DE4327278A1 - Traggestell für eine Rollenrotationsdruckmaschine - Google Patents
Traggestell für eine RollenrotationsdruckmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Traggestell für eine Rollenrotationsmaschine
für die Aufnahme mindestens eines Druckwerkes.
Bei bekannten Druckmaschinenkonfigurationen sind die Druckeinheiten eines
Druckturms übereinandergestapelt oder gar die Elemente der Druckeinheiten,
nämlich die Zylinderelemente und die Farb- und Feuchtwerke, jeweils einzeln
neben- und aufeinandergesetzt. Ein Beispiel für die erste dieser beiden Kon
figurationen ist aus der DE 42 19 705 A1 bekannt. In beiden Fällen müssen die
aufeinandergesetzten Baueinheiten jeweils in sich tragend ausgebildet sein und die
daraufgesetzten Baueinheiten mittragen. Sie sind daher in entsprechend stabiler
Ausführung vorzusehen. Der konstruktive Aufwand solch einer Tragkonstruktion
wird noch dadurch erhöht, daß die Zylinder-, Farb-
und Feuchtwerkelemente selbst eine tragende Funktion einnehmen und dement
sprechend stärker zu dimensionieren sind, als es ihre eigentliche Aufgabe erfordern
würde.
Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Traggestell als eine
Tragkonstruktion für eine Rollenrotationsdruckmaschine so zu schaffen, daß darin
die einzelnen Druckmaschinenelemente modular aufgebaut werden können bei
möglichst geringem Aufwand für die erforderliche Stabilität und optimaler
Zugänglichkeit für die Bedienung und Wartung der Druckmaschinenelemente. Die
Druckmaschine soll durch die Erfindung preiswerter und im Betrieb kostengünstiger
werden.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche sind auf vorteilhafte, nicht glatt selbstverständliche Ausführun
gen des Gegenstands von Anspruch 1 gerichtet.
Bei einer Druckeinheit bzw. einem Druckturm einer Rollenrotationsdruckmaschine
mit zumindest zwei übereinander angeordneten Druckeinheiten, die jeweils
Zylinderelemente mit mehreren Zylindern und diesen Zylinderelementen zugeordnete
Farb- und Feuchtwerke aufweisen, werden nach der Erfindung die Zylinderelemente
und die Farb- und Feuchtwerke in einer Tragkonstruktion gehalten, die als
Traggestell bereits in sich selbst oder aber zumindest in steifer Verbindung mit den
Zylinderelementen tragend stabil ist.
Dadurch wird ein Aufeinandersetzen der Druckeinheiten oder gar der einzelnen
Zylinderelemente und der Farb- und Feuchtwerke vermieden. Diese Baueinheiten
brauchen in sich nicht mehr eigenstabil zu sein. Insbesondere müssen die Zylinder
elemente und Farb- und Feuchtwerke selbst keine tragenden Funktionen in der
Struktur der Druckmaschine übernehmen und können deshalb leichter und
kostengünstiger als bei herkömmlicher Konstruktionsweise gebaut werden. Während
in der herkömmlichen Bauweise die tragenden Teile selbst paßgenau gefertigt sein
müssen, damit die Zylinder und Walzen in die Tragkonstruktion eingebunden werden
und eine tragende Funktion übernehmen können, bedarf es bei der erfindungs
gemäßen Tragkonstruktion keiner paßgenauen Bearbeitung. Tragende Konstruktion
steile können deshalb besonders kostensparend aus Stahlbeton oder ähnlich
preiswerten Baustoffen hergestellt sein. Der bei der Herstellung eines geeigneten
Hallenbodens zu treibende Aufwand wird bei Verwendung der erfindungsgemäßen
Tragkonstruktion verringert. Ferner kann die Tragkonstruktion bereits unabhängig
von den komplexen Maschinenteilen am Bestimmungsort aufgestellt werden. Nach
deren Aufstellung lassen sich die Zylinderelemente, Farb- und Feuchtwerke, der
Falzapparat und sonstige Maschinenteile leicht und sehr rasch in die bereits
vorhandene Tragkonstruktion einbauen. Durch die erfindungsgemäße Tragkonstruk
tion, insbesondere die eigenstabile Tragkonstruktion, wird es möglich, die
Druckmaschine weitestgehend modular aus vergleichsweise einfach austauschbaren
Einheiten aufzubauen. Die modularen Einheiten bauen nicht mehr tragend
aufeinander auf, sondern sie können an der Tragkonstruktion abgestützt werden,
beispielsweise durch eine feste einstellbare Verbindung, durch Einhängen, oder sie
können bewegbar daran gehalten sein. Schließlich erlaubt es die Erfindung, die
Druckmaschine bei geringst möglichem zusätzlichen Aufwand mit Arbeitsbühnen
für das Bedien- und Wartungspersonal auszustatten. Die im Betrieb der Druckma
schine benutzten Arbeitsbühnen können auch bereits bei der Aufstellung der
Maschine, insbesondere beim Einbau der Maschinenteile in die Tragkonstruktion, in
die Tragkonstruktion eingebunden oder lediglich dazu gestellt werden.
