DE4304621A1 - Ausgußverschluß - Google Patents
AusgußverschlußInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Ausgußverschluß für metallur
gische Gefäße gemäß dem Gattungsbegriff des unabhängigen
Patentanspruches. Ausgußverschlüsse für dieses Anwendungs
gebiet sind in der Regel als Schieberverschlüsse mit einer
verschiebbaren Platte ausgebildet, bei denen eine Durch
gangsöffnung in der Platte durch Verschieben der Platte in
ihrer Ebene mit einer Ausgußöffnung in einem Schmelze
enthaltenden Behälter zur Deckung gebracht werden kann.
Die verschiebbare Platte besteht hierbei in der Regel aus
Keramik. Bei senkrecht liegender Achse der Ausgußöffnung
liegt die entsprechende Platte in einer horizontalen Ebene
und ist in dieser Ebene verschiebbar. Beispiele für Aus
gußverschlüsse dieser Art finden sich in der
DE 32 23 181 A1 und der DE 40 12 093 C1.
Es sind Gießverfahren mit steigender Gießweise bekannt
geworden, bei denen eine Gießform in einer ersten Position
über einen untenliegenden Einguß gefüllt wird und an
schließend zum Erstarren um die horizontal liegende Achse
des Eingusses um 180° gedreht wird (EP 0 234 877 A1).
Hierbei bleibt der Einguß vom Schmelze enthaltenden Behäl
ter zur Gießform offen. Ein Verschluß des Eingusses ist
nicht vorgesehen. Nach dem Drehen der Gießform wird der
Druck abgebaut und der Einguß entleert sich aufgrund der
Schwerkraft in den tieferliegenden Behälter.
Wird das obengenannte Verfahren mit steigender Gießweise
bei untenliegendem Einguß und anschließendem Drehen der
Gießform um die Achse des Eingusses auf ein Schwerkraft
gießen angewandt, so ist notwendigerweise ein geeigneter
Ausgußverschluß bereitzustellen, um ein Trennen der Gieß
form vom höherliegenden Behälter zu ermöglichen. Wenn
hierbei der hydrostatische Druck im Behälter in der Gieß
form auch während des Erstarrens des Gußteils aufrechter
halten werden soll, ist ein Ausgußverschluß erforderlich,
der ohne Dichtigkeitsverlust beim Drehen der Gießform ein
Offenhalten der Verbindung zwischen Behälter und Gießform
sicherstellt.
Ausgußverschlüsse der eingangs genannten Art sind zur
Verwendung für Ausgußöffnungen mit horizontaler Achse
nicht geeignet, insbesondere nicht für den Fall, daß die
Gießform unmittelbar an den Verschluß gesetzt wird und ein
Drehen der Gießform um eine horizontale Achse nach dem
Füllen der Form vorgesehen ist.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrun
de, einen Ausgußverschluß bereitzustellen, der einfach
aufgebaut ist und dessen Funktion auch bei einem Drehen
einer an den Verschluß unmittelbar angesetzten Gießform um
eine horizontale Achse gewahrt ist.
Die Lösung hierfür besteht in einem Ausgußverschluß für
metallurgische Gefäße, der ein Gehäuse aufweist, das an
einer Ausgußöffnung eines Flüssigkeit enthaltenden Behäl
ters ansetzbar ist, der dadurch gekennzeichnet ist, daß
mindestens zwei im Gehäuse gehaltene aneinanderliegende
und relativ zueinander verdrehbare Ventilplatten vorgese
hen sind, die außermittige Durchgangsöffnungen aufweisen,
die durch Verdrehen der Ventilplatten wahlweise in oder
außer Deckung bringbar sind und daß die abflußseitige der
Ventilplatten mit dem Einguß einer Gießform, die an den
Ausgußverschluß ansetzbar ist, synchron drehbar ist. Die
Verbindung zwischen der genannten abflußseitigen Ventil
platte und dem Einguß der Gießform kann über stirnseitigen
Kontakt mit reinem Reibschluß erfolgen. Es können auch
entsprechende Formeingriffsmittel zwischen den stirnseiti
gen Kontaktflächen vorgesehen werden. In beiden Fällen
bewirkt die Drehung der Gießform mittelbar auch die Ver
drehung der abflußseitigen Ventilplatte. Alternativ hierzu
ist auch ein eigener unmittelbarer Antrieb für die genann
te Ventilplatte möglich, der synchron mit der Drehung der
Gießform wirksam ist. Der Begriff Gießform schließt hier
bei jeweils Ansätze, Stutzen oder Leitungsführungen ein,
die mit der Gießform fest verbunden sind.
