DE4327681C2 - Gebindekarton - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gebindekarton zur Verpackung von
Zigarettenschachteln in Form eines Gebindes und ein Verfahren zu
dessen Herstellung.
Gemäß dem bekannten Stand der Technik besteht der Gebindekarton
aus zwei Bestandteilen, einem Schieberteil zur Aufnahme des
Gebindes und einem Hülsenteil, in das der Schieberteil eingescho
ben wird.
Der Hülsenteil des Gebindekartons hat einen im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt, dessen Kanten aus gestalterischen
Gründen gebrochen sind, und somit der Gebindekarton in seiner
tatsächlichen Ausführungsform einen achteckigen Querschnitt
aufweist. Der Nutzraum des Gebindekartons ist durch den Schie
berteil gegeben und er befindet sich zwischen der Deckfläche und
der Grundfläche, die einander deckungsgleich gegenüberliegen. Die
Stapelfläche der Zigarettenschachteln, d. h. die Grundfläche des
Gebindes, entspricht der Grundfläche und die Stapelhöhe der
Zigarettenschachteln, d. h. die Höhe des Gebindes, entspricht dem
Abstand zwischen Grundfläche und Deckfläche des Gebindekartons.
Zu beiden Seiten des durch den Schieberteil definierten Nutzraumes
werden durch die beschriebene Ausführungsform des Hülsenteils
Hohlräume mit einem trapezförmigen Querschnitt gebildet. Diese
Hohlräume stehen einer Formatstabilität des Hülsenteils entgegen.
Bekanntermaßen werden diese Hohlräume durch entsprechend geformte
Einlagen aus Schaumstoff ausgefüllt, die in den Seitenwänden des
Gebindekartons fixiert sind, um dadurch die Formatstabilität des
Hülsenteils des Gebindekartons zu gewährleisten.
Der Nachteil des beschriebenen Gebindekartons besteht darin, daß
dessen zweigeteilte Ausführungsform mit den eingelegten Seiten
teilen aus Schaumstoff, also einer zweiten Materialkomponente,
einen vergleichsweise hohen Materialeinsatz erfordert und die
Vorkonfektionierung des Gebindekartons erschwert.
Aus dem DE-GM 91 16 739 ist es bekannt, einen Gebindekarton aus
Flachmaterial durch Biegen um einen Kern in achteckiger Form
herzustellen. Nach dem Aufrichten des Zuschnitts wird der Kern
entnommen und der Gebindekarton ohne zusätzliche Versteifung der
Seitenwände befüllt. Eine Wiederverschließmöglichkeit ist nicht
vorgesehen.
Aus der EP 0 346 025 A1 ist ein Gebindekarton in rechteckiger Form
bekannt, in den Einsätze oder Füllstücke eingebracht sind, um
kleinere Gegenstände zu verpacken, die den vollen Querschnitt des
Kartons nicht ausfüllen können. Eine Anpassung an eine andere als
rechteckige Form ist ebensowenig wie eine Wiederverschließbarkeit
vorgesehen.
Schließlich ist es aus der US-PS 3,221,973 bekannt, einen
rechteckigen Karton durch Formateinlagen zu verstärken, die
schwalbenschwanzartige Profilkästen aufweisen, welche durch
parallele Einschnitte und anschließendes Falten und Verkleben zu
Kästen gebildet sind. Die Wände der Profilkästen stehen dabei
schräg, und zwar abwechselnd nach innen und nach außen, so daß als
Umhüllung nur ein rechteckiger Karton in Frage kommt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen einteiligen Gebindekarton in
achteckiger Form mit hoher, vom Grad seiner Füllung mit Ziga
rettenschachteln unabhängigen Formatstabilität zu schaffen, der
nach dem Aufreißen wiederverschließbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient ein formatstabiler Gebindekarton
gemäß Patentanspruch 1.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 die räumliche Ansicht eines stirnseitig offenen Gebinde
kartons,
Fig. 2 eine Ansicht des planliegenden Zuschnitts eines Gebinde
kartons,
Fig. 3 eine Ansicht des planliegenden Zuschnitts einer Format
einlage,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Faltung einer Format
einlage vor dem Ankleben an dem Zuschnitt,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Formateinlage von Fig.