Die erfindungsgemäße Tragkonstruktion ermöglicht auf besonders einfache Weise
eine Verbesserung der Zugänglichkeit von Maschinenteilen, indem die Farbwerke
oder Teile davon als modulare Einheiten ausgebildet sind, die aus ihrer Ar
beitsposition gegenüber den jeweiligen Zylinderelementen bewegbar an der
Tragkonstruktion und/oder Zylinderelementen gehalten sind. Obwohl die Kom
bination einer erfindungsgemäßen Tragkonstruktion mit der angesprochenen
Verfahrbarkeit von Farbwerken, Feuchtwerken und gegebenenfalls weiteren Maschi
nenteilen besondere Vorteile bietet, bringt auch die Verfahrbarkeit alleine bereits
Vorteile hinsichtlich des Platzbedarfs und für die Wartung der Maschine.
Die Verfahrbarkeit von Farbwerken schlechthin ist aus der DE-AS 11 69 959
bekannt. Dort ist eine als Reihenmaschine ausgebildete Mehrfarben-Bogenrotations
druckmaschine offenbart. Deren Druckeinheit wird durch zwei, einem Druckzylinder
zugeordnete, etwa übereinander angeordnete Form- bzw. Plattenzylinder und diesen
wiederum zugeordneten Farbwerken gebildet. Die beiden Farbwerke sind in einem
gemeinsamen Rahmen auf Schrägbahnen in Querrichtung zu den Längsachsen der
Form- bzw. Plattenzylinder verfahrbar.
Eine in Querrichtung zu den Zylinderlängsachsen verfahrbare Einheit von
Druckzylindern ist aus der EP 0 315 917 A2 bekannt.
Erfindungsgemäß werden demgegenüber die zu bewegbaren Einheiten zusammen
gefaßten Farbwerksteile in Richtung der Zylinderlängsachsen verfahrbar an der
Tragkonstruktion angeordnet.
Da die verfahrbaren Einheiten in Richtung der Rotationsachsen der Zylinder
verfahren werden, kann gegenüber den bekannten Verschiebe- oder Schwenkmechan
ismen eine Verringerung der quer zu den Rotationsachsen der Walzen gemessenen
Lage der Druckmaschine erzielt werden. Dieser Vorteil kommt besonders bei den
großen, als Reihenmaschinen ausgebildeten Rotationsdruckmaschinen, die 8, 16 oder
mehr hintereinander angeordnete Drucktürme aufweisen können, zum Tragen.
Gegenüber den herkömmlichen Drucktürmen, die keine verfahrbaren Einheiten
besitzen, können die Zylinderelemente und Farbwerke dichter zueinander angeordnet
werden, da auf die sonst für den Zugang zu den Zylinderelementen und Farbwerken
notwendigen Wartungstunnel verzichtet werden kann. In der Arbeitsposition der
Zylinder und der Farbwerkswalzen braucht daher nicht mehr auf die Zugänglichkeit
geachtet zu werden, so daß die Farbwerke jeweils in sich und auch gegenüber den
anderen Farbwerken sowie gegenüber den Zylinderelementen raumsparender gebaut
und angeordnet werden können. In der ausgefahrenen Position sind sowohl die Farb-
und Feuchtwerke wie auch die Druckzylinderelemente optimal zugänglich.
