DE4309827A1 - Auslösevorrichtung für eine Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug, insbesondere für einen Seiten-Airbag - Google Patents
Auslösevorrichtung für eine Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug, insbesondere für einen Seiten-AirbagInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Auslösevorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Passive Sicherheitseinrichtungen, die bei einem Unfall ohne
Zutun der Fahrzeuginsassen ausgelöst werden, sind seit langem
bekannt, so z. B. das inzwischen serienmäßig in Kraftfahrzeugen
eingebaute Airbagsystem: Bei einem Frontalaufprall des Fahr
zeugs gegen ein Hindernis wird automatisch ein Luftkissen im
Lenkrad oder Armaturenbrett aufgeblasen, um die Insassen vor
Kopfverletzungen zu schützen.
Um auch den Schutz bei einer Seitenkollision des Fahrzeuges zu
verbessern, ist es möglich, Airbagsysteme im Seitenbereich des
Fahrzeugs anzuordnen. Da im Seitenbereich nur minimale
Knautschzonen vorhanden sind, welche einen Teil der Kollisions
energie aufnehmen, ist die zur Verfügung stehende Zeitspanne,
um einen Seiten-Airbag in einen schutzwirksamen Zustand zu
bringen, sehr viel kleiner als bei einem Frontalaufprall. An
einen Deformationssensor und eine Auswerteschaltung zur Erken
nung eines Seitenaufpralls sind daher hohe Anforderungen an
eine schnelles und sicheres Ansprechen gestellt. Allerdings
soll auch ein unnötiges Auslösen der Sicherheitseinrichtung
vermieden werden, wenn die Insassen nicht gefährdet sind,
beispielsweise wenn beim Einparken ein Hindernis sehr langsam
die Außenhaut des Fahrzeugs verformt. Daher ist es sinnvoll,
auch die Geschwindigkeit zu messen, mit der die Außenhaut de
formiert wird.
Eine Auslösevorrichtung mit einem Deformationssensor zur Er
mittlung einer Deformationsgeschwindigkeit ist in der gattungs
bildenden DE-OS 37 16 168 beschrieben. Der Deformationssensor
ist unmittelbar unter der Außenhaut im Seitenbereich des Fahr
zeugs angeordnet und erstreckt sich über die gesamte Breite
einer Tür. Der Deformationssensor ist aus zwei in geringem Ab
stand hintereinander angeordneten Sensorelementen aufgebaut.
Sobald die Außenhaut durch äußere Einwirkung deformiert wird,
sprechen die Sensorelemente nacheinander an und geben elektri
sche Signale an eine Auswerteschaltung ab. Der Zeitabstand
zwischen den beiden Signalen hängt bei gegebenem räumlichen Ab
stand der beiden Sensorelemente allein von der Geschwindigkeit
ab, mit der ein Hindernis in das Fahrzeug eindringt. Mit diesem
Maß für die Deformationsgeschwindigkeit läßt sich - mit Ein
schränkung - auf eine bevorstehende Gefährdung der Insassen
schließen. Bei Überschreiten einer kritischen Geschwindigkeit
wird daher die Sicherheitseinrichtung ausgelöst. Die Auswerte
schaltung prüft die zeitliche Aufeinanderfolge der abgebenen
Signale und löst bei richtiger Reihenfolge und Erfüllung son
stiger Voraussetzungen hinsichtlich Stärke und Dauer die Si
cherheitseinrichtung aus. Als Sensorelemente sind Lichtleiter
vorgesehen, die bei gestörter Funktion ein Signal auslösen. Ein
weiteres Ausführungsbeispiel sieht Druckgeber in den Lagern von
Konstruktionselementen im Seitenbereich des Fahrzeugs z. B.
Verstärkungsrohren vor.
