DE4323879C2 - Verfahren und Einrichtung zur Ermittlung der Luft/Brennstoff-Verhältniszahl Lambda - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Ermittlung der Luft/Brennstoff-Verhältniszahl LambdaInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung
der Luft/Brennstoff-Verhältniszahl Lambda sowie der
Volumenkonzentrationen von Gashauptbestandteilen
in einem durch Umsatz eines Brennstoffs mit Luft ent
standenen Gasstrom und eine Einrichtung zur Durch
führung des Verfahrens unter Verwendung einer galva
nischen Festelektrolytzelle mit Meß- und Bezugselek
trode, je eines Temperaturfühlers in der Zelle und in der
Luft, eines Feuchtesensors sowie einer Rechen- und An
zeigevorrichtung. Das Verfahren eignet sich für Abgase
von Kraftfahrzeugen ebenso wie zu Messungen an
Flammen, an Rauchgasen und an Industriegasen, in de
nen bestimmte oxydierende oder reduzierende Gaszu
stände eingestellt, kontrolliert oder geregelt werden sol
len.
Von den galvanischen Zellen mit oxidionenleitenden
Festelektrolyten am weitesten verbreitet sind bekannt
lich die Lambdasonden zur Regelung der Luft/Kraft
stoff-Verhältniszahl in Kraftfahrzeugen mit Dreiwege
katalysator. Um die Schadstoffe katalytisch weitgehend
zu beseitigen, muß Lambda von einem Wert etwas grö
ßer auf einen Wert etwas kleiner 1 kurzzeitig wechselnd
eingestellt werden. Die Schadstoffbeseitigung ist opti
mal, wenn Lambda bei vollständigem Umsatz des Kraft
stoffs mit Luft im langzeitigen Mittel gleich 1 ist.
Um zu kontrollieren, ob die Regelung im Kraftfahr
zeug richtig eingestellt ist, muß im Abgas der Mittelwert
von Lambda bestimmt werden. Zunehmend wird gefor
dert, daß Katalysatorautos sorgfältig auf einwandfreie
Funktionsfähigkeit der Abgasreinigungsanlage geprüft
werden; Lambda soll im Bereich 1,00 +/- 0,02 liegen.
Dafür ist vorgesehen, daß man im Abgas mit empfindli
chen Geräten einzeln Sauerstoff, Kohlenmonoxid, Koh
lendioxid und Kohlenwasserstoffe mißt und dann mit
einer Formel Lambda berechnet. Die für diese Gaskom
ponenten benötigten vier Meßgeräte müssen sorgfältig
geeicht sein; vier Meßfehler gehen in die Bestimmung
der Größe Lambda ein. Ein Verfahren und Gerät, mit
dem man auf einfache Weise kontinuierlich direkt
Lambda im Abgas messen kann, ist offenbar bisher nicht
bekannt.
Auch bei anderen Verbrennungsprozessen oder un
mittelbar in Flammen ist es von Interesse, Lambda mit
einem Meßfühler in der Gasphase zu bestimmen. Wei
tergehend interessiert in manchen Fällen, welche Volu
menkonzentrationen des Sauerstoffs, Kohlendioxids,
Wasserdampfs, Kohlenmonoxids und Wasserstoffs im
jeweiligen Gaszustand vorliegen. Ein Beispiel ist die
Kontrolle der reduzierenden Brennzone in Porzellanö
fen, die traditionell mit Meßgeräten für Kohlenmonoxid
und Kohlendioxid durchgeführt wird, für die aber die
Prozeßführung mit Insitu-Sauerstoff-Meßsonden
zweckdienlicher ist und sich allmählich durchsetzt. Um
an die bisher gemessenen Erfahrungswerte anzuschlie
ßen, ist die Anzeige der Volumenkonzentration von
Kohlenmonoxid und Kohlendioxid erwünscht.
Komplizierte Umstände entstehen dadurch, daß beim
Abkühlen von Verbrennungsabgasen Wasserdampf
auskondensieren kann und daß die bei hohen Tempera
turen bei Lambda < 1 eingestellten Gleichgewichtszu
stände beim Abkühlen "einfrieren".
An sich kann mit dem Signal einer einzelnen isother
men galvanischen Festelektrolytzelle jeweils nur ein
einziger Analysenwert erhalten werden, und zwar bei
Verwendung oxidionenleitender Festelektrolyte jeweils
nur die Volumenkonzentration des Sauerstoffs, der nach
Verbrennungen überschüssig vorhanden ist oder der bei
Luftmangel neben unvollständig umgesetzten Brenn
stoffmolekülen hinterbleibt oder in chemischen Gleich
gewichten vorliegt.
Es gibt Hinweise, wie man Lambda aus den Signalen
isothermisobarer galvanischer Zellen mit oxidionenlei
tenden Festelektrolyten berechnen kann. Die bekann
ten Rechenvorschriften für die Bereiche mit Luftüber
schuß und Luftmangel unterscheiden sich wesentlich.
Die Signale der in Kraftfahrzeugen verwendeten
Lambdasonden können für entsprechende Berechnun
gen nicht ohne weiteres benutzt werden, da die galvani
schen Festelektrolytzellen in Lambdasonden nicht isot
herm sind und ihre Signale unbekannt wechselnde Ther
mospannungen einschließen.
An isothermen galvanischen Festelektrolytzellen tritt
das Problem auf, daß Lambda = 1 ein singulärer Punkt
ist; die Rechenvorschriften führen mit der Sauerstoff
konzentration jeweils nur zu Werten < 1 oder < 1 und
nicht gleitend über Lambda = 1 hinweg. Lambda = 1 läßt
sich nicht zur Umschaltung zwischen den Rechenvor
schriften verwenden, weil dieser Grenzwert nicht von
beiden Seiten analog erreicht wird. Gerade für den Be
reich nahe um Lambda = 1 herum, der für die Einstel
lung von Regelsystemen in Kraftfahrzeugen mit Abgas
katalysator benötigt wird, ist kein bequem brauchbares
Verfahren bekannt.
