DE4324753B4 - Auslösevorrichtung für eine Sicherheitseinrichtung zum Schutz von Fahrzeuginsassen - Google Patents
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Abstract
Auslösevorrichtung für eine Sicherheitseinrichtung zum Schutz von Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall
– mit einem Deformationssensor, der in oder unmittelbar hinter der Außenhaut im Seitenbereich des Fahrzeugs angeordnet ist,
– mit einem auf der Fahrzeuglängsachse angebrachten zentralen Querbeschleunigungssensor,
– mit einer Auswerteschaltung zur Auslösung der Sicherheitseinrichtung bei einem gefährlichen Aufprall des Fahrzeugs, wobei die Auswerteschaltung von elektrischen Signalen des Deformationssensors und des Beschleunigungssensors angesteuert wird, gekennzeichnet durch eine Auswerteschaltung (5)
– bei der eine Deformationsauswertung (11) die Signale (5.1) des Deformationssensors (3) verarbeitet und bei einer kritischen Deformation ein Triggersignal (11.1; 11.3) ausgibt,
– bei der eine Beschleunigungsauswertung (14) das Beschleunigungssignal (5.2) mittels einer gewichteten Integration aufbereitet, die Integration durch das Triggersignal (11.3) der Deformationsauswertung (11) gestartet wird,
– bei der ein Komparator (13) das aufbereitete Signal (14.1) mit einem vorgegebenen Schwellwert vergleicht und bei Überschreitung des Schwellwertes ein Auslösesignal (5.3) ausgibt.
– mit einem Deformationssensor, der in oder unmittelbar hinter der Außenhaut im Seitenbereich des Fahrzeugs angeordnet ist,
– mit einem auf der Fahrzeuglängsachse angebrachten zentralen Querbeschleunigungssensor,
– mit einer Auswerteschaltung zur Auslösung der Sicherheitseinrichtung bei einem gefährlichen Aufprall des Fahrzeugs, wobei die Auswerteschaltung von elektrischen Signalen des Deformationssensors und des Beschleunigungssensors angesteuert wird, gekennzeichnet durch eine Auswerteschaltung (5)
– bei der eine Deformationsauswertung (11) die Signale (5.1) des Deformationssensors (3) verarbeitet und bei einer kritischen Deformation ein Triggersignal (11.1; 11.3) ausgibt,
– bei der eine Beschleunigungsauswertung (14) das Beschleunigungssignal (5.2) mittels einer gewichteten Integration aufbereitet, die Integration durch das Triggersignal (11.3) der Deformationsauswertung (11) gestartet wird,
– bei der ein Komparator (13) das aufbereitete Signal (14.1) mit einem vorgegebenen Schwellwert vergleicht und bei Überschreitung des Schwellwertes ein Auslösesignal (5.3) ausgibt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Auslösevorrichtung für eine Sicherheitseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Passive Sicherheitseinrichtungen, die bei einem Unfall ohne Zutun der Fahrzeuginsassen ausgelöst werden, sind seit langem bekannt, so auch das inzwischen serienmäßig in Kraftfahrzeugen eingebaute Airbagsystem, bei dem automatisch bei einem Aufprall des Fahrzeugs gegen ein Hindernis ein Luftkissen aufgeblasen wird. Bei diesen serienmäßigen Airbags handelt es sich in der Regel um Frontalaufprall-Systeme, die den Fahrer bzw. Beifahrer vor einem harten Aufschlagen auf das Lenkrad, die Windschutzscheibe bzw. das Armaturenbrett schützen sollen.
- Weiterhin ist es bekannt, auch an Fahrzeugseitenwänden bzw. -Türen Airbagsysteme anzuordnen, um den Schutz der Fahrzeuginsassen bei einer Seitenkollision des Fahrzeuges zu verbessern. Im Idealfall hat der Seitenairbag im aufgeblasenen und entfalteten Zustand ein relativ großes Volumen und erstreckt sich über die gesamte Höhe der Seitenwand bzw. Tür und überdeckt eine Fensteröffnung.
