DE102006008303B3

DE102006008303B3 - Rotationsdruckmaschine

Info

Publication number: DE102006008303B3
Application number: DE200610008303
Authority: DE
Inventors: Rüdiger Seyfried
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 2006-02-23
Filing date: 2006-02-23
Publication date: 2007-03-15
Anticipated expiration: 2026-02-24

Abstract

Bei einer Rollenrotationsdruckmaschine mit Druckzylindern, die in der axialen Länge in mehrere, gegeneinander bewegliche Druckzylinderabschnitte geteilt sind, sind die mehreren Druckzylinderabschnitte jeweils unabhängig voneinander rotierbar ausgebildet und jeweils mittels eines eigenen, vorzugsweise wellenlosen Antriebsystems antreibbar.

Description

Die Erfindung betrifft eine Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der US 67 86 147 B2 ist ein dreiteiliger Plattenzylinder bekannt, dessen drei Plattenzylinderabschnitte für eine separate Registereinstellung für jeden Plattenzylinderabschnitt seitlich und in Umfangsrichtung verstellbar sind.

Weitere geteilte Plattenzylinder mit zwei, drei oder mehr Plattenzylinderabschnitten sind aus den Patentveröffentlichungen DE 28 18 662 C2 und JP 27 26 716 B2 sowie aus den japanischen Gebrauchsmusterveröffentlichungen JP 06-011769 Y und JP 06-038681 Y bekannt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rotationsdruckmaschine mit vielfältigen Produktionsmöglichkeiten zu schaffen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass nunmehr innerhalb der Rotationsdruckmaschine eine Trennmöglichkeit vorhanden ist, um mehrere durch eine Druckeinheit laufende Bedruckstoffbahnen, die in der Druckeinheit nebeneinander liegen, völlig unabhängig voneinander bedrucken zu können. Es können also in einer einzigen Maschine innerhalb der vorgegebenen Maschinenbreite zwei oder ggf. auch mehr völlig getrennte Produktionen durchgeführt werden, was bisher nur auf getrennten Maschinen möglich war, die beispielsweise in Längsrichtung hintereinander oder nebeneinander angeordnet waren.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
1 ein Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine mit einem in zwei Druckzylinderabschnitte geteilten Druckzylinder, gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
2 einen in drei gleich lange Druckabschnitte geteilten Druckzylinder eines Druckwerks einer Rotationsdruckmaschine gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
3 einen in zwei ungleich lange Druckabschnitte geteilten Druckzylinder eines Druckwerks einer Rotationsdruckmaschine gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.
Zunächst wird auf das Ausführungsbeispiel gemäß 1 Bezug genommen. Die Druckwerk 01 einer nicht weiter beschriebenen Druckeinheit der im Übrigen nicht näher gezeigten Rotationsdruckmaschine, z. B. einer Rollenrotationsdruckmaschine, beispielsweise einer Rollenrotationsoffsetdruckmaschine, umfasst einen Druckzylinder 02, beispielsweise einen Plattenzylinder 02, der in seiner Breite, also in axialer Richtung in zwei Druckzylinderabschnitte 03; 04 geteilt ist, wobei die beiden Druckzylinderabschnitte 03; 04 unabhängig voneinander rotierbar sind und jeweils mittels eines eigenen, vorzugsweise wellenlosen Antriebssystems 06; 07 antreibbar sind. Der Druckzylinder 02 kann beispielsweise vier oder sechs Platten breit sein, so dass in diesem Fall jeder Druckzylinderabschnitt 03; 04 zwei oder drei Platten breit ist.
Das Druckwerk 01 ist im Falle des Ausführungsbeispiels also ausgelegt für zwei nebeneinander laufende (nicht dargestellte) Bedruckstoffbahnen. Im Unterbau der Rollenrotationsdruckmaschine können die dort vorgesehenen (nicht dargestellten) Rollenwechsler in einer Reihe ausgerichtet angeordnet sein oder aber auch in Maschinenlängsrichtung versetzt.
Jedem Druckzylinderabschnitt 03; 04 ist ein Farbwerk 08; 09 zugeordnet, die jeweils getrennt voneinander sind und entsprechend dem jeweils zugeordneten Druckzylinderabschnitt 03; 04 antreibbar sind, ggf. über das jeweilige Antriebssystem 06; 07. Jedem Druckzylinder 03; 04 kann weiterhin ggf. (im Falle einer Rollenrotationsoffsetdruckmaschine) ein getrennt ansteuerbares Feuchtwerk 08; 09 zugeordnet sein, beispielsweise jeweils ein Sprühfeuchtwerk mit getrennt ansteuerbaren Sprühdüsen.
Jedem Druckzylinderabschnitt 03; 04 sind weiterhin nachgeordnete Komponenten bzw. Aggregate 11; 12 zugeordnet wie insbesondere Falzapparate 11; 12 und Trichteraufbauten 11; 12. Die Falzapparate 11; 12 können in gewohnter Weise z. B. als Doppelfalzapparate übereinander oder hintereinander angeordnet sein; Trichteraufbauten 11; 12 mit entsprechend vielen Trichtern sind ebenfalls bekannt.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist der Druckzylinder 02 in drei unabhängig voneinander antreibbare Druckzylinderabschnitte 13; 14; 16 geteilt. Jedem der Druckzylinderabschnitte 13; 14; 16 können die dem vorstehend beschriebenen Farb- bzw. Feuchtwerke 08; 09 bzw. die Komponenten 11; 12 entsprechenden Komponenten zugeordnet sein. Die Antriebssysteme dieser Druckzylinderabschnitte 13; 14; 16 weisen jeweils Hohlwellenmotore (Rohrmotore) 17 auf, die im jeweiligen Druckzylinderabschnitt 13; 14; 16 eingebaut sind. Die Druckzylinderabschnitte 13; 14; 16 können jeweils beispielsweise zwei oder drei Platten breit sein. Eine Teilung des Druckzylinders 02 bzw. des Druckwerks 01 in mehr als drei Abschnitte ist ebenfalls möglich.
Bei dem geteilten Druckzylinder 02 sind die zugeordneten Komponenten 11; 12 wie Rollenwechsler, Farbwerk, Falzwerk u.dgl. ebenfalls geteilt sind und ggf. getrennt aktivierbar, d. h. antreibbar bzw. ansteuerbar.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß 3 sind die beiden Druckzylinderabschnitte 03; 04 unterschiedlich breit, insbesondere im Verhältnis 2:1. Dementsprechend weisen auch die den Druckzylinderabschnitten 03; 04 zugeordneten Komponenten (in dieser Figur nicht dargestellt) unterschiedliche Breite auf. Die Druckzylinderabschnitte 03; 04 können beispielsweise ein und zwei oder zwei und vier Platten breit sein.
Bei drei oder mehr Druckzylinderabschnitten 13; 14; 16 umfasst das Antriebssystem zumindest bei einem zwischenliegenden Druckzylinderabschnitt 14 einen in diesem Druckzylinderabschnitt 14 angeordneten Hohlwellenmotor 17.
Eine solche Konzeption ermöglicht eine Vielzahl unterschiedlicher Produktionsvarianten, insbesondere z. B. folgende:

