DE4323427C2 - Waschstraße und Wasserführungsverfahren - Google Patents
Waschstraße und WasserführungsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wasserführung von im Gegenstrom
arbeitenden Waschstraßen mit mehreren hintereinandergeschalteten
Kammern, bei dem Waschgut nacheinander in einer Vorwaschstufe VW,
einer Waschstufe KW, einer Spülstufe SP und einer Entwässerungsstufe
EW behandelt wird, Waschhilfsmittel zugegeben und Prozeßwässer PW,
SW zumindest teilweise, davon Spülwasser SW in der Waschstufe KW
wieder eingesetzt werden sowie eine Anlage für die Zu- und Abführung von
Wasser sowie für die Zugabe von Waschhilfsmittel bei im Gegenstrom
arbeitenden Waschstraßen mit mehreren hintereinander geschalteten
Kammern, die mit jeweils mindestens einer Kammer die Funktionszonen
Vorwaschen VW, Waschen KW, Spülen SP und gegebenenfalls
Nachbehandeln NB bilden und denen eine Einrichtung EW zur
Entwässerung des Waschguts nachgeschaltet ist, die eine Einrichtung für
die Zuführung und Zugabe von Frischwasser FW in die letzte Spülkammer,
Behälter zum getrennten Auffangen des aus der Entwässerungseinrichtung
und aus der ersten Spülkammer abgezogenen Prozeßwassers und eine
Einrichtung für die Zuführung und Zugabe mindestens eines Teils des
Spülwassers SW in die letzte Waschkammer aufweisen, insbesondere zur
Durchführung eines gattungsgemäßen Verfahrens.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Anlage bzw.
Installation für die Wasserführung bei solchen Straßen zum Waschen von
textilem Waschgut, bei dem als Waschhilfsmittel ein Mittel, z. B.
Peressigsäure, eingesetzt wird, das Aktivsauerstoff zum Desinfizieren
und/oder Bleichen des Waschguts abgibt.
Solche Waschstraßen haben verschiedene Funktionszonen, beispielsweise
solche zum Vorwaschen einschließlich Benetzen/Einweichen, Waschen
oder Klarwaschen, Spülen und Nachbehandeln, an die sich normalerweise
die Entwässerung des Waschguts anschließt. In solchen Waschstraßen
werden das Waschgut und das Prozeßwasser zumindest in den Zonen
Waschen und Spülen in entgegengesetzte Richtungen gefördert. Diese
Verfahrensweise ermöglicht einmal einen vorteilhaften Wärmeübergang
zwischen Waschgut und Prozeßwässern und gibt andererseits die
Möglichkeit, daß jeweils frisch in das System eingegebene Medien mit
bereits zumindest teilweise vorbehandeltem Waschgut in Kontakt kommen
und somit entsprechend ihrer Kapazität vorteilhaft wirken können. Die
Prozeßwässer können zumindest aus der Entwässerung und der Spül-,
Wasch- und Vorwaschzone ganz oder teilweise abgezogen werden. In
solchen Waschstraßen kann Prozeßwasser, u. a. zur Einsparung von
Frischwasser, wieder eingesetzt werden.
Es sind eine Reihe von Entwicklungen bekannt, die bei im Gegenstrom
arbeitenden Straßen zum Waschen von Wäsche mit mehreren
hintereinander geschalteten Kammern oder bei Verfahren zu deren
kontinuierlichem Betrieb darauf gerichtet sind, Einsparungen an Wasser,
Energie und Chemikalien oder einzelne dieser Güter zu erreichen oder
deren Effizienz zu steigern.
So beschreibt die US 4 879 887 eine
Kompaktanlage und ein Betriebsverfahren, bei der/dem die Wäsche mit
Frischwasser in die erste Vorwaschkammer eingespült wird, in die zu
Beginn des Waschprozesses zusätzlich Prozeßwasser aus der Spülzone
wieder eingesetzt wird.
