DE4325414C2 - Deformationssensor für eine Sicherheitseinrichtung zum Schutz von Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall - Google Patents
Deformationssensor für eine Sicherheitseinrichtung zum Schutz von Fahrzeuginsassen bei einem SeitenaufprallInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Deformationssensor für
eine Sicherheitseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Passive Sicherheitseinrichtungen, die bei einem Unfall ohne
Zutun der Fahrzeuginsassen ausgelöst werden, sind seit langem
bekannt, so z. B. das inzwischen serienmäßig in Kraftfahrzeugen
eingebaute Airbagsystem, bei dem automatisch bei einem Aufprall
des Fahrzeugs gegen ein Hindernis ein Luftkissen aufgeblasen
wird. Es wird angestrebt auch an Fahrzeugseitenwänden bzw.
-Türen Airbagsysteme anzuordnen, um den Schutz der Fahrzeug
insassen bei einer Seitenkollision des Fahrzeuges zu verbes
sern. Im Idealfall hat der Seitenairbag im aufgeblasenen und
entfalteten Zustand ein relativ großes Volumen und erstreckt
sich über die gesamte Höhe der Seitenwand bzw. Tür und über
deckt eine Fensteröffnung.
Da Kraftfahrzeuge im Seitenbereich nur minimale Knautschzonen
besitzen, welche einen Teil der Kollisionsenergie aufzunehmen
vermögen, ist die zur Verfügung stehende Zeitspanne, um den
Seitenairbag in einen schutzwirksamen Zustand zu bringen, sehr
viel kleiner als bei einem Frontalaufprall. An einen Sensor und
eine Auswerteschaltung zur Erkennung eines Seitenaufpralls sind
daher hohe Anforderungen an eine schnelles und sicheres An
sprechen gestellt.
In der DE 37 16 168 A1 ist ein Deformationssensor beschrieben,
der unmittelbar unter der Außenhaut im Seitenbereich des Fahr
zeugs angeordnet ist und sich über die gesamte Breite einer Tür
erstreckt. Der Deformationssensor ist aus zwei in geringem Ab
stand hintereinander angeordneten druckempfindlichen Signalele
menten aufgebaut, die bei einer Deformation vorgegebener Stärke
ein elektrisches Signal an eine Auswerteschaltung abgeben. Die
Auswerteschaltung prüft die zeitliche Aufeinanderfolge der abge
gebenen Signale und löst bei richtiger Reihenfolge und Erfüllung
sonstiger Vorraussetzungen hinsichtlich Stärke und Dauer die Si
cherheitseinrichtung aus. Der Zeitabstand des ersten Signals zu
dem Signal des zweiten Signalelementes hängt ab vom räumlichen
Abstand der beiden Signalelemente und der Geschwindigkeit, mit
der ein Hindernis das Kraftfahrzeug eindrückt. Mit diesem Maß für
die Deformationsgeschwindigkeit läßt sich - mit Einschränkung -
auf eine bevorstehende Gefährdung der Insassen schließen, so daß
bei überschreiten einer kritischen Deformationsgeschwindigkeit
die Sicherheitseinrichtung ausgelöst wird. Dadurch wird eine un
nötige Auslösung der Sicherheitseinrichtung vermieden, wenn ein
Hindernis sehr langsam die Außenhaut des Fahrzeugs deformiert.
Um den Aufwand und das Gewicht für ein zusätzliches Stützprofil
zu vermeiden, werden die bekannten Deformationssensoren, wie auch
aus der EP 0 518 381 A1 bekannt, vorzugsweise in Verbindung mit
einem bereits vorhandenen Versteifungsprofil verwendet. Da dieses
dicht unter der Außenhaut verlaufen sollte, ist der zur Verfügung
stehende Bauraum sehr gering. Das hat den Nachteil, daß die De
formationsgeschwindigkeit ungenau ermittelt wird, da der zugrunde
gelegte Deformationsweg sehr klein ist, und ferner die Anbringung
oder das Auswechseln des Deformationssensor umständlich und daher
kostenträchtig ist.
