DE2259485C2

DE2259485C2 - Vorrichtung zum Verbinden einer aufgewickelten stillstehenden Materialbahn, insbesondere Papierbahn, mit einer sich zu einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere Druckmaschine bewegenden Papierbahn beim Wickelrollenwechsel

Info

Publication number: DE2259485C2
Application number: DE2259485A
Authority: DE
Inventors: Peter Rochford Essex Hurst
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1971-12-06
Filing date: 1972-12-05
Publication date: 1986-04-24
Also published as: DE2259485A1; FR2164320A5; GB1417972A; CA986080A; IT975955B; NL7216520A; SE399236B; NL176927B; ZA728597B; NL176927C; US3886030A

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbinden einer zu einer Wickelrolle aufgewickelten, stillstehenden Materialbahn, insbesondere Papierbahn, mit einer von einer Wickelrolle ablaufenden, sich zu einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere Druckmaschine, bewegenden Materialbahn beim Wickelrollenwechsel gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (US-PS 32 01 865) werden die Enden zweier Materialbahnen aus Metallfolien im Stillstand miteinander verbunden, wobei die beiden Enden um je eine rohrförmige, am Umfang gelochte Rolle herumgelegt und auf ihr durch Vakuum festgehaiten werden. Die Rollen sind an ihren Enden in einem gemeinsamen Halter gelagert, in dem zwischen den beiden Rollen ein eine zylindrische Auflagenfläche bildender Stab angebracht ist, über den das eine der beiden Materialbahnenden zu der einen Rolle geführt ist. Wenn der Halter um etwa 90" um die Achse der zweiten Rolle geschwenkt wird, legen sich die beiden Enden der Materialbahn auf der Auflagefläche des Stabes fest aufeinander, so daß sie miteinander verschweißt oder durch vorher aufgebrachte Klebemittel verbunden werden können. Nach Zurückdrehen des Halters sind die Materialbahnen miteinander verbunden.

Bei einer anderen bekannten Vorrichtung (DE-PS 5 20 863) wird das Ende einer zu einer Druckmaschine führenden Papierbahn mit in einem Schlitten gelagerten Andrückwalzen im Stillstand an den Anfang einer neuen Papierbahn der Druckmaschine angeklebt

Bei den bekannten Vorrichtungen ist es zum Rollenwechsel z. B. beim Druckvorgang notwendig, die Druckmaschine stillzusetzen, was die Leistung der Maschine erheblich verringert Nur durch eine höhere Druckleisfung oder eine automatische RoIIenwechselvorrichtung, die kompliziert und daher teuer ist, könnte die Leistungsminderung ausgeglichen werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Rollenwechsel bei durchlaufender Maschine mit einfachen und daher nur geringe Kosten verursachenden Mitteln zu ermöglichen. Eine derartige Möglichkeit ist in den Fällen von besonderem Vorteil, in denen eine hohe Druckgeschwindigkeit wie z. B. beim Drucken von Zeitungen erzielt werden muß.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs aufgeführten Mittel gelöst

Mit dem rahmenartigen Halter ist es in einfacher Weise möglich, eine neue Materialbahn mit der aus einer Verarbeitungsmaschine ablaufenden Bahn auf einer gewundenen Fläche der Bahnen innig miteinander in Berührung zu bringen und die beiden Bahnen untereinander zu verkleben, ohne daß die Verarbeitungsmasciiine stillgesetzt werden muß. Die Vorrichtung nach der Erfindung gibt ferner die Möglichkeit, eine Verarbeitungsmaschine abwechselnd von zwei in einem Rollenständer übereinander angeordneten Aufnahmesteiien für Wickelrollen aus die Materialbahn abziehen zu lassen, so daß eine neue Wickelrolle bereitgestellt und für die Verarbeitung vorbereitet werden kann, während von der anderen Wickelrolle die Bahn abgezogen wird.

In den Unteransprüchen sind zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung gekennzeichnet, von denen der im Anspruch 4 angegebene Antrieb neben seiner Einfachheit den Vorteil bietet, ein besonders schnelles Umschalten beim Wechsel der Wickelrollen zu ermöglichen.

Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 und IA in einer perspektivischen Darstellung bzw. in einer in einem etwas größerem Maßstab gezeichneten Seitenansicht eine Vorrichtung zum automatischen Verbinden von Materialbahnen in einer ersten Arbeitsstellung;

Fig.2 bzw. 2A bis Fig. 10 bzw. 1OA entsprechend Fig. 1 bzw. IA, zeigen jedoch weitere Stellungen der Vorrichtung;

Fig. 11 perspektivisch die Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen und die zugehörige Betätigungseinrichtung; und

