DE431244C - Verfahren zur Entfernung von Phenol und seinen Homologen aus Abwaessern der Kokereien und Gasanstalten - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Phenol und seinen Homologen aus Abwaessern der Kokereien und Gasanstalten

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DE431244C
DE431244C DEA34934D DEA0034934D DE431244C DE 431244 C DE431244 C DE 431244C DE A34934 D DEA34934 D DE A34934D DE A0034934 D DEA0034934 D DE A0034934D DE 431244 C DE431244 C DE 431244C
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phenol
wastewater
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benzene
removal
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DEA34934D
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POSSEYER ABWASSER und WASSERRE
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POSSEYER ABWASSER und WASSERRE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/26Treatment of water, waste water, or sewage by extraction
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F2101/00Nature of the contaminant
    • C02F2101/30Organic compounds
    • C02F2101/36Organic compounds containing halogen

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  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Entfernung von Phenol und seinen Homologen aus Abwässern der Kokereien--und Gasanstalten. Viele industrielle Abwässer, z. B. diejenigen aus Animoniakfabriken und. gewissen chemischen Fabriken, enthalten Plienole (Phenol und seine Homologen), die infolge ihrer starken Giftigkeit äußerst schädigend auf die Vorflutgewässer, in die sie eingeleitet werden, einwirken.
  • Wenn es auch bekannt und ohne weiteres möglich ist, die Phenole auf chemischem Wege im Läboratbrium aus dem:Wasser auszuscheiden, so besitzt die Abwasserreinigungstechnik heute noch kein praktisch anwendbares und wirtschaftliches Mittel, die fraglichen Abwässer in den 'Mengen, wie sie im Fabrikbetriebe anfallen, von Phenolen zu befreien bzw. deren Gehalt an Phenolen erheblich zu verringern. Das neue Verfahren ermöglicht die praktische Phenolausscheidung selbst bei den größten vorkommenden Abwassermengen und ist daher geeignet, eine von allen mit der Reinhaltung der öffentlichen Gewässer betrauten Instanzen bisher lebhaft bedauerte Lücke in der Abwasserreinigungstechnik auszufüllen.
  • Zur Erläuterung des neuen Verfahrens soll im nachstehenden als Beispiel die praktische Entphenolung des Ammoniakaliwassers näher beschrieben werden.
  • Die. Abwässer aus Aninioniakfabriken enthalten o,2 bis i Prozent Phenole, meistens an ini Wasser enthaltene alkalische Stoffe gebunden. Das Verfahren gestaltet sich folgendermaßen t. Vor der eigentlichen" Entphenolung ist (las Wasser in Klärbecken, Klärteichen o. (g1. durch (las bekannte Absitzcerfähren voll den darin enthaltenen festen .Stoffen, (lie in der Hauptsache aus Kalkschlamm bestehen, zu befreien.
  • 2. Alsdann muß die Alkalität des Abwassers beseitigt werden, was durch einen eiltsprechenden Säurezusatz zu erfolgen hat. Da der erforderliche Säurezusatz nicht unhe- _ deutend ist, daher hohe Unkosten verursachen und eventuell (las ganze Verfahren in Frage stellen würfle. verwenden wir hierfür die bei fier Benzolfabrikation als Abfallprodukt anfallenden sauren Harze, die etwa 20 Prozent (self)St bis Zu ?5 1'i-0zellt) freie Scliwcffslsüure beigemischt erhalten. Ilierbei ergibt sich gleichzeitig der 'Nebenvorteil, (Maß <las infolge seines Säuregehaltes wertlose und sogar äußerst lästige Abfallprodukt nach Entfernung der Säure zu. einem brauchbaren Brennmaterial umgewandelt wird und zu Heizzwecken oder wegen seiner großen Porosität auch als Isoliermaterial nutzbringend verwandt werden kann.
  • 3. Das neutralisierte Wasser wird mit Benzol oder seinen anderen bei. der. trockenen. Destillation von Kohle oder Braunkohle entstehenden Homologen innig gemischt (i Teil Benzol auf 2 Teile Wasser reicht aus), wobei die in dem Abwasser enthaltenen Phenole gelöst werden und in -das Benzol übergehen.
  • ach Beendigung des Waschprozesses tritt sofort eine vollkommene Trennung der beim Waschen gemischten Flüssigkeiten ein, so, daß das von den Phenolen befreite Abwasser abgelassen werden kann.
  • 4 Uin die in dem Benzol iri Lösung befindlichen Phenole zu gewinnen und das Benzol gleichzeitig für weitere Waschungen wieder aufnahmefähig zu machen, wird das Benzol mit 'N atriumhydroYVdlösung ('Natronlau(,e von 33 Prozent 'NaOH) gewaschen. Durch Bindung der Phenole an \ atriumhcdroscd ergibt sich Phenolnatrium und Wasser, und zwar ist das gebildete t'hcnolnatriunl ini Wasser gelöst. Nach Beendigung des Waschprozesses scheiden sich wieder die helni Waschprozeß gemischten Flüssigkeiten. Das im. 'Vasser gelöste Phenolnatriuni kann abgelassen werden, während das Benzol in dein Waschgefäß zurückbleibt.
  • Auf der "Zeichnung ist als AusfÜhrunrsbeispiel die Apparatur einer Entpheiiotunrsaiilage nach dein neuen Verfahren dargestellt, und zwar in Abb. i ini Längsschnitt und in Abb. 2 irn Grundriß.
  • Das Ainnioniakabwasser gelangt durch die Rohrleitung a in ein .\hsitzllecken h bekaiinteil Svstems, wo sich (lie festen Stoffe, namentlich der in dein Wasser rntlialtene Kalkschlamm, absetzen.