- Da Kraftfahrzeuge im Seitenbereich nur minimale Knautschzonen besitzen, welche einen Teil der Kollisionsenergie aufzunehmen vermögen, ist die zur Verfügung stehende Zeitspanne, um den Seitenairbag in einen schutzwirksamen Zustand zu bringen, sehr viel kleiner als bei einem Frontalaufprall. An einen Sensor und eine Auswerteschaltung zur Erkennung eines Seitenaufpralls sind daher hohe Anforderungen an ein schnelles und sicheres Ansprechen gestellt.
- Aus der
US 3 851 305 ist eine Auslöseschaltung zur Erkennung eines Frontal- und Schrägaufpralls bekannt, welche die Signale eines im vorderen Bereich des Fahrzeugs angeordneten Aufprallsensors und eines zentralen Beschleunigungssensors auswertet. Die Auslöseschaltung gibt ein Signal zur Auslösung an die Sicherheitseinrichtung, sobald das Beschleunigungssignal einen Schwellwert überschreitet. Der Schwellwert wird wiederum von dem Aufprallsensor in der Weise beeinflußt, daß bei einem registrierten Aufprall der Schwellwert abgesenkt wird. Die Absenkung folgt einem vorgegebenen zeitlichen Verlauf, bei dem der Schwellwert nach einer vorbestimmten Zeit den Ausgangswert wieder annimmt. Zwar könnte diese Auslöseschaltung auch in Verbindung mit einem im Seitenbereich des Fahrzeugs angebrachten Aufprallsensor eingesetzt werden, eine Anpassung an die sehr zeitkritischen Verhältnisse einer Seitenaufprallerkennung durch eine niedrige Auslöseschwelle würde aber die Gefahr einer unerwünschten Auslösung infolge einer starken aber nur kurz anhaltenden und ungefährlichen Querbeschleunigung deutlich heraufsetzen. - Aus der
DE 39 24 507 A1 ist ein Verfahren zur Auslösung vom Rückhaltemitteln bekannt, bei dem ein gemessenes Beschleunigungssignal durch zeitliche Integration aufbereitet und zur Bildung eines Auslösekriteriums dem aufbereiteten Signal ein Schwellwert vorgegeben wird. Zur Anpassung an besondere Unfallsituationen, bei denen sehr schnell eine Auslöseentscheidung getroffen werden muß, ist bei der Integration eine Gewichtung des Beschleunigungssignals mit einer nichtlinearen Kennlinie vorgesehen. Der Schwellwert wird in Abhängigkeit von Betriebsparametern vorgegeben, um die Auslöseempfindlichkeit an das Unfallgeschehen anzupassen. - Weiterhin ist in der
DE-OS 37 16 168 ein Deformationssensor beschrieben, der unter der Außenhaut im Seitenbereich des Fahrzeugs angeordnet ist und sich über die gesamte Breite einer Tür erstreckt. Der Deformationssensor ist aus zwei in geringem Abstand hintereinander angeordneten Signalelementen aufgebaut, die nacheinander ansprechen, sobald die Außenhaut durch äußere Einwirkung deformiert wird. Als Signalelemente werden zum einen Lichtleiter vorgeschlagen, die bei einer aufprallbedingten Funktionsstörung ein Signal auslösen, und zum anderen Druckgeber in den Lagern von Konstruktionselementen im Seitenbereich des Fahrzeugs. Der Zeitabstand des ersten Signals zu dem Signal des zweiten Signalelementes hängt vom gegebenen räumlichen Abstand der beiden Signalelemente ab und der Geschwindigkeit, mit der ein Hindernis das Fahrzeug eindrückt. Mit diesem Maß für die Deformationsgeschwindigkeit läßt sich – mit Einschränkung – auf eine bevorstehende Gefährdung der Insassen schließen, so daß bei Überschreiten einer kritischen Deformationsgeschwindigkeit die Sicherheitseinrichtung ausgelöst wird. Auf diese Weise wird die unnötige Auslösung der Sicherheitseinrichtung vermieden, wenn ein Hindernis sehr langsam die Außenhaut des Fahrzeugs deformiert, wie dies der Fall ist, wenn das Fahrzeug mit geringer Geschwindigkeit auf ein Hindernis auftrifft, wobei die Deformation durchaus erheblich sein kann. - Bei der Verwendung des oben genannten Deformationssensors ergeben sich Nachteile aus dem Umstand, daß die Sensierung ausschließlich auf die lokale Deformationsgeschwindigkeit am Ort der schnellsten Deformation begrenzt ist. Die lokale Deformationsgeschwindigkeit ist nämlich keine Größe, die eindeutig auf die kinetische Energie des auftreffenden Gegenstand rückschließen läßt: Beispielsweise kann ein Gegenstand mit kleiner Aufprallfläche, wie ein Hammer, mit einer hohen lokalen Deformationsgeschwindigkeit eindringen und zu einer Auslösung der Sicherheitseinrichtung führen, obwohl seine kinetische Energie bei weitem nicht ausreicht – nach Ablauf der ersten Deformationsphase – dem Fahrzeug eine Querbeschleunigung zu verabreichen, die für die Insassen gefährlich sein könnte.