Fig. 12 in einer Seitenansicht einen Rollenständer mit Vorrichtungen nach F i g. 1 bis 4 zum Verbinden von Materialbahnen.
In Fig. 1 bzw. IA bis Fig. 10 bzw. 1OA ist eine insgesamt mit 10 bezeichnete automatische Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen dargestellt, die in Verbindung mit einem Rollenständer für eine Druckmaschine benutzbar ist, und die es ermöglicht, eine verbrauchte

Wickelrolle durch eine neue Wickelrolle zu ersetzen, ohne daß die Druckmaschine stillgesetzt zu werden braucht. Bei einer mit hoher Laufgeschwindigkeit arbeitenden Zeitungsdruckmaschine ist es normalerweise erforderlich, die Druckmaschine während des Rollenwechseis auf eine sogenannte Kriechgeschwindigkeit einzustellen; diese richtet s'ch nach der Zugfestigkeit der Materialbahn, der normalen Laufgeschwindigkeit der Druckmaschine und der Massenträgheit der neuen Wickelrolle. Die Figuren zeigen jeweils zwei Wickelrollen 1 und 2, die jew "Is einer Druckmaschine zugeordnet sind, und von denen jeweils nur eine benutzt wird, um der Druckmaschine eine Materialbahn zuzuführen. Der Rollenständer ist außerdem so ausgebildet, daß es möglich ist, verbrauchte Wickelrollen durch neue Wickelrollen zu ersetzen, ohne daß das Abziehen der Materialbahn vor. der anderen Wickelrolle behindert wird.

Zu der Rollenwechselvorrichtung gehören zwei Führungen 3 und 4 in Gestalt von Rollen, die in einem rahmenartigen Halter 5 drehbar gelagert sind, welcher seinerseits um zwei Lagerzapfen 6 drehbar ^;st deren Achse in der Mitte zwischen den Achsen der Führungsfollen 3 und 4 iiegt und sich parallel zu deren Achsen erstreckt Eine Materialbahn 12, die einer Druckmaschine zugeführt wird läuft von der Wickelrolle 2 ab und zwischen den Führungsrollen 3 und 4 hindurch. Auch das freie Ende der neuen Bahn 8, das mit dem Ende der verbrauchten Bahn 12 verbunden werden soll, wird gemäß Fig. 1 und IA zwischen den Führungsrollen 3 und 4 hindurchgeführt und in dieser Lage durch eine Spannvorrichtung 7, z. B. zwei unter Federspannung stehende flexible Bänder, gehalten, deren freie Enden mittels eines Kiebstoffs zeitweilig mit der neuen Bahn 8 verbunden worden sind. Bei diesem Arbeitsstadium nimmt der HalterS gemäß Fig. 1 und IA eine solche Stellung ein, daß die Bahnen 12 und 8 durch einen Abstand voneinander getrennt sind.

F i g. 2 und 2A zeigen einen Betriebszustand, wie er sich ergibt, ·■ enn die Wickelrolle 2 verbraucht worden ist, so daß es erforderlich ist, der Druckmaschine weiteres bahnförmiges Material von der neuen Wickelrolle 1 aus zuzuführen.

Bevor das freie Ende der neuen Bahn 8 mit dem hinteren Ende der verbrauchten Bahn 12 verbunden wird, wird das freie Ende der neuen Bahn & jf bekannte Weise mit einem Klebstoff versehen, z. B. durch Ankleben eines Streifens aus einem beiderseitig klebfähigen Band.

Sollen die beiden Bahnen miteinander verbunden werden, wird der Halter S gemäß F i g. 3 und 3A in Richtung des Pfeils X um 180° gedreht, so daß die mit dem Klebstoff versehene Flächt der neuen Bahn 8 in Berührung mit der benachbarten Fläche der alten Bahn 12 gebracht wird. Gleichzeitig bewirkt der Lagewechsel der Führungsrolleii 3 und 4, daß die miteinander verbundenen Bahnen längs einer gewundenen Bahn bewegt werden, was gewährleistet, daß die zu verbindenden Teile beider Bahnen in innige Berührung miteinander gebracht werden. Während der Drehbewegung des Halters 5, die möglichst schnell mit Hilfe eines Ritzel- und Stangenantriebes 18, 19 (Fig. U) herbeigeführt wird, der durch einen doppeltwirkenden pneumatischen Stößel betätigt wird, wie es weiter unten näher erläutert ist, lösen sich die Bänder der Spannvorrichtung 7 vom freien Ende der neuen Materialbahn 8 ab. Sobald die Verbindung zwischen den beiden Bahnen hergestellt ist, 6> wird der Halter entsprechend dem Pfeil Y um 180° gedreht, so daß er die in F i g. 4 und 4A gezeigte Stellung einnimmt. Ferner wird das hintere Ende der verbrauchten Bahn 12 in der bei 16 angedeuteten Weise z. B. mit der Hand oder selbsttätig durch trennt; dies kann sowohl bei der Stellung nach F i g. 3 und 3A als auch bei der Stellung nach F i g. 4 und 4A geschehen. Danach wird die neue Bahn 8 der Druckmaschine von der neuen Wickelrolle 1 aus zugeführt Gemäß F i g. 5 und 5A wird dann die verbrauchte Wickelrolle 2 durch eine neue Wickelrolle 15 ersetzt