4 in zum Ankleben an dem Zuschnitt zusammengedrückter
Form, und
Fig. 6a bis 6d eine Darstellung des technologischen Flusses bei
der Herstellung und dem Füllen des Gebindekartons.
Zunächst soll anhand der Fig. 1 bis 3 der Aufbau des
Gebindekartons 1 beschrieben werden. In Fig. 2 ist
der Zuschnitt 2 des Gebindekartons 1 dargestellt. Er besteht aus
der Bodenfläche 3, der Deckelfläche 4, den Seitenflächen 5, 6 mit
seitlich angrenzenden Eckstreifen 7, den Seitenlaschen 8, 9, sowie
den Klebelaschen 10. Der Übergang zwischen allen genannten
Bestandteilen erfolgt durch Faltlinien 11. Durch das Falten des
Zuschnitts 2 entlang der Faltlinien 11 entsteht der
Gebindekarton 1, wie er in Fig. 1 dargestellt ist. Durch
die Abschrägung des Eckstoßes zwischen der Deckelfläche 4 und den
Seitenflächen 5, 6 bzw. der Bodenfläche 3 und den Seitenflächen
5, 6 durch die angrenzenden Eckstreifen 7 entsteht ein, aus
gestalterischen Gründen beabsichtigter achteckiger Querschnitt.
Der Nutzraum 12 des Gebindekartons 1 wird durch den zwischen
Deckelfläche 4 und Bodenfläche 3 befindlichen Raum definiert, der
der Unterbringung von einem Gebinde aus fünf übereinanderliegenden
Zigarettenschachteln dient. Bedingt durch den gewählten acht
eckigen Querschnitt entstehen zu beiden Seiten des Nutzraumes 12
Seitenbereiche 13, die einen Querschnitt von der Form eines
gleichschenkligen Trapezes aufweisen. Dieser Seitenbereich 13 ist
durch eine Formateinlage 14 auszufüllen, um dem Gebindekarton 1
unabhängig von dem Grad seiner Füllung mit Zigarettenschachteln
die notwendige Formatstabilität zu geben.
Die Formateinlagen 14 weisen auf ihrer zur Deckelfläche 4 des
Gebindekartons 1 gerichteten Seite mit einer Verschlußlasche 31
der Deckelfläche 4 korrespondierende Mittel 32 auf.
Die Deckelfläche 4 des Gebindekartons 1 ist mit Ritzlinien 33
versehen, die ein definiertes Aufreißen der Deckelfläche 4 zur
Öffnung des Gebindekartons 1 ermöglichen.
In Fig. 3 ist der Zuschnitt 15 einer derartigen Formateinlage 14
dargestellt, wobei man auf seine Innenseite blickt. Sie besteht
aus einer Fläche 16, an die symmetrisch angrenzen: Eine innere
Kanalseitenfläche 17, eine Kanaldeckfläche 19, eine äußere
Kanaldeckfläche 18 und eine abschließende Klebelasche 20. Der
Übergang zwischen allen genannten Bestandteilen erfolgt durch
Faltlinien 21. Durch das Falten des Zuschnitts 15 entlang der
Faltlinien 21 und das Verkleben der Außenseite der Klebelasche
20 mit der Innenseite der Fläche 16 an einer vorbestimmten Stelle,
beispielsweise entlang der strichpunktierten Linie L, entsteht
eine Formateinlage 14, die entlang der Seitenlinien der Fläche
16 Kanäle 22 mit rechteckförmigem Querschnitt aufweist. Durch
begrenztes Zusammendrücken oder Auseinanderziehen der Format
einlage 14 verschiebt sich die Querschnittsform der Kanäle 22 von
der Rechteckform gemäß Fig. 4 in die Form zueinander geneigter
Rhomben gemäß Fig. 5. In dieser Form weist die Formateinlage 14
in ihrer Gesamtheit einen Querschnitt auf, der dem Querschnitt
der Seitenbereiche 13 des Gebindekartons 1 angepaßt ist. Dies ist
durch die strichpunktierte Linie C in Fig. 5 angedeutet. Die
Formateinlage 14 wird mit ihrer der Seitenwand 5 bzw. 6 zugewandten
Seite in den Bereichen der Kanäle 22 mit der Seitenwand 5 bzw.