- In der älteren aber nachveröffentlichten
DE 42 20 270 A1 wird ein Verfahren für eine Sicherheitseinrichtung offenbart, bei dem die Signale eines Beschleunigungssensors und eines dem oben beschriebenen vergleichbaren Deformationssensors ausgewertet werden. Das Signal des Deformationssensors beeinflußt einen Schwellwert für ein aus dem Beschleunigungssignal aufbereitetes Signal, indem die Schwelle vom einem höheren auf einen niedrigeren Wert herabgesetzt wird, wenn eine kritische Deformationsgeschwindigkeit überschritten wird. Das Maß der Absenkung des Schwellwertes ist dabei fest vorgegeben. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Auslösevorrichtung auszubilden, die bei einem für die Insassen gefährlichen Seitenaufprall schnell und sicher anspricht aber andererseits eine unerwünschte Auslösung, z.B. durch Hammerschlag oder einen ungefährlichen Kollisionsfall, ausschließt.
- Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen der Patentansprüche 1 gelöst.
- Mit der erfindungsgemäßen Auslösevorrichtung wird sichergestellt, daß ein schnell eindringender Gegenstand nur dann die Sicherheitseinrichtung auslöst, wenn auch seine kinetische Energie ausreicht, dem Fahrzeug eine nennenswerte und nachhaltige Querbeschleunigung zu verabreichen. Die Integration des Beschleunigungssignals verhindert, daß ein nur kurzer aber starker Beschleunigungsimpuls die Sicherheitseinrichtung auslöst. Andererseits reagiert das System sehr schnell, weil die Integration durch ein Signal des Deformationssensors gestartet wird. Außerdem kann vorgesehen sein, daß bei einem durch den Deformationssensor registrierten kritischen Aufprall die Auslöseempfindlichkeit erhöht wird, wodurch auch die Ansprechzeit verkürzt wird.
- In einer Weiterbildung wird in vorteilhafter Weise von einem Deformationssensor Gebrauch gemacht, der für eine Bestimmung der Deformationsgeschwindigkeit geeignet und beispielsweise in der
DE-OS 37 16 168 - Weitere vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet. Die Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 : die Draufsicht eines Kraftfahrzeugs mit der erfindungsgemäßen Auslösevorrichtung, -
2 : ein Blockschaltbild der Auswerteschaltung, -
3 : Diagramme zu den verschiedenen zeitlichen Signalverläufen für ein Ausführungsbeispiel. - Die
1 zeigt stark vereinfacht die Draufsicht eines Kraftfahrzeugs1 mit vier angedeuteten Rädern und einer erfindungsgemäßen Auslösevorrichtung für eine Sicherheitseinrichtung, hier ein Seitenairbag4 , der in die vordere linke Seitentür eingebaut ist. Die Auslösevorrichtung besteht aus einem Deformationssensor3 und einem Querbeschleunigungssensor6 , die mit einem elektrischen Signal die Eingänge5.1 bzw.5.2 der Auswerteschaltung5 ansteuern. Die Auswerteschaltung5 gibt im Bedarfsfall ein Auslösesignal5.3 zur Zündung des Seitenairbags4 aus. - Der an sich bekannte Deformationssensor
