DE4304664A1 - Steuervorrichtung, insbesondere Lenkung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Steuervorrichtung, insbesondere Lenkung für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung, insbesondere
eine Lenkung für Kraftfahrzeuge, mit manuell betätigbarer
Handhabe, insbesondere Lenkhandrad, und damit über eine An
triebsverbindung gekoppelten Steuerorganen, insbesondere
Lenkrädern, und mit einer mit den Steuerorganen bzw. den
Lenkrädern gekoppelten bzw. koppelbaren motorischen Antriebs
vorrichtung mit automatischer Steuerung bzw. Regelung.
In diesem Zusammenhang ist aus der US-A 30 73 407 ein
Kraftfahrzeug bekannt, dessen Lenkung bei bestimmten Manövern
zum Einparken des Kraftfahrzeuges vollautomatisch arbeitet,
indem eine motorische Antriebsvorrichtung mit automatisierter
Steuerung die Lenkung betätigt. Dabei wird das Lenkhandrad
entsprechend den jeweiligen Lenkmanövern mitgedreht, d. h.
der Fahrer kann "zusehen", wie die Lenkung arbeitet.
Aus der GB-A 2 97 659 ist eine insbesondere für schwere
Straßenwalzen vorgesehene Steuerung bekannt, welche sich
zwischen zwei Betriebsarten umstellen läßt. In der einen
Betriebsart wirkt das Lenkhandrad unmittelbar und ohne
jede motorische Unterstützung auf die Lenkorgane des Fahr
zeuges, in der Regel eine lenkbare Walze. Hierbei ist das
Lenkhandrad mechanisch mit den Lenkorganen antriebsmäßig
verbunden. In der anderen Betriebsart ist die direkte
mechanische Verbindung zwischen Lenkhandrad und Lenkorganen
aufgetrennt, indem eine hierfür vorgesehene Klauenkupplung
ihren geöffneten Zustand einnimmt. Gleichzeitig steuert das
Lenkhandrad eine Steuerkupplung, die je nach Drehrichtung
des Lenkhandrades einen ständig laufenden Antriebsmotor
in unterschiedlicher Weise mit den Steuerorganen kuppelt,
derart, daß die Steuerorgane bei Betätigung des Lenkhand
rades in der einen Drehrichtung in einer Richtung und
bei Betätigung des Lenkhandrades in der anderen Drehrichtung
in entgegengesetzter Richtung verstellt werden.
Im übrigen ist es für Kraftfahrzeuge, insbesondere Personen
kraftwagen, grundsätzlich bekannt, die Fahrzeuglenkung so
auszubilden, daß bei bestimmten Fahrzuständen, insbesondere
beispielsweise bei Seitenwindstörungen, ein automatischer
Lenkeingriff erfolgt, um das Fahrzeug zu stabilisieren. Um
zu vermeiden, daß der Fahrer durch den automatischen Lenk
eingriff irritiert wird, ist in der Regel eine automatisch
arbeitende Hinterradlenkung vorgesehen, während die vom
Fahrer betätigte Lenkung auf die Vorderräder wirkt. Dement
sprechend kann der automatische Lenkeingriff erfolgen, ohne
daß der Fahrer irgendwelche Bewegungen bzw. Kräfte am Lenkhand
rad spürt, ausgenommen die jeweils durch Straßeneinflüsse
bewirkten Lenkkräfte bzw. Bewegungen.
Gleichwohl ist es erwünscht und auch grundsätzlich bekannt,
automatische Lenkeingriffe allein oder zusätzlich auch über
die Vorderräder vorzunehmen. Im Beispiel der automatischen
Ausregelung von Seitenwindeinflüssen kann dadurch ein deutlich
ruhigeres Fahrverhalten erzielt werden.
Um jedoch eine Irritation des Fahrers durch den automatischen
Lenkeingriff zu vermeiden, ist es wünschenswert, das Lenkhandrad
während des Lenkeingriffes von den Lenkrädern abzukoppeln. Dies
ist jedoch unter Sicherheitsaspekten bedenklich.
Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, eine Steuerung der
eingangs angegebenen Art zu schaffen, welche einerseits
höchsten Sicherheitsanforderungen genügt und andererseits
das Bedienungspersonal bzw. den Fahrer nicht unerwünscht
irritiert und dadurch zu unerwünschten bzw. falschen Manövern
verleitet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine
zwischen einem Eingangsteil und einem Ausgangsteil der An
triebsverbindung permanent wirksame Zwangskupplung virtuell
auftrennbar ist, indem die Antriebsvorrichtung einerseits das
Eingangs- bzw. Ausgangsteil zu verstellen bzw. mit einem Dreh
moment zu beaufschlagen und andererseits unter Überwindung
einer Selbsthemmung eine bei Abtrennung der Antriebsvorrichtung
von ihrer Energieversorgung durch die Selbsthemmung be- bzw.
verhinderte Relativbewegung zwischen Eingangs- und
Ausgangsteil zu bewirken gestattet.
Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, daß die Handhabe bzw.
das Lenkhandrad ständig über die Zwangskupplung, welche
vorzugsweise in Form eines permanent wirksamen mechanischen
Durchgriffes zwischen Eingangs- und Ausgangsteil ausgebildet
ist, in Wirkverbindung mit den Steuerorganen bzw. Lenkrädern
steht und die Antriebsverbindung zwischen Handhabe bzw. Lenk
handrad und den Steuerorganen bzw. Lenkrädern bei automatischen
Steuer- bzw. Lenkeingriffen lediglich scheinbar aufgetrennt
wird.
Dadurch ist einerseits die "Oberherrschaft" des Bedienungs
personals bzw. des Fahrers über die Steuerung bzw. Lenkung
gegeben. Andererseits ist bei Sperrung der Energiezufuhr zur
Antriebsvorrichtung sofort das Betriebsverhalten einer
konventionellen Steuerung bzw. Lenkung (ohne automatischen
Steuer- bzw. Lenkeingriff) gegeben.
Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
kann vorgesehen sein, daß Eingangs- und Ausgangsteil mitein
ander ständig über eine Rutschkupplung od. dgl.
antriebsmäßig verbunden sind, welche zweckmäßigerweise so
ausgebildet ist, daß die vom Bedienungspersonal bzw. vom
Fahrer bei normalen Betriebsphasen auf die Steuerung bzw.
Lenkung ausgeübten Kräfte und Momente ohne weiteres über
tragen werden können; darüber hinaus sind Eingangs- und
Ausgangsteil jeweils mit einem selbsthemmungsfreien, auto
matisch steuerbaren Antrieb versehen, über den dann bei
Bedarf der automatische Steuer- bzw. Lenkeingriff erfolgt.
Dabei bewirkt zweckmäßigerweise der mit dem Ausgangsteil
verbundene Antrieb das automatische Steuer- bzw. Lenk
manöver, während der auf das Eingangsteil wirkende Antrieb
das Eingangsteil vollständig bzw. nahezu ruhig hält. Damit
läßt sich also beispielsweise vorteilhaft bewirken, daß das
Bedienungspersonal bzw. der Fahrer den automatischen Steuer- bzw.
Lenkeingriff an der Handhabe bzw. am Lenkhandrad durch
mehr oder weniger schwache Stöße oder Bewegungen der Handhabe
bzw. des Lenkhandrades bemerkt, ohne jedoch durch übermäßig
starke Stöße oder Bewegungen, wie sie bei einer dem jeweiligen
Steuer- bzw. Lenkeingriff entsprechenden Bewegung der Handhabe
bzw. des Lenkhandrades auftreten, beunruhigt oder irritiert
zu werden.
Bei einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
sind Eingangs- und Ausgangsteil miteinander über einen selbst
hemmenden motorischen Antrieb verbunden; darüber hinaus ist
am Eingangsteil und/oder am Ausgangsteil ein selbsthemmungs
freier motorischer Antrieb angeordnet.
Durch entsprechende automatische Betätigung des selbsthemmenden
motorischen Antriebes sowie des selbsthemmungsfreien Antriebes
am Eingangsteil und/oder am Ausgangsteil kann dann wiederum
ein automatischer Steuer- bzw. Lenkeingriff erfolgen, bei dem
die Handhabe bzw. das Lenkhandrad weitestgehend ruhig bleiben
bzw. im Vergleich zum jeweiligen Steuer- bzw. Lenkeingriff
deutlich verminderte Bewegungen ausführen.
