DE3715260A1 - Vorrichtung zum nachweisen und zur quantitativen bestimmung von stickstoffdioxid in einem gasgemisch und verfahren zur herstellung der vorrichtung - Google Patents
Vorrichtung zum nachweisen und zur quantitativen bestimmung von stickstoffdioxid in einem gasgemisch und verfahren zur herstellung der vorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nachweisen und zur
quantitativen Bestimmung von Stickstoffdioxid in einem Gasgemisch mit
einer elektrochemischen Zelle, die ein Zwei- oder Dreielektrodensystem
und einen sauren bei höheren Temperaturen beständigen Elektrolyten auf
weist und auf ein Verfahren zur Herstellung der Vorrichtung.
Elektrochemische Gassensoren und Gasanalysegeräte zum Nachweisen und zur
quantitativen Bestimmung von gasförmigen Bestandteilen, insbesondere Ver
unreinigungen, in Gasgemischen sind bekannt. Es werden hierfür elektro
chemische Zellen mit einem Zwei- oder Dreielektrodensystem und mit sauren
Elektrolyten verwendet (Technisches Messen, 50. Jahrgang 1983, Heft 11,
Seiten 399-406).
Bei Verbrennungsvorgängen, die möglichst geringe Mengen an Kohlenmonoxid,
Kohlenwasserstoffen und feinverteiltem Kohlenstoff durch eine verbesserte
Oxidation liefern sollen, entstehen als Nebenprodukte einer solchen
Oxidation die giftigen Gase NO und NO2. Es ist daher erforderlich, die
Konzentration dieser Gase in der Luft zu messen. Besondere Schwierig
keiten bei der Konzentrationsbestimmung ergeben sich dann, wenn in dem zu
untersuchenden Gasgemisch neben dem Stickstoffdioxid noch andere, die
Konzentrationsbestimmung beeinträchtigende Gase enthalten sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Gattung dahingehend weiterzuentwickeln, daß die Queremp
findlichkeit der elektrochemischen Zelle für Schwefeldioxid zumindest
reduziert wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Elektrolyt ein
saures Mittel, dem 0,1 bis 70 Mol% Schwefelsäure oder Hydrogensulfat oder
Sulfat oder eine Kombination dieser Substanzen beigemischt ist, enthält.
Es wurde festgestellt, daß die Querempfindlichkeit der elektrochemischen
Zelle zur Messung des Stickstoffdioxids durch die vorstehend beschriebene
Maßnahme stark vermindert bzw. so gut wie ausgeschlossen wird. Ohne die
Beimischung einer Substanz oder einer Kombination der Substanzen ergibt
die Oxidation des im Gasgemisch enthaltenen Schwefeldioxids Schwefel
säure, wodurch ein Strom in entgegengesetzter Richtung zu dem durch die
Reduktion von NO2 entstehenden fließt. Hierdurch entsteht innerhalb des
Elektrodenmaterials ein begrenzter "Kurzschlußstrom". Die äußere Meßwert
erfassung erhält in diesem Fall zu geringe Stromwerte geliefert und
erzeugt demnach eine zu geringe, also ungenaue Anzeige.
Vorzugsweise ist die Schwefelsäure, das Hydrogensulfat oder Sulfat oder
ein aus diesen Substanzen bestehendes Gemisch einem Elektrolyten aus ver
dünnter oder konzentrierter Phosphorsäure ohne oder mit Zusätzen von
schwefelfreien Substanzen beigemischt. Es hat sich gezeigt, daß ein der
artiges Gemisch bei höheren Temperaturen stabil ist. Die oben beschrie
bene Vorrichtung wird bevorzugt bei höherer als Raumtemperatur betrieben.
Zweckmäßigerweise liegt die Betriebstemperatur zwischen +100° und +250°C.
Der Vorteil dieser höheren Betriebstemperatur ist darin zu sehen, daß
im Gasgemisch vorhandener Wasserdampf nicht vorzeitig kondensiert. Die
Vorrichtung kann daher für die Bestimmung des Stickstoffdioxids in Gas
gemischen eingesetzt werden, die bei der Verbrennung schwefelhaltiger
Stoffe entstehen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Meßelektrode der elek
trochemischen Zelle aus glattem oder porösem Gold oder einer Legierung
mit einem Goldgehalt von 5 bis 100 Mol%. Es hat sich gezeigt, daß Gold
als aktives Material für die Meßelektrode besonders geeignet ist.
Es ist günstig, die Meßelektrode der elektrochemischen Zelle potentio
statisch auf einem Potential zwischen +100 mVolt und +800 mVolt gegen
über einer Wasserstoffreferenzelektrode in gleicher Lösung zu halten. Das
an die Meßelektrode gelangende Stickstoffdioxid wird reduziert. Der dabei
entstehende Strom wird als Meßgröße erfaßt.
Ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zum Nachweis und zur
quantitativen Bestimmung von Stickstoffoxid in einem Gasgemisch mit einer
elektrochemischen Zelle, die ein Zwei- oder Dreielektrodensystem und
einen Elektrolyten aufweist, besteht erfindungsgemäß darin, daß als
Elektrolyt ein saures Mittel mit einer Beimischung von 0,1 bis 70 Mol%
Schwefelsäure oder Hydrogensulfat oder eine Kombination aus diesen Sub
stanzen verwendet wird.
Die oben beschriebene Vorrichtung wird vorzugsweise zum Nachweis von
Stickstoffdioxid in Luft oder einem Verbrennungsgas verwendet, indem man
die zu untersuchende Luft oder das Verbrennungsgas durch die elektro
chemische Zelle strömen läßt.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in einer Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben, aus dem weitere Einzel
heiten, Merkmale und Vorteile ergehen.
Die Zeichnung zeigt eine elektrochemische Zelle 1 im Schema. Die Zelle 1
enthält ein Gehäuse 2 mit einer Meßelektrode 3 und einer Gegenelek
trode 4. Innerhalb des Gehäuses 2 befindet sich eine Bezugselektrode 5.
Im Gehäuse 2 ist ein Elektrolyt 6 vorhanden, der aus verdünnter oder kon
zentrierter Phosphorsäure ohne oder mit Zusätzen von schwefelfreien Sub
stanzen unter Beimischung von 0,1 bis 70 Mol% Schwefelsäure oder Hydrogen
sulfat oder Sulfat oder einer Kombination dieser letzteren drei Substanzen
hergestellt wird. Sowohl die Meßelektrode 3 als auch die Gegenelektrode 4
sind Elektroden von geringem Gewicht mit einem Träger aus hydrophobem
Plastik. Die Meßelektrode 3 steht in direktem Kontakt mit dem zu unter
suchenden Gasgemisch. Sie enthält auf dem Träger poröses Gold oder eine
Legierung mit einem Goldgehalt zwischen 5 oder 100 Mol%.
Die Meßelektrode 3 ist an den Ausgang eines Differenzverstärkers 7 über
einen Widerstand 8 angeschlossen. Eine Gleichstromquelle 9 speist den
Differenzverstärker 7 und einen Spannungsteiler 10, dessen Abgriff mit
einem Eingang des Differenzverstärkers 7 verbunden ist, dessen anderer
Eingang an die Bezugselektrode 5 angeschlossen ist. Mit dem Spannungs
teiler 10 wird über den Differenzverstärker 7 die Meßelektrode 3 poten
tiostatisch so eingestellt, daß sie gegenüber einer Wasserstoffreferenz
elektrode in gleicher Lösung ein Potential zwischen 100 mV und 800 mV
aufweist.
Die Zelle 1 wird bei einer Temperatur etwa zwischen 100°C und 250°C
betrieben. Damit wird das vorzeitige Auskondensieren von vorhandenem
Wasserdampf im Meßgas verhindert. Das Meßgas ist im allgemeinen ein Ver
brennungsgas. Der oben beschriebene Elektrolyt ist bei den Betriebstem
peraturen der Zelle 1 sehr beständig. Es hat sich gezeigt, daß die Quer
empfindlichkeit gegenüber Schwefeldioxid stark vermindert bzw. so gut wie
ausgeschlossen ist. Die Strömungsrichtung des Gasgemischs ist in der Zeich
nung durch einen Pfeil 11 dargestellt.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Nachweisen und zur quantitativen Bestimmung von
Stickstoffdioxid in einem Gasgemisch mit einer elektrochemischen
Zelle, die ein Zwei- oder Dreielektrodensystem und einen Elektroly
ten aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt ein saures Medium, dem 0,1 bis 70 Mol% Schwefel
säure oder Hydrogensulfat oder Sulfat oder eine Kombination dieser
Substanzen beigemischt ist, enthält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwefelsäure, das Hydrogensulfat oder Sulfat oder das aus
diesen Substanzen bestehende Gemisch einem Elektrolyten aus ver
dünnter oder konzentrierter Phosphorsäure ohne oder mit Zusätzen
von schwefelfreien Substanzen beigemischt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrochemische Zelle (1) auf höherer als Raumtemperatur
betrieben wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur zwischen 100° und 250° Grad Celsius liegt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßelektrode (3) aus porösem Gold oder einer Goldlegierung
mit einem Gehalt zwischen 5 und 100 Mol% besteht.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßelektrode (3) potentiostatisch auf einem Potential
zwischen 100 mVolt und 800 mVolt gegenüber einer Wasserstoffrefe
renzelektrode in gleicher Lösung gehalten wird.
7. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zum Nachweisen und zur
quantitativen Bestimmung von Stickstoffoxid in einem Gasgemisch mit
einer elektrochemischen Zelle, die ein Zwei- oder Dreielektroden
system und einen Elektrolyten aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
als Elektrolyt ein saures Mittel mit einer Beimischung von 0,1 bis
70 %Mol Schwefelsäure oder Hydrogensulfat oder Sulfat oder eine
Kombination dieser Substanzen verwendet wird.
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