3 in1 besteht in einer ersten einfachen Ausführung aus einem einzigen druckempfindlichen Signalelement, z.B. einer Kontaktschaltfolie, die auf einem Trägerelement dicht unter der Außenhaut2 angebracht ist und sich über die Breite der Tür erstreckt. Bei einem Seitenaufprall8 wird die Außenhaut2 deformiert und das darunterliegende Signalelement angesprochen, welches ein Deformationssignal5.1 an die Auswerteschaltung abgibt. In dieser Ausführung registriert das Signalelement lediglich einen Aufprall. Darüberhinaus wird für eine Weiterbildung der Auslösevorrichtung ein Deformationssensor3 in einer zweiten Ausführung benötigt, der nicht nur einen Aufprall sondern auch eine Deformationsgeschwindigkeit zu sensieren in der Lage ist. Ein solcher Deformationsgeschwindigkeitssensor ist in der bereits oben erwähntenDE-OS 37 16 168 - Der Querbeschleunigungssensor
5 sensiert die Querbeschleunigung des Kraftfahrzeugs1 , welche ggfs. durch einen Seitenaufprall8 verursacht ist. Der Querbeschleunigungssensor6 ist auf der Längsachse7 des Kraftfahrzeugs1 angeordet, möglicherweise auf Höhe des Seitenairbags4 , der Fahrzeugmitte oder im Fahrzeugschwerpunkt. Beschleunigungssensoren sind seit langem bekannt und werden serienmäßig zur Erkennung eines Frontalaufpralls eingesetzt. Für zeitkritische Anwendung, wie der Seitenairbag-Auslösung, haben sich piezoelektrische Beschleunigungssensoren in der Praxis gut bewährt. - In
2 ist in einem Blockschaltbild dargestellt, wie die Auswerteschaltung5 aufgebaut ist. Das Auslösesignal5.3 für den Seitenairbag4 wird am Ausgang eines Komparators13 bereitgestellt, sobald das Arbeitssignal14.1 einen vorgebenen Schwellwert überschreitet. Das Arbeitssignal14.1 wird von der Beschleunigungsaufbereitung14 aus dem Beschleunigungssignal5.2 a(t) gewonnen. Zur Auswertung des Deformationssignals5.1 ist einer Deformationsauswertung11 vorgesehen, welche bei einem Aufprall ein Triggersignal und in Verbindung mit einem Deformationsgeschwindigkeitssensors auch eine Steuersignal ausgibt, das der Deformationsgeschwindigkeit entspricht. - In einem ersten Ausführungsbeispiel wird in der Beschleunigungsauswertung
14 das Beschleunigungssignal5.2 über die Zeit integriert und damit ein Arbeitssignal14.1 gebildet, das einer Geschwindigkeitsänderung dv entspricht. Durch diese Art der Mittelung über der Zeit wird berücksichtigt, daß eine die Insassen gefährdende Beschleunigung auch eine gewisse Zeit andauern muß. Damit der Komparator13 ein Auslösesignal5.3 ausgibt, muß das Arbeitssignal14.1 innerhalb einer bestimmten Zeit nach Integrationsstart den Schwellwert überschreiten. Diese Zeit ist durch die Resetzeit tR gegeben, nach deren Ablauf die Integration beendet, das Integral auf null zurückgeführt wird und das System in seinen Ausgangszustand zurückkehrt. Die durch tR gegebene Zeitspanne ergibt sich aus der Zeit innerhalb derer eine Auslöseentscheidung getroffen werden muß, um nach einem gerade noch gefährlichen Aufprall die Sicherheitseinrichtung in einen schutzwirksamen Zustand bringen zu können. - Ein ähnliches Verfahren zur Aufbereitung eines Beschleunigungssignals ist in der
DE-PS 22 22 038 3 einsetzen. Dies wird durch entsprechendes Triggersignal11.3 von der Deformationsauswertung11 an die Beschleunigungsaufbereitung14 erreicht. Die parallele Beibehaltung der Integrationschwelle zum Integrationsstart kann weiterhin sinnvoll sein, um eine Auslösung unabhängig von einer Deformationserkennung zu ermöglichen, wenn beispielsweise bei einem Seitenaufprall der Deformationssensor nicht getroffen wurde. - Steht ein schnelles Ansprechen der Auslösevorrichtung im Vordergrund, so ist es vorteilhaft, daß in der Beschleunigungsauswertung