Bei Abtrennung der Antriebe von ihrer Energieversorgung
können Eingangs- und Ausgangsteil miteinander über den
selbsthemmenden Antrieb praktisch starr miteinander zwangs
gekuppelt sein.
Der selbsthemmende Antrieb kann als elektrischer Wander
wellenmotor ausgebildet sein, welcher sich mechanisch wie
eine Rutschkupplung sowie ein parallel geschalteter selbst
hemmungsfreier Motor verhält.
Bei einer vorteilhaften dritten Ausführungsform der Erfindung
ist zwischen Eingangs- und Ausgangsteil der Antriebsverbindung
ein mit zwei Eingängen und einem Ausgang versehenes Überlagerungs
getriebe angeordnet, dessen einer Eingang mit dem Eingangsteil
und dessen Ausgang mit dem Ausgangsteil zwangsverbunden und
dessen weiterer Eingang mittels eines Motors relativ zu einem
stationären Teil beweglich ist, wobei der weitere Eingang bei
Abtrennung des Motors von seiner Energieversorgung durch Selbst
hemmung des Motors oder damit verbundener Getriebeteile stationär
festgehalten wird; darüber hinaus ist das Eingangsteil und/oder
das Ausgangsteil mit einem Selbsthemmungsfreien motorischen
Antrieb versehen.
Auch hier kann wiederum durch entsprechende Steuerung der
Antriebe ein Steuer- bzw. Lenkeingriff erfolgen, bei dem die
Handhabe bzw. das Lenkhandrad nicht oder in einer vom Steuer- bzw.
Lenkeingriff prinzipiell unabhängigen Weise motorisch
bewegt werden.
Sowohl bei der zweiten als auch bei der dritten Ausführungs
form der Erfindung kann bei Anordnung Selbsthemmungsfreier
motorischer Antriebe am Ausgangsteil und am Eingangsteil
eine Betriebsweise ermöglicht werden, bei der der selbst
hemmende Antrieb zwischen Eingangs- und Ausgangsteil bzw.
der motorische Antrieb am zweiten Eingang des Überlagerungs
getriebes lediglich den Widerstand der Selbsthemmung zu
überwinden haben, während die beiden Selbsthemmungsfreien
Antriebe den Steuer- bzw. Lenkeingriff sowie die davon
virtuell entkoppelte Bewegung bzw. Ruhigstellung der Hand
habe bzw. des Lenkhandrades übernehmen.
Bei allen Ausführungsformen der Erfindung ist eine sehr
hohe Sicherheit gegeben. Denn die Handhabe bzw. das Lenk
handrad bleiben mit den Steuerorganen in ständiger Antriebs
verbindung, so daß das Bedienungspersonal bzw. der Fahrer
ständig die Möglichkeit eines manuellen Eingriffes haben.
Darüber hinaus braucht die automatische Steuerung der
Antriebe sich lediglich ständig auf fehlerfreies Verhalten
zu überprüfen und die Antriebe bei Auftreten eines Fehlers
lediglich von der Energieversorgung abzutrennen. Dann steht
sofort eine konventionelle Steuerung bzw. Lenkung ohne
automatische Eingriffsmöglichkeit zur Verfügung.
Außerdem ist bei Ausfall eines Antriebes grundsätzlich
noch ein Notbetrieb möglich, wie weiter unten dargestellt
wird.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende
Erläuterung der Erfindung anhand der Zeichnung verwiesen,
in der vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung dar
gestellt sind.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematisierte Darstellung einer Fahrzeuglenkung
gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer
zweiten Ausführungsform und
Fig. 3 eine entsprechende Darstellung einer dritten
Ausführungsform.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Fahrzeuglenkung ist ein
Lenkhandrad 1 über eine Lenkwelle 2 mit einem Lenkgetriebe 3
mechanisch antriebsverbunden, welches seinerseits in grund
sätzlich herkömmlicher Weise mit vorderen Lenkrädern 4 des
jeweiligen Fahrzeuges verbunden ist, so daß bei Drehung des
Lenkhandrades 1 nach rechts oder links die Lenkräder 4 nach
rechts oder links eingeschlagen werden.