Ziel ist nun, aus den Signalen einer galvanischen Zelle
mit oxidionenleitendem Festelektrolyten mehr als nur
die Sauerstoffkonzentration zu gewinnen und vor allem
Lambda von kleinen bis zu großen Werten fortlaufend
exakt zu erhalten.
Die Aufgabe besteht in der Auffindung von Verfah
ren und Vorrichtungen, die zu möglichst vielen Einsatz
fällen neben der Sauerstoffkonzentration bei Luftüber
schuß wie Luftmangel automatisch Lambda sowie die
Gleichgewichts-Volumenkonzentrationen des Kohlen
dioxids, Wasserdampfs, Kohlenmonoxids und Wasser
stoffs in untersuchten strömenden heißen Gasen liefern.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mit
der aus den Signalen der isotherm-isobar gehaltenen
Festelektrolytzelle und des darin befindlichen Tempera
turfühlers ermittelten Sauerstoff-Volumenkonzentra
tion im Gasstrom und mit der Zusammensetzung des
Brennstoffs oder des molaren Kohlenstoff/Wasserstoff-
Verhältnisses im Brennstoff sowie der Temperatur und
relativen Feuchte der zur Verbrennung verwendeten
Luft mit Gleichungen, die aus bekannten physikalisch-
chemischen Beziehungen herleitbar sind, in der Rechen
vorrichtung zunächst die im chemischen Gleichgewicht
der Gasphase vorliegenden Volumenkonzentrationen
von CO, CO2, H2 und H2O berechnet werden, sodann,
wenn die Summe der Volumenkonzentrationen von CO
und H2 größer als die doppelte Volumenkonzentration
des Sauerstoffs ist, auf einem Rechenweg A Lambda im
Bereich Luftmangel berechnet und, soweit gewünscht,
neben den Konzentrationen von O2, CO, CO2, H2 und
WO für ausgewählte Temperaturen von der Anzeige
vorrichtung ausgegeben wird, daß aber dann, wenn die
Summe der Volumenkonzentrationen von CO und H2
kleiner als die doppelte Volumenkonzentration des Sau
erstoffs ist, automatisch auf einen Rechenweg B ge
schaltet und Lambda im Bereich Luftüberschuß sowie
die CO2- und H2O-Volumenkonzentration berechnet
und mit der O2-Volumenkonzentration ausgegeben
werden.
Auf die Signale von Sonden in heißen Industriegasen,
z. B. in Porzellanöfen, läßt sich dieses Verfahren unmittelbar
anwenden. Dagegen wird in Fällen, wo starke
Schwankungen der Probenzusammensetzung auftreten
und die Einstellung chemischen Gleichgewichts in der
Gasphase nicht mit Sicherheit gegeben ist, der Gas
strom, ohne Ausscheidungen von Wasserdampf zuzulas
sen, durch ein Mischgefäß geleitet, zur Vervollständi
gung der Umsetzung des Brennstoffs mit Luft auf hohe
Temperatur gebracht und auf dem Weg zur Meßelek
trode der Festelektrolytzelle durch eine redoxbeständi
ge Katalysatoranordnung geführt, in der mittels ihrer
Dimensionierung und Temperatur genau die der Tem
peratur der Festelektrolytzelle entsprechenden Gleich
gewichtskonzentrationen im Wassergas eingestellt wer
den.
Eine redoxbeständige Katalysatoranordnung zeich
net sich dadurch aus, daß sie sich weder unter reduzie
renden, noch unter oxydierenden Gasen stofflich verän
dert, insbesondere keinen Sauerstoff an das übergeleite
te Gas abgibt oder aus ihm aufnimmt. Solche Anordnun
gen erhält man mit Edelmetallen oder unter den gege
benen Bedingungen redoxstabilen oxidischen Körpern
etwa auf der Basis des Chromoxids, die auf inerten Trä
gern wie Aluminiumoxid aufgebracht sind oder selbst
den ganzen Katalysatorkörper bilden.
Sofern der Bereich Luftmangel ermittelt wurde, läßt
sich das Verfahren dadurch erweitern, daß nach Eingabe
der bei Raumtemperatur konventionell gemessenen
CO-Volumenkonzentration die Temperatur berechnet
wird, unterhalb der das Gasgleichgewicht den Tempera
turänderungen beim Abkühlen der Gasprobe nicht
mehr gefolgt und, wie man sagt, "eingefroren" ist. Da
nach können die Konzentrationen von CO, CO2, H2 und
H2O bei Raumtemperatur für das eingefrorene Gas
gleichgewicht nach Ausscheidung von Wasser bis auf
den bei Raumtemperatur herbeigeführten Dampfdruck
berechnet und von der Anzeigevorrichtung ausgegeben
werden. Diese Verfahrenserweiterung ermöglicht Ver
gleiche mit konventionell gemessenen Konzentrations
werten.
Sofern der Bereich Luftmangel ermittelt wurde, läßt
sich das Verfahren auch dadurch erweitern, daß die
Kohlenstoffaktivität sowie die Temperatur, bei der sich
aus dem Gas Kohlenstoff ausscheiden kann, berechnet
und von der Anzeigevorrichtung ausgegeben werden.
Wenn die ermittelte Sauerstoff-Volumenkonzentra
tion einen unter Beachtung des Einsatzfalles gesetzten
Wert, beispielsweise 0,1 Vol.-%, überschreitet, läßt sich
der Verfahrensweg durch die Umschaltung auf den Re
chenweg B vor der Gleichgewichtsberechnung abkür
zen. Diese Verfahrensabkürzung ist für Anwendungen
auf Abgase von Kraft- und Heizwerken mit gasförmi
gen oder flüssigen Brennstoffen bekannter Zusammen
setzung sinnvoll.
