DE10009264A1

DE10009264A1 - Stuhl mit Sitz, Rücken und Sitzträger bildender federnder Schale

Info

Publication number: DE10009264A1
Application number: DE10009264A
Authority: DE
Inventors: Martin Woltermann; Andreas Dober
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2000-02-26
Filing date: 2000-02-26
Publication date: 2001-09-13

Abstract

Der Stuhl ist bestimmt zur Unterstützung eines aktiven Sitzens mit Einsatz einer Mechanik oder Federung, bei dem Rücken, Sitz und Sitzträger als gleichzeitig eine Tragkonstruktion für diese bildende Schale ausgebildet sind, und die Schale im unteren Bereich des Sitzträgers fest mit dem Untergestell verbunden ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Stuhl zur Unterstützung eines aktiven Sitzens mit Einsatz ei ner Mechanik oder Federung, bei dem Rücken, Sitz und Sitzträger als gleichzeitig eine Tragkonstruktion für diese bildende Schale ausgebildet sind, und die Schale im unteren Bereich des Sitzträgers fest mit dem Untergestell verbunden ist.

Stühle mit ähnlichen Grundkriterien sind in unterschiedlichsten Ausführungen bekannt. Allerdings findet der federnde Bewegungsablauf innerhalb geschlitzter Rücken- und/oder Sitzflächen statt, was zu Quetschungen von Körperteilen der auf dem Stuhl sit zenden Person führen kann (DE GM 75 00 152 und DE EP 01 30 229 T1 bzw. US-PS 4529247).

Beim Stuhl (DE GM 75 00 152) sind zwei in Sitzrichtung verlaufende Längsschlitze im Sitz durch einen Querschlitz miteinander verbunden, sodaß sich ein insgesamt U-förmi ger Schlitz im wesentlichen im Sitzbereich der einteiligen Schale ergibt. Da der die Ba sis des U bildende Querschlitz sich jedoch über die gesamte Sitzbreite erstreckt, muß der betreffende Schlitz durch eine elastische Auflage abgedeckt werden, um zu verhin dern, daß Quetschungen des Gesäßes der auf dem Stuhl befindlichen Person vorkom men können. Aber selbst eine Polsterung oder ähnliches muß bei den aufgeführten Stühlen zu Nachteilen führen: Polstert man den gesamten Sitz- oder Schalenbereich, so kommt es während des federnden Bewegungsablaufs zu starken beulenartigen Verwer fungen im Polsterbereich, und das Polster und/oder das Bezugsmaterial wird zudem den Bewegungsablauf einschränken.

Beim Stuhl (DE GM 75 00 152) ist der vom U-förmigen Schlitz umschriebene Sitzbereich fest mit dem Untergestell verbunden, sodaß sich beim Abwärtsfedern der diesen fixen Sitzbereich umfließenden Schale um die Achse A-A (Fig. 1 von DE GM 75 00 152) ein an steigender Niveauunterschied entlang der Längsschlitze ergibt, der im Bereich des Querschlitzes sein höchstes Maß erreicht und die Schale im mittleren bis hinteren Sitz bereich in zwei Niveauflächen teilt.

Bei den Stühlen (DE EP 01 30 229 T1 bzw. US-PS 4529247) kehrt sich dieser Nachteil um, indem sich hier der von U-förmigen Schlitzen umschriebene Sitz- bzw. Rückenbe reich relativ zu der den H-förmigen Schlitz durch fest mit dem Untergestell verbundenen Stege umfließenden Schale verschwenkt, und es nicht nur im Sitz- sondern auch im Rückenbereich zu ansteigenden Niveauunterschieden kommt.

Neben den zuvor beschriebenen Nachteilen bekannter Stühle beschränkt sich das ela stische Federungsverhalten derselben lediglich auf Bewegungen, die um quer zur Scha le orientierte Biegeachsen stattfinden.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, welche unter Wegfall der vorbe schriebenen Nachteile ein mindestens so gutes elastisches Federungsvermögen der Schale ermöglicht, wie bei den vorher beschriebenen bekannten Stühlen, und welche darüber hinaus ein zusätzliches elastisches Federungsvermögen um eine längs durch den Sitzträger verlaufende Biegeachse ermöglicht.

Bei einem Stuhl der eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfin dung dadurch gelöst, daß an oder im unteren Bereich der Schale ein Sitzträger ausge bildet ist, der ausgehend vom vorderen Bereich des Sitzes rückwärts in einem Bereich mündet, der parallel oder in spitzem Winkel zur darüberliegenden Sitzfläche verläuft, und daß die Schale im Sitzbereich geschlossen ist.

Aufgrund dieser Ausbildung ist im Schalenbereich keinerlei Behinderung mehr für die auf dem Stuhl sitzende Person gegeben, da der fest mit dem Untergestell verbundene Sitzträger als Bestandteil der Schale unterhalb der Sitzfläche liegt, und es demzufolge weder zu Niveauunterschieden innerhalb der Schalenkontur noch zu Quetschungen von Körperteilen der auf dem Stuhl sitzenden Person kommen kann.