Eine Möglichkeit, der Enge des zur Verfügung stehenden Bauraumes
zu entweichen besteht darin, das erste (äußere) Signalelement in
eine außen an der Außenhaut des Fahrzeugs angebrachte Schutzlei
ste zu integrieren und ein inneres Signalelement von innen an der
Außenhaut in einem bestimmten Abstand zu einem Versteifungsprofil
anzubringen, wie aus der gattungsbildenden DE 42 41 382 A1 be
kannt ist. Die Außenhaut bildet dabei eine ausreichend steife Ab
stützung für das äußere Signalelement. Eine Verformung tritt, der
genannten Schrift zufolge, erst nach einer elektrischen Kontakt
gabe im äußeren Signalelement auf. Anschließend bewegt sich mit
zunehmender Verformung des Außenblechs das innere Signalelement
in Richtung auf das Versteifungsprofil und kommt nach einer von
der Verformungsgeschwindigkeit abhängigen Zeitspanne zur Auflage
auf das Versteifungsprofil, wodurch eine Kontaktgabe in dem inne
ren Signalelement hervorgerufen wird. Nachteilig an dieser Anord
nung ist, daß der Abstand zwischen der Außenhaut und dem Verstei
fungsprofil in den seltensten Fällen über die Türbreite konstant
und genau gegeben ist. Damit kann aus der aufgenommenen Zeitspan
ne nur eine unpräzise Aussage über die Verformungsgeschwindigkeit
gewonnen werden.
Ferner ist aus der DE-OS 22 12 190 und der DE 21 49 158 B2 ein
Deformationssensor bekannt, bei dem beide Signalelemente in die
Schutzleiste integriert sind. Beide bekannten Sensoren sind so
ausgelegt, daß deren Ansprechschwelle unterhalb der Kraft liegt,
die zur einer Verformung der Außenhaut führt. Dies ist insbeson
dere in der Anwendung zur Airbagauslösung ein schwerwiegender
Nachteil, wo eine hohe Ansprechschwelle erwünscht ist, um Feh
lauslösungen zu vermeiden.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Deformations
sensor bereitzustellen, der die Nachteile des bekannten Deforma
tionssensors vermeidet.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ge
löst.
Die erfindungsgemäß in die Schutzleiste integrierten Signalele
mente werden bei der Montage in einem Arbeitsgang zusammen mit
der Schutzleiste angebracht, wobei die Anschlußleitungen durch
eigens dafür vorgesehene Leitungstunnel durch die Außenhaut in
das Innere der Tür geführt werden können. Bei einem Defekt eines
Signalelementes wird unter geringem Arbeitsaufwand die gesamte
Schutzleiste ausgewechselt. Ein weiterer Vorteil ist, daß die Si
gnalelemente innerhalb der Schutzleiste luft- und wasserdicht
eingeschweißt und damit gegen Umwelteinflüsse optimal geschützt
werden können, was die Lebensdauer und die sichere Funktion der
Signalelemente verbessert. Außerdem erfordert der erfindungsgemä
ße Deformationssensor keine zusätzlichen, das Gewicht des Fahr
zeugs erhöhenden Träger- oder Konstruktionselemente sondern macht
von bereits vorhandenen Elementen Gebrauch.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen De
formationssensors sind durch die Merkmale der Unteransprüche ge
kennzeichnet. So ist in den Weiterbildungen vorgesehen, in Analo
gie zu dem in der DE 37 16 168 A1 beschriebenen Deformationssen
sor, zwei Signalelemente parallel hintereinander anzuordnen, wo
bei ein Signalelement oder alle beide in der Schutzleiste unter
gebracht sein können. Die Bestimmung der Deformationsgeschwindig
keit wird dadurch genauer, da der Abstand der hintereinander an
geordneten Signalelemente vergleichsweise groß und sehr präzise
vorgegeben ist.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. In
Querschnittsansicht sind gezeigt:
Fig. 1: eine Seitentür eines Kraftfahrzeugs,
Fig. 2: ein erstes Ausführungsbeispiel einer Schutzleiste mit
einem integrierten Signalelement,
Fig. 3: ein zweites Ausführungsbeispiel einer Schutzleiste mit
mehreren integrierten Signalelementen,
Die Fig. 1 zeigt stark vereinfacht die Querschnittsansicht
einer Seitentür eines Kraftfahrzeugs, bei der auf der Außenhaut
1 von außen eine Schutzleiste 3 angebracht ist. Auf gleicher
Höhe wie die Schutz- oder Zierleiste 3 erstreckt sich hinter
der Außenhaut 1 eine Versteifungsprofil 2, das eine seitliche
Krafteinwirkung 6 aufgrund seiner hohen Steifigkeit zum größten
Teil auf das Fahrzeug überträgt, das daraufhin eine Beschleu
nigung erfährt. Der gestrichelte Rahmen gibt den Ausschnitt
wieder, der in den nachfolgenden Figuren zur Erläuterung der
Ausführungsbeispiele vergrößert wiedergegeben ist.
