DE4306676A1

DE4306676A1 - Wascheinrichtung für Zylinder einer Druckmaschine

Info

Publication number: DE4306676A1
Application number: DE4306676A
Authority: DE
Inventors: Michael Braun
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1993-03-04
Filing date: 1993-03-04
Publication date: 1994-09-08
Anticipated expiration: 2013-03-05
Also published as: JPH06316061A; CN1104150A; DE4306676C2; JP2637363B2; GB2275656B; CN1036906C; GB9404222D0; GB2275656A; US5440986A

Description

Die Erfindung betrifft eine Wascheinrichtung für Zylinder einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Eine Wascheinrichtung für Druckmaschinen mit diesen Gattungsmerkmalen ist aus der DE 38 41 260 A1 bekannt. Das von einer Vorratsrolle auf einer Saubertuchspindel ablaufende Reinigungstuch ist außen um das Andrückpolster herumgeführt, welches linear beweglich angeordnet ist und aus einem elastischen Material besteht. Das benutzte Reinigungstuch wird anschließend auf die Schmutztuchspindel wieder aufgewickelt. Beide Spindeln der bekannten Waschvorrichtung sind mit einem elektromotorischen Antrieb verbunden, dessen elektronisches Steuerprogramm für jeden Reinigungsvorgang den Vorschub des Reinigungstuches auf einen vorbestimmten Abschnitt begrenzt und nach Beendigung des Reinigungsvorganges das Reinigungstuch teilweise zurückspult, so daß der bei der Endphase des Reinigungsvorganges weniger verschmutzte Tuchbereich zur Vorreinigung beim nächsten Reinigungsvorgang erneut benutzt wird. Das Reinigungstuch wird nach dem Verbrauch des Vorrats auf der Vorratsrolle von der Schmutztuchspindel auf die Vorratsrolle der Saubertuchspindel zurückgespult, so daß der Drucker nur eine Tuchrolle zu wechseln braucht. Geeignete Antriebe für einen solchen Schmutztuchantrieb sind in der EP-A2-0 315 144 bzw. in der etwa inhaltsgleichen US-PS 5,125,342 ausführlich beschrieben.

Beim Wechsel des Reinigungstuches muß das vordere Ende der Tuchbahn von Hand durch die Waschvorrichtung gezogen und über die Umlenkungen außen um das Andrückpolster herum zur Schmutztuchwickel geführt und an dieser festgelegt werden.

Aufgabe der Erfindung ist demzufolge, eine Erleichterung des Reinigungstuchwechsels und eine zeitliche Verkürzung dieses Wechsels zu erreichen.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Ausbildung einer Wascheinrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 mit Merkmalen nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 vorgeschlagen.

Herausragender Vorteil einer solchen Einrichtung ist es, daß das vordere Ende des unverbrauchten Reinigungstuches beim Tuchrollenwechsel von dem Greifer an dem endlos umlaufend geführten Zugmittel erfaßt und durch dieses Zugmittel in die Wascheinrichtung eingezogen wird. Das Zugmittel kann dabei entweder von Hand oder durch einen motorischen Antrieb bewegt werden. In einfachster Ausführung wird der Greifer für das vordere Tuchende von Hand geschlossen. Für das Zugmittel ist vor allem ein Zahnriemen vorgesehen. Geeignet ist aber auch ein in Längsrichtung unelastisches Gurtband, eine Gliederkette oder ein Stahlseil.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein solches Zugmittel mit einem daran befestigten Greifer auf jeder Maschinenseite vorgesehen. Außerdem ist an der Vorderkante des von der Vorratsrolle auf der Saubertuchspindel ablaufenden Reinigungstuches eine feste, das Reinigungstuch in der Breite überragende Kante ausgebildet oder auch nachträglich mit der Vorderkante des Saubertuches verbindbar, so daß die Enden dieser Kante von Hand in die geöffneten Greifer an den beiden Zugmitteln eingelegt und die Greifer von Hand, gegebenenfalls über Hilfsmittel, geschlossen werden können.

Durch die Bewegung der Zugmittel wird das Reinigungstuch bis zur Schmutztuchspindel gezogen und mit dieser drehfest verbunden. Dazu ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ein Tuchleitblech im Bereich der Schmutztuchspindel angeordnet, die das ankommende Schmutztuch gegen am Umfang der Schmutztuchspindel angeordnete Haftelemente drücken, um das Schmutztuch am Umfang der Schmutztuchspindel festzulegen. Für die Greiferöffnung ist im Bereich der Schmutztuchspindel eine Greiferöffnungskurve vorgesehen, die mit einer Greifernase am Greifer zusammenwirkt. Durch die Anordnung einer Greiferschließkurve im Bereich der Saubertuchspindel kann ein selbsttätiger Einzug eines Reinigungstuches in die Wascheinrichtung erreicht werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des Druckwerkes einer Maschine für den Offsetdruck mit Wascheinrichtung,

Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 im Maßstab vergrößerte teilweise Seitenansicht,

Fig. 3 eine Teilansicht der Wascheinrichtung in einem gegenüber Fig. 2 vergrößerten Maßstab,

Fig. 4 eine Draufsicht auf die Wascheinrichtung im Maßstab der Fig. 3 und

Fig. 5 eine Einzelheit zur Erleichterung des Tucheinzuges.