6 verklebt. Dabei entspricht die Breite der Fläche 16 der durch
den Abstand zwischen der Bodenfläche 3 und der Deckelfläche 4
gegebenen Höhe des Nutzraumes 12.
Anhand der Fig. 6a bis 6d wird der technologische Fluß bei der
Herstellung und dem Füllen des Gebindekartons 1 dargestellt.
Wie in Fig. 6a gezeigt, wird der Zuschnitt 2 des Gebindekartons
1 mittels Sauger 23 aus einem Kartonmagazin 24 entnommen, das mit
einem nicht dargestellten Vorträgersystem ausgerüstet ist. Danach
wird der Zuschnitt 2 auf einer Platte abgelegt und einem
gleichfalls nicht gezeigten Zahnriementransport übergeben. Dessen
Antrieb erfolgt über einen Servo-Antrieb.
Der Zahnriementransport befördert den Zuschnitt 2 des Gebinde
kartons 1 zu der Ablegeposition für die Formateinlagen 14. Während
des Transportes werden im Durchlauf die benötigten Leimstriche
A auf die entsprechenden Bereiche der Seiten 5, 6 zum Aufkleben
der Formateinlagen 14 aufgebracht. Hierzu wird auch auf die Fig.
2 verwiesen.
Die in einem nicht beschriebenen Verfahrensschritt vorgefertigten,
d. h. mit den Klebelaschen 20 an der Fläche 16 befestigten
Formateinlagen 14 nach Fig. 4 oder 5 werden mittels einer
geeigneten Zuführeinrichtung an den Zuschnitt 2 übergeben, wobei
gleichzeitig beide zu einem Zuschnitt 2 gehörenden Formateinlagen
14 zugeführt und übergeben werden. Mittels Sauger 25 werden die
Formateinlagen 14 aus dafür vorgesehenen Magazinen 26 entnommen.
Dabei befinden sich die Formateinlagen 14 flach zusammengelegt
in einem Vorrat. Bei ihrer Entnahme aus dem Magazin 26 durch die
Sauger 25 spreizen sich die Kanäle 22 der Formateinlagen 14
geringfügig auf. In diesen Spalt werden zu beiden Seiten der
Formateinlage 14 paarweise angeordnete Formatfinger 27 eingeführt,
die die Kanäle 22 in den beschriebenen rhombenförmigen Querschnitt
aufspreizen. Dabei werden die Formatfinger 27 zunächst von oben
durch die in der Fläche 16 befindlichen Ausnehmungen 28 geführt
und auf der gegenüberliegenden Fläche 19 des Kanals 22 abgelegt.
Danach werden die jeweils gegenüberliegenden Paare der Format
finger 27 gegeneinander bewegt und öffnen währenddessen die
Formateinlage 14 in die gewünschte Form bzw. Höhe. In diesem
Zustand werden die Formateinlagen 14 gegen den darunterliegenden,
genau positionierten Zuschnitt 2 des Gebindekartons 1 gedrückt
und im Bereich der Seiten 5, 6 mit den dort befindlichen
Leimstreifen A fixiert. Nach dem Ablegen und dem dabei erfolgten
Klebevorgang, der in wenigen Sekunden abgeschlossen ist und damit
eine feste Klebenaht gebildet hat, werden die Formatfinger 27 aus
der Formateinlage 14 herausgezogen (Fig. 6c) und der Sauger 25
verschwenkt in die Übernahmeposition zum Magazin 26. Durch das
Festkleben an den Seiten 5, 6 ist der Abstand der Kanaldeckflächen
19 fixiert und damit die Schrägstellung der Kanäle 22 festgelegt.
Die in Fig. 5 dargestellte Form der Formateinlagen 14 ist nun
formstabil gemacht.
