DE4327234A1 - Fahrradsattel - Google Patents
FahrradsattelInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62J—CYCLE SADDLES OR SEATS; AUXILIARY DEVICES OR ACCESSORIES SPECIALLY ADAPTED TO CYCLES AND NOT OTHERWISE PROVIDED FOR, e.g. ARTICLE CARRIERS OR CYCLE PROTECTORS
- B62J1/00—Saddles or other seats for cycles; Arrangement thereof; Component parts
- B62J1/02—Saddles resiliently mounted on the frame; Equipment therefor, e.g. springs
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Konstruktion eines Fahr
radsattels, die auf den Schutz der Weichteile des Dammberei
ches und auf die anatomische Anpassung seines Sitzes an die
Bewegungen des Radfahrers gerichtet ist.
Bei einem Fahrradsattel sollen gleichzeitig zwei entgegenge
setzte Forderungen erfüllt werden. Einerseits muß der Radfah
rer sitzen und gleichzeitig komplizierte Bewegungen mit dem
Körper, speziell mit den Beinen (Unterkörper), ausführen. Au
ßerdem ist es aus rein anatomischen Gründen erforderlich ab
und zu die Körperhaltung zu wechseln. Dadurch verändert sich
die Belastung des Sattels, dessen Reaktion meistens ungünstig
für den Fahrradfahrer ist.
Bei herkömmlichen Sätteln werden diese Bedingungen und Forde
rungen nur insofern berücksichtigt, in dem eine Federung
der Sättel gegenüber der Sattelstütze oder der Sattelstütze
gegenüber dem Fahrradrahmen gewährleistet wird. Dabei bleibt
der Sattel selbst ein fast starres Element mit den fraglichen
Nachteilen. Die Situation Sitzen und mit den Beinen die Peda
le zu drehen führt in der Tatsache zwangsläufig zu einer sol
chen Form des Sattels, bei der die weichen Teile des perinäi
schen Bereiches am meisten belastet werden, während die viel
mehr belastbaren Sitzteile (Beckenschaufeln, Backen) einen
ungenügenden Teil der Belastung übernehmen.
Mehr oder weniger erfolgreiche Versuche diese Nachteile zu
beseitigen sind aus den Patentschriften EP 0091016,
EP 0043278 und EP 0467541 ersichtlich. Sie beschreiben Fahr
radsättel mit zwei, als Spiegelbild einander ausgebildeten
Sitzteilen, die in einem Abstand nebeneinander befestigt
sind. Dabei ist dieser Abstand für den Schutz der Weichteile
des Dammbereiches vorgesehen und entsprechend bemessen. Es
gibt auch Lösungen, bei denen dieser Abstand veränderbar ist.
Eine weitere Entwicklung dieser Idee ist die pendelartige La
gerung dieser Sitzteile an der Sattelstütze gegenüber einer
horizontalen Achse, die quer zur Längsachse des Fahrrads ver
läuft. Dadurch wird eine Anpassung an die Bewegungen des Un
terkörpers des Radfahrers angestrebt. In Wirklichkeit sind
jedoch diese Bewegungen viel komplizierter und, abgesehen von
der nicht ausreichenden ergonomischen Zweckmäßigkeit, haben
solche Lösungen zur Folge, daß durch die Beweglichkeit des
Sattels als Ganzes das Sitzen mit einem Unsicherheitsgefühl
verbunden werden kann. Außerdem ist auch damit zu rechnen,
daß Radfahrer ab und zu die Pedale in stehender Körperhaltung
drehen und bei solch pendelnden Sitzteilen die Rückkehr in
die Sitzposition mit einer zeitweiligen Verstellung und Neu
anpassung verbunden wird, was die Bequemlichkeit und auch die
Fahrsicherheit in Frage stellt.
Es liegt daher im Aufgabenbereich der Erfindung die Lösung
des Problems gleichzeitigen Sitzens und Fahrradfahrens unter
den genannten, sich widersprechenden, Bedingungen und Forde
rungen technisch zu optimieren und vor allem die Belastung im
perinäischen Bereich des menschlichen Körpers, mit seinen
empfindlichen Organen wie Schamleiste, Harnleiter, Prostata
u. a., zu reduzieren.
Dieser Aufgabestellung ist erfindungsgemäß dadurch entspro
chen, in dem der Sitz eines Fahrradsattels durch einen U-för
migen Bügel aus gepolstertem federfähigem Material geformt
und-an einem Federträger derart befestigt ist, daß die vom
Bügel umfaßte Ebene im wesentlichen horizontal bleibt und
seine Schenkel zwei freistehende, nahezu parallel verlaufen
de, unabhängig voneinander federfähige Bügelteile darstellen.