Als in die Schutzleiste 3 integrierbare Signalelemente können
handelsübliche FSR-Foliendrucksensoren vorgesehen sein. Die
Bezeichnung FSR ist ein eingetragenes Warenzeichen und eine
Abkürzung für "Force Sensing Resistor". Dies sind druckempfind
liche Widerstände in Dickfilmauslegung, deren elektrischer
Widerstand bei zunehmender, in normaler Richtung auf die Sen
soroberfläche ausgeübten Kraft abnimmt. So ist eine Realisie
rung möglich, bei der in einem weiten Bereich von nahezu drei
Zehnerpotenzen der elektrische Widerstand umgekehrt proportio
nal zur eingeprägten Kraft ist. Es sind aber auch Realisierun
gen mit ausgeprägter Schaltcharakteristik möglich. Die
FSR-Elemente sind kostengünstig, in beliebigen Abmessungen her
stellbar und haben sehr schnelle mechanische Ansprechzeiten von
der Größenordnung einer Millisekunde.
Der Deformationssensor in Fig. 2 umfaßt ein Signalelement 4, das
innerhalb der Schutzleiste 3 an der Rückseite einer Deckleiste
3.2 parallel zur Außenhaut 1 und in einem Abstand d zu dieser an
gebracht ist. Die Deckleiste 3.2 sollte steif und wenig in sich
verformbar gefertigt sein, damit bei einem Seitenaufprall die lo
kale Krafteinwirkung 6 über die die Deckleiste 3.2 abstützenden
Abstandselemente 3.1 auf die Außenhaut 1 geführt wird.
Damit der Deformationssensor nur auf stärkere Deformationen an
spricht, ist es vorteilhaft, den Verformungswiderstand der Ab
standselemente 3.1 so hoch auszulegen, daß die Krafteinwirkung 6
zunächst die Außenhaut 1 verformt. Erst wenn das Versteifungspro
fil 2 einer weiteren Verformung der Außenhaut 1 entgegensteht,
geben die Abstandselemente 3.1 dem ansteigenden Druck durch Ver
formung nach, wodurch das Signalelement 4 der Außenhaut 1 angenä
hert wird. Nachdem der Verformungsweg d zurückgelegt ist, wirkt
die Kraft 6 unmittelbar auf das Signalelement 4 und führt zur
Auslösung eines Deformationssignals.
Zusätzlich ist ein zweites
Signalelement 5 im Türinneren, zwischen Außenhaut 1 und
Versteifungsprofil 2 der Deformationssensor vorgesehen
, um eine Sensierung der Deformationsgeschwindigkeit zu ermög
lichen. Das zweite Signalelement 5 wird vorzugsweise an dem Ver
steifungsprofil 2 oder an der Außenhaut 1 befestigt, wie in der
Fig. 2 dargestellt. Dieses zweite Signalelement 5 löst ein Defor
mationssignal in dem Augenblick aus, wo die Außenhaut 1 an das
Versteifungsprofil 2 angedrückt wird. Aus der
Zeitdifferenz zwischen den Deformationssignalen beider Signal
elemente 4 und 5, wobei das Signalelement 5 zuerst anspricht,
und dem effektiven Verformungsweg d ist die lokale Deformati
onsgeschwindigkeit ermittelbar.
In Fig. 3 ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform dar
gestellt, bei der alle Signalelemente 4.1, 4.2, 5', die zur Er
mittlung einer Deformationsgeschwindigkeit benötigt werden,
innerhalb der Schutzleiste integriert sind. Allerdings bedingt
die Verlagerung des zweiten Signalelementes 5' von dem Türinne
ren in den Innenraum der Schutzleiste 3, daß ein Stützelement
3.3 eingeführt werden muß. Dieses Stützelement 3.3 erstreckt
sich von der Deckleiste 3.2 zu dem außen auf der Außenhaut 1
angebrachten Signalelement 5'. Das Stützelement 3.3 stellt die
Wirkverbindung her, um das Signalelement 5' mit Druck zu beauf
schlagen, wenn die Außenhaut 1 an dem Versteifungsprofil 2 an
schlägt. Aufgrund der Verbindung des Stützelementes 3.3 mit der
Deckleiste 3.2, muß das erste, an der Deckleiste 3.2 befestigte
Signalelement auf die verbleibende Fläche verteilt werden,
beispielsweise durch Aufteilung in zwei parallel geschaltete
Signalelemente 4.1 und 4.2.