Nachteilig an dem bekannten Deformationssensor ist, daß sein
Einbau und Austausch z. B. bei fehlerhafter Sensorik sehr auf
wendig ist. Die bekannte Anordnung bedingt ferner, daß das
erste Sensorelement zerstört oder stark beschädigt werden muß,
ehe das zweite Sensorelement anspricht, auch für den Fall, daß
die Verformung langsam ist und von der Auswerteschaltung nicht
als sicherheitskritisch bewertet wird. Eine für den Deforma
tionssensor nahezu zerstörungsfreie Registrierung eines leich
teren Aufpralls ist daher kaum möglich und verursacht erhöhte
Reparaturkosten.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Deforma
tionssensor auszubilden, der kostengünstig ist, die Nachteile
des bekannten Deformationssensors vermeidet und eine Fehlaus
lösung der Sicherheitseinrichtung weitgehend auszuschließen
vermag.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1 gelöst. Ein Vorteil des erfindungsgemäßen De
formationssensors besteht darin, daß eine aufprallbedingte
Krafteinwirkung auf das erste Sensorelement von der gemeinsamen
Trägerplatte auf die Abstandselemente weitergeleitet wird, die
ab einer bestimmten Schwelle dem Druck nachgeben bis die Trä
gerplatte bzw. das zweite Sensorelement auf den Holm auf
schlägt. Aufgrund der schwellwertartigen Antwortcharakteristik,
welcher das Nachgeben der Abstandselemente auf einen äußeren
Druck folgt, wird ein definiertes, deutliches Ansprechverhalten
des Deformationssensors erreicht. Die Ausgestaltung des erfin
dungsgemäßen Deformationssensors mit Clips-Elementen zur Ver
rastung am Holm bietet zudem den Vorteil einer einfachen An
bringung unter der Außenhaut.
Weitere vorteilhafte, besondere Aus- und Weiterbildungen sind
durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet. Einige
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dar
gestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht eines Fahrzeugs mit dem erfindungsgemäßen
Deformationssensor, hier zur Auslösung eines Seiten-Airbags,
Fig. 2 den Querschnitt eines rechteckigen Holmes mit einem
ersten Ausführungsbeispiel des Deformationssensors,
Fig. 3a den Querschnitt eines rechteckigen Holmes mit einem
zweiten Ausführungsbeispiel des Deformationssensors,
Fig. 3b den Querschnitt eines runden Holmes mit einem dritten
Ausführungsbeispiel des Deformationssensor,
Fig. 4 die Auswerteschaltung für einen Deformationssensor mit
nur einem Sensorelement (viertes Ausführungsbeispiel).
Die Fig. 1 zeigt die vereinfachte Draufsicht eines Fahrzeugs mit
einem erfindungsgemäßen Deformationssensor 1. Dieser ist an
einem Holm 2 z. B. ein Verstärkungsrohr innerhalb einer Seiten
tür und unmittelbar unter der Außenhaut 3 angebracht, um ein
schnelles Ansprechen sicherzustellen. Bei einer äußeren Kraft
einwirkung 4 z. B. durch einen Aufprall gibt der Deformations
sensor 1 elektrische Sensorsignale 5.1, 5.2 an eine Auswerte
schalteschaltung 5, welche bei Erkennung einer für die Insassen
kritischen Situation mittels eines Auslösesignals 5.3 die Si
cherheitseinrichtung, hier einen Seiten-Airbag 6 auslöst.
Die Fig. 2, Fig. 3a und Fig. 3b zeigen zu dem erfindungsgemäßen
Deformationssensor verschiedene Ausführungsbeispiele, deren ge
meinsamen Merkmale zunächst erläutert werden. Funktionell ent
sprechende Teile sind dabei mit gleichen Bezugszeichen ver
sehen. Der Deformationssensor 1 besteht aus zwei Sensorele
menten 7.1, 7.2, die parallel zur Außenhaut 3 auf einer gemein
samen Trägerplatte 8 beidseitig angebracht sind, indem die
druckempfindliche Flächen der Sensorelemente 7.1, 7.2 nach
außen gerichtet sind. Das erste Sensorelement 7.1 weist somit
eine Krafteinwirkung nach, die unmittelbar von der Außenhaut 3
ausgeht, während das zweite Sensorelement 7.2 eine Kraftein
wirkung aus der Richtung des Holmes 2 nachweist. Die feste
Trägerplatte 8 wird durch Abstandselemente 9 in einem konstan
ten Abstand d von dem Holm 2 festgehalten. Die Abstandselemente
9 ragen als Schenkel von den Längsseiten der Trägerplatte 8 ab
und gehen holmseitig in Clips-Elemente 10 über, die zur Ver
rastung an dem Holm 2 dienen. Die Trägerplatte 8 und die Ab
standselemente 9 mit den Clips-Elementen 10 sind aus einem
Kunststoffmaterial gefertigt und bilden einen Profilträger 11,
der als Ganzes am Holm 2 verrastet werden kann. Damit ist auf
sehr einfache und kostengünstige Weise der Austausch oder die
nachträgliche Montage des Deformationssensors 1 auf einen be
reits eingebauten Holm 2 möglich.