In bestimmten Einsatzfällen, in denen die Kenntnis
des möglichen Wertespielraums gegeben ist, kann für
die automatische Umschaltung zwischen den Rechen
wegen auch ein passend gesetzter Schwellenwert der
Zellspannung, beispielsweise 400 mV, gewählt werden;
oberhalb dieses Wertes wird dann der Rechenweg A
und unterhalb der Rechenweg B eingeschlagen. Dieses
Umschaltverfahren, das für Anwendungen auf Kraft
fahrzeugabgase naheliegt, bietet allerdings keine Vor
teile. Entsprechend wirkt, wenn für die Umschaltung
Lambda = 0,999 oder ein anderer Wert von Lambda un
gleich 1 gewählt wird.
Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Einrich
tung mit einer Rechenvorrichtung, die mit den Signalen
einer galvanischen Festelektrolytzelle, von je einem
Temperaturfühler in der Zelle und in der Luft für die
Verbrennung und von einem Feuchtesensor beauf
schlagt ist, der die Art die chemische Zusammensetzung
oder das molare Kohlenstoff/Wasserstoff-Verhältnis
des Brennstoffs sowie die Temperatur, zu der Konzen
trationsanzeigen erfolgen sollen, eingegeben sind, die
auf der Basis bekannter physikalisch-chemischer Glei
chungen hergeleitete Anweisungen zur Berechnung der
im chemischen Gleichgewicht der Gasphase vorliegen
den Volumenkonzentrationen von O2, CO, CO2, H2 und
H2O enthält und in die ein Rechenprogramm installiert
ist, das dann, wenn die Summe der Volumenkonzentra
tionen von CO und H2 größer als die doppelte Volumen
konzentration des Sauerstoffs ist, automatisch auf ei
nem Rechenweg A Lambda im Bereich Luftmangel be
rechnet und neben den Konzentrationen von O2, CO,
CO2, H2 und H2O von einer Anzeigevorrichtung ausge
ben läßt, und das dann, wenn die Summe der Volumen
konzentrationen von CO und H2 kleiner als die doppelte
Volumenkonzentration des Sauerstoffs ist, automatisch
auf einem Rechenweg B Lambda im Bereich Luftüber
schuß berechnet und neben den Konzentrationen von
O2, CO2 und H2O von der Anzeigevorrichtung ausgeben
läßt.
In den vorgenannten speziellen Einsatz fällen kann
das installierte Rechenprogramm auch auf die automati
sche Umschaltung etwa bei 0,1 Vol.-% oder 400 mV
oder Lambda = 0,999 eingerichtet sein, womit allerdings
keine wesentlichen Vorteile erzielt werden, die Allge
meingültigkeit des Verfahrens aber verloren geht.
Wenn starke Schwankungen der Probenzusammen
setzung auftreten und die Einstellung chemischen
Gleichgewichts in der Gasphase nicht mit Sicherheit
gegeben ist, sind in der Einrichtung der galvanischen
Festelektrolytzelle in einem über der Kondensation
stemperatur von Wasserdampf gehaltenen Leitungssy
stem ein Mischgefäß, ein elektrischer Heizleiter mit
Temperaturen zwischen 900 und 1200°C und eine bis in
den Bereich der Meßelektrode ragende redoxstabile
Katalysatoranordnung, die sich zumindest in dem über
die Meßelektrode ragenden Teil auf einer weitestge
hend gleichen Temperatur zwischen 700 und 1000°C mit
der Meßelektrode und der Bezugselektrode befindet,
vorgeschaltet.
Das Mischgefäß, der elektrische Heizleiter, die redox
stabile Katalysatoranordnung und die galvanische Zelle
können in einem thermisch gut isolierten Keramikrohr
integriert sein, indem auf der Probegaseintrittsseite der
erste Teil des Raumes im Keramikrohr als Mischgefäß
dient, sich der Heizleiter mittels keramischer Hilfskör
per innerhalb des Keramikrohrs von einem Bereich vor
der Festelektrolytzelle bis über die Festelektrolytzelle
hinweg erstreckt und im Bereich der Festelektrolytzelle
diese und den über der Zelle liegenden Teil der redox
stabilen Katalysatoranordnung auf weitestgehend glei
cher Temperatur hält, wobei katalysierende redoxstabi
le Stoffe in Poren der Hilfskörper eingelagert sind, die
galvanische Zelle aus einem oxidionenleitenden Fest
elektrolytkörper mit der Meßelektrode auf der Außen
seite und der Bezugselektrode im Inneren gebildet ist
und die keramischen Hilfskörper spiralige Nuten für
den Heizleiter sowie für den in rotierender Strömung
gehaltenen Meßgasstrom und Öffnungen für die Len
kung der Strömung besitzen.
Die galvanische Zelle kann mittels handelsüblicher
Lambdasonden oder mit Teilen solcher Sonden durch
gleichmäßige Temperierung von Meß- und Bezugselek
trode gestaltet sein.
In einer anderen Ausführungsform liegen der elektri
sche Heizleiter, die redoxstabile Katalysatoranordnung
und die Meßelektrode in einem beidseitig offenen Rohr
aus stabilisiertem Zirconiumdioxid, das den oxidionen
leitenden Festelektrolytkörper bildet, wobei eine äuße
re elektrische Heizung für weitestgehend gleiche Tem
peratur im Bereich der Elektroden und dem in diesem
Bereich befindlichen Teil der redoxstabilen Katalysato
ranordnung sorgt.