Die Fig. 1 zeigt schematisch die Anordnung einer Wascheinrichtung mit dem allgemeinen Bezugszeichen 1 zur Reinigung des Umfanges eines Gummituchzylinders 2 und auch eines Druckzylinders 3 im Druckwerk einer für den Offsetdruck geeigneten Maschine, in deren Gestell 4 die Zylinder 2 und 3 mit ihren Enden drehbar gelagert sind. Mit 5 ist beispielsweise der Plattenzylinder einer solchen Druckmaschine bezeichnet. Die Wascheinrichtung 1 besteht aus einer Saubertuchspindel 6 und einer Schmutztuchspindel 7, einem Reinigungstuch 8 und einem Andrückpolster 9, welches im Falle des Ausführungsbeispieles am vorderen Ende eines um eine Schwenkachse 10 beweglichen Schwenkkopfes 11 angeordnet ist und zum Beispiel aus einem linear beweglich geführten Stempel aus elastischem Werkstoff oder einer Membranwandung einer mit Druckluft beaufschlagbaren Kammer besteht. Die schwenkbare Anordnung des Andrückpolsters 9 ermöglicht die Benutzung der Wascheinrichtung 1 sowohl zur Reinigung des Gummituchzylinders 2 als auch des Druckzylinders 3, wie es sich aus der zeichnerischen Darstellung ergibt und an sich auch bekannt ist. Die Achsen der Saubertuchspindel 6, der Schmutztuchspindel 7 und der Schwenkachse 10 sind parallel zu den Achsen der Zylinder 2 und 3 ausgerichtet. Von einer auf die Saubertuchspindel 6 aufgesteckten Vorratsrolle 12 ist das Reinigungstuch 8 über Umlenkungen außen um das Andrückpolster 9 herum zur Schmutztuchspindel 7 geführt, an deren Umfang Haftelemente angeordnet sind, durch die das Reinigungstuch 8 zugfest mit der Schmutztuchspindel 7 verbunden wird.

Zur Erleichterung des Einzuges des Reinigungstuches 8 in die Wascheinrichtung 1 ist auf beiden Maschinenseiten je ein endlos umlaufend geführtes Band 13, vorzugsweise ein Zahnriemen, angeordnet. Auf jeder Maschinenseite wird der dort angeordnete Zahnriemen 13 über Umlenkrollen 14 geführt, die am Maschinengestell 4 gelagert sind. Eine Umlenkung 15 ist im Bereich der Saubertuchspindel 6 angeordnet. An jedem Zahnriemen 13 ist ein Greifer 16 befestigt, welcher entweder von Hand oder durch mechanische Hilfsmittel geschlossen werden kann. Dieser Greifer 16 erfaßt die Vorderkante des von der Vorratsrolle 12 ablaufenden Reinigungstuches 8, so daß das Reinigungstuch durch Bewegung der beiden Zahnriemen 13 oder dergleichen außen um das Andrückpolster 9 herum zur Schmutztuchspindel 7 geführt werden kann. Im Bereich dieser Schmutztuchspindel 7 ist ein Leitblech 17 für das Reinigungstuch vorgesehen, welches das Reinigungstuch 8 gegen die Haftelemente am Umfang der Schmutztuchspindel 7 drückt und dadurch mit dieser verbindet. Im Bereich der Schmutztuchspindel 7 ist außerdem eine Greiferöffnungskurve 18 ortsfest angeordnet, die mit einer Kurvennase 19 an der Greifernase zusammenwirkt und den Greifer öffnet, sobald das Reinigungstuch 8 gegen die Schmutztuchspindel 7 gedrückt und mit dieser haftend verbunden ist. Durch die gleiche Kurvennase 19 kann auch der Greifer 16 geschlossen werden, sobald die Vorderkante des Reinigungstuches in den geöffneten Greifer eingeschoben und eine Einzugsbewegung der beiden Zahnriemen 13 oder dergleichen erfolgt. Eine Andrückwelle 20 verstärkt den Druck des Reinigungstuches 8 gegen den Umfang der Schmutztuchspindel 7, so daß eine sichere Verbindung zwischen dem Reinigungstuch 8 und dem Umfang der Schmutztuchspindel 7 hergestellt ist, wenn der Greifer 16 durch die Greiferöffnungskurve 18 geöffnet wird. Das Leitblech 17 oder dergleichen und die Andrückwelle 20 sind um eine Achse 21 beweglich gelagert und durch eine Feder 22 gegen den Umfang der Schmutztuchspindel 7 abgefedert. Zur Erleichterung des Einführens der Vorderkante des Reinigungstuches 8 in die geöffneten Greifer an den Zahnriemen 13 ist an der Vorderkante des von der Vorratsrolle 12 auf der Saubertuchwelle 6 ablaufenden Reinigungstuches 8 eine feste, das Reinigungstuch 8 in der Breite überragende Kante 26 ausgebildet oder auch nachträglich durch Anheften mit dieser verbindbar, so daß die Enden dieser Kante 26 in die Greifer 16 an den seitlich an der Gestellwand umlaufenden Zahnriemen 13 eingeführt werden können. Die Bewegung der Zahnriemen 13 kann von Hand oder durch einen motorischen Antrieb, beispielsweise entsprechend der Darstellung in der Fig. 4, erfolgen. Die Welle der Umlenkung 15 für die Zahnriemen 13 ist über ein Kegelradgetriebe 23 mit einem Antriebsmotor 24 gekuppelt. Der Antriebsmotor 25 dient zum Antrieb des Reinigungstuches 8 und wird durch ein Rechnerprogramm gesteuert, welches einen abschnittweisen Vorschub des Reinigungstuches 8 und einen teilweisen Rücktransport nach jedem Reinigungsvorgang und schließlich eine Rückspulung des verbrauchten Reinigungstuches von der Schmutztuchspindel 7 zur Saubertuchspindel 6 ermöglicht, wie es in der eingangs genannten DE 38 41 260 A1 beschrieben ist.