Die DE-OS 22 26 373 offenbart ein solches Verfahren, bei dem die Wäsche
mit einem Gemisch aus Frischwasser und Pressenwasser nach
Zwischenspeicherung intermittierend in einer zum Einspülen ausreichend
großen, stoßweise zugeführten Wassermenge eingespült wird.
Ebenfalls zur Wasser-, insbesondere aber zur Energieeinsparung durch
Abwasserverwertung aus Prozeßwässern schlägt die DD 2 23 179 A1 vor, in der
Spülzone eingesetztes Frischwasser mittels Wärmetauschern einmal durch
anschließend entsorgte heiße Waschflotte und zum anderen durch aus dem
vorderen Bereich der Spülzone abgezogenes Spülwasser, das nach
Durchlaufen des Wärmetauschers in der Vorwaschzone wieder eingesetzt
wird, vorzuwärmen.
Die EP 217 981 A1 beschreibt ein Verfahren, bei dem ein Gemisch aus
Pressen- und Spülwasser teilweise direkt, teilweise nach Durchströmen von
Wärmetauschern zum Vorwärmen von Frischwasser, zum Einspülen der
Wäsche in die Vorwaschstufe wieder eingesetzt wird. Dabei wird in einem
Teil des Wärmetauschers auch heiße Waschflotte und Vorwaschwasser vor
der Entsorgung eingesetzt und das vorgewärmte Frischwasser in der
Spülzone eingesetzt.
Wird bei Verfahren, bei denen zum Desinfizieren und/oder Bleichen
Peressigsäure eingesetzt wird, peressigsäurehaltiges Wasser im
Vorwaschbereich wieder eingesetzt, können auf dem Waschgut vorhandene
eiweißhaltige Verunreinigungen, wie beispielsweise Blut, denaturiert und
damit nicht mehr oder nur mit Schwierigkeiten auswaschbar werden.
Dies kann beispielsweise dann passieren, wenn Wasser aus der
Entwässerung oder aus dem Spülbereich im Vorwaschbereich wieder
eingesetzt wird.
Um derartige negative Beeinträchtigungen des Wascheffektes zu vermeiden,
kann Natriumbisulfit (NaHSO₃) als Antisauerstoffmittel in die
Vorwaschzone eingebracht werden. Dies hat den Nachteil, daß
Natriumbisulfit unangenehm riecht, den pH-Wert absenkt und zur
Aufsalzung des Abwassers führt.
Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz von Frischwasser zum Vorwaschen
und die Abführung des dadurch nicht mehr benötigten Prozeßwassers als
Abwasser in den Kanal. Damit erhöhen sich der Frischwasserverbrauch und
damit die Kosten des Verfahrens nicht unerheblich.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren zur
Wasserführung von Gegenstrom-Waschstraßen und eine Anlage zu dessen
Durchführung zu schaffen, bei dem das Waschgut desinfiziert und gebleicht
wird, eine Denaturierung von Eiweiß vermieden und der
Frischwasserverbrauch durch Wiedereinsatz von Prozeßwässern weitgehend
reduziert wird.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem dadurch gelöst, daß zugegebene
Waschhilfsmittel zumindest teilweise desinfizierende und/oder bleichende
Wirkung haben und daß in der Vorwaschstufe Wasser nur in der Form von
Wasser ohne Gehalt an desinfizierend und/oder bleichend wirkendem
Waschhilfsmittel eingesetzt wird, sowie durch eine Anlage, bei der
Einrichtungen für die Zuführung und Zugabe von Wasser derart ausgebildet
und der Anlage zugeordnet sind, daß in die Vorwaschzone Wasser nur in
Form von Wasser ohne Gehalt an desinfizierend und/oder bleichend
wirkendem Waschhilfsmittel eingebracht wird, daß Einrichtungen zur
Überführung aufgefangenen Wassers aus der Entwässerung in die Spülzone
sowie für die Abführung des nicht wieder eingesetzten Spülwassers in das
Abwassersystem vorgesehen sind.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß eine negative Beeinträchtigung des
Waschguts durch den Gehalt an Waschhilfsmitteln beim Vorwaschen, z. B.
die Denaturierung von eiweißhaltigen Verunreinigungen des Waschguts
vermieden wird, ohne daß dem Prozeßwasser Mittel zugegeben werden
müssen, die die Wirkung der Waschhilfsmittel eliminieren oder durch
Verzicht auf den Wiedereinsatz von Prozeßwässern der
Frischwasserverbrauch erhöht wird.