14 das Beschleunigungssignal a(t)5.2 vor der Integration mittels einer nichtlinearen Kennlinie gewichtet wird. Dadurch tragen höhere Beschleunigungswerte überproportional zum Integral bei und es wird die Auslöseschwelle schneller erreicht. - In einer Weiterbildung ist der Schwellwert
12.1 nicht konstant, sondern wird aufprallabhängig dem Komparator13 durch einen Schwellwertgenerator12 vorgeben. Bei einem Aufprall gibt die Deformationsauswertung11 ein Triggersignal11.1 an den Schwellwertgenerator12 ab, worauf der Schwellwert12.1 abgesenkt wird, was eine Erhöhung der Auslöseempfindlichkeit bewirkt. Die Absenkung ist zeitlich begrenzt, nach spätestens der Resetzeit tR wird der Schwellwert12.1 auf seinen Ausgangswert zurückgeführt. Der zeitliche Verlauf des Schwellwertes12.1 ist vorgegeben und kann beispielsweise der oben erwähntenUS 3 852 305 entnommen werden. - Die weiteren Ausführungsbeispiele verwenden einen Deformationssensor
3 der zweiten Ausführungsart aus dessen Deformationssignal5.1 die Deformationsauswertung11 eine Deformationsgeschwindigkeit ermittelt. In Weiterbildung der vorangegangenen Ausführungsbeispiele wird ein der Deformationsgeschwindigkeit entsprechendes Steuersignal erfindungsgemäß dazu verwendet, die Auslöseempfindlichkeit und Ansprechgeschwindigkeit der ermittelten Deformationsgeschwindigkeit entsprechend zu steigern. So kann durch ein Steuersignal11.4 die Gewichtungskennlinie Beschleunigungsauswertung14 dahingehend beeinflußt werden, daß hohe Beschleunigungswerte um so stärker gewichtet werden, je höher die Deformationsgeschwindigkeit ist. Zum anderen kann durch ein entsprechendes Steuersignal11.2 der Schwellwertgenerator12 so beeinflußt werden, daß die Absenkung des Schwellwertes12.1 bei einem Aufprall mit einer hohen Deformationsgeschwindigkeit verstärkt ausfällt. Das kann so ausgeführt sein, daß bei einer sehr hohen Deformationsgeschwindigkeit ein sehr gering angewachsenes Integral zu einer schnellen Auslösung führt. - Eine noch schnellere Auslösung kann erreicht werden, indem auf die Integration gänzlich verzichtet und das Beschleunigungssignal a(t)
5.2 in der Beschleunigungsauswertung14 lediglich gefiltert und möglicherweise mit einer nichtlinearen Kennlinie multipliziert wird. Für eine Auslösung muß das so aufbereitete Beschleunigungssignal den Schwellwert12.1 überschreiten, der hier – anders als in der oben genanntenUS 3 851 305 – von der Deformationsgeschwindigkeit abhängt. Ist der Ausgangswert des Schwellwertes12.1 so hoch gesetzt, daß eine Auslösung allein durch ein Beschleunigungssignal a(t)5.2 ausgeschlossen ist, so kommt die Beschleunigungsauswertung14 einer UND-Verknüpfung gleich. Denn nur bei gleichzeitigem Vorhandensein eines Deformationssignals5.1 , wird durch Absenkung des Schwellwertes12.1 eine Auslösung erst ermöglicht. - Zur Veranschaulichung und Erläuterung weiterer Eigenschaften der Auslösevorrichtung sind in