In der bevorzugten Anwendung des erfindungsgemäßen Aus
gußverschlusses wird eine Gießform mit einem zunächst
tiefliegenden Einguß angesetzt, die nach dem Füllen um die
Achse des Eingusses um 180° gedreht wird. Das Ansetzen der
Gießform erfolgt bei geschlossenem Verschluß, d. h. bei
außer Deckung befindlichen Durchgangsöffnungen der Ventil
platten. Im zweiten Verfahrensschritt werden die Ventil
platten bei unveränderter Lage der Gießform so zueinander
verdreht, daß die Durchgangsöffnungen zur Deckung kommen.
Es folgt ein Füllen des Formhohlraums im steigenden
Gießen. Bei weiterhin geöffnetem Verschluß wird dann die
Gießform um 180° verdreht, so daß in einem weiteren
Schritt ein Erstarren der Schmelze in der Gießform unter
dem hydrostatischen Druck des Behälters erfolgen kann.
Durch ein relatives Verdrehen der Ventilplatten zueinander
werden dann die Durchgangsöffnungen wieder außer Deckung
gebracht, d. h. der Verschluß wird geschlossen. Die Gieß
form mit weitgehend erstarrtem Inhalt kann vom Verschluß
getrennt werden. Die Gießform kann insbesondere eine
selbsttragende Sandform sein, die in unmittelbarem Kontakt
mit der abflußseitigen Platte gebracht wird.
Nach einer ersten möglichen Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß nur eine unmittelbar vor der abflußseitigen Ventil
platte liegende weitere Ventilplatte vorhanden ist, die
gesteuert drehend antreibbar ist, wobei unabhängig von der
Drehstellung der abflußseitigen Ventilplatte die Durch
gangsöffnungen der beiden Ventilplatten wahlweise in oder
außer Drehung bringbar sind. Der Antrieb der genannten
weiteren Ventilplatte hat bei der Steuerung die Drehbewe
gung der abflußseitigen Ventilplatte zu berücksichtigen.
Das heißt, ausgehend von einer zunächst geschlossenen
Stellung kann zunächst die weitere Ventilplatte so ver
dreht werden, daß die beiden Durchflußöffnungen zur Dec
kung kommen. Wird dann die abflußseitige Ventilplatte mit
der Gießform verdreht, so ist die weitere Ventilplatte
synchron mit dieser anzutreiben, so daß die Durchflußöff
nungen in Deckung bleiben, bis beispielsweise eine um 180°
verdrehte Position erreicht ist. In dieser Form können die
Platten, solange erforderlich, gehalten werden, bis durch
Verdrehen der weiteren Ventilplatte alleine der Ausgußver
schluß geschlossen wird.
Hiernach kann die Gießform abgetrennt werden. Um den Aus
gußverschluß wieder in die ursprüngliche Position zu brin
gen, könnten nunmehr die beiden Platten synchron in ihre
Ausgangsstellung zurückgeführt werden. Dies ist jedoch
nicht erforderlich, da die absolute Lage der beiden Ven
tilplatten ohne Bedeutung ist und alternierende Ausgangs
positionen vor dem Öffnen keinen erkennbaren Einfluß auf
die Funktion haben. Es ist in jedem Fall erforderlich, daß
der freie Querschnitt des Eingusses der Gießform jeweils
die äußere Peripherie der Durchgangsöffnung in allen mög
lichen Drehstellungen der abflußseitigen Ventilplatte
abdeckt.