Desweiteren kann das Auswechseln von Maschinenelementen im Falle einer
größeren Wartung oder Reparatur fast ohne Produktionsunterbrechung vorgenommen
werden. Es kann auch die Einsatzflexibilität solcher Druckeinheiten erhöht werden,
indem für unterschiedliche Ansprüche an die Qualität der Druckprodukte unter
schiedliche Farbwerke alternativ eingesetzt und in ihre jeweilige Arbeitsposition
gefahren werden können. In der gleichen Druckmaschine können somit problemlos
unterschiedliche Farbwerke, z. B. Kurzfarbwerke mit verschiedenen Einfärbverfahren
für unterschiedliche Druckqualitäten oder Druckwerke mit unterschiedlichen
Druckverfahren wie z. B. Flexo- oder Tiefdruckverfahren eingesetzt oder je nach
Bedarf untereinander ausgetauscht und gegebenenfalls miteinander kombiniert
werden.
Auch lassen sich herkömmliche Gummituchzylinder gegen neue Gummituchzylinder
mit Endlosgummitüchern für den Einsatz eines Computer to Press-Systems
nachträglich austauschen.
Besonders vorteilhaft ist in den verfahrbaren Einheiten jeweils ein mit dem Farbwerk
zusammenwirkendes Feuchtwerk wie das Farbwerk zum Teil oder im Ganzen in
tegriert. Somit ist nicht nur das jeweils ausgefahrene Farbwerk bzw. Feuchtwerk für
Wartungsarbeiten leicht zugänglich, sondern es kann auch der entsprechend
freigelegte Teil des aus einem oder mehreren Form- bzw. Plattenzylindern,
Gummituchzylinder und ggfs. einem Zentralzylinder bestehenden Zylinderelements
für Wartungsarbeiten leicht zugänglich gemacht werden. Besonders bevorzugt wird
je ein ganzes Farbwerk mit einem ganzen Feuchtwerk zu solch einer verfahrbaren
Einheit zusammengefaßt. Sowohl die Zylinderelemente als auch die Farb- und
Feuchtwerke sind nach deren Ausfahren frei zugänglich. Die Umrüstzeiten beim
Wechsel von Farb- und Feuchtwerkstypen sind am kürzesten und der konstruktive
Aufwand ist wegen der geringen Zersplitterung am geringsten. Bei dieser Zusam
menfassung von Farb- und Feuchtwerken werden auch die weitestgehenden
Reduzierungen hinsichtlich der Gesamthöhe und der Gesamtlänge der Druckmaschi
ne erzielt.
Vorteilhafterweise besteht zwischen den Zylinderelementen und den verschiebbaren
Einheiten außer der Halterung an der Tragkonstruktion keine mechanische Verbin
dung. Die verfahrbaren Einheiten sind jeweils mit einem separaten Antrieb
ausgerüstet. Grundsätzlich wäre jedoch auch ein Einkuppeln der verfahrbaren
Einheiten in ein Antriebssystem für die gesamte Druckeinheit möglich, wobei jedoch
nach wie vor ein zusätzliches Hilfsaggregat für den Antrieb der Walzen der verfahr
baren Einheit im ausgefahrenen Zustand notwendig wäre. Neben dem eigenen
Antrieb weist die verfahrbare Einheit auch eine für die Durchführung von
Wartungsarbeiten notwendige Steuereinheit auf.
Die Versorgung der verfahrbaren Einheit, d. h. die Versorgung des Antriebs und der
Steuereinrichtung, kann über Schleppkabel und/oder -leitungen (wie Farb- und
Feuchtwasserleitungen) oder über eine erst im ausgefahrenen Zustand hergestellte
Steckverbindung erfolgen.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand von
Zeichnungen erläutert, wobei weitere Merkmale der Erfindung offenbart werden. Es
zeigen
Fig. 1 die Vorderansicht einer Rollenrotationsdruckmaschine;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Druckturms der Rollenrotationsdruckmaschine
von Fig. 1 mit zwei übereinander angeordneten Druckeinheiten;
Fig. 3 eine Druckeinheit des in Fig. 1 dargestellten Druckturms;
Fig. 4 einen Druckturm nach Fig. 1 im Vergleich zu einem herkömmlichen
Druckturm;
Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Druckturm nach Fig. 1;
Fig. 6 in Wartungsposition ausgefahrene Farb- und Feuchtwerke in Vorder
ansicht;
Fig. 7 Ausricht- und Verbindungselemente zwischen einem Zylinderelement
und der Tragkonstruktion; und
Fig. 8 eine Vorderansicht des Aufbaus einer weiteren Ausführungsform einer
Tragkonstruktion.