Die Besonderheit der Erfindung liegt nun darin, daß bei der
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform die Lenkwelle 2 in
ein Eingangsteil 2′ und ein Ausgangsteil 2′′ unterteilt ist
und Eingangs- und Ausgangsteil 2′, 2′′ miteinander über eine
Rutschkupplung 5 antriebsverbunden sind. Die Rutschkupplung 5
ist so ausgelegt, daß beim Fahrbetrieb des Fahrzeuges auf
tretende Lenkmomente ohne Durchrutschen der Rutschkupplung 5
von der Lenkwelle 2 zwischen Lenkhandrad 1 und Lenkgetriebe 3
übertragen werden können.
Sowohl am Eingangsteil 2′ als auch am Ausgangsteil 2′′ ist
jeweils ein selbsthemmungsfreier, vorzugsweiser elektrischer
Antrieb 6 bzw. 7 angeordnet.
Solange diese Antriebe 6 und 7 von ihrer Energieversorgung
abgetrennt sind, verhält sich die dargestellte Lenkung in
herkömmlicher Weise, d. h. die Lenkräder 4 werden ausschließlich
entsprechend der Stellbewegung des Lenkhandrades 1 einge
schlagen.
Die Antriebe 6 und 7 werden mittels einer automatischen
Steuerung 8 betätigt, und zwar in Abhängigkeit von vorgeb
baren Parametern, beispielsweise Seitenwindstörungen, zu
deren Ermittlung mit der Eingangsseite der Steuerung 8
verbundene Sensoren 9 vorgesehen sind.
Die Sensoren sowie die Steuerung 8 arbeiten typischerweise
elektrisch bzw. elektronisch.
In Abhängigkeit von den vorgegebenen Parametern kann nun
die Steuerung 8 die Antriebe 6 und 7 ansteuern, derart, daß
der dem Ausgangsteil 2′′ zugeordnete Antrieb 7 eine gewünschte
Lenkbewegung der Lenkräder 4 des Fahrzeuges bewirkt, während
der dem Eingangsteil 2′ zugeordnete Antrieb 6 das Eingangs
teil 2′ sowie das Lenkhandrad 1 ruhig hält bzw. in ähnlicher
Weise wie das Ausgangsteil 2′′, jedoch mit deutlich vermindertem
Drehweg, bewegt. Hierbei müssen die von den Antrieben 6 und 7
erzeugbaren Drehmomente natürlich groß genug sein, um die
Rutschkupplung 5 zum Durchrutschen zu bringen.
Bei der genannten Steuerung können der Lenkradwinkel sowie das
Lenkradmoment grundsätzlich getrennt voneinander einstellbar sein.
Die Steuerung 8 überprüft sich ständig auf Fehlfunktionen.
Im Falle einer Fehlfunktion werden die Antriebe 6 und 7 von
ihrer Energieversorgung abgetrennt, so daß die Antriebe 6
und 7 ständig unwirksam bleiben und aufgrund ihrer Selbst
hemmungsfreiheit keinerlei Einfluß auf die Lenkung ausüben.
Da die Antriebe 6 und 7 auch bei fehlerfreier Funktion der
Steuerung 8 ständig selbsthemmungsfrei bleiben und das
das Eingangsteil 2′ bzw. das Ausgangsteil 2′′ lediglich mit
einem Drehmoment zu beaufschlagen vermögen, bleibt ein
Lenkeingriff des Fahrers ständig möglich, da bei einer
Betätigung des Lenkhandrades 1 durch den Fahrer in
jedem Falle ein zusätzliches Drehmoment vom Eingangsteil 2′
über die Rutschkupplung 5 auf das Ausgangsteil 2′′ übertragen
wird und dementsprechend einen zusätzlichen Lenkausschlag
der Lenkräder 4 erfolgt.
