbundene Walzen mit
einzelnen Antriebsmotoren versehen und dadurch an mehreren Stellen
oder an einer anderen Stelle eine Verzugssteuerung vorzunehmen.
Diese Möglichkeiten sind in den Fig. 8 bis 12 dargestellt. So ist
in Fig. 7 eine separate Regelung der Abstreichwalze 6, die durch
den Motor 28 angetrieben wird möglich, sowohl der Motor 28 wie
auch dem Motor 19, der den Abnehmer 5 antreibt, ist dabei ein
Tachogenerator 31 bzw. 31′ zugeordnet, wobei diese Tachogenera
toren sowohl der Regelung als auch der Steuerung dienen können.
Fig. 8 enthält eine noch weitere Aufteilung. Hier ist dargestellt,
daß auch die Quetschwalzen, also die obere Quetschwalze 7 und
die untere Quetschwalze 8 separat angetrieben und geregelt werden
können. Gemäß Fig. 9 wird Abnehmer 5 und Abstreichwalze 6 von
einem Motor 19 angetrieben; laufen also mit einem festen Verzugsver
hältnis zueinander. Ebenso sind die Walzenpaare der Quetschwalzen
7, 8 und der Abzugswalzen 11, 12 zusammengefaßt. Die Verzugsan
passung kann also zwischen diesen beiden Komponenten erfolgen.
Fig. 10 zeigt den Einzelantrieb des Abnehmers 5 durch den Motor
19 und die Zusammenfassung aller nachgeschalteten Walzen. Die
gewünschte Verzugsanpassung erfolgt hier zwischen dem
Abnehmer 5 und der Abstreichwalze 6. Analog ergibt sich die
Einstellbarkeit des Verzuges bei Fig. 11, zwischen den beiden
Walzenpaaren, also der oberen Quetschwalze 7 mit der unteren
Quetschwalze 8 und der oberen Abzugswalze 11 mit der unteren
Abzugswalze 12. Allen Fig. 7 bis 12 ist gemeinsam das zusätzlich
auch der Kannenstock 27 mit den darüber angeordneten Ablege
walzen 35, 36 angetrieben wird. Bei weiterer Aufteilung, wie sie
in Fig. 12 dargestellt ist, kann damit auch eine weitere Verstreckung
zwischen den Abzugswalzen 11, 12 und den Ablegewalzen 35, 36
am Kannenstock 27 vorgenommen werden. Dazu muß dann der
Antriebsmotor 30 des Kannenstocks 27 mit dem Mikrocomputer 26
verbunden werden, und hier ebenso wie die anderen Motoren, also
der Antriebsmotor 23 für die Abzugswalze 12 bzw. des
Abzugswalzenpaares 11, 12 der Antriebsmotor 29 für das Quetsch
walzenpaar 7, 8, der Antriebsmotor 28 für die Abstreichwalze 6 und
der Antriebsmotor 19 für den Abnehmer 5 mit dem Mikrocomputer
26 verbunden sein.
Die Fig. 13a bis 13c zeigen den Stand der Technik, bei dem
wesentliche Elemente selbstverständlich auch schon vorhanden waren,
d. h. der elektronische Tachogenerator 14, der der Einzugswalze
1 zugeordnet ist, dient in Verbindung mit dem Motorregler 16 zur
Drehzahlregelung des Antriebsmotors 15 der Speisewalze 1. Analog
dient der Tachogenerator 31 über den Motorregler 20 zur Drehzahl
regelung des Antriebsmotors 19 des Abnehmers 5. Es war ferner
möglich über den Sollwertsteller 32 und den Sollwertvorwähler 33
bzw. den Sollwertsteller 18 und den Sollwertvorwähler 17 eine
bestimmte Drehzahl der Einzugswalze 1 und des Abnehmers 5
einzustellen. Jedoch blieb der einmal eingestellte Verzug, der im
Bereich zwischen den Abzugswalzen 11, 12 und dem Abnehmer 5
zwischen 23 und 34% lag, durch die starre Koppelung zwischen
Abnehmer 5 und den nachfolgenden Walzen 6; 7, 8; 11, 12 bei allen
Geschwindigkeiten konstant.