Die Sensorelemente 7.1, 7.2 können in vorteilhafter Weise mit
tels handelsüblicher resistiver Foliendrucksensoren z. B. des
Herstellers Interlinks Electronics realisiert werden. Die Fo
liendrucksensoren - auch als FSR-Sensoren (FSR = Force Sensing
Resistor) bekannt - sind kostengünstig, haben sehr schnelle
mechanische Ansprechzeiten von weniger als eine Millisekunde,
sind in beliebigen Abmessungen herstellbar und können auf die
Trägerplatte 8 aufgeklebt werden. Ein FSR-Sensor ist ein Tast
sensor in Dickfilmauslegung, dessen elektrischer Widerstand bei
zunehmender, in normaler Richtung auf die Sensoroberfläche
ausgeübten Kraft abnimmt. Dabei ist eine feste Abstützung für
ein gleichmäßiges, exaktes Ansprechen erforderlich. In einem
weiten Bereich von etwa drei Zehnerpotenzen ist der elektrische
Widerstand näherungsweise umgekehrt proportional zur eingepräg
ten Kraft. Durch die FSR-Sensoren geführte Meßströme zeigen
daher weitgehend die jeweils einwirkenden Kräfte an und bilden
die elektrischen Sensorsignale 5.1, 5.2, welche die Auswerte
schaltung 5 ansteuern. In noch einfacherer Weise, können die
Sensorelemente 7.1, 7.2 als flächige Tastschalter ausgebildet
sein, die bei einer bestimmten Druckbelastung einen Kontakt
schließen.
In dem ersten Ausführungsbeispiel in Fig. 2 sind Soll-Knickstel
len 12 in den Abstandselementen 9 vorgesehen. Bei einer auf
prallbedingten Krafteinwirkung 4 wird die Außenhaut 3 verformt
und infolgedessen ein Druck auf das erste Sensorelement 7.1
ausgeübt, wodurch dieses anspricht. Der Druck wird über die
feste Trägerplatte 8 und die Abstandselemente 9 auf den Holm 2
weitergeleitet, bis eine kritische innere Biegespannung über
schritten ist, bei der die Abstandselemente 9 an den
Soll-Knickstellen 12 abknicken. Dadurch verlieren die Abstandsele
mente 9 ihre Biegesteifigkeit und geben schlagartig der Kraft
einwirkung 4 an den Soll-Knickstellen und beispielsweise am
Übergang zur Trägerplatte 8 und zum Holm 2 nach (gestrichelt in
der Fig. 2). Infolgedessen wird die Trägerplatte 8 dem Holm 2
angenähert und - bei ausreichend starker Verformung - an diesen
angedrückt, so daß auch das zweite Sensorelement 7.2 anspricht.
Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel in Fig. 3a sind keine
Soll-Knickstellen vorgesehen. Jedoch wurde die Anschlagfläche des
Profilträgers 11, welche im ersten Ausführungsbeispiel auf dem
Holm 2 auflag und den Druck auf diesen übertrug, ersetzt durch
weitere clipsartige Ausbildungen 13 an den Abstandselementen 9.
Diese können ebenso einen aufprallbedingten Druck auf den Holm
2 übertragen, allerdings nur bis zu einer bestimmten Schwelle.