Analog wie bereits anhand des ersten Ausführungsbeispiels dar
gestellt, ergibt sich bei einem Seitenaufprall der folgende
Verlauf. Eine stärkere Krafteinwirkung 6 wird von der Schutz
leiste 3 an die leicht verformbare Außenhaut 1 weitergegeben,
ohne daß eines der Signalelemente 4.1, 4.2, 5' ein Deformati
onssignal auslöst. Erst beim Anschlagen dar Außenhaut 1 an das
Versteifungsprofil 2 wird das Signalelement 5' mit signifikan
tem Druck beaufschlagt und löst ein erstes Deformationssignal
aus. Bei weiter anhaltender Kraftwirkung 6 wird aufgrund der
hohen Festigkeit des Versteifungsprofils 2 der Verformungs
widerstand der Abstandselemente 3.1 und des Stützelementes 3.3
überwunden und die Deckplatte 3.2 der Außenhaut 1 angenähert,
bis der Verformungsweg d erschöpft ist und auch die ersten
Signalelemente 4.1, 4.2 ein zweites Deformationssignal aus
lösen. Aus der Zeitdifferenz zwischen erstem und zweitem
Deformationssignal ist bei bekanntem Verformungsweg d die
Deformationsgeschwindigkeit ermittelbar.
In vorteilhafter Weise kann der in Fig. 3 dargestellte Defor
mationssensor als Verbundteil mit der Schutzleiste 3 angefer
tigt und komplett von außen an der Außenhaut 1 angebracht wer
den. Dazu wird die Schutzleiste 3 als rundum abgedichteter
Profilträger ausgebildet, in den die Signalelemente integriert
sind, wobei das zweite Signalelement 5' nicht mehr unmittelbar
auf der Außenhaut 1 sondern auf einer dünnen Grundleiste (nicht
dargestellt) aufliegt, die wiederum auf der Außenhaut 1 auf
liegt.
Claims (6)
1. Deformationssensor für eine Sicherheitseinrichtung zum Schutz
von Fahrzeuginsassen gegen Seitenaufprall, der aus mindestens
zwei druckempfindlichen Signalelementen aufgebaut und im Seiten
bereich des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, wobei mindestens ein
Signalelement in eine außen an der Außenhaut des Fahrzeugs ange
brachte Schutzleiste integriert ist und die Schutzleiste mit dem
mindestens einen integrierten Signalelement einen langgestreckten
Profilträger bildet, der durch eine senkrechte, eine bestimmte
Schwelle übersteigende Krafteinwirkung stauchbar ist, wodurch das
mindestens eine Signalelement anspricht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwelle so hoch ist, daß bei einer senkrechten Kraftein
wirkung (6) auf die Schutzleiste (3) die Außenhaut (1) ohne Aus
lösung eines Signalelementes (4,5; 4.1, 4.2, 5') solange ver
formt wird, bis ein hinter der Außenhaut (1) angeordnetes Ver
steifungsprofil (2) einer weiteren Verformung der Außenhaut (1)
entgegensteht, woraufhin mindestens ein Signalelement (5; 5') mit
Druck beaufschlagt ist und anspricht.
2. Deformationssensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deformationssensor aus zwei zur Außenhaut (1) parallel
und bezüglich einer zur Außenhaut (1) senkrechten Richtung in
einem geringen Abstand hintereinander angeordneten Sensorebenen
gebildet ist, wobei die außen liegende Sensorebene erste Signal
elemente (4; 4.1, 4.2) und die andere Sensorebene zweite Signal
elemente (5; 5') aufweist.
3. Deformationssensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein erstes Signalelement (4) innerhalb der Schutzleiste (3)
und ein zweites Signalelement (5) unter der Außenhaut (1) des
Fahrzeugs angeordnet ist.
4. Deformationssensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Sensorebenen mit den ersten und zweiten Signalele
menten (4.1, 4.2, 5') innerhalb der Schutzleiste (3) angeordnet
sind.
5. Deformationssensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei weiter anhaltender Krafteinwirkung (6) die Schutzleiste
(3) gestaucht wird und dadurch weitere Signalelemente (4; 4.1,
4.2) auslösbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Signalelemente (4, 5; 4.1, 4.2, 5') aus FSR-Foliendrucksensoren
(Force Sensing Resistor) gebildet sind.
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