3 verschiedene Signalverläufe über der Zeit t aufgetragen. Ein Deformationssensor3 aus zwei hintereinanderangeordneten Signalelementen, beispielsweise wie in derDE-OS 37 16 168 5.1 bestehend aus zwei aufeinanderfolgenden Signalen ab, welchen die beiden Signale Trig1 und Trig2 entsprechen. Der zeitliche Abstand t1-t2 zwischen erstem und zweitem Signal ist ein Maß für die Deformationsgeschwindigkeit und um so kleiner, je größer die Deformationsgeschwindigkeit ist. - Weiterhin zeigt der dritte Signalverlauf ein Beschleunigungssignal a(t)
5.2 , wie es gleichzeitig von dem Beschleunigungssensor6 aufgezeichnet wurde. Die waagerechte gestrichelte Linie deutet einen Schwellwert S an, den das Beschleunigungssignal a(t) für eine Auslösung der Sicherheitseinrichtung zu überschreiten hätte, für den Fall, daß allein das Beschleunigungssignal a(t) zur Auslöseentscheidung herangezogen würde. - Der vierte Signalverlauf zeigt ein durch Integration aus dem Beschleunigungssignal a(t)
5.2 gewonnenes Arbeits- oder Geschwindigkeitssignal dv14.1 . Mit dem ersten Triggersignal Trig1 wird die Integration der Beschleunigung a(t) gestartet. Der variable Schwellwert S ist auch in diesem Diagramm durch eine waagerechte gestrichelte Linie dargestellt. Beim Schnittpunkt des Beschleunigungsintegrals mit dem Schwellwert S wird die Sicherheitseinrichtung ausgelöst. Sobald auch das Triggersignal Trig2 vorliegt, wird der Schwellwert S abgesenkt und zwar um so mehr, je kürzer die Zeitdifferenz t1-t2 ist. Damit ist bei einer hohen Deformationsgeschwindigkeit das zur Auslösung erforderliche Integral der Beschleunigung gering. Das kann so weit gehen, daß bei genügend kleiner Zeitdifferenz tl-t2 nahezu sofort ausgelöst werden kann. Eine kurze Zeitdifferenz bedeutet eine hohe Deformationsgeschwindigkeit und damit hohes Gefährdungspotential für die Insassen, weshalb in diesem Fall die erfindungsgemäße Vorrichtung einer schnellen Auslösung den Vorrang gegenüber einem sicheren Ausschluß einer Fehlauslösung gibt. - Ein weiteres wichtiges Detail betrifft die Rücksetzung des Beschleunigungsintegrals auf null und des Schwellwertes auf seinen Ausgangswert. Dies ist wichtig, um nach einem fehlerbedingten Triggersignal Trig
1 eine unbegrenzte Aufintegration von Beschleunigungswerten, die zu einer ungewollten Auslösung führen würde, auszuschließen. Die Rücksetzung erfolgt spätestens bei einer Resetzeit tR. Doch ist eine Rücksetzung auch zu einem früheren Zeitpunkt vorgesehen, nämlich wenn der Aufprall als beendet angesehen werden kann und eine schnelle Bereitschaft zur Erkennung einer möglichen Folgekollision wünschenswert ist. Eine vorzeitige Rücksetzung erfolgt, wenn das erste Deformationssignal Trig1 zu einer Zeit t3 < tR zurückgenommen wird. Dann hat sich das Fahrzeug vom Kollisionspartner gelöst und es kann keine weitere, die Insassen gefährdende Beschleunigungsenergie übertragen werden. Wie in der3 dargestellt erfolgt eine vorzeitige Rücksetzung auch, wenn das Beschleunigungssignal a(t) am Ende des Aufpralls so stark zurückgegangen ist, daß es betragsmäßig eine entsprechend klein gewählte Schwelle a0 unterschreitet. Auch dann kann der Kollisionsvorgang als beendet angesehen werden.