Die Entwässerung des Waschguts erfolgt beispielsweise durch Pressen oder
Zentrifugieren. Dieses Wasser, also z. B. Pressenwasser, enthält im
allgemeinen keine Keime und keine oder nur geringfügige
Verunreinigungen. Es kann in der Spülzone wieder eingesetzt werden. Eine
mögliche Stelle für den Wiedereinsatz, ggfs. gemeinsam mit Frischwasser,
ist die letzte Kammer der Spülzone. (Wenn im Zusammenhang mit der
Erfindung Angaben über die Reihenfolge von Zonen und Teilen der
Waschstraße bzw. der Verfahrensstufen gemacht werden, beziehen sich
diese immer auf die Förderrichtung des Waschguts). Bei dieser Spülkammer
ist normalerweise die Zugabemöglichkeit für Frischwasser vorgesehen, so
daß sich der Wiedereinsatz von Pressenwasser, selbst beim Nachträglichen
Umbau einer Waschstraße, leicht durchführen läßt. Eine andere Stelle für
den Wiedereinsatz des Pressenwassers ist eine der mittleren Kammern der
Spülzone. Dies hat den Vorteil, daß das Pressenwasser, das meist wärmer
ist als Frischwasser, den Abkühleffekt am Ende der Spülstufe nicht
beeinträchtigt. Für die Waschstraßen, die zumindest in dieser Zone als
Doppeltrommelanlagen ausgestaltet sind, wird auch die
nachträgliche Änderung der Wasserinstallation für einen Wiedereinsatz an
dieser Stelle keine Schwierigkeiten bereiten.
In der Nachbehandlungszone wird eine unnötige Verdünnung der Nach
behandlungszusätze nach Möglichkeit vermieden. Aus diesem Grund
werden hier keine oder nur geringe Wassermengen zugegeben und die
Kammer arbeitet üblicherweise im stehenden Bad, ausschließlich oder
weitgehend nur mit dem mit dem Waschgut hereingebrachten Prozeß
wasser. Wenn in der Nachbehandlungsstufe noch überschüssiges Wasser
vorhanden ist, das vor der Übergabe in die Entwässerung separat abge
zogen wird, kann dieses wie das Entwässerungswasser wieder eingesetzt
werden.
Vorteilhaft wird ein Teil des peressigsäurehaltigen Waschhilfsmittels in
die Nachbehandlungszone eingegeben, da es hier desinfizierend wirken
kann und mit dem Pressenwasser beim Wiedereinsatz in der Spülzone
auch dort zum Bleichen bereitgestellt wird. Der in die Nachbehandlungs
zone einzugebende Teil wird so bemessen, daß der Gehalt an Peressig
säure in der Nachbehandlung die Desinfektion sicherstellt, während in
der Spülzone nur in dem Maße zudosiert wird, daß der Gehalt an
Peressigsäure die gewünschte Bleichwirkung erzielt.