In den Fig. 1 und 2 sind Drucktürme 1 mit jeweils zwei übereinander
angeordneten Druckeinheiten 5, von denen Fig. 3 eine einzelne nochmals
vergrößert zeigt, im seitlichen Querschnitt und in einer Vorderansicht dargestellt.
Eine Rollenrotationsdruckmaschine wird durch mindestens eine Druckeinheit 5 oder
mehrere hintereinander angeordnete zusammengestellte Drucktürme 1, mindestens
einen Falzapparat 3 und mindestens einen Bedruckstoffrollenständer 4 gebildet.
Die Druckeinheiten 5 sind in dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3
jeweils modulartig aus einem Zylinderelement 6 und vier zugeordneten, verfahrbaren
Einheiten 10 aufgebaut. Das Zylinderelement 6 ist in Form eines Satellitendruck
werks mit einem Zentralzylinder 7, vier Gummituchzylindern 8 und vier den
Gummituchzylindern 8 zugeordneten Form- bzw. Plattenzylindern 9 ausgebildet. Das
Zylinderelement 6 ist an vier ortsfesten Säulen 30, die für die Druckeinheiten 5
seitliche Säulenpaare 30 bilden, starr befestigt, während die Einheiten 10 in an den
Säulen 30 angebrachten Laufschienen 19 in Richtung der Rotationsachsen 21 der
Zylinder 7, 8, 9 verfahrbar sind. Die verfahrbaren Einheiten 10 werden jeweils
durch ein Farbwerk 11 und ein Feuchtwerk 15 gebildet. Die Farbauftragswalzen 12
und die Feuchtmittelauftragswalzen 16 sind von den Formzylindern 9 abschwenkbar.
Die Druckeinheiten 5 sind jeweils an den zu deren beiden Seiten angeordneten
Säulenpaaren 30 abgestützt, die zusammen mit verbindenden Querträgern 50, 150,
151, 152 den wesentlichen Teil einer Tragkonstruktion 2 bilden. Die Druckeinheiten
5 sind auf diese Weise von den seitlichen Säulenpaaren 30 und jeweils einem oberen
und einem unteren Querträger 50 umrahmt. Jede der verfahrbaren Einheiten 10 kann
einzeln geradlinig in Richtung der Rotationsachsen 21 der Zylinder 7, 8 und 9
zwischen einer Arbeits- und einer Wartungsposition verschoben werden. Zu diesem
Zweck laufen die Einheiten 10 mit Rollen 20 in den Laufschienen 19. Es sind jedoch
grundsätzlich auch andere Verfahrmechanismen denkbar. Die beiden jeweils über
einem Zylinderelement 6 angeordneten Einheiten 10 werden hängend, und die
jeweils unter dem Zylinderelement 6 angeordneten Einheiten 10 werden aufgestützt
über die Querträger 50 von den Säulen 30 getragen.
Die übereinander angeordneten Zylinderelemente 6 sind an einem rechts und einem
links davon stehenden Säulenpaar 30 beispielsweise durch entsprechende Ausricht-
und Verbindungselemente abgestützt. Die Tragkonstruktion 2 des Ausführungsbei
spiels ist genügend eigensteif, um sowohl die Zylinderelemente als auch die Farb-
und Feuchtwerke zu tragen. So können auch die Zylinderelemente 6 grundsätzlich
modular wechselbar sein. Die Zylinderelemente 6 können aber auch bei ausreichend
stabiler Auslegung und entsprechend festem Verbund mit den Säulen 30 stabilisie
rend und mittragend in die Tragkonstruktion 2 integriert werden. Entsprechende
Abstriche könnten in diesem Fall bei der Tragfähigkeit der Säulen 30 und der
Querträger 50, 150, 151, 152 gemacht werden.
