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Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen Zusatz zum Patent 427
246 In dem Hauptpatent 427:246 sind unter anderen Diaminoazofarbstoffe beschrieben,
aus denen man durch Tetrazotieren und Kuppeln mit 2 Mol. eines ß-Oxvnaphthoesäurearylides
Farbstoffe bzw. Färbungen von vorzüglichen Echtheitseigenschaften erhalten kann
(siehe Beschreibung Seite i, Zeile io, allgemeine Formel: NH2 - R __ N N - R2 -
(0H)2) NH2-Rl__..N-N__ Es wurde nun gefunden, daß man zu Farbstoffen bzw. Färbungen
von ebenfalls sehr guten Echtheitseigenschaften gelangt, wenn man die Diaminoazofarbstoffe
gemäß der allgemeinen Formel: NH2-R -N=N- x NHZ-Rl-N -N -aufbaut, in welcher R und
R' beliebige Benzol- oder N aplithalinkerne, ihre Homologen und Substitutionsprodukte
einschließlich der hydroxylierten und carboxylierten mit_Ausnahme der sulfierten
bedeuten, während X eine mehrfach, mindestens zweimal kupplungsfähige Aminooxy-
oder Diaminoverbindung der Benzol- oder Naphthalinreilie, einschließlich der Homologen,
Derivate und Substitutionsprodukte mit Ausnahme der sulfierten sein soll. Erhalten
werden diese Diatninoazofarbstoffe durch zweimaliges Kuppeln der Diazoverbindungen
der entsprechenden N itro- oder Acetaminoverbindungen mit einer geeigneten Aminooxy-
oder Diaminov erbindung und nachheriges Reduzieren oder Verseifen; gegebenenfalls
kann auch an erster Stelle ein monodiazotierbares Diamin mit i Mol. der Aminooxy-
bzw. Diaminoverbindung vereinigt werden. Die so erhaltenen Diaminoazofarbstoffe
können ohne Schwierigkeit tetrazotiert und in bekannter Weise in Substanz oder auf
der Faser mit 2 Mol. eines beliebigen ß-Oxynaphthoesäurearylides einschließlich
derSubstitutionsprodukte,vereinigt werden. Man erhält auf diese Weise Farbstoffe
bzw. Färbungen, die sich durch große Farbkraft und intensive, durchweg schwarze
Färbungen oder Drucke von hervorragenden. Echtheitseigenschaften auszeichnen; durch
Nachbehandeln mit Kupfersalzen können die---selben- in einzelnen Fällen noch erhöht
werden.
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Beispiele i. 34,6 Teile des Disazofarbstoffes: 2 Mol. p-Phenylendiamin
+ m-Phenylendiamin, erhalten
durch Vereinigung von 2 Mol. diazotiertem
p-N itranilin mit i Mol. m-Phenylendiamin und nachfolgende Reduktion des Dinitrofarbstoffes
mit Schwefelnatrium, «erden mit 5o bis 6o Teilen Salzsäure 2o° B6 und 14 Teilen
Nitrit diazotiert. Die wasserklare Diazolösung läbt man einlaufen in eine Lösung
von 52,6 Teilen des ß-Oxynaphthoesäureanilids, gelöst mit Natronlauge, und überschüssigem
Natriumacetat. Nach dem Absaugen und Trocknen erhält man ein schwarzes Pulver, das
in üblicher Weise mit Substraten verarbeitet wird. Die Kupplung kann auch in Gegenwart
der Substrate vorgenommen werden.
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In entsprechender Weise verläuft die Herstellung der Farbstoffe, wenn
man an Stelle des im Beispiel verwendeten Disaz:ofarbstoffes von Farbstoffen von
z. B. folgender Zusammenstellung ausgeht: 2 Mol. p-Phenylendiamin -j- i Mol. m-Toluylendiamin,
2 Mol. p-Phenylendiamin + i Mol. 1-5-NTaphthylendiamin, 2 Mol. p-Pheny lendiamin
+ i Mol. m-Aminodim.ethylanilin, 2 Mol. p-Phenylendiamin -i- i Mol. Tetramethyl-i-3-diaminobenzol,
2 Mol. p-Phenylendiamin -f- i Mol. m-Aminophenol, 2 Mol. p-Phenylendiamin + i Mol.
2-5 nonaphthol usw.
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An Stelle des p-Phenylendiamins können 2 Mol. eines beliebigen anderen
Diamins, wie z. B. 2-5-Diamino-i-methylbenzol, 2-5-Diamino-i-methoxybenzol, 2-5-Diamino-i-oxybenzol,
2 - 5 - Diamino - i - benzoesäure, 1- q.-Naphthylendiamin usw., treten, das ,B-Oxynaphthoesäureanilid
des Beispiels kann durch beliebige Arylide der ß-Oxynaphthoesäure ersetzt werden.
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2. ioo g Baumwollgarn werden imprägniert mit einer Lösung, welche
11,9 g des 5-Chlor-2-toluidids der 2,3-Oxynaphthoesäure, 3o ccm Natronlauge 3q.°
B6 und qo ccm Natriumtürkischrotöl im Liter enthält. Das so grundierte Garn passiert
ein Bad, welches .4,¢ g einer mit Natriumacetat abgestumpften Tetrazoverbindung
des Farbstoffes aus 2 Mol. p-Phenylendiamin + i Mal. m-Phenylendiamin im Liter enthält.
Man gelangt so zu schwarzen Färbungen von vorzüglichen Echtheitseigenschaften.
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3. Der Stoff wird geklotzt mit einer Lösung von 2,4,9 g,B-Oxynaphthoesäure-q.-chlor-2-anisidid,
8o ccm Natronlauge 22° B6, 2og Paraseife PN, reingestellt auf 1 1.
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Darauf wird getrocknet und mit folgender Paste bedruckt: i8 g des
Farbstoffes: 2 Mol. p-Phenylendiamin + i Mol. m-Toluylendiamin, 140 ccm Wasser,
2 4 ccm Salzsäure 22° B6 lösen, mit 15 o g Eis abkühxen und tetrazotieren mit 8
g Nitrit, gelöst in 50 Ccm Wasser; dann einrühren in 524 g Tragant 6o : i
ooo und vor Gebrauch 6o g schwefelsaure Tonerde i : i und 2o g phosphorsaures Natrium
zufügen, zusammen etwa i kg.
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Die so erhaltenen tiefschwarzen Drucke zeichnen sich durch sehr gute
Echtheitseigenschaften aus.
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Wie im Beispiel i können auch in den Beispielen 2 und 3 sowohl der
zu tetrazotierende Disazofarbstoff wie auch das Arylid der f-Oxynaphthoesäure in
der angedeuteten Weise variiert werden; man erhält in den meisten Fällen kräftige
tiefschwarze Färbungen oder Drucke von sehr guten bis hervorragenden Echtheitseigenschaften.