Die erfindungsgemäße Installation für die Zu- und Abführung von Was
ser sowie für die Zugabe von Waschhilfsmitteln bei im Gegenstrom
arbeitenden Waschstraßen mit mehreren hintereinander geschalteten
Kammern sieht eine Verlegung von Behältern und Rohrleitungen sowie
darin integrierten Abschluß- und Umleitorganen vor; die den Einsatz
bzw. den Wiedereinsatz an den für die Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens vorgesehenen Stellen in geeigneter und kostengün
stiger Weise ermöglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die entsprechende Installation kann
bei den verschiedenen Ausführungsformen von Waschstraßen, wie kurzen
oder langen bzw. Ein- oder Doppeltrommelanlagen ohne Beeinträchtigung
der sonstigen Verfahrensparameter vorgesehen werden. Vorteilhaft ist
auch, daß die entsprechende Installation auch bei bereits vorhandenen
Anlagen nachträglich berücksichtigt und eingebaut werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch in den Fällen angewendet
werden, in denen die Unverträglichkeit aufeinanderfolgender Waschgutsor
ten eine Badwechselfahrweise erforderlich macht.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele
beschrieben, die neben einem Beispiel für den Stand der Technik in der
beigefügten Zeichnung dargestellt sind. Dabei zeigt die Zeichnung in
schematischer Weise den Wasser- und Medienlaufplan von im Gegen
strom arbeitenden Waschstraßen und zwar in
Fig. 1 den Wasserlaufplan gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 2 den Wasserlaufplan bei Wiedereinsatz des Pressenwassers in
einer mittleren Kammer der Spülzone und
Fig. 3 den Wasserlaufplan bei Wiedereinsatz des Pressenwassers in
der letzten Kammer der Spülzone.
Fig. 1 zeigt ein Verfahrensschema gemäß Stand der Technik. Systema
tisch dargestellt sind eine Waschstraße mit 12 Kammern 1 bis 12 und
einem Einfülltrichter sowie einer nachgeschalteten Entwässerungspresse
EW sowie Rohrleitungen mit Absperr- und Umlenkorganen, Zugabeein
richtungen für Wasser; Wasch- und Waschhilfsmittel sowie Behälter T
zum Auffangen bzw. Zwischenlagern von Frisch- und Prozeßwässern. Die
Kammern 1 und 2 sind der Vorwaschzone VW, 3 bis 7 der Klarwasch-
oder Waschzone KW, 8 bis 11 der Spülzone SP und 12 der Nachbe
handlungszone NB zugeordnet. Das Pressenwasser PW wird in Tank T3
und das Spülwasser SW in Tank T2 aufgefangen. Das Waschgut wird
über einen Einfülltrichter in die erste Vorwaschkammer 1 zugegeben und
nach Abschluß der jeweiligen Behandlung von Kammer zu Kammer bis
schließlich zur Nachbehandlung NB wie z. B. Stärken, Weichspülen,
Neutralisieren und/oder Desinfizieren und von dort in die Entwässerungs
presse EW weitergefördert. In die letzte Spülkammer 11 werden 10 bis
12 Liter Frischwasser (FWa) je Kilogramm Trockenwäsche gegeben, das
dem Waschgut bis zur ersten Spülkammer 8 entgegenströmt, wo das
nicht im Waschgut aufgenommene Spülwasser SW abgezogen und in
Tank T2 aufgefangen wird. Alternativ kann auch eine geringe Menge des
Frischwassers FW in Kammer 12 zugegeben werden. Von dort wird eine
Teilmenge, im Beispiel ca. 3 l/kg TW (SWa) in die letzte Waschkammer
7 zugeführt, die dem Waschgut bis zur ersten Waschkammer 3 entgegen
strömt, wo es abgezogen und als Abwasser in den Kanal K entsorgt
wird. Die andere Teilmenge SWb des Spülwassers SW aus Tank T2 wird
zumindest teilweise gemeinsam mit dem Pressenwasser PW aus Tank T3
in den Tank T1 und von dort mit insgesamt ca. 5 bis 6 l/kg TW zum
Benetzen/Einweichen und Vorwaschen in die Kammer 1 gegeben und
aus Kammer 2 bzw. Kammer 3, wohin es mit dem Waschgut in gleicher
Richtung strömt bzw. mitgeschleppt wird, abgezogen und als Abwasser K
entsorgt. Das Waschhilfsmittel, im Beispiel Peressigsäure PES, wird in
Teilmengen von 2 bis 3 ml/kg TW (PESa) in den Kammern 11 und/oder
12 und von 8 bis 10 ml/kg TW (PESb) in einer mittleren, z. B.
der Waschkammer 5 zugegeben. Die in der Spül- und Nachbehandlungs
zone SP, NB zugegebenen PES-Anteile kommen über das wiedereinge
setzte Pressen- und Spülwasser PW, SW in die Vorwaschzone VW und
können dort zur Denaturierung des Eiweißgehalts von Verschmutzungen
des Waschgutes, z. B. Blutflecken führen. Denaturiertes Eiweiß ist nicht
mehr oder nur mit großen Schwierigkeiten auswaschbar.