Claims (6)
- Auslösevorrichtung für eine Sicherheitseinrichtung zum Schutz von Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall – mit einem Deformationssensor, der in oder unmittelbar hinter der Außenhaut im Seitenbereich des Fahrzeugs angeordnet ist, – mit einem auf der Fahrzeuglängsachse angebrachten zentralen Querbeschleunigungssensor, – mit einer Auswerteschaltung zur Auslösung der Sicherheitseinrichtung bei einem gefährlichen Aufprall des Fahrzeugs, wobei die Auswerteschaltung von elektrischen Signalen des Deformationssensors und des Beschleunigungssensors angesteuert wird, gekennzeichnet durch eine Auswerteschaltung (
5 ) – bei der eine Deformationsauswertung (11 ) die Signale (5.1 ) des Deformationssensors (3 ) verarbeitet und bei einer kritischen Deformation ein Triggersignal (11.1 ;11.3 ) ausgibt, – bei der eine Beschleunigungsauswertung (14 ) das Beschleunigungssignal (5.2 ) mittels einer gewichteten Integration aufbereitet, die Integration durch das Triggersignal (11.3 ) der Deformationsauswertung (11 ) gestartet wird, – bei der ein Komparator (13 ) das aufbereitete Signal (14.1 ) mit einem vorgegebenen Schwellwert vergleicht und bei Überschreitung des Schwellwertes ein Auslösesignal (5.3 ) ausgibt. - Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schwellwertgenerator (
12 ) den Schwellwert (12.1 ) abhängig von, einem eingangsseitig anliegendem Triggersignal (11.1 ) der Deformationsauswertung (11 ) vorgibt, so daß eine kritische Deformation eine Absenkung des Schwellwertes (12.1 ) bewirkt. - Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Signalen (
5.1 ) des Deformationssensors (3 ) auch die Deformationsgeschwindigkeit bestimmbar ist und die Deformationsauswertung (11 ) ein der Deformationsgeschwindigkeit entsprechendes Steuersignal (11.4 ) an die Beschleunigungsauswertung (14 ) ausgibt, welches die Integration des Beschleunigungssignals dahingehend beeinflußt, daß hohe Beschleunigungswerte um so stärker gewichtet werden, je größer die ermittelte Deformationsgeschwindigkeit ist. - Auslösevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Signalen (
5.1 ) des Deformationssensors (3 ) auch die Deformationsgeschwindigkeit bestimmbar ist und die Deformationsauswertung (11 ) ein der Deformationsgeschwindigkeit entsprechendes Steuersignal (11.2 ) an den Schwellwertgenerator (12 ) ausgibt, welches die Absenkung des Schwellwertes (12.1 ) verstärkt, je größer die ermittelte Deformationsgeschwindigkeit ist. - Auslösevorrichtung für eine Sicherheitseinrichtung zum Schutz von Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall – mit einem Deformationssensor, der in oder unmittelbar hinter der Außenhaut im Seitenbereich des Fahrzeugs angeordnet ist und für eine Bestimmung der Deformationsgeschwindigkeit geeignet ist, – mit einem auf der Fahrzeuglängsachse angebrachten zentralen Querbeschleunigungssensor, – mit einer Auswerteschaltung zur Auslösung der Sicherheitseinrichtung bei einem gefährlichen Aufprall des Fahrzeugs, wobei die Auswerteschaltung von elektrischen Signalen des Deformationssensors und des Beschleunigungssensors angesteuert wird, gekennzeichnet durch eine Auswerteschaltung (
5 ) – bei der eine Deformationsauswertung (11 ) die Signale (5.1 ) des Deformationssensors (3 ) verarbeitet und bei einer kritischen Deformation ein der Deformationsgeschwindigkeit entsprechendes Steuersignal (11.1 ) ausgibt, – bei der eine Beschleunigungsauswertung (14 ) das Beschleunigungssignal (5.2 ) aufbereitet, – bei der ein Komparator (13 ) das aufbereitete Signal (14.1 ) mit einem vorgegebenen Schwellwert (12.1 ) vergleicht und bei Überschreitung des Schwellwertes (12.1 ) ein Auslösesignal (5.3 ) ausgibt, – bei der ein Schwellwertgenerator (12 ) den Schwellwert (12.1 ) abhängig von eingangsseitig anliegenden Steuersignalen (11.2 ) der Deformationsauswertung (11 ) vorgibt, wobei der vorgebenen Schwellwert (12.1 ) bei einer kritischen Deformation abgesenkt wird und die Absenkung um so größer ist, je größer die ermittelte Deformationsgeschwindigkeit ist. - Auslösevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rücksetzung des in der Beschleunigungsauswertung (
14 ) gebildeten Integrals auf null und/oder des abgesenkten Schwellwertes (12.1 ) auf seinen Ausgangswert spätestens nach einer Resetzeit tR geschieht und vorzeitig, wenn das Deformationssignal (5.1 ) wieder zurückgenommen ist oder das Beschleunigungssignal (5.2 ) betragsmäßig eine Schwelle a0 unterschreitet.
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