Bei Überschreitung dieser Schwelle geben die clipsartigen Aus
bildungen 13 nach und weichen dem Druck aus. Dadurch wird die
Verrastung schlagartig aufgehoben. Bei anhaltender Kraftein
wirkung 4 nähert sich die Trägerplatte 8 dem Holm 2 an, bis
beim Anschlag auch das zweite Sensorelement 7.2 anspricht.
Aufgrund der Ausbildung der Abstandselemente 9 als beidseitig
an der Trägerplatte 8 angreifende Schenkel, die bei der Annä
herung an den Holm 2 aufgespreizt werden, kommt eine Führung der
Bewegung zustande. Die Clips-Elemente 10 und die clipsartigen
Ausbildungen 13 können sich über die gesamte Länge des Profil
trägers erstrecken oder auch nur an einigen Stellen zur punk
tuellen Verrastung an dem Holm 2 ausgebildet sein, wie es in
Fig. 1 angedeutet ist, wodurch das lokale Ansprechverhalten des
Deformationssensors 1 beeinflußt wird.
Das Ausführungsbeispiel in Fig. 3b stellt eine Anpassung der am
vorangehenden Ausführungsbeispiel erläuterten erfindungsgemäßen
Merkmale an einen kreisförmigen Querschnitt des Holmes 2 dar.
Dabei gehen die Abstandselemente 9, die Clips-Elemente 10 und
die clipsartigen Ausbildungen 13 fließend ineinander über.
Eine geeignete Auswerteschaltung 5 zur Auswertung der von den
Sensorelementen 7.1, 7.2 ausgebenen Sensorsignale 5.1, 5.2 ist
aus der oben genannten gattungsbildenden Schrift bereits be
kannt: Sobald das erste Sensorsignal 5.1 einen Aufprall meldet,
z. B. indem ein Schaltschwellwert überschritten wird, wird ein
Zeitfenster T gesetzt. Nur wenn innerhalb dieses Zeitfensters T
auch das zweite Sensorelement 7.2 anspricht, indem das zweite
Sensorsignal 5.2 einen Schaltschwellwert überschreitet, wird
das Auslössignal 5.3 an die Sicherheitseinrichtung 6 ausgegeben.
So wird verhindert, daß bei einem langsamen Eindringen eines
Hindernisses die Sicherheitseinrichtung 6, d. h. der
Seiten-Airbag gezündet wird.
Die folgende, vierte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aus
lösevorrichtung macht in besonderer Weise von den Eigenschaften
der bereits erwähnten Foliendrucksensoren Gebrauch. Der Aufbau
des Deformationssensors 1, wie beispielsweise in Fig. 3a, kann
unverändert bleiben, wobei das erste Sensorelement 7.1 ein
resistiver Foliendrucksensor ist und das zweite Sensorelement 7.2
sowie die Leitung für das zweite Sensorsignal 5.2 entfällt.
Außerdem wird eine neue Auswerteschaltung 5′ benötigt, wie sie
in Fig. 4 dargestellt ist, um das Sensorsignal 5.1 auszuwerten.
Die neue Auswerteschaltung 5′ in Fig. 4 setzt sich aus einem
Meßumformer 5.5 und einem Komparator 5.6 zusammen, wobei letz
terer das Auslösesignal 5.3 ausgibt. Der Meßumformer 5.5 be
steht aus einer einfachen Meßschaltung, welche den FSR-Wider
stand R des Foliendrucksensors 1 in eine Spannung U umwandelt.
Diese Meßspannung U ist in einem weiten Bereich ungefähr der
auf die Sensoroberfläche einwirkenden Kraft proportional und
für einen typischen stärkeren Aufprall in dem Diagramm in 5.6
gegenüber der Zeit t aufgetragen. Dieses Diagramm wird im fol
genden anhand eines Deformationssensors 1, der wie in Fig. 3a
aufgebaut ist, beispielhaft erläutert.