Sollte einer der Antriebe 6 und 7 ausfallen, so bleibt
prinzipiell noch ein automatischer Lenkeingriff möglich,
wenn der jeweils verbleibende Antrieb 6 oder 7 entsprechend
von der Steuerung 8 angesteuert wird. Jedoch muß bei diesem
Notbetrieb in Kauf genommen werden, daß Eingangs- und Ausgangs
teil 2′ und 2′′ gleich große Drehbewegungen ausführen, d. h.
das Lenkhandrad 1 führt entsprechend große Drehbewegungen
aus.
Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich
von der vorangehend beschriebenen Ausführungsform im wesent
lichen dadurch, daß einer der selbsthemmungsfreien Antriebe
6 oder 7 gegebenenfalls weggelassen ist und die Rutschkupplung 5
in Fig. 1 durch einen zwischen Eingangs- und Ausgangsteil 2′
und 2′′ angeordneten selbsthemmenden Antrieb ersetzt ist.
Dieser selbsthemmende Antrieb 10 kann beispielsweise als
elektrischer Wanderwellenmotor ausgebildet sein, welcher
sich im elektrisch stromlosen Zustand wie eine Rutschkupplung
verhält und bei Anschluß an eine elektrische Stromquelle je
nach Polung zwischen Eingangs- und Ausgangsteil 2′ und 2′′
ein Drehmoment in der einen oder anderen Richtung erzeugt.
Durch entsprechende Ansteuerung eines der Antriebe 6 oder 7
sowie des Antriebes 10 kann also wiederum erreicht werden,
daß Eingangs- und Ausgangsteil 2′ und 2′′ unterschiedliche
Drehbewegungen ausführen, wobei das Eingangsteil 2′ gegebenen
falls auch stillgehalten werden kann. Dementsprechend ist
wiederum ein automatischer Lenkeingriff bei im wesentlichen
ruhig bleibendem Lenkhandrad 1 möglich.
Wenn beide Selbsthemmungsfreien Antriebe 6 und 7 vorhanden
sind, wird der selbsthemmende Antrieb 10 bei einem automa
tischem Lenkeingriff lediglich so angesteuert, daß die
Selbsthemmung kompensiert wird und dementsprechend die
Antriebe 6 und 7 lediglich einerseits ein am Lenkhandrad 1
fühlbares Drehmoment und andererseits ein eingangsseitig
des Lenkgetriebes 3 gewünschtes Drehmoment zu erzeugen
brauchen. Auf diese Weise lassen sich die Antriebe 6 und 7
besonders feinfühlig steuern, weil die Bewegungen von
Eingangs- und Ausgangsteil 2′ und 2′′ praktisch keinerlei
Rückwirkungen aufeinander ausüben.
Notfalls ist ein automatischer Lenkeingriff auch dann
noch möglich, wenn lediglich noch einer der Antriebe 6, 7
und 10 zur Verfügung steht.
Falls nur noch einer der Antriebe 6 und 7 betriebsbereit
ist, kann ein automatischer Lenkeingriff in gleicher Weise
erfolgen, wie es bei der Ausführungsform der Fig. 1 erläutert
wurde.
Falls nur noch der selbsthemmende Antrieb 10 zur Verfügung
steht, läßt sich zwischen Eingangs- und Ausgangsteil 2′
und 2′′ eine Relativdrehung bewirken. Unter der Voraus
setzung, daß der Fahrer das Lenkhandrad 1 im wesentlichen
ruhig hält, erfolgt damit ein vom Antrieb 10 bewirkter
Lenkeinschlag der Lenkräder 4.
Sobald die Antriebe 6, 7 und 10 von ihrer Energiezufuhr
abgetrennt werden, weil beispielsweise die Steuerung 8
eine Fehlfunktion festgestellt hat, verhält sich die
dargestellte Lenkung sofort wie eine konventionelle Lenkung
ohne Möglichkeit eines automatischen Lenkeingriffes.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform kann
wiederum einer der selbsthemmungsfreien Antriebe 6 und 7
entfallen. Zwischen dem Eingangs- und Ausgangsteil 2′ und
2′′ ist ein Überlagerungsgetriebe 11 angeordnet, dessen
einer Eingang mit dem Eingangsteil 2′ und dessen Ausgang
mit dem Ausgangsteil 2′′ verbunden ist. Ein zweiter Eingang
des Überlagerungsgetriebes 1 ist mit einem Antrieb 12,
beispielsweise einem Elektromotor, antriebsverbunden,
welcher den zweiten Eingang relativ zu stationären Teilen
des Fahrzeuges zu bewegen gestattet. Dabei sind der Antrieb 12
und/oder Getriebeteile selbsthemmend ausgebildet, so daß der
zweite Eingang bei Abtrennung des Antriebes 12 von seiner
Energieversorgung ständig in Ruhe bleibt.