Fig. 2 zeigt eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens. Es gelangt
kein peressigsäurehaltiges Prozeßwasser in die Vorwaschstufe VW, son
dern es wird dort Frischwasser FW in einer Menge von ca. 5 bis 6 l/kg
TW (FWb) eingesetzt, welches in einer Menge von 5 bis 6 l/kg TW
(FWb) auch in Kammer 11, der letzten Spülkammer; zugeführt wird.
Eine Menge von ca. 5 l/kg TW Pressenwasser (PWa) wird in Kammer 9
in der Mitte der Spülzone SP eingesetzt. Ca. 3 l/kg TW (SWa) des aus
der ersten Spülkammer 8 abgezogenen Spülwassers SW wird auch hier
in der letzten Waschkammer 7 wieder eingesetzt, die restliche Spülwas
sermenge SW wird als Abwasser K entsorgt. Peressigsäure in einer
Menge von 2 bis 3 ml/kg TW (PESa) wird in Kammer 11 und ggf.
teilweise in 12 eingesetzt. Der in Kammer 12 eingesetzte Teil gelangt
nachdem er in der Nachbehandlung NB wirksam wurde, mit dem wieder
eingesetzten Pressenwasser PWa in die Spülstufe SP Damit jedoch auch
in den Kammern 10 und 11 eine genügende PES-Konzentration gewähr
leistet wird, wird der überwiegende Anteil von PESa in Kammer 11
zugegeben. Insgesamt wird in dieser Verfahrensvariante wie im Stand der
Technik Frischwasser FW in einer Menge von 10 bis 12 l/kg TW und
PES in der Spül- und/oder Nachbehandlungsstufe mit 2 bis 3 ml/kg TW
(PESa) sowie in der Waschzone mit 8-10 ml/kg TW (PESb) einge
setzt, ohne daß jedoch PES-haltiges Wasser in die Vorwaschstufe VW
gelangt. Die Zugabe des wiedereingesetzten Pressenwassers etwa in der
Mitte der Spülzone SP hat den Vorteil, daß das wärmere rückgeführte
Pressenwasser PWa in einer Kammer eingesetzt wird, wo das Waschgut
noch eine höhere Temperatur hat und somit das Pressenwasser PW zur
Herunterkühlung des Waschgutes beitragen kann.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform, die sich von Bild 2 im we
sentlichen nur dadurch unterscheidet, daß das rückgeführte Pressenwasser
PWa, im Beispiel gemeinsam mit 5 bis 6 l/kg TW Frischwasser (FWb),
in der letzten Spülkammer 11 zugegeben wird, ansonsten aber dieselben
Frischwasser- und PES-Verbrauchsmengen (FWb, PESa, PESb) vorliegen.
Da in diesem Fall das PES-haltige Pressenwasser in Kammer 11 wieder
zugegeben wird und somit in der gesamten Spülstufe zur Verfügung
steht, kann der überwiegende Anteil von PESa in Kammer 12 zugegeben
werden.
Diese Ausführung ist auch bei Eintrommelanlagen und nachträglicher
Umrüstung geeignet, die Zugabe des Pressenwassers PW in einfacher
Weise zu ermöglichen. Andererseits wird die Abkühlung des Waschgutes
dadurch weniger gefördert, daß das Pressenwasser PW mit höherer
Temperatur als Frischwasser FW mit einem an dieser Stelle bereits
weiter abgekühlten Waschgut in Berührung kommt.