Der sattelförmige Verlauf kommt dadurch zustande, daß in der
Phase, bei der die Abstandselemente 9 der einwirkenden Kraft 4
nachgeben - z. B. durch Lösung der Verrastung in Fig. 3a - und
nicht mehr den Foliendrucksensor gegenüber ein Konstruktions
element 6 im Fahrzeug abstützen, die auf die Sensoroberfläche
einwirkende Kraft schlagartig zurückgeht. Dieser Bereich ist in
dem Diagramm in Fig. 4 gestrichelt eingezeichnet, da sich über
den Spannungsverlauf nur schwer ein Aussage machen läßt. Der
Wiederanstieg der Meßspannung U erfolgt, wenn die Abstandsele
mente 9 keinen Weg mehr aufnehmen können, weil die Trägerplatte
8 nunmehr an dem Holm 2 aufliegt. Der Komparator 5.6 (Fig. 4)
vergleicht die Meßspannung U mit zwei vorgegeben Schwellwerten
U1 und U2, wobei U1 < U2 gilt, und der erste Schwellwert U1 un
terhalb der Spannung liegt, die der Kraft entspricht, bei der
die Abstandselemente schlagartig nachgeben. Bei Überschreiten
des ersten Schwellwertes U1 wird ein Zeitfenster mit der Dauer
T gesetzt, innerhalb dessen der zweite Schwellwert U2 von der
Meßspannung überschritten sein muß, damit das Auslösesignal 5.3
ausgeben wird; ansonsten wird nach Verstreichen der Zeit T
das Zeitfenster wieder gelöscht. Dabei kann auch vorgesehen
sein, daß ein Signal zur Kennung eines leichten Aufpralls aus
gegeben wird.
In Abwandlung dieses Ausführungsbeispiels kann auch wieder ein
zweites, durch die Trägerplatte 8 geschütztes FSR-Sensorelement
7.2 vorgesehen sein (z. B. Fig. 3a), das aber dem ersten
FSR-Sensorelement 7.1 parallel geschaltet ist, so daß wiederum die
zweite Leitung 5.2 (in Fig. 1) entfallen kann. Damit wird die
Summe der Krafteinwirkungen auf beide FSR-Flächen gemessen.
Dies hat den sicherheitsrelevanten Vorteil, daß der zweite, zur
Auslösung entscheidende steile signifikante Kraftanstieg auch
noch gemessen würde, wenn das erste Sensorelement 7.1 bereits
durch den Aufprall zerstört wurde, das zweite Sensorelement 7.2
aber intakt geblieben ist.
Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Auslösevorrichtung ergeben
sich möglicherweise Fehlauslösungen aus dem Umstand, daß die
Sensierung der Deformationsgeschwindigkeit keine Größe ist, die
eindeutig auf die kinetische Energie des auftreffenden Gegen
stand rückschließen läßt. Beispielsweise könnte ein Gegenstand
mit kleiner Aufprallfläche, wie z. B. ein Hammer, der mit einer
hohen lokalen Deformationsgeschwindigkeit eindringt, zu einer
Auslösung der Sicherheitseinrichtung führen, obwohl seine ki
netische Energie bei weitem nicht ausreicht, die Insassen des
Fahrzeugs zu gefährden. Als Gegenmaßnahme bietet sich an, meh
rere erfindungsgemäße Deformationssensoren auf die zu sensie
rende Fläche zu verteilen und deren Auslösesignale konjunktiv
zu verknüpfen (UND-Verknüpfung). Auch bei Verwendung von
FSR-Sensorelementen, die sich über einen größeren, flächendeckenden
Bereich erstrecken, kann durch eine geeignete Wahl der Schalt
schwellen die Gefahr einer Fehlauslösung herabgesetzt werden.
Ferner kann vorgesehen sein, daß die Auswerteschaltung 5 oder
5′ zusätzlich das Signal eines Querbeschleunigungssensors 5.2
heranzieht, der in die Auswerteschaltung 5 integriert sein kann
(Fig. 1), um ein Maß für die Energie des Aufpralls zu erhalten.
So ist sichergestellt, daß die Sicherheitseinrichtung 6 nur
dann ausgelöst wird, wenn dem Fahrzeug eine Querbeschleunigung
verabreicht wurde, die für die Insassen gefährlich ist.