Fig. 14 zeigt eine alternative Lösung der Verzugsverstellung
zwischen Abnehmer 5 und Abstreichwalze 6, wobei statt eines
separaten Motors ein stufenloses Getriebe zwischen dem
Abzugswalzenpaar 11, 12 und dem Abnehmer 5 angeordnet ist. In
diesem Falle erfolgt die Steuerung durch den Mikrocomputer 26 über
ein Verstellglied 37, beispielsweise einen Servomotor, durch den
die Drehzahl einer der Wellen, die mit dem Getriebe 34 in Eingriff stehen,
verändert wird und dadurch der Verzug der Liefergeschwindigkeit
angepaßt wird.
Die Motorsteuer- und -regeleinrichtungen 20, 24 haben eine
Doppelfunktion. Durch die Ansteuerfunktion wird eine bestimmte Drehzahl,
z. B. 100 U/min für den Abnehmer 5, als Sollwert vorgegeben. Durch
die Regelfunktion wird erreicht, daß die vorgegebene Drehzahl von z. B.
100 U/min konstant bleibt. Der Abnehmer 5 hat einen Durchmesser
von z. B. 700 mm, die Abzugswalzen 11, 12 haben einen Durchmesser
von z. B. 150 mm.
Mit 42 ist ein Signalgeber bezeichnet, mit dem ein Signal (38) zur Einstellung
z. B. des Anspinnvorgangs eingegeben wird. Mit 39 ist eine Einrichtung
bezeichnet, in der die Liefergeschwindigkeiten, z. B. für das Anspinnen
oder für hohe Produktion, gespeichert wird. Mit 40 ist eine Einrichtung
bezeichnet, die den Liefergeschwindigkeiten entsprechende Drehzahlen
für die Motorsteuer- und -regeleinrichtung 24 angibt.
Der Signalgeber 42 kann ein Meßelement für die Füllmenge der Kanne
41 mit Faserband sein. Die Signale 38a, 38b, 38c (vgl. Fig. 5) können
von weiteren (nicht dargestellten) Signalgebern, z. B. für das Ende
des Kannenwechselvorganges, gebildet werden.
Claims (16)
1. Vorrichtung an einer Karde für Textilfasern, z. B. Baumwolle,
Chemiefasern u. dgl. zur Produktionssteuerung, bei der Walzen
des Abnehmerbereichs durch einen Elektromotor mit elektronischer
Motorsteuer- und -regeleinheit mit Sollwertsteller angetrieben sind,
wobei eine Änderung der Liefergeschwindigkeit z. B. durch
Änderung der Drehzahl des Elektromotors für den Abnehmerbereich
und bei der ein Verzug des Fasermaterials erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Walzen (5, 6) (Abnehmer, Abstreichwalze)
bzw. Walzenpaare (7, 8; 11, 12) (Quetschwalzen, Abzugswalzen)
des Abnehmerbereichs durch mindestens zwei jeweils gesonderte
Elektromotoren (19, 23) mit Motoransteuer- und regeleinheit (20,
24) antreibbar sind und eine Verzugsstelleinrichtung (26) vorge
sehen ist, die bei Änderung der Liefergeschwindigkeit entsprechend
selbsttätig einen geänderten Verzug zwischen den gesondert
angetriebenen Walzen (5, 6) bzw. Walzenpaaren (7, 8; 11, 12)
einstellt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abnehmer (5) und die Abstreichwalze (6) durch einen
Elektromotor (19) und die Quetschwalzen (7, 8) und die
Abzugswalzen (11, 12) durch einen weiteren Elektromotor (23)
antreibbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Elektromotor (23) die Walzen (35, 36) für den
Kannenstock antreibt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Tachogenerator (25) mit einer elek
trischen Steuer- und Regeleinrichtung (26) (Mikrocomputer)
in Verbindung steht, die bei Änderung der Walzengeschwindig
keit der einen Walze (5, 6) bzw. des Walzenpaares (7, 8;
10, 11) eine geänderte Drehzahl für den oder einen Elektro
motor (19) und/oder einen anderen Elektromotor (28, 29) des
Abnehmerbereichs einstellt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Steuer- und Regeleinrichtung (26) einen
Speicher aufweist, in dem die Abhängigkeit zwischen der ge
messenen Drehzahl der einen Walze (5, 6) bzw. des Walzenpaa
res (7, 8; 10, 11) entsprechend dem Tachogenerator (25)
und der einzustellenden Drehzahl für die oder eine andere Walze
(5, 6, 7, 8, 9, 10, 11) des Abnehmerbereichs gespeichert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß für jeden Elektromotor (19, 23, 28, 29, 30)
für eine andere Walze (5, 6) oder ein anderes Walzenpaar (7,
8; 11, 12; 35, 36) eine zugehörige Abhängigkeitskurve im
Speicher gespeichert ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß aus der Steuer- und Regeleinrichtung (26) ein
elektrisches Signal zur Einstellung der Drehzahl an eine
Ansteuereinrichtung (20) abgegeben wird, die jedem weiteren
Elektromotor (19, 23, 28, 29, 30) zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das elektrische Signal für die geänderte
Drehzahl ein geänderter Drehzahl-Sollwert ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein weiterer Elektromotor (30) die Preßwalzen
des Kannenstocks antreibt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Tachogenerator dem Elektromotor (23) für die
Abzugswalzen (11, 12) zugeordnet ist.