Sobald die Wickelrolle 1 verbraucht ist kann sie durch eine neu eingelegte Wickelrolle in der vorstehend beschriebenen Weise ersetzt werden. Die verschiedenen Stadien dieses Vorgangs sind in F i g. 6 bzw. 6A bis 10 bzw. 1OA dargestellt, daß der Halter 5 im Vergleich zu dem zuerst beschriebenen Rollenwechsel in der entgegengesetzten Richtung gedreht wird, wie es in Fi g. 8A durch den Pfeil Zangedeutet ist

Die in Fig. 11 dargestellte Vorrichtung 10 zum Verbinden zweier Materialbahnen weist zwei Führungsrollen 3 und 4- auf, die in dem Halter 5 drehbar gelagert ist, so daß die Führungsrollen eine kreis«.de Bewegung um die gemeinsame Achse der Lagerzapfen ausführen. Mit dem einen Lagerzapfen 17 ist ein Ritzel 18 drehfest verbunden, das mit einer Zahnstange 19 kämmt, welche mit einem doppeltwirkenden pneumatischen Stößel 21 durch e.fie Kolbenstange 20 gekuppelt ist; der Stößel 21 ist mit seinem hinteren Ende auf dem Gestell der Vorrichtung in einem Bock 22 schwenkbar gelagert Die beschriebene Anordnung ermöglicht es, die Führungsrollen 3 und 4 gemäß F i g. 11 sowohl im Uhrzeigersinne als auch entgegen dem Uhrzeigersinne zu schwenken.

Fig. 12 zeigt einen insgesamt mit 13 bezeichneten Rollenständer der es ermöglicht, gleichzeitig vier Druckmaschinen mit Papierbahnen zu versorgen. Der Rollenständer kann acht Wickelrollen 1 und 2 aufnehmen, die vier Gruppen zu je zwei Wickelrollen bilden, so daß jeder Druckmaschine oder Druckeinheit zwei Wikkelrollen zugeordnet sind, von denen die eine verbraucht wird, während die andere in den Rollenständer eingebracht wird. Jedem Paar von Wickelrollen 1 und 2 ist ?ine automatische Vorrichtung 10 der vorstehend beschriebenen Art zum Verbinden zweier Materialbahnen zugeordnet. Der Rollenständer ist so ausgebildet, daß verbrauchte Wickelrollen durch neue Wickelrollen ersetzt werden können, ohne daß die Druckmeschine stillgesetzt zu werden braucht. Die neuen Wickelrollen werden in der in Fig. 12 bis 14 angedeuteten Weise in den Raum zwischen den vom Rollenständer bereits aufg^nommenen Wickelrollen eingebracht.

Hierzu 12 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Verbinden einer zu einer Wikkelrolle aufgewickelten, stillstehenden Materialbahn, insbesondere Papierbahn, mit einer von einer Wickelrolle ablaufenden, sich zu einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere Druckmaschine, bewegenden Materialbahn beim Wickelrollenwechsel, wobei die stillstehende Ersatzbahn im Bereich ihres vorderen Endes an ihrer der zu ersetzenden Bahn zugewandten Seite mit einem Klebemittel versehen ist und ein rahmenartiger, um eine zu den Wickelrollen parallele Achse schwenkbarer Halter für zwei zu den Aclisen der Wickelrollen parallele Führungen vorgesehen ist, zwischen denen die Materialbahnen ohne gegenseitige Berührung hindurchgeführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der rahmenartige Halter i5) mit zwei koaxialen Lagerzapfen (6; 17) versehet ist, deren Drehachse zwischen den beiden Führungen (3,4) verläuft, daß das vordere Ende der stillstehenden Bahn von einer sich beim Verbindungsvorgang lösenden Spannvorrichtung (7) gegen die ihr zugeordnete Führung unter Spannung gehalten ist und daß beim Wickelrollenwechsel durch Verschwenken des rahmenartigen Halters (5) die stillstehende Materialbahn (1) in innige Berührung mit der weiterlaufenden Materialbahn (2) kommt

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sich beim Verbindungsvorgang Iösende Spannvorrichtung (7) in einem Abstand von den Führungen (3,4) ang2ordne- ist

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sich beil Verbindungsvorgang lösende Spannvorrichtung (7) mindestens einen unter Federspannung stehenden, an der stillstehenden Materialbahn (1) haftenden Klebestreifen aufweist

4. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Schwenken des rahmenartigen Halters (5) eine Zahnstange (19) und ein Ritzel (18) vorgesehen sind, die durch einen doppeltwirkenden pneumatischen Stößel (21) antreibbar sind.