In der zuvor beschriebenen Ausführung kann die genannte
weitere Ventilplatte unmittelbar von der Flüssigkeit im
Behälter beaufschlagt werden, d. h. in der Durchgangsöff
nung dieser weiteren Ventilplatte steht ständig Schmelz
flüssigkeit. Die weitere Ventilplatte liegt vorzugsweise
stirnseitig auf dem gesamten Umfang dichtend auf der Um
fassung der Ausgußöffnung des Behälters auf.
Nach einer weiteren günstigen Ausführung ist daher vorge
sehen, daß zwei vor der abflußseitigen Ventilplatte lie
gende weitere Ventilplatten vorgesehen sind, von denen
eine gesteuert drehend antreibbar ist, wobei unabhängig
von der Drehstellung der abflußseitigen Ventilplatte wahl
weise die Durchgangsöffnungen aller Ventilplatten in Dec
kung bringbar oder zumindest die der beiden weiteren Ven
tilplatten außer Deckung bringbar sind. Die gesteuert
antreibbare der beiden weiteren Platten wird hierbei vor
zugsweise die mittlere der insgesamt drei Platten sein.
Der Vorgang des Öffnens und Schließens des Ausgußver
schlusses findet durch die Relativbewegung dieser beiden
weiteren Platten statt. Ausgehend von einer zunächst ge
schlossenen Stellung werden die beiden weiteren Platten so
relativ zueinander verdreht, daß der Durchfluß frei wird,
wobei die Durchflußöffnung der abflußseitigen Platte eben
falls in Deckung sein muß. Bei einem Verdrehen der Gieß
form besteht zum einen die Möglichkeit, die beiden weite
ren Platten in ihrer Stellung zu belassen, so daß nur die
abflußseitige Ventilplatte mit verdreht wird. Dies setzt
voraus, daß die Durchgangsöffnung der abflußseitigen Plat
te als Umfangslangloch von vorzugsweise etwas über 180°
Erstreckungswinkel ausgeführt ist. Nach einer zweiten
Möglichkeit könnten die zwei weiteren Platten bei der
Verdrehung der abflußseitigen Platte gemeinsam mit dieser
nachgeführt werden, so daß bei in Deckung bleibenden
Durchgangsöffnungen eine etwa um 180° verdrehte Lage der
Gießform erreicht wird. Das Verschließen bei um 180° ver
änderter Lage findet dann wiederum durch Verdrehen der
beiden weiteren Platten relativ zueinander statt, d. h.
bevorzugt der mittleren Platte gegenüber der behältersei
tigen Platte. Hierbei kann gleichzeitig auch ein Außer
deckungbringen der Durchgangsöffnungen der mittleren Plat
te und der abflußseitigen Platte erfolgen; notwendig ist
dies jedoch nicht.
Beiden Ausführungen gemeinsam ist die mit der Gießform
synchron drehbare, abflußseitige Ventilplatte, insbeson
dere eine frei drehbare und damit durch die Gießform mit
nehmbare Ventilplatte.
In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Plat
ten aus Keramik bestehen. Sie können jeweils unmittelbar
im Gehäuse über ihren Außenumfang zentriert sein oder
ggfs. auch untereinander durch entsprechende Absätze oder
Bunde im Bereich ihres Umfangs. Zur Fixierung der im Ge
häuse nicht drehbaren behälterseitigen Platte oder zur
Fixierung in einem von außen antreibbaren Drehkranz ist es
günstig, die Ventilplatten mit schlüsselflächenartigen
gegenüberliegenden Abflachungen zu versehen. Hiermit kann
auf ein radiales Verspannen im Hinblick auf eventuelle
Temperaturdehnungen verzichtet werden. Ebenfalls zum Aus
gleich von Wärmedehnungen bei gleichzeitiger Sicherstel
lung unmittelbarer stirnseitiger Anlage der Platten anein
ander sind Federn, insbesondere Tellerfedern, vorzusehen,
die die Platten axial gegenüber dem Gehäuse verspannen.