In einer weiteren Ausführungsform ist der oxidionen
leitende Festelektrolytkörper ein einseitig geschlosse
nes Rohr aus stabilisiertem Zirconiumdioxid, das am
Boden oder in der Nähe davon die Meßelektrode ent
hält, in dem axial ein Keramikrohr steckt, auf dem sich
der elektrische Heizleiter und eine redoxstabile Kataly
satoranordnung derart befinden, daß der zwischen Fest
elektrolytkörper und Keramikrohr eingeleitete Probe
gasstrom auf den Heizleiter trifft, durch die redoxstabile
Katalysatoranordnung und über die Meßelektrode
strömt und die Vorrichtung durch das axiale Keramik
rohr verläßt, wobei eine geregelte äußere elektrische
Heizung für weitestgehend gleiche Temperatur im Be
reich der Elektroden und dem in diesem Bereich befind
lichen Teil der redoxstabilen Katalysatoranordnung
sorgt.
Für den Fall des Einsatzes an Bord von Fahrzeugen
ist der mit Heizvorrichtungen versehene Teil der Meß
vorrichtung von einer Kammer mit durchströmendem
heißen Abgas umgeben. Der Bedarf der Einrichtung an
Elektroenergie ist dann soweit herabgesetzt, daß zumin
dest zeitweilig für Kontrollen der Betrieb mit den Elek
troenergiequellen des Fahrzeugs möglich ist. Die Fest
elektrolytzelle kann in Dickschicht- oder Folientechnik
miniaturisiert ausgeführt sein, wodurch sich außer dem
Energiebedarf auch die Herstellungskosten verringern.
Mit dem vorgestellten Verfahren und der Einrichtung
zu seiner Ausführung wurde der Weg gefunden, auf dem
erstmalig direkt aus dem Signal von Festelektrolyt-Sen
soren Lambda in beliebig großem oder kleinen Abstand
von Lambda = 1 für die Bereiche Luftüberschuß wie
Luftmangel im Abgas bestimmbar ist und auf dem über
dies weitere Analysendaten zum Abgas geliefert wer
den. Verfahren und Einrichtung sind ebenso für Prozeß
leitsysteme wie für Abgasuntersuchungen an Kraftfahr
zeugen mit Dreiwegekatalysator auf Motorprüfständen,
im Service und an Bord von Bedeutung.
Nachfolgend werden zunächst das Verfahren und die
Einrichtung im einfachsten Fall mittels einer schemati
schen Darstellung und mit Ergebnisbeispielen und dann
drei spezielle Ausführungsbeispiele der Einrichtung er
läutert.
Fig. 1 Schematische Darstellung zum Verfahren und
zur Gesamteinrichtung für Messungen mit einem Fest
elektrolyt-Sensor direkt im heißen Abgas oder Ofengas
von Industrieanlagen.
Fig. 2 Teil der Meßeinrichtung mit einseitig geschlos
senem Festelektrolytrohr und direkter elektrischer Be
heizung.
Fig. 3 Teil der Meßeinrichtung mit beidseitig offenem
Festelektrolytrohr und äußerer elektrischer Beheizung.
Fig. 4 Teil der Meßeinrichtung mit einseitig geschlos
senem Festelektrolytrohr und äußerer elektrischer Be
heizung.
Das Verfahren erfordert (s. Fig. 1), daß als Daten vom
Sensor mit dem Festelektrolytkörper 1 und der Meß
elektrode 2 im Abgas der Verbrennung und der Bezugs
elektrode 3 unter Luft die Zellspannung und mit dem
Temperaturfühler 4 die Zelltemperatur, aus der Luft für
die Verbrennung mit dem Temperaturfühler 5 deren
Temperatur und mit dem Feuchtesensor 6 deren relati
ve Feuchte sowie beim Wunsch, zu den im Verbren
nungsraum herrschenden Konzentrationen zu gelangen,
die Brenntemperatur an die Rechenvorrichtung 7 gelie
fert werden. Hiermit werden unter Verwendung von
Daten der trockenen Luft und zur Zusammensetzung
des Brennstoffs die Volumenkonzentrationen von O2,
CO, CO2, H2 und H2O im Abgas an der Meßelektrode
berechnet. Dann erfolgt die Schaltentscheidung
bei ϕ(CO) + ϕ(H2) < 2.ϕ(O2)
wird Rechenweg A, andernfalls Rechenweg B einge
schlagen. Nach den für diese Wege unterschiedlichen
Gleichungen werden Lambda sowie die Konzentratio
nen des Wassergases bei Brenn-, Sensor- und Umge
bungstemperatur oder die Konzentrationen von Sauer
stoff, Kohlendioxid und Wasserdampf bei Sensor- und
Umgebungstemperatur berechnet und von der Anzei
gevorrichtung 8 ausgegeben.
Nach Eingabe der extern an gezogenen Proben kon
ventionell gemessenen CO-Konzentration läßt sich mit
den bearbeiteten Daten die Temperatur ermitteln, bei
der das Wassergas-Gleichgewicht im Probegasstrom
auf dem Weg aus dem heißen Reaktionsraum in das bei
Normaltemperatur betriebene Meßgerät eingefroren
ist.
Eine andere Berechnung mit den bearbeiteten Daten
gestattet, zu einer gewählten Temperatur die Kohlen
stoffaktivität in dem bei Luftmangel entstehenden Gas
sowie die Temperatur anzugeben, bei der aus diesem
Gas die Ausscheidung von Kohlenstoff thermodyna
misch möglich ist.
Gemäß Fig. 1 benötigt man zur Ausführung des Ver
fahrens zu der Rechenvorrichtung 7, in der ein Pro
gramm mit der erfindungsgemäßen Schaltentscheidung
installiert ist, im einfachsten Fall nur eine Hochtempera
tur-Sauerstoffmeßsonde mit einer galvanischen Fest
elektrolytzelle als Sensor, wie sie zum Beispiel in der
Porzellanindustrie eingesetzt wird.