Bezugszeichenliste

1 Wascheinrichtung
2 Gummituchzylinder
3 Druckzylinder
4 Gestell
5 Plattenzylinder
6 Saubertuchspindel
7 Schmutztuchspindel
8 Reinigungstuch
9 Andrückpolster
10 Schwenkachse
11 Schwenkkopf
12 Vorratsrolle
13 Band, Zahnriemen
14 Umlenkung
15 Umlenkung
16 Greifer
17 Leitblech
18 Greiferöffnungskurve
19 Kurvennase
20 Andrückwelle
21 Achse
22 Feder
23 Kegelradgetriebe
24 Motor
25 Motor
26 Kante

Claims

1. Wascheinrichtung für Zylinder einer Druckmaschine, bei der ein von einer auswechselbaren Vorratsrolle auf einer Saubertuchspindel ablaufendes Reinigungstuch durch ein Andrückpolster gegen den Zylinderumfang drückbar und auf eine Schmutztuchspindel aufwickelbar ist und bei der Antriebsmittel für einen abschnittsweisen Vorschub sowie für die Rückspulung des Reinigungstuches von der Schmutztuchspindel zur Vorratsrolle auf der Saubertuchspindel vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum selbsttätigen Einzug des Reinigungstuches aus wenigstens einem über Umlenkungen (15) auf der Saubertuchspindel (6) sowie im Bereich des Andrückpolsters (9) endlos umlaufenden Zugmittel (13), an dem ein Greifer (16) für die Vorderkante des von der Vorratsrolle (12) ablaufenden Reinigungstuches (8) befestigt ist, und aus Mitteln (18) zur Greiferöffnung im Bereich einer am Umfang Haftelemente für das Reinigungstuch (8) aufweisenden Schmutztuchspindel (7) vorgesehen sind.

2. Wascheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das endlos umlaufende Zugmittel (13) einen motorischen Antrieb (24) aufweist.

3. Wascheinrichtung nach Anspruch 1 oder 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das endlos umlaufende Zugmittel aus einem Gurtband, Zahnriemen (13), einer Kette oder einem Seil besteht.

4. Wascheinrichtung nach Anspruch 1 oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Maschinenseite wenigstens ein Zugmittel (13) mit einem daran befestigten Greifer (16) angeordnet ist.

5. Wascheinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Greiferöffnung aus einer Kurvennase (19) an einem beweglichen Greiferfinger und einer gestellfest im Bereich der Schmutztuchspindel (7) angeordneten Greiferöffnungskurve (18) bestehen.

6. Wascheinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Schmutztuchspindel (7) ein das Reinigungstuch (8) gegen den Umfang der Schmutztuchspindel drückendes Tuchleitblech (17) oder dergleichen angeordnet ist.

7. Wascheinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Tuchleitblech (17) beweglich geführt und durch eine Feder (22) radial gegen den Umfang der Schmutztuchspindel (7) belastet ist.

8. Wascheinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Saubertuchspindel (6) eine Greiferschließkurve ortsfest angeordnet ist.

9. Wascheinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Vorderkante des von der Vorratsrolle (12) auf der Saubertuchspindel (6) ablaufenden Reinigungstuches (8) eine feste, das Reinigungstuch (8) in der Breite überragende Kante (26) ausgebildet oder nachträglich mit dieser verbindbar ist.