Im dargestellten Beispiel besitzt das Überlagerungsge
triebe 11 ein am Eingangsteil 2′ drehfest angeordnetes
Kegelzahnrad 13 sowie ein am Ausgangsteil 2′′ ebenfalls
drehfest angeordnetes Kegelzahnrad 14. Zwischen den
zueinander gleichachsigen Kegelzahnrädern 13 und 14 ist
ein außen verzahnter Zahnkranz 15 angeordnet, welcher an
seinem Innenumfang mit den Kegelzahnrädern 13 und 14
kämmende kleine Kegelzahnräder 16 mit Drehbarkeit relativ
zum Zahnkranz 15 haltert. Die Außenverzahnung des Zahnkranzes 15
wirkt mit einer vom Antrieb 12 antreibbaren Schnecke 17 zusammen,
deren Steigung so gering ist, daß eine ausgeprägte Selbsthemmung
zwischen Schnecke 17 und Zahnkranz 15 gegeben ist. Der die
Schnecke 17 antreibende Antrieb 12 ist stationär gelagert.
Die Drehbewegung des Ausgangsteiles 2′′ wird durch die Summe
der Drehbewegungen des Eingangsteiles 2′ und der Schnecke 17
bestimmt. Bei ruhig gestellter Schnecke 17 führt das Aus
gangsteil 2′′ eine gleich große Drehbewegung wie das Eingangs
teil 2′ aus, jedoch mit umgekehrtem Drehsinn. Diese Dreh
richtungsumkehr muß bei Auslegung des Lenkgetriebes 3 berück
sichtigt werden, derart, daß eine Verdrehung des Lenkhand
rades 1 nach links bzw. rechts jeweils auch einen Lenkeinschlag
der Lenkräder 4 nach links bzw. rechts bewirkt, solange die
Schnecke 17 stillsteht.
Durch entsprechende Ansteuerung eines der Antriebe 6 und 7
sowie des Antriebes 12 kann wiederum ein automatischer Lenk
eingriff erfolgen, bei dem das Eingangsteil 2′ und damit
auch das Lenkhandrad 1 weitestgehend bewegungslos bleiben,
während die Lenkräder 4 durch eine entsprechende Bewegung
des Ausgangsteiles 2′′ relativ zum Eingangsteil 2′ im Sinne
des jeweiligen Lenkeingriffes ausgelenkt werden.
Falls beide Antriebe 6 und 7 zur Verfügung stehen, wird der
Antrieb 12 bei einem automatischen Lenkantrieb vorzugsweise
lediglich so angesteuert, daß die Selbsthemmung zwischen
Zahnkranz 15 und Schnecke 17 kompensiert wird und die
Antriebe 6 und 7 die Eingangs- und Ausgangsteile 2′ und
2′′ praktisch ohne Rückwirkung aufeinander relativ zueinander
zu bewegen vermögen.
Ein den automatischen Lenkeingriff überlagernder Eingriff
des Fahrers ist jederzeit möglich, indem der Fahrer das
Lenkhandrad 1 betätigt, da die Stellbewegung des Ausgangs
teiles 2′′ immer von der Summe der Stellbewegungen des
Eingangsteiles 2′ bzw. des damit drehfest verbundenen
Lenkhandrades 1 und der Schnecke 17 bzw. des damit kämmenden
Zahnkranzes 15 bestimmt wird.
Sollte nur einer der Antriebe 6, 7 und 12 noch zur Verfügung
stehen, so bleibt ein automatischer Lenkeingriff in einem
Notbetrieb noch möglich.
Falls beispielsweise nur der Antrieb 6 oder 7 zur Verfügung
steht, können die Lenkräder 4 davon noch motorisch einge
schlagen werden, jedoch führt das Lenkhandrad 1 eine ent
sprechend große Bewegung aus, die der Fahrer gegebenenfalls
hemmen oder unterbinden kann.