Der erfindungsgemäße Ausgußverschluß sowie seine bevorzug
te Anwendung werden nachstehend anhand der Zeichnungen
näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt Ansichten von drei Ventilplatten, in die
Schnittlinien der nachfolgenden Figuren einge
zeichnet sind;
Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Ausgußverschluß mit
den drei Ventilplatten gemäß Fig. 1 im Axial
schnitt sowie die entsprechenden Durchgangsöffnun
gen im Aufriß jeweils in geschlossener Stellung;
Fig. 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Ausgußverschluß mit
den drei Ventilplatten gemäß Fig. 1 im Axial
schnitt sowie die entsprechenden Durchgangsöffnun
gen im Aufriß jeweils in geöffneter Stellung;
Fig. 4 zeigt einen erfindungsgemäßen Ausgußverschluß mit
den drei Ventilplatten gemäß Fig. 1 im Axial
schnitt sowie die entsprechenden Durchgangsöffnun
gen im Aufriß jeweils in geöffneter Stellung mit
um 180° gedrehter abflußseitiger Ventilplatte;
Fig. 5 zeigt einen erfindungsgemäßen Ausgußverschluß mit
den drei Ventilplatten gemäß Fig. 1 im Axial
schnitt sowie die entsprechenden Durchgangsöff
nungen im Aufriß jeweils in geschlossener Stellung
mit um 180° gedrehter abflußseitiger Ventilplatte;
Fig. 6 einen Ausgußverschluß in der Stellung nach Fig. 2
an einem Warmhalteofen mit anschließender Form;
Fig. 7 einen Ausgußverschluß in der Stellung entsprechend
Fig. 3 an einem Warmhalteofen mit anschließender
Form;
Fig. 8 einen Ausgußverschluß in der Stellung gemäß Fig. 4
an einem Warmhalteofen mit um 180° verdrehter Form;
Fig. 9 einen Ausgußverschluß in einer Stellung entspre
chend Fig. 5 an einem Warmhalteofen mit axial
entfernter Form.
In Fig. 1 sind von links nach rechts eine gießform- bzw.
abflußseitige Platte 11, eine mittlere Platte 21 und eine
behälterseitige Platte 31 dargestellt.
Die abflußseitige Ventilplatte 11 weist Abflachungen 12,
13 auf gegenüberliegenden Seiten auf, mit denen sie form
schlüssig in ein drehbares Gehäuseteil einpaßbar ist. Die
Platte weist einen Bund 14 auf. Weiterhin weist die Ven
tilplatte 11 ein Durchgangsloch 15 auf, das als Langloch
gestaltet ist, dessen Mittellinie durch eine Kreislinie
gebildet wird. Das Langloch überdeckt einen Umfangswinkel
von ca. 90°.
Die mittlere Ventilplatte 21 hat ebenfalls gegenüberlie
gende Abflachungen 22, 23, an denen Mittel zum Verdrehen
der Mittelplatte angesetzt werden können. Weiterhin ist
ein kreisförmiges Durchgangsloch 25 vorgesehen, dessen
Mittelpunktabstand mit dem der Mittellinie des Durchgangs
lochs 15 der abflußseitigen Platte übereinstimmt.
Rechts ist die behälterseitige Ventilplatte 31 ebenfalls
mit zwei Abflachungen 32, 33 dargestellt, mittels derer
die Ventilplatte verdrehsicher in einem Gehäuseteil gehal
ten werden kann. Die Platte weist einen Bund 34 auf. Die
Ventilplatte weist ferner eine Durchgangsöffnung 35 in
Form eines Langloches auf, dessen Mittellinie von einer
Kreislinie mit gleichem Radius wie die Mittellinie der
Durchgangsöffnung 15 bzw. der Mittelpunktabstand der
Durchgangsöffnung 25 gebildet wird. Die Durchgangsöffnung
35 überdeckt einen Umfangswinkel von 180°.
In allen drei Teilfiguren
ist eine teilweise gekrümmte
Schnittlinie eingezeichnet, gemäß denen die nachstehenden
Zeichnungen zu interpretieren sind.