Das an einem Porzellanbrennofen eingesetzte Erdgas
besteht beispielsweise aus 97,77% CH4, 0,76% C2H6,
0,27% C3H8, 0,1% C4H10, 0,02% C5H12, 0,19% CO2 und
0,88% N2. Die zur Verbrennung zugeführte Luft hat bei
22°C 60% relative Feuchte. Mißt man nun im Bereich
des Reduktionsbrandes, in dem das Brenngut bei
1310°C steht, an einer Festelektrolyt-Sonde, deren
Meßelektrode sich direkt im Ofengas bei 1230°C befin
det, 606 mV, so ergibt sich mit dem dargestellten Ver
fahren nach der Ermittlung, daß bei der Sensortempera
tur 2.ϕ(O2) = 3,07.10-9 und ϕ(CO) + ϕ(H2) =
2,16.10-2 betragen, auf dem Rechenweg A für die Gas
zusammensetzung
bei 1310°C 1,24% CO, 8,57% CO2, 0,93% H2 und 19,83% H2O,
bei 1230°C 1,17% CO, 8,64% CO2, 0,99% H2 und 19,77% H2O
und für die auf Umgebungstemperatur abgekühlte Gas probe nach Einfrieren des Gasgleichgewichts bei 1013°C und nach Einstellung des Sättigungswasser dampfdrucks bei 22°C für die Gaszusammensetzung
bei 22°C 1,15% CO, 10,66% CO2, 1,45% H2 und 2,61% H2O.
bei 1310°C 1,24% CO, 8,57% CO2, 0,93% H2 und 19,83% H2O,
bei 1230°C 1,17% CO, 8,64% CO2, 0,99% H2 und 19,77% H2O
und für die auf Umgebungstemperatur abgekühlte Gas probe nach Einfrieren des Gasgleichgewichts bei 1013°C und nach Einstellung des Sättigungswasser dampfdrucks bei 22°C für die Gaszusammensetzung
bei 22°C 1,15% CO, 10,66% CO2, 1,45% H2 und 2,61% H2O.
Rechnet man im Fall des angegebenen relativ reinen
Erdgases mit reinem Methan, so sind die Unterschiede
praktisch vernachlässigbar (sie liegen bereits im Fehler
bereich der verwendeten thermodynamischen Konstan
ten); man erhält für die Methanverbrennung auf dem
gleichen Rechenweg A
bei 1310°C 1,23% CO, 8,52% CO2, 0,93% H2 und 19,92% H2O,
bei 22°C 1,15% CO, 10,61% CO2, 1,45% H2 und 2,61% H2O.
bei 1310°C 1,23% CO, 8,52% CO2, 0,93% H2 und 19,92% H2O,
bei 22°C 1,15% CO, 10,61% CO2, 1,45% H2 und 2,61% H2O.
Mit Erdgas wie auch mit Methan beträgt bei den
gemessenen Sondensignalen Lambda 0,944. Die Rech
nung mit trockener Luft ergibt für Lambda 0,947 und
bei 1310°C 1,24% CO, 8,69% CO2, 0,87% H2 und 18,74% H2O,
bei 22°C 1,15% CO, 10,65% CO2, 1,35% H2 und 2,61% H2O.
bei 1310°C 1,24% CO, 8,69% CO2, 0,87% H2 und 18,74% H2O,
bei 22°C 1,15% CO, 10,65% CO2, 1,35% H2 und 2,61% H2O.
Der Anwender kann anhand leicht durchführbarer
Modellrechnungen ersehen, welchen Meßaufwand er
treiben muß, um eine gewünschte Genauigkeit zu errei
chen.
Mißt man unter sonst gleichen Bedingungen am Sen
sor 155 mV, so ergibt sich mit dem dargestellten Verfah
ren nach der Ermittlung, daß bei der Sensortemperatur
2.ϕ(O2) = 3,4.10-3 und ϕ(CO) + ϕ(H2) = 2,15.10-5
betragen, auf dem Rechenweg B für die Gaszusammen
setzung
bei 1310°C 0,17% O2, 9,34% CO2, 19,85% H2O, 70,64% N2,
bei 22°C 0,21% O2, 11,29% CO2. 2,61% H2O, 85,39% N2.
bei 1310°C 0,17% O2, 9,34% CO2, 19,85% H2O, 70,64% N2,
bei 22°C 0,21% O2, 11,29% CO2. 2,61% H2O, 85,39% N2.
Für Lambda wird hier der Wert 1,009 geliefert. Die
Konzentrationen von O2, CO2, H2O und N2 sind bei
Lambda < 1 im gesamten Bereich über der Tempera
tur, bei der sich wäßriges Kondensat auszuscheiden be
ginnt, praktisch gleich groß und ändern sich erst darun
ter infolge der Wasserdampfausscheidung.
Etwas aufwendiger wird die Meßeinrichtung, wenn
Abgase etwa von Kraftfahrzeugen untersucht werden
sollen, in denen ein vollständiger Umsatz von Luft und
Kraftstoff bis zum chemischen Gleichgewicht nicht si
cher gegeben ist und deren Zusammensetzung bei ra
schen Umschaltungen mittels einer Lambdasonde zwi
schen Luftüberschuß und Luftmangel zum Betrieb des
Abgaskatalysators stark schwankt. Für die optimale
Gasreinigung mit Abgaskatalysator ist hier die mittlere
Abgaszusammensetzung bei chemischem Gleichge
wicht gesucht; sie muß Lambda = 1 entsprechen oder
bei unterschiedlicher Bewertung der Schadstoffe und
unterschiedlicher Leistung des Abgaskatalysators ei
nem nahe bei Lambda = 1 festgelegten Wert. Für den
Einsatz bei derartigen Anforderungen werden nachfol
gend drei Beispiele zur Ausführung des Teils der Meß
einrichtung mit dem Sensor beschrieben.