Falls nur der Antrieb 12 zur Verfügung steht, kann damit
motorisch ein Lenkeinschlag der Lenkräder 4 bewirkt werden,
solange der Fahrer das Lenkhandrad 1 stillhält bzw. allen
falls nur relativ langsame Bewegungen des Lenkhandrades 1
zuläßt.
Wenn die Steuerung 8 eine gravierende Fehlfunktion feststellt,
werden alle Antriebe 6, 7 und 12 sofort von ihrer Energiever
sorgung abgetrennt, so daß sich die Lenkung wie eine konven
tionelle Lenkung ohne die Möglichkeit eines automatischen
Lenkeingriffes verhält.
Bei allen vorangehend beschriebenen Ausführungsformen sind
die Antriebe 6, 7, 10 und 12 vorzugsweise als Regelantriebe
ausgebildet, welche von der Steuerung 8 nach Soll-Ist-Wert-
Vergleich betätigt werden.
Claims (6)
1. Steuervorrichtung, insbesondere Lenkung für Kraftfahrzeuge,
mit manuell betätigbarer Handhabe, insbesondere Lenkhandrad,
sowie damit über eine Antriebsverbindung gekoppelten Steuer
organen, insbesondere Lenkrädern, und mit einer mit den
Steuerorganen bzw. den Lenkrädern gekoppelten bzw. koppelbaren
motorischen Antriebsvorrichtung mit automatischer Steuerung
bzw. Regelung,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zwischen einem Eingangsteil (2′) und einem Ausgangs
teil (2′′) der Antriebsverbindung (2) permanent wirksame
Zwangskopplung virtuell auftrennbar ist, indem die Antriebs
vorrichtung (6, 7, 10, 12) einerseits das Eingangs- bzw.
Ausgangsteil (2′, 2′′) zu verstellen bzw. mit einem Drehmoment
zu beaufschlagen und andererseits unter Überwindung einer
Selbsthemmung eine bei Abtrennung der Antriebsvorrichtung
(6, 7, 10, 12) von ihrer Energieversorgung durch die Selbst
hemmung be- bzw. verhinderte Relativbewegung zwischen Ein
gangsteil (2′) und Ausgangsteil (2′′) zu bewirken gestattet.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwangskopplung in Form eines permanent wirksamen
mechanischen Durchgriffes zwischen Eingangs- und Ausgangs
teil (2′, 2′′) ausgebildet ist.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Eingangs- und Ausgangsteil (2′, 2′′) miteinander über
eine Rutschkupplung (5) zwangsgekoppelt sind, und daß das
Eingangs- und/oder das Ausgangsteil (2′, 2′′) mit einem
selbsthemmungsfreien Antrieb (6, 7) versehen sind.
4. Steuervorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Eingangs- und Ausgangsteil (2′, 2′′) miteinander über
einen selbsthemmenden Antrieb (10) miteinander zwangs
gekoppelt sind, und daß das Eingangs- und/oder das Ausgangs
teil (2′, 2′′) mit einem selbsthemmungsfreien Antrieb (6, 7)
versehen sind.
5. Steuervorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der selbsthemmende Antrieb als elektrischer Wander
wellenmotor ausgebildet ist.
6. Steuervorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Eingangs- und dem Ausgangsteil (2′, 2′′)
ein mit zwei Eingängen und einem Ausgang versehenes
Überlagerungsgetriebe (11) angeordnet ist, dessen einer
Eingang mit dem Eingangsteil (2′) und dessen Ausgang mit
dem Ausgangsteil (2′′) verbunden und dessen weiterer
Eingang mittels eines Antriebes (12) relativ zu einem
stationären Teil beweglich ist, wobei der weitere
Eingang bei Abtrennung des zugeordneten Antriebes (12)
von seiner Energieversorgung durch Selbsthemmung des
Antriebes (12) oder damit verbundener Getriebeteile
stationär festgehalten wird, und daß am Eingangs- und/oder
am Ausgangsteil (2′, 2′′) ein selbsthemmungsfreier Antrieb
(6, 7) angeordnet ist.
Priority Applications (6)
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