Fig. 4, in der äquivalente Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, zeigt
links zwei Druckeinheiten 5 in einem herkömmlich aufgebauten Druckturm 1 und
rechts im Vergleich dazu die Druckeinheiten des Druckturms 1 von Fig. 1, der
neben der eigensteifen Tragkonstruktion auch das weitere Merkmal der verfahrbaren
Farb- und Feuchtwerkseinheiten 10 aufweist, so daß die maximale Raumeinsparung
erzielt wird. Deutlich erkennbar ist der Raumbedarf für einen bei dem herköm
mlichen Druckturm 1 notwendigen Wartungstunnel 60, der bei nicht bewegbaren
Farb- und Feuchtwerken 11, 15 freibleiben muß, um Wartungs- und Reparaturar
beiten durchführen zu können. Infolge der in Richtung der Zylinderlängsachsen
verfahrbaren Farb- und Feuchtwerkseinheiten 10 können bei dem in Fig. 4 rechten
Druckturm 1 Wartungstunnel gänzlich entfallen, da nicht nur die ausgefahrenen
Farb- und Feuchtwerke frei zugänglich sind, sondern auch die Zylinderelemente 6
nach Bedarf durch das Verfahren einer Farb- und Feuchtwerkseinheit 10 vollkommen
freigelegt werden können. Dadurch können die Druckeinheiten 5 flacher und
schmaler gebaut werden. Die Reduzierung der Druckturmhöhe beträgt in dem Aus
führungsbeispiel gegenüber dem entsprechenden herkömmlichen Druckturm 1 auf
der linken Hälfte von Fig. 4 etwa 15% und der Druckturmbreite etwa 10%.
Ebenfalls verringern sich bei der erfindungsgemäßen Tragkonstruktion die Anzahl
der Bedienungsebenen und der Zwischenplattformen deutlich.
Die Tragkonstruktion 2 wird, wie in Fig. 2 zu erkennen ist, durch weitere Säulen
32, die in Längsrichtung der Zylinder 7, 8, 9 jeweils neben einem Säulenpaar 30
angeordnet sind, weitergebildet. Die Anordnung der Säulen 32 ist in etwa
spiegelsymmetrisch zu der der Säulen 30, mit denen sie durch verlängerte
Querträger verbunden sind. Dabei können die beiden linken Säulen 32, die lediglich
anteilig das Eigengewicht der Tragkonstruktion 2, die aus der Arbeitsposition
gefahrenen Einheiten 10, das Wartungspersonal und zur Wartung und Reparatur
notwendige Gerätschaften aufzunehmen brauchen, schwächer ausgeführt sein als die
Säulen 30. Im Ausführungsbeispiel tragen die Säulen 32 noch einen Arbeitskran 23
zur Unterstützung der Arbeiten.
Im unteren linken Teil von Fig. 2 ist eine im ausgerückten Zustand, d. h. in der
Wartungsposition befindliche Einheit 10 in gestrichelten Linien angedeutet. In dieser
Position werden die zur Einheit 10 zusammengefaßten Teile des Farb- und des
Feuchtwerks 11 und 15 über eine ortsfeste Steckverbindung 21 mit Energie und
ggfs. mit Daten für einen separaten Antrieb und ggfs. eine Steuereinheit für die
Walzen der verfahrbaren Einheit 10 versorgt. Der Hebekran 23 kann wegen des
leichteren Gewichts der zu der verfahrbaren Einheit 10 zusammengefaßten Farb- und
Feuchtwerke bzw. Zylindereinheit für eine geringere Hebelast als dies für die
Druckeinheiten herkömmlicher Druckmaschinen notwendig wäre, ausgelegt sein,
was seinerseits Kostenvorteile nach sich zieht.
Fig. 5 zeigt den Druckturm 1 von Fig. 1 in Draufsicht, in der die Säulenpaare 30
seitlich von den beiden nebeneinander angeordneten, in Richtung der Pfeile A
verfahrbaren Einheiten 10 zu erkennen sind. Weiterhin ist eine in Richtung des
Pfeiles B quer zur Ausfahrrichtung der Einheiten 10 verfahrbare Arbeitsbühne 35
angedeutet. Solche Arbeitsbühnen 35 sind nochmals deutlicher in Fig. 6 zusammen
mit mehreren in die Wartungsposition herausgefahrenen Einheiten 10 eingezeichnet.
Die Arbeitsbühnen 35 sind jeweils unter und/oder über den ausgefahrenen Einheiten
10 der Druckeinheiten 5 entlang weiterer diverser Querträger geführt verfahrbar.
Eine freie Verfahrbarkeit der Arbeitsbühnen ist ebenfalls möglich, falls auf den
diversen Trägern anderweitig aufliegende Böden vorgesehen werden.