11. Vorrichtung an einer Karde für Textilfasern, z. B. Baumwolle,
Chemiefasern u. dgl. zur Produktionssteuerung, bei der Walzen
des Abnehmerbereiches durch einen Elektromotor mit elektro
nischem Motorregler mit Sollwertsteller angetrieben sind, wobei
einer Walze des Abnehmerbereiches ein Tachogenerator zuge
ordnet ist, der mit dem Motorregler in Verbindung steht, wobei
eine Änderung der Liefergeschwindigkeit, z. B. durch
Änderung der Drehzahl des Elektromotors für den Abnehmerbe
reich erfolgt und bei der ein bestimmter Verzug einstellbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (5, 6) bzw. Wal
zenpaare (7, 8; 11, 12) des Abnehmerbereichs durch ei
nen Elektromotor (19) mit Motorregler (20) über ein stufenlos
regelbares Getriebe (34) antreibbar sind und der Tachogene
rator (25), der dem Elektromotor (19) zugeordnet ist, mit einer
Verzugsstelleinrichtung (22) in Verbindung steht, die bei Än
derung der Walzengeschwindigkeit entsprechend dem Tacho
generator (25) selbsttätig einen geänderten Verzug zwischen
den gesondert angetriebenen Walzen (5, 6) bzw. Walzenpaaren
(7, 8; 10, 11) einstellt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Getriebe (34) zur Verstellung ein Servomotor (37)
zugeordnet ist.
13. Vorrichtung an einer Karde für Textilfasern, z. B. Baum
wolle, Chemiefasern u. dgl., zur Produktionssteuerung, bei
der Walzen des Abnehmerbereichs durch einen Elektromotor
mit elektronischer Motorsteuer- und -regeleinheit mit Sollwert
steller angetrieben sind, wobei einer Walze des Abnehmerbe
reichs ein Tachogenerator zugeordnet ist, der mit dem Motor
regler in Verbindung steht, wobei eine Änderung der Liefer
geschwindigkeit z. B. durch Änderung der Drehzahl des
Elektromotors für den Abnehmerbereich erfolgt und bei der
ein Verzug des Fasermaterials erfolgt, nach einem der
Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen
(5, 6) (Abnehmer, Abstreichwalze) bzw. Walzenpaare (7, 8;
11, 12) (Quetschwalzen, Abzugswalzen) des Abnehmerbereichs
durch mindestens zwei jeweils gesonderte Elektromotoren (19,
23) mit Motoransteuer- und -regeleinheit (20, 24) antreibbar
sind und der Tachogenerator (25), der einem Elektromotor (23)
zugeordnet ist, mit einer Verzugsstelleinrichtung (26) in
Verbindung steht, die bei Änderung der Walzengeschwindigkeit
entsprechend dem Tachogenerator (25) selbsttätig einen
geänderten Verzug zwischen den gesondert angetriebenen
Walzen (5, 6) bzw. Walzenpaaren (7, 8; 11, 12) einstellt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Änderung der Liefergeschwindigkeit
entsprechend einem Signalgeber (38) erfolgt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Signalgeber (38) mit einer Einrichtung
(39), die die Liefergeschwindigkeiten enthält, verbunden ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Signalgeber (38) ein Meßglied für die
Füllung der Kanne (41) ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4332329A DE4332329B4 (de) | 1992-11-07 | 1993-09-23 | Vorrichtung an einer Karde für Textilfasern, z. B. Baumwolle, Chemiefasern u. dgl., zur Produktionssteuerung |
GB9323007A GB2273508B (en) | 1992-11-07 | 1993-11-05 | Improvements in or relating to carding machines and their operation |
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