Darüber hinaus beinhaltet die der Erfindung zugrundeliegende Schalenkonstruktion ein hervorragendes Federungsvermögen, da der freitragende Sitzträger eine solche Quer schnittskonfiguration hat, das Material aus einer solchen Mischung mit ausreichender Steifigkeit und Biegemodul besteht, daß eine elastische Federung der Schale im we sentlichen als eine Einheit bezüglich des Untergestells sowohl um die quer zum Sitzträ ger verlaufende Biegeachse, als auch um die längs durch denselben verlaufende Bie geachse möglich ist, und die Schale im Sitz- und Rückenbereich eine solche Quer schnittskonfiguration hat, das Schalenmaterial aus einer solchen Mischung mit ausrei chender Steifigkeit und Biegemodul besteht, daß ein elastisches Biegen der sowohl bezüglich des vorderen Sitzbereichs um die quer zu diesem verlaufende Biegeachse, als auch im Bereich der Umbiegung des hinteren Endes vom Sitz zum Rücken um eine quer zu dieser Umbiegung verlaufende Biegeachse möglich ist, wodurch sich die Schale elastisch um die Biegeachsen biegt, und sich sowohl der Neigungswinkel zwi schen Schale und Standebene, als auch der Öffnungswinkel zwischen Sitz und Rücken federnd verändern.

Durch einen an der Schale montierten dämpfenden Anschlag kann der Federungsbe reich der Schale begrenzt werden.

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Diese zeigt in

Fig. 1 eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung eines Drehstuhls mit Rücken, Sitz und Sitzträger bildender einteiliger Schale in Seitenansicht,

Fig. 2 den Stuhl gemäß Fig. 1 in axonometrischer Ansicht,

Der Stuhl gemäß Fig. 1 + 2 weist ein übliches höhenverstellbares Drehgestell (5) auf, das mit tels Laufrollen (7) verfahrbar ist. Am oberen Ende eines drehbaren Teleskopteils (8) ist ein tel lerförmiges Befestigungselement (9) angeordnet, an dem eine Rücken (2), Sitz (3) und Sitzträ ger (4) bildende Schale (1) aus geeignetem federnden Material wie Sperrholz, Kunststoff oder Metall mit dem Sitzträger (4) fest verbunden ist, derart, daß die Schale (1) als Ganzes federnd nachgiebig verschwenkbar ist, wobei der Sitzträger (4) seine Lage im wesentlichen beibehält.

Claims

1. Stuhl zur Unterstützung eines aktiven Sitzens mit Einsatz einer Mechanik oder Fede rung, bei dem Rücken, Sitz und Sitzträger als gleichzeitig eine Tragkonstruktion für diese bildende Schale ausgebildet sind, und die Schale im unteren Bereich des Sitzträ gers fest mit dem Untergestell verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß an oder im unteren Bereich der Schale (1) ein Sitzträ ger (4) ausgebildet ist, der ausgehend vom vorderen Bereich des Sitzes (3) rückwärts in einem Bereich mündet, der parallel oder in spitzem Winkel zur darüberliegenden Sitzfläche (3) verläuft.

2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzträger (4) in Längsrich tung mit einer oder mehreren Biegungen versehen sein kann, die die Federwirkung op timieren.

3. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der freitragende Sitzträger (4) eine solche Querschnittskonfiguration hat, das Material aus einer solchen Mischung mit ausreichender Steifigkeit und Biegemodul besteht, daß eine elastische Federung der Schale (1) im wesentlichen als eine Einheit bezüglich des Untergestells (5) sowohl um die quer zum Sitzträger (4) verlaufende Biegeachse (A), als auch um die längs durch denselben verlaufende Biegeachse (B) möglich ist.

4. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (1) sowohl ein- als auch mehrteilig ausgebildet sein kann.

5. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (1) eine solche Querschnittskonfiguration hat, das Schalenmaterial aus einer solchen Mischung mit ausreichender Steifigkeit und Biegemodul besteht, daß ein elastisches Biegen der Schale sowohl bezüglich des vorderen Sitzbereichs um die quer zu diesem verlaufende Biegeache (A) als auch im Bereich der Umbiegung des hinteren Endes von Sitz (3) zum Rücken (2) um eine quer zu dieser Umbiegung verlaufende Biegeachse (C) mög lich ist, wodurch sich die Schale (1) elastisch um die Biegeachsen (A und C) biegt und sich sowohl der Neigungswinkel (a) zwischen Schale (1) und Standebene als auch der Öffnungswinkel (b) zwischen Sitz (3) und Rücken (2) federnd verändern.

6. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schale ein dämpfender Anschlag (6) befestigt sein kann, der den Federungsbereich der Schale begrenzt.