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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Stuhl, der einen sattelartigen
Sitz hat, der von einem mittig angeordneten Beinpfosten getragen wird,
dessen freies Ende schwenkbar gegen die darunter liegende Stützfläche, z.B.
den Boden, abgestützt
ist.
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Derartige "Ein-Bein-Stühle" können leicht umgestellt
werden und ermöglichen
einen relativ großen
Arbeitsradius, was daran liegt, dass der Stuhl um das untere Ende
des Beinpfostens, mit anderen Worten, in einer relativ großen senkrechten
Entfernung zum Sitz, gekippt oder geschwenkt werden kann.
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Beschreibung
des Hintergrunds der Erfindung
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Eine
Sitzvorrichtung der Art, die in einen Spazierstock verwandelt werden
kann, ist im Stand der Technik aus der GB-A-2,210,784 (Home & Leisure Supplies)
bekannt. Der Sitz und das Bein dieser bekannten Vorrichtung können voneinander
getrennt werden, und die Vorrichtung weist unter dem Sitz einen
Halter auf, der es ermöglicht,
dass das Bein in zwei senkrechten Richtungen angeordnet werden kann,
von denen je eine für
einen der genannten Zwecke dient. Der Sitz muss notwendigerweise
sowohl dünn
als auch leichtgewichtig sein, was bedeutet, dass die Konstruktion
der Vorrichtung für
den Benutzer nicht ergonomisch ist, wenn sie für Sitzzwecke eingesetzt wird.
Wenn die Vorrichtung nicht in Verwendung ist, muss sie, zum Beispiel
in einem Schirmständer
oder einem Stockständer,
in geeigneter Weise abgestützt
werden. Mit anderen Worten, die Vorrichtung kann nicht in günstiger
Weise an einem Arbeitsplatz eingesetzt werden, an dem der Benutzer
gelegentlich dazu gezwungen ist, seinen Stuhl zu verlassen, um zum
Beispiel eine Aufgabe im Stehen zu erfüllen.
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Aus
der FR-A-1,154,789 (Depouilly) ist ein Stuhl bekannt, der einen
Sitz und ein nach vorne geneigtes Stuhlbein und zwei sich nach hinten
erstreckende Stützbeine
aufweist, die an einem Punkt oberhalb des mittleren Bereichs des
Beins mit dem Stuhlbein zusammengefügt sind. Der Stuhl ist dazu gedacht,
flach auf einer darunter liegenden Stützfläche oder Bodenoberfläche zu stehen,
und kann nicht nach vorne gekippt werden. Die Höhe des Sitzes – der vergleichsweise
flach ist – kann
verstellt werden, doch weist der Sitz keine günstige Benutzerergonomie auf.
Die hohe Position der Verbindung zwischen dem Beinpfosten und den
Stützbeinen
führt außerdem dazu,
dass der Schwerpunkt des Stuhls relativ hoch zu liegen kommt, was
bedeutet, dass eine beträchtliche
Gefahr besteht, dass der Stuhl umkippt, wenn der Benutzer aufsteht.
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Aus
der US-A-4,183,579 (Gonzales y. Rojas) geht eine Stuhl hervor, der
einen Beinpfosten und einen sattelartigen Sitz aufweist. Der Beinpfosten
ist jedoch mit der darunter liegenden Bodenoberfläche nicht
in Kontakt. Stattdessen ist der untere Teil des Stuhls mit drei
faltbaren Stützfüßen ausgerüstet und hat
auch zusätzliche
Stützbeine,
die weiter oben am Beinpfosten befestigt sind, wodurch der Stuhl
fünf Kontaktpunkte
mit dem Boden hat. Die Stützfüße sind
mit Saugnäpfen
versehen, um den Stuhl an Ort und Stelle zu halten, und der untere
Teil des Beinpfostens ist über
eine starke Feder mit dem oberen Teil verbunden, die es ermöglicht,
den Stuhl in jede gewünschte
Position zu kippen. Der Sitz dieser bekannten Stuhlanordnung gibt
dem Benutzer jedoch keine ergonomische Sitzposition, und der Stuhl
hat eine unnötig
komplizierte Konstruktion und ist daher teuer in der Herstellung,
und er ist schwer zu bewegen, wenn die Saugnäpfe fest auf der Fläche des
Bodens befestigt sind.
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Aufgabe der
Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Stuhl der oben beschriebenen
Art vorzusehen, der die genannten Nachteile sowie auch Nachteile anderer
bekannter Stühle überwindet
und der dem Benutzer eine größere Bewegungsfreiheit
und eine günstige
ergonomische Sitzposition bietet, und der sich automatisch in eine
Ruheposition bewegt, in der der Benutzer seine Füße entlasten kann.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Diese
und andere Aufgaben der Erfindung werden durch einen erfindungsgemäßen Stuhl
der eingangs genannten Art gelöst,
der die kennzeichnenden Eigenschaften hat, die im kennzeichnenden Teil
von Anspruch 1 angeführt
sind.