Der Festelektrolytkörper 1 in Form eines einseitig
geschlossenen Rohrs in Fig. 2 trägt im Bereich des Bo
dens die Meß- und die Bezugselektrode, 2 und 3, und
steckt mit dem Temperaturfühler 4 in der redoxstabilen
Katalysatoranordnung 12, die aus porösen keramischen
Hilfskörpern 14 und 15 mit Teilchen aus Platin und Rho
dium in den Poren besteht. Die Hilfskörper tragen in
Nuten 16 den elektrischen Heizleiter 11, der im ein
gangsseitigen Bereich durch engere Wicklungen (z. B.
als Doppelspirale) höhere Temperaturen erzeugt als im
Bereich der Elektroden 2 und 3. Außerdem lenken die
Nuten 16 sowie Öffnungen 17 den Analysengasstrom.
Die Anordnung steckt in einem Keramikrohr 13, das
eingangsseitig als Mischgefäß 10 dient und das von einer
Kammer 19 zum Beheizen mit durchströmendem hei
ßen Abgas umgeben ist.
Nach Fig. 3 sind im Inneren des Festelektrolytkör
pers 1, der die Form eines beiderseits offenen Rohrs hat,
der elektrische Heizleiter 11, die redoxstabile Katalysa
toranordnung 12 und die Meßelektrode 2 unterge
bracht. Der Gasstrom wird durch ein über der Konden
sationstemperatur von Wasserdampf gehaltenes Lei
tungssystem 9 und durch das Mischgefäß 10 eingeleitet
und verläßt die Einrichtung über den Strömungsmesser
20. Die äußere elektrische Heizung 18 hält die unter
Luft liegende Bezugselektrode 3, die Meßelektrode 2,
den dazwischenliegenden Bereich des Festelektrolyt
körpers 1 und den in die Zelle ragenden Teil der redox
stabilen Katalysatoranordnung 12 auf weitestgehend
gleicher Temperatur.
Bei der Einrichtung nach Fig. 4 liegen Mischgefäß 10
und Strömungsmesser 20 thermisch gut isoliert auf glei
cher Seite des Geräts. Das Analysengas strömt in dem
Festelektrolytkörper 1, der hier ein einseitig geschlosse
nes oxidionenleitendes Rohr ist, nacheinander über den
elektrischen Heizleiter 11, durch die redoxstabile Kata
lysatoranordnung 12 über die Meßelektrode 2 und wird
vom Boden des Festelektrolytkörpers 1 durch das axiale
Keramikrohr 13 nach außen geleitet. Die Beheizung er
folgt von außen über einen Zwischenraum mit der Be
zugselektrode 3 unter Luft durch die elektrische Hei
zung 18.
Als Beispiele für die Anwendung der beschriebenen
Einrichtungen seien Ergebnisse genannt von Messun
gen zur Verbrennung eines Kraftstoffs mit dem Kohlen
stoff-Wasserstoff-Verhältnis, das der summarischen
Formel CH2,25 entspricht.
Bei 22°C und 60% relativer Feuchte der zur Verbren
nung verwendeten Luft ergibt sich, wenn der Sensor im
Abgas bei 860°C die Zellspannung 110 mV liefert, für
Lambda der Wert 1,012 und für die Gaszusammenset
zung vor bzw. nach Kondensatbildung
am Sensor 0,23% O2, 12,17% CO2, 15,11% H2O und 72,49% N2,
bei 22°C 0,26% O2, 13,91% CO2, 2,61% H2O und 82,85% N2.
am Sensor 0,23% O2, 12,17% CO2, 15,11% H2O und 72,49% N2,
bei 22°C 0,26% O2, 13,91% CO2, 2,61% H2O und 82,85% N2.
Mit unter sonst gleichen Bedingungen gelieferten 720 mV
folgt für Lamda der Wert 0,988 und für die Gaszu
sammensetzung vor bzw. nach Kondensatbildung
am Sensor 12,18% CO2, 0,23% CO, 15,14% H2O und 0,25% N2,
bei 22°C 13,97% CO2, 0,22% CO, 2,61% H2O und 0,33% N2.
am Sensor 12,18% CO2, 0,23% CO, 15,14% H2O und 0,25% N2,
bei 22°C 13,97% CO2, 0,22% CO, 2,61% H2O und 0,33% N2.
Die nach rascher Abkühlung eines Probegasstroms
bei Normaltemperatur gemessenen 0,22 Vol.-% CO be
deuten, daß das Wassergasgleichgewicht im Abgas bei
etwa 760°C eingefroren ist.
Manchmal drückt man Lambda auch mit dem Mas
senverhältnis zugeführter Luft durch umgesetzten
Kraftstoff aus. In dieses Verhältnis kann mit einer Glei
chung umgerechnet werden.
