DE172806C

DE172806C -

Info

Publication number: DE172806C
Application number: DENDAT172806D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■— M 172806 -■ KLASSE 63g. GRUPPE

Fahrradsattel. Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Oktober 1905 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf Sättel für Fahrräder und besteht darin, daß das Sitzleder an den beim Gebrauch am stärksten belasteten Stellen besonders unterstützt ist. Hierdurch wird bezweckt, das Sitzleder in mäßiger Spannung zu erhalten und ein Strecken des Sitzleders zu verhüten.

In der Zeichnung zeigen:

Fig. ι einen Grundriß des Fahrradsattels ίο von unten gesehen,

Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie χ der Fig. ι nach hinten gesehen,

Fig. 3 einen Längsschnitt nach der Linie x² der Fig. i,

Fig. 4 einen Längsschnitt durch den hinteren Teil des Sattels nach der Linie x³ der Fig. i.

Fig. 5 ist ein Grundriß von unten gesehen mit einer abweichenden Ausführungsform der Sattelunterstützung,

Fig. 6 eine Endansicht dazu von hinten gesehen, teilweise im Schnitt.

In der ersten Ausführungsform ist das Sitzleder io zwischen einer gewölbten Hinterplatte ii und der Vorderplatte 12, die in gewöhnlicher Weise von einem federnden Unterrahmen. 13 unterstützt werden, ausgespannt, wobei jedoch das Leder in mäßiger Spannung gelassen wi'rd, so daß es seine natürliche Weichheit und Biegsamkeit bewahrt. An der hinteren Platte ist in der Mitte ein Glied 14 angeschlossen, das aus einem gebogenen Stahlstab besteht und sich wagerecht nach vorn unter den Sattel bis ungefähr zur Mitte erstreckt. An dem vorderen Ende des Gliedes 14 ist nach beiden Seiten :hin ein vorzugsweise aus Leder bestehendes Unterstützungsband 15 in diagonaler Richtung angeschlossen, dessen anderes Ende mit je einem Ende der hinteren Platte durch Nietung oder dergl. verbunden ist. Zur Verbindung dieser Lederstreifen ist das vordere Ende 16 des Gliedes 14 zu zwei Augen 17 ausgebildet, in denen die Lederstreifen mit Nieten befestigt werden. Bei dieser Anordnung wird die Last von dem Spanngliede 14 im Verein mit den beiden diagonalen Kuppelbändern 15, die von der Last abwärts gedruckt werden, federnd unterstützt unter mäßiger Anspannung des Sitzleders, das dadurch seine natürliche Weichheit und dem Sattel die ursprüngliche Form bewahrt. ,

Das federnde Spannglied kann auch mit seinen beiden hinteren Enden nach der Ausführungsform nach Fig. 5 und 6 iji einem Schraubengewinde 22 der an der hinteren Platte festsitzenden Mutter 23 verstellbar angeordnet sein, so daß die Lederstreifen 15 zur Vergrößerung ihrer Spannung und Elastizität gestreckt werden können, indem die Schraube 21 in der Mutter verstellt wird. Wenn die Schraube einwärts geschraubt wird, so werden die Kuppelglieder stärker angespannt, bei der umgekehrten Schraubendrehung werden sie gelöst. "

Anstatt eines einzigen Spanners können auch deren zwei oder mehrere an der hinteren Platte angeordnet sein, die jedoch gemeinsam an den beiden Unterstützungsbändern angeschlossen werden.

Die Unterstützungsbänder können "an den .Belastungsstellen eine Zwischenlage aus Filz 25

oder aus anderem weichen Material erhalten (Fig. 3 und 4).

Claims

Patent-Ansprüche:

I. Fahrradsattel mit einer von federnden Rahmen getragenen vorderen und hinteren Platte und einem zwischen diesen beiden ausgespannten Sitzleder, dadurch gekennzeichnet, daß zur Unterstützung des Sitzleders zwei Streifen (15) aus Leder oder dergl. dienen, die einerseits je an einem Ende der hinteren Platte (11) und andererseits an dem vorderen Ende (17) eines an dem mittleren Teil der hinteren Platte befestigten, nach vorn zu bis etwa unter die Sattelmitte sich erstreckenden Spanners (14) aus "Federstahldraht oder dergl. angeschlossen sind, zu dem Zweck, die Verwendung eines nur mäßig gespannten Sitzleders zu ermöglichen.
2. Fahrradsattel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Ende des Spanners (14) durch Schraubengewinde (22) an der hinteren Platte verstellbar ist, um die Unterstützungsstreifen (15) mehr oder weniger spannen zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.