Wie das beschriebene Ausführungsbeispiel deutlich macht, kommen die Vorteile der
Erfindung ganz besonders dann zum Tragen, wenn die Druckmaschine durch eine
Reihenanordnung mehrere Druckeinheiten 5 oder Drucktürme 1 mit jeweils mehreren
übereinander angeordneten Druckeinheiten 5 mit wiederum jeweils mehreren Farb
und/oder Feuchtwerken 11 und 15 gebildet wird. In diesem Fall sind die größten
Kosteneinsparungen und die größten Raumeinsparungen hinsichtlich der Druckmas
chinenlänge und -höhe zu erwarten. Bei der erfindungsgemäßen Verfahrbarkeit der
Farb- und Feuchtwerke wird überdies kein Raumbedarf erforderlich, der nicht auch
bei fest eingebauten Farb- und Feuchtwerken anfallen würde, da auch deren Walzen
und/oder Zylinder bei einem Wechsel in Richtung ihrer Rotationsachsen aus der
Druckmaschine gezogen werden müßten. Demgegenüber benötigen die bekannten
Druckmaschinen mit anderweitig bewegbaren Farb- und Feuchtwerken immer
zusätzlichen Platz, der bei fester Anordnung nicht entstehen würde. Zur Raumein
sparung trägt weiter das Konzept der unter den ausgefahrenen Farb- und Feucht
werken verfahrbaren Arbeitsbühnen bei, ohne Zugeständnisse an die Zugänglichkeit
zu erfordern. Im Ausführungsbeispiel mit vier Farb- und Feuchtwerken pro
Druckeinheit ist jedes Farb- und Feuchtwerk in seiner Wartungsposition von drei
Seiten frei zugänglich. Die erfindungsgemäße Tragkonstruktion ermöglicht diesen
hohen Grad an Modularität, einschließlich der Verfahrbarkeit der Farb- und
Feuchtwerkseinheiten, was der einfachen Aufstellung der Druckmaschine und später
notwendigen Wechseln von Maschinenteilen zugute kommt.
Fig. 6 zeigt den Druckturm von Fig. 5 in der Vorderansicht, bei dem jeweils eine
Einheit 10 einer unteren und einer oberen Druckeinheit in Richtung der Rotations
achse 21 der Zylinder 7, 8, 9 in Wartungsposition ausgefahren ist. Weiterhin ist
erkennbar, daß je eine Arbeitsbühne 35 für eine untere und eine obere Druckeinheit
5 in Richtung des Pfeils B quer zur Ausfahrrichtung der Einheiten 10 verfahren
werden kann. Dabei werden die Einheiten 10 mit den Arbeitsbühnen unterfahren
bzw. überfahren. Weiter ist ersichtlich, daß für die Bedienung der Einheiten 10
keine zusätzlichen Zwischenplattformen entsprechend der herkömmlichen Bauweise
gemäß Fig. 4 notwendig sind.
Fig. 7 zeigt einen Ausschnitt aus der Vorderansicht von Fig. 3, bei dem ein
Zylinderelement 6 mittels kalottenartigen Ausricht- und Verbindungselementen 17
an den Säulen 30 lösbar befestigt ist. Das Ausrichten der Zylinderelemente 6 erfolgt
in vertikaler Richtung zwischen den Säulen 30 und in horizontaler Richtung
zwischen den verschiedenen Querträgern (50, 150, 151, 152) mittels den Ausricht-
und Verbindungselementen 17, 18. Die lösbare Anordnung der Ausricht- und
Verbindungselemente 17, 18 kann an paßgenau bearbeiteten und/oder unbearbeiteten
Stellen der Säulen 30 oder am Traggestell 2 erfolgen.
Das Ausrichten der Einheiten 10 erfolgt mittels dem Ausrichten der Laufschienen 19,
gemäß Fig. 3, die mit den gleichen Ausricht- und Verbindungselementen 17, 18,
nicht dargestellt, befestigt sind wie die Zylinderelemente 6.
Fig. 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemaßen Tragkon
struktion. Eine in Vorderansicht dargestellte Rollenrotations-Druckmaschine besteht
mindestens aus einer Druckeinheit 5, einem Falzapparat 3 und einem Bedruckstoff
rollenständer 4. Dabei ist der Falzapparat ebenfalls in verschiedene Zylinder
elemente, nicht dargestellt, unterteilt, die so ausgebildet sind, daß sie sich
entsprechend den Zylinderelementen 6 an den Säulen 30 ausrichten und lösbar
befestigen lassen. Die Bedruckstoffrollenständer 4 werden mit der gleichen Art und
Weise an den Säulen 30 befestigt. Beim Einsatz des erfindungsgemäßen Tragge
stells, das auf dem Maschinenfundament abgestützt ist, kann als wesentliche
Kosteneinsparung auf den aufwendigen üblichen Maschinentisch-Unterbau verzichtet
werden. Die Falzapparat- und Rollenständerelemente können ebenfalls in Richtung
der Rotationsachse 21 zwischen einer Arbeits- und Wartungsposition verschoben
werden.
