DE3336851C2 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Arbeitsstuhl nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Aus der DE 29 40 250 ist ein Stuhl mit einer neigungsverstellbaren Rückenlehne bekannt, deren unteres Ende in einer Gabellagerung am Sitzrahmen schwenkbar ge­ lagert ist. Der Neigungsgrad der Rückenlehne ist durch eine im Sitzrahmen angeordnete Hebelmechanik festlegbar, von der Gelenkteile bis in die Rückenlehnenkonstruktion hineingreifen. Solche Hebelmechaniken sind indessen vor­ zugsweise dort zweckmäßig, wo mit der Rückenlehnenver­ schwenkung gleichzeitig auch eine Neigungsveränderung des Sitzrahmens stattfinden soll, um einen Stuhl mit gutem körpergerechten Stützeffekt zu erzielen. Soll jedoch ein Stuhl geschaffen werden, der ohne eine relativ aufwendige Hebelmechanik wenigstens annähernd den gleichen Komfort­ ansprüchen genügen soll, so müssen im Übergangsbereich zwischen dem Sitzrahmen und dem unteren Ende der Rücken­ lehne Anschlußbedingungen erfüllt werden, die eine gute Gesäßstützung ermöglichen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, einen Arbeitsstuhl mit einem Sitzrahmen bzw. einer Sitzschale und einer Rückenlehnen-Anschlußkon­ struktion zu schaffen, bei der die Gesäßstützelemente des Stuhls samt der Rückenlehnenlagerung im rückwärtigen Bereich der Sitzschale angeordnet sind und die Rückenleh­ nenstütze an ihrem unteren Ende so ausgestaltet ist, daß mit einfachen, in die Stuhlkonstruktion integrierbaren Elementen eine stabile verrastbare Anlenkung der Rücken­ lehnenstütze erzielt werden kann.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 definiert.

Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Lösung ist, daß die Rückenstütze und damit die Stellung der Rücken­ lehne und die Gestaltung der Gesäßstütze durch einen ein­ fachen Verstellmechanismus in einem relativ weiten Bereich bequem an individuelle Ansprüche des Arbeitsplatzes an­ paßbar ist.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstan­ des ist nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. In dieser zeigt

Fig. 1 einen partiellen Schnitt ungefähr in der vertikalen Mittenebene der Sitzschale und der Rücken­ lehnenstütze im gelenkig gestalteten Anschlußbereich zwi­ schen diesen beiden Stuhlabschnitten, und

Fig. 2 eine Ansichtsdarstellung, gesehen in Pfeilrichtung "A" in Fig. 1.

In der Zeichnung bezeichnet 1 die Stuhlsäule mit einem höhenverstellbaren Bauteil 2, auf welchem über eine Anschlußnabe 3 die Sitzschale 4 samt zugehörigen Verscha­ lungsteilen 5 aufgesetzt ist. Die Sitzschale 4 ist in an sich bekannter Weise mit einer auf der Polsterauflageplat­ te 6′ aufgebauten Polsterung 6 versehen und kann mit einer Armlehne ausgerüstet sein, von der vereinfachend nur die Stütze 7 gezeigt ist, mittels welcher die Arm­ lehne mit der Sitzschale 4 verbunden ist. Das hö­ henverstellbare Bauteil 2 ist als Gasfeder gezeigt, deren Steuerstift 2′ durch ein Betätigungsglied 9 von der Sitz­ schalenaußenseite her bewegbar ist.

Auf der Innenseite der vorzugsweise aus Kunst­ stoff bestehenden Sitzschale 4 ist z. B. mittels (nicht ge­ zeigter) Schrauben eine zweckmäßig aus Blech geformte Grundplatte 10 befestigt, welche einerseits zur Ausstei­ fung der Sitzschale 4 und zur Abstützung der Polsterauf­ lageplatte 6′ vorgesehen ist, und andererseits in ihrem rückwärtigen Teil Lagerelemente 11, 12 zur gelenkigen Auf­ nahme einer neigungsverstellbaren Rückenlehnenstütze 13 und deren Verrastungsanordnung 14 enthält.

Die Rückenlehnenstütze 13, von welcher die Zeich­ nung nur den unteren Abschnitt zeigt, ist zumindest in die­ sem Abschnitt als horizontal und vertikal versteifter Trä­ ger gestaltet. Sein Mittel- und Oberteil sind durch eine angepaßte Aussteifung ausreichend flexibel gestaltbar, um bei Belastung durch einen sich rückwärts lehnenden Be­ nützer eine Längsbiegungskontur anzunehmen, die sich weit­ gehend der natürlichen Biegelinie der menschlichen Wirbel­ säule in der bezüglichen Körperlage anpaßt. Hierfür geeig­ nete Maßnahmen, namentlich bei Gestaltung der Rückenleh­ nenstütze aus angemessen flexiblen Kunststoffen sind be­ kannt. Die Rückenlehnenstütze ist auf gleiche Weise wie die Sitzschale 4 mit einer Polsterung 13.1 versehen, die auf einer Polsterauflageplatte 13.2 aufgebaut ist. Ihr un­ terer Endabschnitt greift in einen U-förmigen Ausschnitt im Gesäßbereich der Sitzschale 4 bzw. von Seitenwandtei­ len 4′ der Sitzschale 4 ein, in welchem sich auch die La­ gerelemente 11 der Rückenlehnenstützenlagerung befindet.

Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Möglich­ keit der genannten elastischen Anpassung der Kontur der Rückenlehnenstütze aus Gründen der Materialfestigkeit auf bestimmte ausgewählte Neigungsbereiche begrenzt. Der to­ tal erfaßbare Neigungsbereich läßt sich daher durch vor­ gewählte Grundneigungswinkel zwischen der Sitzauflage und dem unteren, relativ steif zu gestaltenden Abschnitt der Rückenlehnenstütze 13 wesentlich erweitern. Aus der Zeich­ nung ist ersichtlich, daß zu diesem Zweck das untere Ende der Rückenlehnenstütze 13 mindestens durch die End­ wand 18 in Querrichtung verstärkt ist. Die Rückenlehnen­ stütze ist auf einer Welle 15 in den seitlichen Lager­ elementen 11 der Sitzschalen-Grundplatte 10 schwenkbar gelagert. Die Welle 15 durchsetzt die Lagerelemente 11, 11 (und damit auch die Seitenwände 13′ und die Verrip­ pung 13′′ gemäß Fig. 2) mindestens auf einer Höhe, die gleich der oberen Begrenzung der Sitzflächenpolsterung 6 ist, vorzugsweise aber in einem Horizontalabstand h von etwa 1 bis 3 cm über der niedrigsten Stelle 6′′ der Sitz­ schalenpolsterung 6 liegt, wie aus Fig. 1 hervorgeht.

Die Arretierung der Rückenlehnenstütze in vor­ bestimmten Neigungsstellungen erfolgt durch den Eingriff einer ebenfalls schwenkbaren Klinke 16 bzw. deren Ein­ griffsklaue 16′ in Rastausnehmungen 17, die am unteren Ende der Rückenlehnenstütze 13 in der Endwand 18 angebracht sind. Die Rastausnehmungen 17 können wie in Fig. 1 gezeigt, einfach in die schalenförmige, allenfalls zusätzlich verstärkte Wand 18 der Rückenlehnenstütze eingeformt, oder an einem sepa­ raten in oder an der Endwand 18 angebrachten Zahneingriffsele­ ment angebracht sein. Beidseits auf die Welle 15 aufge­ setzte Torsions-Schraubenfedern 21, deren Enden jeweils in bezüglichen Aufnahmeöffnungen der Lagerelemente 11 bzw. der Seitenwände 13′ eingehängt sind, erteilen der Rückenlehnenstütze 13 eine linksdrehende Vorspannkraft. Durch diese Kraft tendiert die Rückenlehnenstütze 13 in ihre aufrech­ te Stellung (geringster Neigungswinkel) zu fahren, wenn die Klinke 16 nicht in eine Rastausnehmung 17 eingreift, welche einen größeren Neigungswinkel festlegt. Der Schwenkbereich der Rückenlehnenstütze 13 ist durch an der Sitzschalen- Grundplatte 10 und in den Seitenwänden 13′ angeordnete Anschlagglieder 22 bzw. 23 begrenzt.

Die Klinke 16 der Arretieranordnung 14 ist an ihrem Schwenkende auf einer Welle 19 gelagert, die an ihren beiden Enden in ösenförmigen Aufrollungen aus dem Ma­ terial der Grundplatte 10 festgehalten ist. Eine Torsions- Bügelfeder 20, deren Stegpartie auf der Unterseite der Grundplatte 10, und deren freie Enden auf der Unterseite der Klinke 16 abgestützt sind, drängt letztere in Gegen­ uhrzeigersinn in Eingriff mit einer bestimm­ ten der Rastausnehmungen 17 an der Endwand 18. Mit einem von außerhalb der Sitzschale bedienbaren Betäti­ gungsgestänge 24 kann die Klinke 16 im unbelasteten Zustand der Rückenlehne aus der bezüglichen Rastausnehmung 17 ausge­ rastet werden. Nach Freigabe des Betätigungsgestänges 24 läuft die Klinke 16 unter der Wirkung der Torsions-Bü­ gelfeder 20 in Gegenuhrzeigerrichtung zurück, bis die Eingriffsklaue 16′ in die in Schwenkrichtung der Rücken­ lehnenstütze 13 nächste Ausnehmung 17 einschnappt.

Claims (2)

1. Arbeitsstuhl mit einer Sitzschale, die auf ei­ ner Stuhlsäule aufgebaut ist und eine mit der Sitzschale verbundene Gabellagerung aufweist, an der eine Rückenlehnen­ stütze zwecks Neigungsveränderung gegenüber der Sitzschale vor- und rückwärts verschwenkbar angelenkt ist, wobei die Stellung der Rückenlehne relativ zur Sitzschale durch eine Arretieranordnung festlegbar ist und die Gabellagerung zwei symmetrisch von einer in der Sitzschale angeordneten Grund­ platte nach hinten ragende Lagerelemente enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehnenstütze (13) an ihrem unteren Ende aus mindestens zwei im wesentlichen parallel zur Längsachse des Stuhls verlaufenden Seitenwänden (13′), einer Verrippung (13′′) und mindestens einer im Winkel zu den Sei­ tenwänden (13′) und der Verrippung (13′′) stehenden Endwand (18) besteht, die als schalenförmiger, horizontal und ver­ tikal versteifter Träger gestaltet ist, wobei dieser Träger an seinem unteren Ende einen Abschnitt aufweist, dessen Au­ ßenfläche mit einer Anzahl querlaufender Rastausnehmungen (17) zur Aufnahme einer Eingriffsklaue (16′) der Arretier­ anordnung (14) versehen ist.

2. Arbeitsstuhl nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Seitenwände (13′), die Ver­ rippung (13′′) und die Endwand (18) rechtwinklig zueinander stehen.