Weiterhin ist der Federträger an einem Sattelhalter befes
tigt, der über eine Sattelstütze am Fahrradrahmen verstell
bar angeordnet ist.
Die weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß auch
der Federträger aus federfähigem Material bügelartig geformt
und konsolenartig am Sattelhalter befestigt ist.
Die weitere Entwicklung dieser Ideen führt dazu, daß der Sitz
gegenüber dem Federträger horizontal verschiebbar und ein
stellbar ist. Ebenso ist es von Vorteil, wenn auch der Feder
träger gegenüber dem Sattelhalter horizontal verschiebbar und
einstellbar ist.
Es ist auch möglich, daß Sitz und Federträger als ein Bauteil
ausgestaltet sind. Dabei ist es erforderlich, daß die Befes
tigung des ganzen Sattels am Sattelhalter über ein horizontal
justierbares Einstellelement erfolgt, damit die Änderung der
Federungsfähigkeit unabhängig von der horizontalen Position
des Sattels gegenüber dem Fahrradrahmen erfolgen kann.
Um die seitliche Stabilität zu gewährleisten, kann es unter
Umständen von Vorteil sein, daß die symmetrischen Hälften des
Sitzes und/oder des Federträgers stellenweise miteinander
verbunden werden.
Die nach dieser Erfindung angefertigten Fahrradsättel haben
gegenüber den herkömmlichen und den neuentwickelten Sätteln
den Vorteil, daß sie aus wenigen, einfachen, leicht herstell
baren Teilen bestehen. Sie können leicht am Fahrradrahmen
montiert und schnell verstellt werden, wobei diese Verstel
lung nicht nur in vertikaler, sondern auch in horizontaler
Richtung erfolgen kann. Durch Verschiebung der Einzelteile
gegenüber einander ist das Federungsverhalten dieser Sättel in
weiten Grenzen veränderbar. Die wichtigsten Vorteilen liegen
jedoch im Bereich des Fahrkomforts, wobei der Fahrradsattel
als Ganzes seine annähernd klassische Form behält und sich
gleichzeitig an die Bewegungen des Radfahrers anpaßt. Die
Beweglichkeit der zwei symmetrischen Hälften des Sitzes ist
kleiner im Bereich der Beckenschaufeln und größer im perinäi
schen Bereich und im Bewegungsbereich der Oberschenkel, wobei
der perinäische Bereich des Radfahrers nahezu unbelastet
bleibt.
Die Tragkonstruktion des Sitzes und ihre Zusammenarbeit mit
dem Federträger verleiht der Polsterung neue Aufgaben und
Funktionen, betrachtet im Zusammenhang ihrer Wechselwirkung
mit dem U-förmigen Bügel. An erster Stelle ist ihre Form be
troffen. Es ergeben sich größere Anforderungen für ihre Be
weglichkeit, damit auch für die Elastizität der sie zusammen
setzenden Materialien. Zu Gunsten der Bequemlichkeit gibt
eine so bedingte Polsterung bessere Möglichkeiten individuell
anpaßbar, verstellbar und auswechselbar zu gestalten. Dement
sprechend kann sie aus mehreren standardisierten, jedoch in
dividuell wählbaren, nebeneinander an den Schenkeln des
U-förmigen Bügels auffädelbaren oder übereinander zu ordnen
den Teilen zusammensetzbar sein. Teile oder Einsätze dieser
Polsterung können flüssigkeitsgefüllt sein. So wird nicht nur
ihre statische Formanpaßbarkeit erhöht, sondern durch die Be
weglichkeit der Flüssigkeit vom einen Bügelschenkel zum ande
ren wird besser den Bewegungen des Unterkörpers entsprochen.
Um einen höheren Grad individueller Formgestaltung zu ermög
lichen, kann sie ganz oder nur in auserwählten Bereichen mit
Granulat gefüllt und vakuumierbar sein. Ebenso ist es vor
teilhaft elastische, anatomisch individuell gegossene oder
geschäumte Teile oder Einsätze anzuwenden.
Zwei Ausführungsbeispiele nach der Grundidee der Erfindung
sind in der beiliegenden Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben. Fig. 1a zeigt eine axonometri
sche Darstellung des bügelförmigen Sitzes und seine verstell
bare Verbindung mit dem Federträger und dem Fahrradrahmen.
Fig. 1b stellt einen vertikanen Längsschnitt des erfindungs
gemäßen Sattels und seine Befestigung am Fahrradrahmen.
Fig. 2a und 2b zeigen die Ausführungsmöglichkeit, bei der
der Sitz und der Federträger als ein Bauteil ausgestal
tet sind.