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Da
der Sitz eine Form hat, die der eines Reitsattels ähnlich ist,
der einen oberen Teil und sich nach unten erstreckende Seitenteile
aufweist, die eine sanfte bzw. übergangslose
konkave Krümmung haben,
wird dem Benutzer aus ergonomischer Sicht eine höchst vorteilhafte Sitzposition
geboten, wobei die Möglichkeit
besteht, dass der Benutzer den Sitz entlasten kann, indem er seine
eigenen Beine zu diesem Zweck einsetzt, wenn der Stuhl nach vorne
gekippt ist. Die sich nach unten erstreckenden Seitenteile des Stuhls ermöglichen
es, dass vom Benutzer in einer sitzenden Position ausgeführte Bewegungen gut
kontrolliert erfolgen.
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Aufgrund
der tiefen Position der Verbindung der Stützbeine mit dem Beinpfosten,
liegt der Schwerpunkt des Stuhls weit unten am Stuhl, was bedeutet,
dass der Stuhl automatisch in seine leicht nach hinten geneigte
Ruheposition zurückkehrt, wenn
der Benutzer den Stuhl verlässt,
zum Beispiel um eine Aufgabe im Stehen durchzuführen.
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Der
höhenverstellbare
obere Teil des Beinpfostens trägt
weiter zur ergonomischen Konstruktion des Stuhls und zur beträchtlichen
Bewegungsfreiheit des Benutzers in einer sitzenden Position bei, während er
seine eigenen Beine dazu verwendet, den Stuhl in unterschiedliche
Haltungen zu bringen, zum Beispiel eine nach vorne geneigte Haltung
bezüglich
der Bodenoberfläche,
wobei der Benutzer dabei durchgehend in einer korrekten Position
sitzt, bei der kein Gewicht auf den Beinen des Benutzers lastet.
Diese kennzeichnenden Merkmale des erfindungsgemäßen Stuhls werden dadurch erzielt,
dass der obere Teil des Beinpfostens federnd und teleskopartig mittels
einer Gasfeder gelagert wird, die im unteren Teil des genannten
Beinpfostens eingesetzt ist.
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In
der Praxis liegt die Achse des Beinpfostens in der Ruheposition
des Stuhls vorzugsweise in einer senkrechten Symmetrieebene durch
den mittleren Teil des Sitzes. Dies ermöglicht die automatische Rückkehr des
Stuhls in seinen Ruhezustand und stellt eine größere Stabilität in diesem
Zustand des Stuhls sicher.
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Der
Beinpfosten ist dann günstigerweise
mit einer Hülse
oder einer entsprechenden Vorrichtung versehen, die aus Gummi oder
aus einem ähnlichen die
Reibung erhöhenden
Werkstoff hergestellt ist, das so wirkt, dass ein guter Halt auf
der Bodenoberfläche
hergestellt wird. Dies verringert die Gefahr, dass der Stuhl über die
Bodenoberfläche
rutscht, wenn der Stuhl in der Benutzung in unterschiedlichen Winkeln
relativ zum Boden gekippt wird.
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Die
hintere Seite des Sitzes weist günstigerweise
eine Vorrichtung zum Verstellen der Höhe des Sitzes auf. Der Sitz
hat dann in geeigneter Weise zwei derartige Höhenverstellungen, nämlich eine
auf jeder Seite des Sitzes, so dass der Benutzer die Höhe des Sitzes
entweder mit seiner rechten oder mit seiner linken Hand verstellen
kann.
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Die
hintere Seite des Sitzes hat in günstiger Weise auch einen Handgriff,
mit dem der Stuhl getragen werden kann, wobei der Handgriff im Fall
der zuvor genannten Ausführungsform
zwischen den beiden Höhenverstellungen
angebracht ist.
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Ein
Lösen einer
der beiden Verstellungen, während
der Benutzer gleichzeitig seine Beine streckt, führt dann dazu, dass sich der
Sitz automatisch in eine neue gefederte Position auf einem höheren Niveau
bewegt.
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Eine
Betätigung
einer der beiden Verstellungen in einer anderen Richtung, während auf
den Sitz ein Druck ausgeübt
wird, führt
dann umgekehrt dazu, dass der Sitz eine tiefere gefederte Position
einnimmt.
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Es
folgt eine Beschreibung der Erfindung anhand einer beispielhaften
Ausführungsform
und auch unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Stuhls
und zeigt den Stuhl in einer ungefähr senkrechten Benutzungsposition.
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2 ist
eine perspektivische Seitenansicht des Stuhls nach 1 und
zeigt den Stuhl in einer leicht nach hinten geneigten Ruheposition.
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3 ist
eine perspektivische Hinteransicht des sattelartigen Stuhlsitzes
und zeigt zugehörige Vorrichtungen
zum Verstellen der Höhe
des Stuhls.