Claims (13)
1. Verfahren zur Ermittlung der Luft/Brennstoff-Verhältnis
zahl Lambda sowie der Konzentrationen von Gashauptbestand
teilen in einem durch Umsatz eines Brennstoffs mit Luft
entstandenen Gasstrom unter Verwendung einer galvanischen
Festelektrolytzelle mit Meß- und Bezugselektrode, je eines
Temperaturfühlers in der Zelle und in der Luft, eines
Feuchtesensors sowie einer Rechen- und Anzeigevorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß mit der aus den Signalen der
isotherm-isobar gehaltenen Festelektrolytzelle und des darin
befindlichen Temperaturfühlers ermittelten Sauerstoff-Volu
menkonzentration im Gasstrom und mit der Zusammensetzung des
Brennstoffs oder des molaren Kohlenstoff/Wasserstoff-Verhält
nisses im Brennstoff sowie der Temperatur und relativen
Feuchte der zur Verbrennung verwendeten Luft mit Gleichungen,
die aus bekannten physikalischchemischen Beziehungen her
leitbar sind, in der Rechenvorrichtung die im chemischen
Gleichgewicht der Gasphase vorliegenden Volumenkonzentra
tionen von CO, CO2, H2 und H2O berechnet werden, sodann, wenn
die Summe der Volumenkonzentrationen von CO und H2 größer als
die doppelte Volumenkonzentration des Sauerstoffs ist, auf
einem Rechenweg A Lambda im Bereich Luftmangel berechnet und,
soweit gewünscht, neben den Konzentrationen von O2, CO, CO2,
H2 und H2O für ausgewählte Temperaturen von der Anzeigevor
richtung ausgegeben wird, daß aber dann, wenn die Summe der
Volumenkonzentrationen von CO und H2 kleiner als die doppelte
Volumenkonzentration des Sauerstoffs ist, automatisch auf
einen Rechenweg B geschaltet und Lambda im Bereich Luftüber
schuß sowie die CO2- und H2O-Volumenkonzentration berechnet
und mit der O2-Volumenkonzentration ausgegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in Fällen, wo starke Schwankungen
der Probenzusammensetzung auftreten und die
Einstellung chemischen Gleichgewichts in der Gas
phase nicht mit Sicherheit gegeben ist, der Gas
strom, ohne Ausscheidungen von Wasserdampf zu
zulassen, durch ein Mischgefäß geleitet, zur Ver
vollständigung der Umsetzung des Brennstoffs mit
Luft auf hohe Temperatur gebracht und auf dem
Weg zur Meßelektrode der Festelektrolytzelle
durch eine redoxbeständige Katalysatoranordnung
geführt wird, in der mittels ihrer Dimensionierung
und Temperatur genau die der Temperatur der
Festelektrolytzelle entsprechenden Gleichge
wichtskonzentrationen im Wassergas eingestellt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß, sofern der Bereich Luftmangel
ermittelt wurde, nach Eingabe der bei Raumtempe
ratur konventionell gemessenen CO-Volumenkon
zentration die Einfriertemperatur des Gasgleichge
wichts sowie die Konzentrationen von CO, CO2, H2
und H2O bei dieser Einfriertemperatur sowie bei
Raumtemperatur für das eingefrorene Gasgleich
gewicht nach Ausscheidung von Wasser bis auf den
bei Raumtemperatur herbeigeführten Dampfdruck
berechnet und von der Anzeigevorrichtung ausge
geben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß, sofern der Bereich Luftmangel
ermittelt wurde, die Kohlenstoffaktivität sowie die
Temperatur, bei der sich aus dem Gas Kohlenstoff
ausscheiden kann, berechnet und, bei Lage der
Werte in gesetzten Bereichen, von der Anzeigevor
richtung ausgegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei Werten der ermittelten Sau
erstoff-Volumenkonzentration oberhalb eines un
ter Beachtung des Einsatzfalles gesetzten Wertes,
in der Regel oberhalb 0,1 Vol.-%, der Verfahrens
weg automatisch durch Umschaltung auf den Re
chenweg B abgekürzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß unter den Bedingungen be
stimmter Anwendungsfälle für die automatische
Umschaltung zwischen den Rechenwegen ein pas
send gesetzter Schwellenwert der Zellspannung,
beispielsweise 400 mV, benutzt wird, indem bei
Zellspannungen oberhalb dieses Wertes der Re
chenweg A und unterhalb der Rechenweg B einge
schlagen wird.
7. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 bis 6 unter Verwendung einer
galvanischen Zelle mit Festelektrolytkörper (1),
Meß- (2) und Bezugselektrode (3), je eines Tempe
raturfühlers in der galvanischen Zelle und in der
Umgebungsluft, (4) bzw. (5), eines Feuchtesensors
in der Umgebungsluft, (6), und einer Rechen- (7)
und Anzeigevorrichtung (8), dadurch gekennzeich
net, daß in der mit den Signalen der galvanischen
Zelle mit Festelektrolytkörper (1), Meß- (2) und Be
zugselektrode (3), der Temperaturfühler (4 und 5)
sowie des Feuchtesensors (6) beaufschlagten Re
chenvorrichtung (7), der die Art, die chemische Zu
sammensetzung oder das molare Kohlenstoff/Was
serstoff-Verhältnis des Brennstoffs sowie die Tem
peratur, zu der Konzentrationsanzeigen erfolgen
sollen, eingegeben sind und die auf der Basis be
kannter physikalisch-chemischer Gleichungen her
geleitete Anweisungen zur Berechnung der im che
mischen Gleichgewicht der Gasphase vorliegenden
Volumenkonzentrationen von O2, CO, CO2, H2 und
H2O enthält, ein Rechenprogramm, das dann, wenn
die Summe der Volumenkonzentrationen von CO
und H2 größer als die doppelte Volumenkonzentra
tion des Sauerstoffs ist, automatisch auf einem Re
chenweg A Lambda im Bereich Luftmangel be
rechnet und neben den Konzentrationen von O2,
CO, CO2, H2 und H2O von der Anzeigevorrichtung
(8) ausgeben läßt, und das dann, wenn die Summe
der Volumenkonzentrationen von CO und H2 klei
ner als die doppelte Volumenkonzentration des
Sauerstoffs ist, automatisch auf einem Rechenweg
B Lambda im Bereich Luftüberschuß berechnet
und neben den Konzentrationen von O2, CO2 und
H2O von der Anzeigevorrichtung (8) ausgeben läßt,
installiert ist.
8. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
galvanischen Zelle mit Festelektrolytkörper (1),
Meß- (2) und Bezugselektrode (3) in einem über der
Kondensationstemperatur von Wasserdampf ge
haltenen Leitungssystem (9) ein Mischgefäß (10),
ein elektrischer Heizleiter (11) mit Temperaturen
zwischen 900 und 1200°C und eine bis in den Be
reich der Meßelektrode (2) ragende redoxbeständi
ge Katalysatoranordnung (12), die sich zumindest in
dem über die Meßelektrode (2) ragenden Teil auf
einer weitestgehend gleichen Temperatur zwischen
700 und 1000°C mit der Meßelektrode (2) und der
Bezugselektrode (3) befindet, vorgeschaltet sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Mischgefäß (10), der elektri
sche Heizleiter (11), die redoxbeständige Katalysa
toranordnung (12) und die galvanische Zelle in einem
thermisch gut isolierten Keramikrohr (13) in
tegriert sind, indem auf der Probegaseintrittsseite
der erste Teil des Raumes im Keramikrohr (13) als
Mischgefäß (10) dient, sich der Heizleiter (11) mit
tels keramischer Hilfskörper (14, 15) innerhalb des
Keramikrohrs (13) von einem Bereich vor der Fest
elektrolytzelle bis über die Festelektrolytzelle hin
weg erstreckt und im Bereich der Festelektrolytzel
le diese und den über der Zelle liegenden Teil der
redoxbeständigen Katalysatoranordnung (12) auf
weitestgehend gleicher Temperatur hält, wobei ka
talysierende redoxbeständige Stoffe in Poren der
Hilfskörper (14, 15) eingelagert sind, die galvani
sche Zelle aus einem oxidionenleitenden Festelek
trolytkörper (1) mit der Meßelektrode (2) auf der
Außenseite und der Bezugselektrode (3) im Inneren
gebildet ist und die keramischen Hilfskörper (14,
15) spiralige Nuten (16) für den Heizleiter (11) so
wie für den in rotierender Strömung gehaltenen
Meßgasstrom und Öffnungen (17) für die Lenkung
der Strömung besitzen.
10. Einrichtung nach Anspruch 7 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die galvanische Zelle mittels ei
ner handelsüblichen Lambdasonde oder mit Teilen
solcher Sonden durch gleichmäßige Temperierung
von Meß- und Bezugselektrode gestaltet ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der elektrische Heizleiter (11),
die redoxbeständige Katalysatoranordnung (12)
und die Meßelektrode (2) in einem beiderseits offe
nen Rohr aus stabilisiertem Zirconiumdioxid, das
den oxidionenleitenden Festelektrolytkörper (1)
bildet, liegen, wobei eine äußere elektrische Hei
zung (18) für weitestgehend gleiche Temperatur im
Bereich der Elektroden (2 und 3) und dem in diesem
Bereich befindlichen Teil der redoxbeständigen
Katalysatoranordnung (12) sorgt.
12. Einrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der oxidionenleitende Fest
elektrolytkörper (1) ein einseitig geschlossenes
Rohr aus stabilisiertem Zirconiumdioxid ist, das am
Boden oder in der Nähe davon die Meßelektrode
(2) enthält, in dem axial ein Keramikrohr (13) steckt,
auf dem sich der elektrische Heizleiter (11) und eine
redoxbeständige Katalysatoranordnung (12) derart
befinden, daß der zwischen Festelektrolytkörper
(1) und Keramikrohr (13) eingeleitete Probegass
trom auf den Heizleiter (13) trifft, durch die redox
beständige Katalysatoranordnung (12) und über die
Meßelektrode (2) strömt und die Vorrichtung
durch das axiale Keramikrohr (13) verläßt, wobei
eine geregelte äußere elektrische Heizung (18) für
weitestgehend gleiche Temperatur im Bereich der
Elektroden (2 und 3) und dem in diesem Bereich
befindlichen Teil der redoxbeständigen Katalysato
ranordnung (12) sorgt.
13. Einrichtung nach Anspruch 7 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der mit Heizvorrichtungen (11
und 18) versehene Teil der Meßvorrichtung für den
Fall des Einsatzes an Bord von Fahrzeugen von
einer Kammer (19) mit durchströmendem heißen
Abgas umgeben ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4323879A DE4323879C2 (de) | 1993-07-16 | 1993-07-16 | Verfahren und Einrichtung zur Ermittlung der Luft/Brennstoff-Verhältniszahl Lambda |
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DE4323879A1 DE4323879A1 (de) | 1995-01-19 |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4323879C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103512941A (zh) * | 2012-06-25 | 2014-01-15 | 玻璃设计及技术有限责任公司 | 确定废气流、尤其是控制设备和蓄热式加热工业锅炉中的一氧化碳含量的方法 |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4341632C2 (de) * | 1993-12-07 | 1998-07-16 | Heraeus Electro Nite Int | Verfahren und Einrichtung zur Prüfung und Regelung von Kraftfahrzeugen |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9107975U1 (de) * | 1991-06-28 | 1991-09-26 | Enotec Ingenieurbuero Fuer Energieoptimierung Und Umwelttechnik Gmbh, 5277 Marienheide, De | |
DE9103547U1 (de) * | 1991-01-30 | 1992-06-04 | Roth-Technik Gmbh & Co Forschung Fuer Automobil- Und Umwelttechnik, 7560 Gaggenau, De | |
DE4201136A1 (de) * | 1992-01-17 | 1993-07-22 | Emitec Emissionstechnologie | Verfahren zur ueberwachung einer katalytischen abgasreinigungsanlage eines verbrennungsmotors |
DE4243734A1 (de) * | 1992-12-23 | 1994-06-30 | Bosch Gmbh Robert | Sensor zur Bestimmung von Gaskomponenten und/oder von Gaskonzentrationen von Gasgemischen |
-
1993
- 1993-07-16 DE DE4323879A patent/DE4323879C2/de not_active Expired - Fee Related
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CN103512941A (zh) * | 2012-06-25 | 2014-01-15 | 玻璃设计及技术有限责任公司 | 确定废气流、尤其是控制设备和蓄热式加热工业锅炉中的一氧化碳含量的方法 |
CN103512941B (zh) * | 2012-06-25 | 2017-06-06 | 玻璃设计及技术有限责任公司 | 确定废气流、尤其是控制设备和蓄热式加热工业锅炉中的一氧化碳含量的方法 |
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DE4323879A1 (de) | 1995-01-19 |
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