Claims (12)
1. Auslösevorrichtung für eine Sicherheitseinrichtung in einem
Fahrzeug, insbesondere für einen Seiten-Airbag, mit einem aus
mindestens einem druckempfindlichen Sensorelement aufgebauten
Deformationssensor, der unmittelbar unter der Außenhaut des
Fahrzeugs angeordnet ist und bei einer (aufprallbedingten)
Verformung der Außenhaut elektrische Deformationssignale an
eine Auswerteschaltung gibt, die eine Deformationsgeschwindig
keit ermittelt, um bei Überschreitung eines Grenzwertes die
Sicherheitseinrichtung auszulösen, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Sensorelement (7.1) auf einer festen Träger
platte (8), parallel zur Außenhaut (3) angebracht ist, wobei
Abstandselemente (9) die Trägerplatte (8) gegen ein parallel
zur Außenhaut (3) verlaufendes Konstruktionselement (Holm) (2)
im Fahrzeug abstützen, so daß bei einer äußeren Krafteinwirkung
(4) auf die Außenhaut (3) ein erstes sicheres Ansprechen des
mit seiner druckempfindlichen Seite der Außenhaut (3) zuge
wandten Sensorelementes (7.1) gewährleistet ist, wobei die Ab
standselemente (9) bei weiter wachsender Krafteinwirkung (4),
oberhalb einer definierten Schwelle in der Weise nachgeben, daß
die Trägerplatte (8) an das Konstruktionselement (2) herange
führt wird, so daß beim Anschlagen auf das Konstruktionselement
(2) ein zweites Sensorsignal abgegeben wird.
2. Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deformationssensor (1) aus insgesamt zwei druckempfind
lichen Sensorelementen (7.1, 7.2) aufgebaut ist, wobei je ein
Sensorelement auf je einer Seite der Trägerplatte (8)
angebracht ist und die druckempfindliche Fläche des ersten
Sensorelementes (7.1) der Außenhaut (3) und die
druckempfindliche Fläche des zweiten Sensorelementes (7.2) dem
Konstruktionselement (2) zugewandt ist.
3. Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verrastung an dem Holm (2) die Abstandselemente (9)
holmseitig Clips-Elemente (10) aufweisen.
4. Auslösevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verrastung der Clips-Elemente (10) auch durch eine er
höhte Krafteinwirkung (4) auf die Trägerplatte (8) gelöst wer
den kann.
5. Auslösevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine nach Lösung der Verrastung freigegebene Bewegung, bei
der sich die Trägerplatte (8) dem Holm (2) annähert, durch die
nicht clipsartigen Bestandteile eines Abstandselementes (9)
geführt wird.
6. Auslösevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verrastung an einem Holm (2) die Abstandselemente (9)
von den beiden gegenüberliegenden Längsseiten der Trägerplatte
(8) nahezu rechtwinklig abragen und an ihrem Ende in
Clips-Elemente (10) übergehen.
7. Auslösevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerplatte (8) und die Abstandselemente (9) mit den
Clips-Elementen (10) integraler Bestandteil eines Profilträgers
(11) sind, der als Ganzes an dem Holm (2) verrastet wird.
8. Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deformationssensor (1) im Seitenbereich des Fahrzeugs
angeordnet ist und die Auswerteschaltung (5) zusätzlich das
Signal eines Querbeschleunigungssensors (5.4) auswertet und das
Auslösesignal (5.3) dann und nur dann ausgegeben wird, wenn
sowohl die Deformationsgeschwindigkeit als auch die Querbe
schleunigung jeweils einen kritischen Wert überschreiten.
9. Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorelemente (7.1, 7.2) resistive Foliendrucksensoren
sind, die auf der Trägerplatte (8) aufgeklebt sind.
10. Auslösevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deformationssensor (1) ein einziges der Außenhaut (3)
zugewandtes Sensorelement (7.1) aufweist.
11. Auslösevorrichtung nach Anspruch 2 und 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Sensorelemente (7.1, 7.2) parallel
geschaltet sind.
12. Auslösevorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Auswerteschaltung (5′) die Zeit zwischen
zwei aufeinanderfolgenden signifikanten Kraftanstiegen mißt,
die für eine starke Verformung typisch sind, und ein Auslöse
signal (5.3) ausgibt, wenn diese Zeit eine bestimmte kritische
Zeit T unterschreitet.
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