  • Das geklärte, jedoch noch stark alkalische Allwasser gelangt durch die Rohrleitung c zuni Abfluß, von der eine \ehenleitung d abzweirt. Der voll fier letzteren geführte Teilstrom, dessen Größe thirrh die Srhieher t, und f reguliert «-erden kann, durchfließt ein aus sauren Harzen gebildetes Filter g und nimmt hier so viel Säure auf, daß das in der Hauptleitung c abfließende Wasser neutralisiert wird.
  • Der Verbrauch an sauren Harzen ist natürlich schwankend, er wechselt sehr mit der Alkalität des Wassers; bei einem größeren Versuche wurden zur 'Neutralisierung von i cbin Abwasser 3 kg Harz verbraucht. Beim Neutralisieren des Abwassers benutzt man nicht Abfallschwefelsäure, sondern die aus dieser mittels direkten Dampfes ausgekochten Harze, welche eine poröse schwammähnliche Beschaffenheit haben (ähnlich wie Koks) und 2o Prozent (selbst bis zu 25 Prozent) freie Schwefelsäure beigemischt enthalten. Die Harze sind bisher lästige Abfallprodukte gewesen.
  • Bisher verwendete man zwar bereits Abfallschwefelsäure zur Neutralisierung von Ammoniak oder zur Herstellung von Superphosphat, aber nicht die aus der -Abfallschwefelsäure ausgekochten Harze.
  • Das neutralisierte Abwasser gelangt in den Wasch- und Mischapparat h, in welchem ein Rührwerk i eingebaut ist.
  • Der Waschapparat ist etwa bis zu zwei Drittel mit Benzol gefüllt. Das letzte Drittel des zur Verfügung stehenden Raumes wird mit Abwasser gefüllt und dann der Zufluß abgesperrt. Hierauf wird durch Betätigung des Rührwerks etwa zwei bis vier i\Iinuten lang eine innige Mischung und Durchwirbelung (leg beiden Flüssigkeiten bewirkt. N ach Stillsetzen des Rührwerks scheidet sich das vom Phenol befreite Abwasser unten, das Benzol oben ab. Zum Ablassen des gereinigten Abwassers dient die Leitung k, die durch einen Schieber l absperrbar ist. Das zum Waschen verwandte Benzol bleibt in dein Waschgefäß h zurück.
  • In- dem Sammelgefäß in ist die zur Reinigung des Waschbenzols nach bekannter Arbeitsweise erforderliche --Natriumhvdroxvdlösung untergebracht. Dieselbe wird mittels (leg Pumpe n. durch die Rohrleitung o dem Waschgefäß zugeführt. Die Menge der zugeführten Natriunihydroxydlösung ist ebenso groß wie die vorher abgelassene Abwassermenge. Durch Durch Betätigung des Rührwerks wird wiederum einige Minuten lang eine innige Durchwirhelung der beiden Flüssigkeiten herbeigeführt.
  • Nach Stillsetzen des Rührwerks trennt sich sofort das Benzol von (leg übrigen Flüssigkeit und scheidet sich nach oben ab. Die sich unten an.saninielnde Natriuniliv(lroxvdlösung kanu durch die Leitung p, die durch den Schieber d absperrbar ist, nach dein Sammelgefäl.l nc al)gelassen «-erden.
  • Bei dem Waschprozeß wird ein Teil des Natriumhvdroxvds durch die Aufnahme von l'hen n1 in yPhenolnatrium umgewandelt. '\Venn die Bildung von Plienolnatrium weit genug =@#orgeschritten :ist, wird das Saininelgefäß in durch (las Ventil r entleert und mit frischem atriumhydroxy d gefüllt. Der Verbrauch an atriunihvdroxvd richtet sich nach dem l'henolgehalt des Abwassers. Bei praktischen Versuchen wurden je Kubikmeter Abwasser o,5 kg Natriumhydroxyd (NaOH) verbraucht.
  • Die N atriumhydroxydlösung kann so lange gebraucht werden, bis sie 35 Prozent Phenole und noch 18 Prozent \ atriumhy drox_vd NaOH enthält. Die aus dem Sammelgefäß in abgelassene Lösung von Phenolnatrium und atriumhydroxyd kann in der chemischen Industrie verwertet werden.
  • Das, zum Waschen verwandte Benzol bleibt dauernd im Waschgefäß. Hier sind nur die durch Verdunstung usw. hervorgerufenen Verluste zu ersetzen.
  • Mit Hilfe dieses Verfahrens können etwa 9o Prozent der im Abwasser enthaltenen Phenole ausgeschieden werden. Die 'Vorgänge spielen sich bei gewöhnlicher Temperatur ah, eine künstliche Temperaturerhöhung ist nicht notwendig.
  • In gleicher Weise wie das Ainmoniakahwasser können natürlich auch andere plienolhaltige Abwässer durch das beschriebene Verfahren von Phenolen befreit werden.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPRÜCIIE: r. Verfahren zur Entfernung von Phenol und seinen Homologen aus Abwässern (leg Kokereien und Gasanstalten, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausscheidung derselben das Abwasser mit Benzol oller seinen Homologen in einem Rührwerk o. dgl. innig gemischt wird.
  2. 2. Verfahren 'nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, (laß das von Benzol oder seinen Homologen aufgenommene Phenol dadurch gewonnen wird, daß inan es in bekannter Weise an \ atriunihv_ droxv(1 bindet. 3. '%'er fahren nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die phenolhältiren Abwässer, wenn sie alkalisch reagieren, vor Behandlung finit obigen Lösungsmitteln zwecks Neutralisierung über saure Harze vor der Benzolreinilung geleitet werden.
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