Zusammenfassend kann zu den Verfahrensvarianten gemaß der Erfindung
festgestellt werden, daß sie ohne Veränderung des Frischwasserverbrauchs
gegenüber dem Stand der Technik verhindern, daß mit dem wiedereinge
setzten Prozeßwasser Aktivsauerstoff abgebende Waschhilfsmittel in die
Vorwaschstufe gelangen und dort zur Denaturierung von Eiweiß führen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Wasserführung von im Gegenstrom arbeitenden
Waschstraßen mit mehreren hintereinandergeschalteten Kammern (1 bis
12), bei dem Waschgut nacheinander in einer Vorwaschstufe (VW), einer
Waschstufe (KW), einer Spülstufe (SP) und einer Entwässerungsstufe (EW)
behandelt wird, Waschhilfsmittel zugegeben und Prozeßwässer (PW, SW)
zumindest teilweise, davon Spülwasser (SW) in der Waschstufe (KW)
wieder eingesetzt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zugegebene Waschhilfsmittel zumindest teilweise desinfizierende
und/oder bleichende Wirkung haben und in der Vorwaschstufe (VW)
Wasser nur in der Form von Wasser ohne Gehalt an desinfizierend und/oder
bleichend wirkendem Waschhilfsmittel eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
zugegebene Waschhilfsmittel zum Desinfizieren und/oder Bleichen des
Waschgutes Aktivsauerstoff abgibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Waschhilfsmittel Peressigsäure (PES) enthält.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem zur
Minimierung des Frischwasserverbrauchs Prozeßwasser aus der
Entwässerungsstufe in der Spülstufe (SP) wieder eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die Spülstufe (SP) eine letzte
Trommel (11) enthält, in der Prozeßwasser aus der Entwässerungsstufe
wieder eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem Prozeßwasser aus der
Entwässerungsstufe in einer mittleren Trommel (9) der Spülstufe (SP)
wieder eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6, bei dem ein Teil des
Waschhilfsmittels (PES) in einer der Spülstufe (SP) nachgeschalten
Nachbehandlungsstufe (NB) zugegeben wird, wobei die nicht verbrauchten
Anteile des Waschhilfsmittels (PES) über das wieder eingesetzte
Pressenwasser in die Spülstufe (SP) gelangen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spülwasser vollständig in der Waschstufe wieder eingesetzt wird.
9. Anlage für die Zu- und Abführung von Wasser sowie für die Zugabe von
Waschhilfsmittel bei im Gegenstrom arbeitenden Waschstraßen mit
mehreren hintereinandergeschalteten Kammern (1 bis 12), die mit jeweils
mindestens einer Kammer die Funktionszonen Vorwaschen (VW), Waschen
(KW), Spülen (SP) und gegebenenfalls Nachbehandeln (NB) bilden und
denen eine Einrichtung (EW) zur Entwässerung des Waschguts
nachgeschaltet ist, die eine Einrichtung für die Zuführung und Zugabe von
Frischwasser (FW) in die letzte Spülkammer (11), Behälter (T3; T2) zum
getrennten Auffangen des aus der Entwässerungseinrichtung (EW) und aus
der ersten Spülkammer (8) abgezogenen Prozeßwassers und eine
Einrichtung für die Zuführung und Zugabe mindestens eines Teils des
Spülwassers (SW) in die letzte Waschkammer (7) aufweisen, insbesondere
zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
Einrichtungen für die Zuführung und Zugabe von Wasser derart ausgebildet
und der Anlage zugeordnet sind, daß in die Vorwaschzone (VW) Wasser
nur in Form von Wasser ohne Gehalt an desinfizierend und/oder bleichend
wirkendem Waschhilfsmittel (PES) eingebracht wird, daß Einrichtungen zur
Überführung aufgefangenen Wassers (PW) aus der Entwässerung in die
Spülzone (SP) sowie für die Abführung des nicht wiedereingesetzten
Spülwassers in das Abwassersystem (K) vorgesehen sind.
10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Entwässerungswasser (PW) der letzten Spülkammer (11) zuführ- und
zugebbar ist.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Entwässerungswasser (PW) einer mittleren Spülkammer (9) zuführ- und
zugebbar ist.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4323427A DE4323427C2 (de) | 1993-07-13 | 1993-07-13 | Waschstraße und Wasserführungsverfahren |
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