– Eine Bedruckstoffbahn steht, die andere Bedruckstoffbahn läuft mit Produktion, wobei in diesem Fall die jeweiligen Antriebssysteme 06; 07 entkoppelt sind.
– Es wird eine Produktion gefahren mit einer Bahn über die gesamte Breite des Druckwerks 01, also beispielsweise vier oder sechs Platten breit, wobei in diesem Fall die Antriebssysteme 06; 07 gekoppelt sind und winkelsynchron laufen. In diesem Fall verhält sich der Druckzylinder 02 so wie bisher beim Stand der Technik im Falle eines ungeteilten Druckzylinders.
– Die Antriebssysteme 06; 07 können auch mit entgegengesetzten Drehrichtungen produzieren (Satellitendruckeinheiten usw.).
– Weiterhin ist es auch möglich, mit einer teilbreiten Bedruckstoffbahn über den einen Druckzylinderabschnitt 03 hochzufahren, zu wenden und über den anderen Druckzylinderbereich 04 wieder zurückzufahren; hierbei sind gleiche Drehrichtungen oder auch entgegengesetzte Drehrichtungen möglich.
– Im Falle der Ausführungsform nach 3 kann eine sechsplattenbreite Druckmaschine die Funktionalität einer normalen vierplattenbreiten Zeitungsdruckmaschine sowie einer zweiplattenbreiten Druckmaschine aufweisen.

01: Druckwerk
02: Druckzylinder, Plattenzylinder
03: Druckzylinderabschnitt
04: Druckzylinderabschnitt
05
06: Antriebssystem
07: Antriebssystem
08: Farbwerk, Feuchtwerk
09: Farbwerk, Feuchtwerk
10
11: Komponente, Aggregat, Falzapparat, Trichteraufbau
12: Komponente, Aggregat, Falzapparat, Trichteraufbau
13: Druckzylinderabschnitt
14: Druckzylinderabschnitt
15
16: Druckzylinderabschnitt
17: Hohlwellenmotor

Claims

Rotationsdruckmaschine, insbesondere Rollenrotationsdruckmaschine mit Druckzylindern (02), die in der axialen Länge in mehrere, gegeneinander bewegliche Druckzylinderabschnitte (03; 04; 13; 14; 16) geteilt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Druckzylinderabschnitte (03; 04; 13; 14; 16) unabhängig voneinander rotierbar und jeweils mittels eines eigenen, wellenlosen Antriebssystems (06; 07) rotierbar sind.
Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dem geteilten Druckzylinder (02) zugeordneten Komponenten (11; 12) Rollenwechsler, Farbwerk, Falzwerk ebenfalls geteilt sind und getrennt antreibbar sind.
Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge der Druckzylinderabschnitte (03; 04; 13; 14; 16) jeweils gleich oder ungleich oder im Verhältnis 2:1 ist.
Rotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei drei oder mehr Druckzylinderabschnitten (13; 14; 16) das Antriebssystem zumindest bei einem zwischenliegenden Druckzylinderabschnitt (14) einen in diesem Druckzylinderabschnitt (14) angeordneten Hohlwellenmotor (17) umfasst.