Claims (15)
1. Traggestell für eine Rollenrotationsdruckmaschine zur Aufnahme mindestens einer
Druckeinheit (5), die durch ein Zylinderelement (6) mit mehreren Zylindern (7, 8,
9) und dem Zylinderelement (6) zugeordnete Farb- und Feuchtwerke (11, 15)
gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Zylinderelement (6) und die Farb- und Feuchtwerke (11, 15) in dem Traggestell
(2) gehalten sind, das in sich selbst oder in steifer Verbindung mit dem Zylinder
element (6) tragend stabil ist.
2. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Traggestell (2)
zumindest Teile des Farb- und/oder des Feuchtwerkes (11, 15) und/oder das gesamte
Zylinderelement (6) in Richtung der Rotationsachsen (21) der Zylinder (7, 8, 9) als
modulare Einheiten (10; 6) verfahrbar sind.
3. Traggestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest Teile
des mit dem Farbwerk (11) zusammenwirkenden Feuchtwerkes (15) mit den verfahr
baren Teilen des Farbwerkes (11) zu der Einheit (10) zusammengefaßt sind.
4. Traggestell nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ganze Farb-
und Feuchtwerke (11, 15) eine verfahrbare Einheit (10) bilden.
5. Traggestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Traggestell (2) und/oder dem Zylinderelement (6) Laufschienen (19)
vorgesehen sind, an denen die Einheit (10) hängend oder aufgestützt verfahrbar
gehalten ist.
6. Traggestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die verfahrbare Einheit (10) einen eigenen Antrieb und/oder eine eigene
Steuereinrichtung aufweist.
7. Traggestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einheit (10) einen eigenen Verfahrantrieb und/oder eine eigene Steuer
einrichtung aufweist.
8. Traggestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die verfahrbare Einheit (10) über Schleppkabel und/oder -leitungen oder über
eine Steckverbindung (21) versorgbar ist.
9. Traggestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckeinheit (5) an tragenden Säulen (30) abgestützt ist.
10. Traggestell nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Säulen (30)
paßgenau nur in den Haltebereichen für die Zylinderelemente (6) und die Farb- und
Feuchtwerke (11, 15) bearbeitet sind.
11. Traggestell nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltebereiche an
den Säulen (30) oder am Traggestell (2) zur paßgenauen Aufnahme der Ausricht-
und Verbindungselemente (17, 18) für die Zylinderelemente (6) und die Farb- und
Feuchtwerke (11, 15) unbearbeitet sind.
12. Traggestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Traggestell (2) in Ausfahrtrichtung der Einheit (10) zur Aufnahme der
ausgefahrenen Einheit (10) verlängert ist.
13. Traggestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Traggestell (2) verfahrbare Arbeitsbühnen (35) vorgesehen sind.
14. Traggestell nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsbühnen
(35) jeweils unter und/oder über ausgefahrenen Einheiten (10) verfahrbar sind.
15. Traggestell für eine Rollenrotationsdruckmaschine zur Aufnahme eines
Druckturmes, bestehend mindestens aus einer Druckeinheit (5), die durch ein
Zylinderelement (6) mit mehreren Zylindern (7, 8, 9) und dem Zylinderelement (6)
zugeordnete Farb- und Feuchtwerke (11, 15) gebildet wird, einem Falzapparat (3),
der durch drehbar gelagerte Schneid- und Falzzylinder gebildet wird und einem
Bedruckstoffrollenständer (4), der aus mindestens einer Bedruckstoffrollenlagerung
gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die die Druckeinheit (5) bildenden Elemente (6, 11, 15), die den Falzapparat (3)
bildenden wesentlichen Teile und die den Bedruckstoffrollenständer (4) bildenden
wesentlichen Teile in dem Traggestell (2) gehalten sind, das in sich selbst oder in
steifer Verbindung mit den die Druckeinheit (5) bildenden Elementen (6, 11, 15)
und/oder die den Falzapparat (3) bildenden Teile und/oder die den Bedruckstoff
rollenständer (4) bildenden Teile in steifer Verbindung tragend stabil ist.
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