Nach dem Aufbringen der Formateinlagen 14 läuft der Zahnrie
mentransport wieder an und befördert den komplettierten Zuschnitt
2 über das Beladefach der Kartontransportkette. Nach dem Verlassen
des Zahnriementransports sorgen Zentrierfinger für eine genaue
Lage des komplettierten Zuschnitts. Die Kartontransportkette
besteht aus Aufnahmefächern mit integrierten Faltfingern zur
exakten Bestimmung der Längsschrägen. Der Antrieb erfolgt über
ein Schrittschaltgetriebe. Von unten, durch das Beladefach
hindurch, wird ein Unterstempel gesteuert, der den Zuschnitt 2
von unten abstützt.
Der in einem nicht beschriebenen Verfahrens schritt fertiggestellte
Zigarettenschachtelstapel, das sogenannte Gebinde 29, wird durch
einen Ausschieber aus der Stapelstation auf den ausgelegten
Zuschnitt 2 des Gebindekartons 1 geschoben (Fig. 6d). Danach läuft
der über dem Beladefach angebrachte Oberstempel an und drückt den
komplettierten Zuschnitt 2 und das Gebinde 29, bei gleichzeitigem
Abtauchen des Unterstempels, in das Beladefach der Kartontrans
portkette.
Der Zuschnitt 2 mit dem Gebinde 29 befinden sich jetzt U-förmig
im Kettenfach der Kartontransportkette.
Nach einem Kettentakt der Kartontransportkette legen die in
Laufrichtung hinteren Faltfinger die Klebelaschen 10 an. Beim
nachfolgenden Kettentakt werden die Seitenlaschen 8, 9 angelegt
und die Klebelaschen 10 beleimt. Während der weiteren Kettentakte
wird die Deckelfläche 4 angelegt und angedrückt. Danach wird die
Klebelasche 30 eingefaltet und und es erfolgt die Beleimung der
Klebelasche 30 und deren Verklebung. Anschließend werden die
fertigen Kartons einem Abtransportband übergeben.
Claims (2)
1. Formatstabiler Gebindekarton (1) mit einem achteckigen Quer
schnitt, der sich aus einem Nutzraum (12) mit rechteckigem
Querschnitt für die Aufnahme eines Gebindes (29) von Zigaret
tenschachteln oder anderen quaderförmigen Gegenständen und
zu beiden Seiten des Nutzraumes (12) befindlichen Seiten
bereichen (13) mit einem, ein gleichschenkliges Trapez mit
zur Seitenwand des Nutzraumes (12) gerichteter Grundlinie
bildenden Querschnitt zusammensetzt, wobei die Format
stabilität des Gebindekartons (1) durch in dessen Seitenberei
chen (13) fixierte materialgleiche Formateinlagen (14) gewähr
leistet ist und jede der Formateinlagen (14) aus einem Zu
schnitt (15) besteht, bei dem durch Falten und Verkleben eine
der Seitenwand des Nutzraumes (12) entsprechende Fläche (16)
mit einem parallelen Paar von in Längsrichtung des Gebindekar
tons (1) verlaufenden Kanälen (22) mit rechteckigem Quer
schnitt gebildet wird, und die Kanäle (22) durch definiertes
Zusammendrücken in gegeneinander geneigte Rhomben derart
verformt sind, daß der Querschnitt der so gebildeten For
mateinlage (14) dem Querschnitt des Seitenbereiches (13)
angepaßt ist und die Formateinlagen (14) in diesem Zustand
in die Seitenwände (5, 6) des Gebindekartons (1) eingeklebt
sind, wobei die Formateinlagen (14) auf ihrer zur Deckelfläche
(4) des Gebindekartons (1) gerichteten Seite mit einer
Verschlußlasche (31) der Deckelfläche (4) korrespondierende
Mittel (32) aufweist, und wobei die Deckelfläche (4) des
Gebindekartons (1) mit Ritzlinien (33) versehen ist, die ein
definiertes Aufreißen der Deckelfläche (4) zur Öffnung des
Gebindekartons (1) ermöglichen.
2. Formatstabiler Gebindekarton nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die der Seitenwand des Nutzraumes (12) ent
sprechende Fläche (16) der Formateinlage (14) das maschinelle
Erfassen ermöglichende Ausnehmungen (28) aufweist.
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