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4 veranschaulicht
den Sitz von unten und zeigt die zugehörigen den Stuhl tragenden Höhenverstellungen,
wobei der Stuhl vom Beinpfosten des Stuhls entfernt gezeigt ist.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die 1 und 2 veranschaulichen
einen erfindungsgemäßen Stuhl 1,
der einen sattelartigen Sitz 2 aufweist. 1 zeigt
den Stuhl in einer ungefähr
senkrechten Benutzungsposition, während 2 den Stuhl
in einer etwas nach hinten geneigten Ruheposition zeigt, in der
zwei beigeordnete Stützfüße 4a mit
einer darunter liegenden Bodenoberfläche in Kontakt sind.
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Die
Stützfüße 4a sind
am freien Ende der beiden Stützbeine 4 befestigt,
die im Bereich des unteren Teils des Stuhls an seinem mittleren
Beinpfosten 3 befestigt sind.
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Der
Sitz 2 hat eine Reitsattelform, die einen oberen Teil 2a mit
einer nach außen
konkaven Krümmung
und sich nach unten erstreckende Seitenteile 2b mit einer
nach außen
konkaven Krümmung
aufweist.
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Der
Beinpfosten 3 besteht aus zwei Hauptstücken, nämlich einem unteren Teil 3a,
der die Stützfüße 4a trägt, und
dem teleskopischen oberen Teil 3b, der den Sitz 2 trägt.
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Auch
wenn das hier nicht gezeigt ist, ist im unteren Teil 3a des
Beinpfostens eine Gasfeder untergebracht, welche den oberen Teil 3b des
den Sitz 2 tragenden Beinpfostens federnd abstützt. Unter dem
eigentlichen Sitz 2 ist an dessen hinterer Seite ein rechtes
und ein linkes Luftfederbetätigungsglied 5,
die von der rechten bzw. der linken Hand des Benutzers betätigt werden
können.
Die Luftfeder ist so konstruiert, dass nicht zwischen den Teilen 3b und 3a des
Beinpfostens, sondern lediglich um die Kontaktpunkte des Stuhls
mit der Bodenoberfläche
eine Verdrehung möglich
ist. Folglich sind dann die Beinstützen 4 bezüglich der
Sitzrichtung immer nach hinten ausgerichtet.
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Eine
Stuhltragevorrichtung 6 ist zwischen den beiden Betätigungsgliedern 5 vorgesehen.
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Eine
Gummihülse 3c ist
auf den unteren Teil 3a des Beinpfostens aufgesetzt und
ist mit der Bodenoberfläche
in Kontakt, um so den Stuhl daran zu hindern, relativ zur dieser
Oberfläche
verrutscht zu werden.
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1 zeigt
den Stuhl in einer annähernd senkrechten
Benutzungsposition, von der er je nach den zu dieser Zeit vom Benutzer
auszuführenden Aufgaben
in unterschiedliche Richtungen geschwenkt werden kann, wobei diese
Bewegung des Stuhls in alle Richtungen durch die Haftwirkung der Füße auf der
darunter liegenden Bodenoberfläche ermöglicht wird.
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Der
nach oben konkave obere Teil 2a des Sitzes 2 und
seine sich nach unten erstreckenden äußeren konkaven Seitenteile 2b bieten
eine bequeme und ergonomische, gesunde Sitzhaltung für den Benutzer.
Der Benutzer hat auch eine gute Kontrolle über den Stuhl und kann mit
Hilfe seiner eigenen Beine und Füße, die
mit dem Boden in Kontakt sind, den Stuhl in seinen unterschiedlichen
Bewegung führen, während er
in einer sitzenden Position ist.
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Wenn
der Benutzer auf dem Stuhl sitzt, dann ist es natürlich, dass
er so sitzt, dass seine Beine relativ weit gespreizt sind, um so
eine natürliche
und stabile Sitzposition zu erzielen.
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Wenn
der Benutzer den Stuhl verlässt,
zum Beispiel um im Stehen eine Aufgabe zu erfüllen, dann kehrt der Stuhl
automatisch in die in 2 gezeigte Ruheposition zurück, bei
der die Stützfüße 4a in
Kontakt mit dem Boden sind. Der Stuhl wird dann in dieser Ruheposition
stabil gehalten und kippt auch dann nicht, wenn der Benutzer den
Stuhl verlässt,
während der
Beinpfosten im Verhältnis
zur Senkrechten in einer nicht unerheblichen Neigungslage nach vorne
ist, was daran liegt, dass die Stützbeine 4 an einem
niedrigen Punkt mit dem Beinpfosten 3 verbunden sind, wodurch
der Stuhl einen niedrigen Schwerpunkt bekommt.
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In
der in 2 gezeigten Ruheposition des Stuhls liegt die
Achse des Beinpfostens in einer senkrechten Symmetrieebene, die
durch den mittleren Teil 2a des Sitzes 2 geht.
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Ein
besonderer Vorteil, den der erfindungsgemäße Stuhl bietet, liegt darin,
dass er es dem Benutzer ermöglicht,
sich mit großer
Bewegungsfreiheit in einer aktiven Position zu bewegen, und es ebenfalls
erlaubt, dass der Benutzer in der Ruheposition des Stuhls seine
Füße entlastet,
wobei der Stuhl diese Position automatisch einnimmt, wenn sich der
Benutzer nach hinten lehnt.