Der Sitz (1) des Fahrradsattels stellt einen U-förmigen Bügel
(5) aus gepolstertem federfähigem Material dar und ist an
einem Federträger (2) in horizontaler Stellung konsolenartig
angeordnet, so daß die Schenkel (5a und 5b) des Bügels (5)
frei stehen und in Richtung zum Lenker des Fahrrads ausge
richtet sind. Der Federträger (2) ist auch bügelartig aus fe
derfähigem Material geformt und an einem Sattelhalter (3)
konsolenartig befestigt. Seinerseits ist der Sattelhalter (3)
über eine Sattelstütze (10) am Fahrradrahmen (4) angeordnet.
Über schienenartig ausgebildete Teile (11) des Federträ
gers (2) und einen Halter (12) am Bügel (5) sind der Feder
träger (2) und der Sitz (1) einander gegenüber horizontal
verstellbar und festspannbar.
Beim Fahren mit diesem Sattel gewährleisten Sitz (1) und Fe
derträger (2) in Zusammenarbeit die vertikale Federung des
Körpers. Durch horizontale Verschiebung des Sitzes (1) gegen
über dem Federträger (2) und des Federträgers (2) gegenüber
dem Sattelhalter (3) kann das Federungsverhalten des Sattels
entsprechend des Gewichtes und den Wünschen des Radfahrers
verändert werden. Der Abstand zwischen den Schenkeln (5a und
5b) des bügelförmigen Sitzes (1) ist so bemessen, daß der pe
rinäische Bereich nahezu unbelastet bleibt und die Reaktion
infolge der Körperlast auf den Bereich der Beckenschaufeln
ausgerichtet wird. Dabei federn die Schenkel (5a und 5b) ent
sprechend den Unterkörperbewegungen des Radfahrers.
Die Ausführungsvariante, bei der Sitz (1) und Federträger (2)
ein einteiliges Bauelement darstellen (Fig. 2a und 2b),
sieht vor, daß die Befestigung des Sattels am Sattelhal
ter (3) über ein horizontal verschiebbares und festspannba
res Einstellelement (8) erfolgt. So kann das Federungsverhal
ten des ganzen Sattels unabhängig von seiner horizontalen Po
sition gegenüber dem Fahrradrahmen (4) verändert werden.
Claims (10)
1. Fahrradsattel, bestehend aus einem Sitz (1), der an einem
Federträger (2) angeordnet ist und aus einem, mit ihm
kraftschlüssig verbundenen, Sattelhalter (3), über den der
ganze Sattel an einem Fahrradrahmen (4) vertikal und/oder
horizontal verstellbar, horizontal drehbar und festspann
bar befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz
(1) einen U-förmigen Bügel (5) aus gepolstertem federfähi
gem Material darstellt, der am Federträger (2) konsolenar
tig befestigt ist, so daß die von ihm umfaßte Ebene im we
sentlichen horizontal ausgerichtet ist, wobei die Schenkel
(6) dieses Bügels (5) zwei freistehende, nahezu parallel
verlaufende, unabhängig voneinander federfähige Bügelteile
(5a und 5b) darstellen.
2. Fahrradsattel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auch der Federträger (2) aus federfähigem Material bü
gelartig geformt ist und konsolenartig am Sattelhalter (3)
befestigt ist.
3. Fahrradsattel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge
gekennzeichnet, daß der Sitz (1) gegenüber dem Federträger
(2) und/oder der Federträger (2) gegenüber dem Sattelhal
ter (3) horizontal verschiebbar und einstellbar sind.
4. Fahrradsattel nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sitz (1) und der Federträger (2)
ein Ganzes darstellen.
5. Fahrradsattel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Federträger (2) am Sattelhalter (3) über ein hori
zontal verschiebbares Einstellelement (8) befestigbar ist.
6. Fahrradsattel nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die symmetrischen Bügelhälften (5a und
5b) und/oder des Federträgers (2) stellenweise miteinander
verbunden sind (9).
7. Fahrradsattel nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polsterung (7) des Sitzes (1) die
zwei symmetrischen Bügelteile (5a und 5b) teilweise, be
vorzugt im Bereich des geschlossenen Teils (5c) des Bügels
(5), verbindet.
8. Fahrradsattel nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polsterung (7) des Sitzes (1),
ganz oder teilweise, flüssigkeitsgefüllt ist, oder solche
Einsätze aufweist.
9. Fahrradsattel nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polsterung (7) des Sitzes (1),
ganz oder teilweise, mit Granulat gefüllt und vakuumierbar
ist, oder solche Einsätze aufweist.
10. Fahrradsattel nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polsterung (7) des Sitzes (1),
ganz oder teilweise, anatomisch individuell geschäumt ist,
oder solche Einsätze aufweist.
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