In den Fig. 2 bis 5, die zunächst gemeinsam angespro
chen werden, sind jeweils die zuvor genannten Ventilplat
ten 11, 21, 31 in gegenseitiger Anlage erkennbar. An den
Ventilplatten 11 und 31 sind die entsprechenden Haltebunde
14, 34 dargestellt. Die Ventilplatte 31 ist unverdrehbar
in einem ersten Gehäuseteil 41 gehalten, das über angedeu
tete Schraubverbindungen 42 mit einem Behälter für Schmel
ze, insbesondere einem Warmhalteofen auf dessen Ausgußöff
nung aufgesetzt werden kann. Mit dem Gehäuseteil 41 ist
ein Gehäuseteil 43 drehfest verbunden. Hierfür sind Durch
gangsöffnungen 44 und Gewindebohrungen 45 in den beiden
Teilen zur gegenseitigen Verschraubung dargestellt. Im
Gehäuseteil 43 ist ein Gleitring 46 drehbar gehalten, in
den wiederum die gießform- bzw. abflußseitige Ventilplatte
11 unverdrehbar eingesetzt ist. Mittels des Gleitrings 46
ist somit die Ventilplatte 11 gegenüber den festen Gehäu
seteilen drehbar. Im ersten Gehäuseteil 41 und im zweiten
Gehäuseteil 43 ist ein weiterer Gleitring 47 eingesetzt,
der die mittlere Ventilplatte 21 formschlüssig hält, so
daß mittelbar über den Gleitring 47 auch die Ventilplatte
21 drehbar in den Gehäuseteilen 41, 43 aufgenommen ist.
Zwischen den hier nicht dargestellten Verspannschrauben
befinden sich Umfangsabstände, durch die Antriebsmittel
hindurchgreifen können, insbesondere kann beispielweise
der Außenring des Halterings 47 mit einer Verzahnung ver
sehen sein und mit einem Antriebsritzel zusammenwirken.
In Fig. 2 befindet sich, wie in der linken Teildarstel
lung nochmals dargestellt ist, die Durchgangsöffnung 25
der mittleren Platte 21 in Übereinstimmung mit der Durch
gangsöffnung 35 der behälterseitigen Platte 31. Dagegen
ist die Durchgangsöffnung 15 der abflußseitigen Platte 11
gegenüber der Öffnung 25 verdreht, so daß eine Verschluß
funktion zwischen den Ebenen der Platten 11 und 21 er
folgt. Die Durchgangsöffnungen 15 und 35 bilden einen
Bereich relativer Überdeckung 55, der jedoch hier ohne
Funktion ist.
In Fig. 3 ist die antreibbare mittlere Ventilplatte 21 um
etwa 750 verdreht, so daß die Durchgangsöffnung 25 nunmehr
mit dem zuvor bezeichneten Bereich 55 der relativen Über
deckung zwischen den Durchgangsöffnungen 15 und 35 über
einstimmt. Der axiale Durchgang für die Schmelze ist hier
mit freigegeben.
In Fig. 4 sind die gehäuseseitige Platte 31 und die mitt
lere Platte 21 gegenüber der Position in Fig. 3 verän
dert. Hierbei ist die abflußseitige Platte insbesondere
über unmittelbaren Reibschluß mit der Gießform um 180°
gedreht, während die mittlere Platte 21 etwa um 120° ge
genüber ihrer Position in Fig. 3 verdreht ist. Hierbei
bilden die Durchgangsöffnungen 15 und 35 einen neuen rela
tiven Überdeckungsbereich 65, auf den die Durchgangsöff
nung 25 eingestellt ist, so daß während des gesamten Ver
drehens der freie Durchgang des Ausgußverschlusses offen
gehalten wird.
In Fig. 5 ist gegenüber der Position in Fig. 4 die mitt
lere Platte zurückgedreht worden, so daß die Durchgangs
öffnung 25 nicht mehr mit dem relativen Überdeckungs
bereich 65 zwischen Durchgangsöffnung 15 der abflußseiti
gen Platte und Durchgangsöffnung 35 der behälterseitigen
Platte übereinstimmt. Bei unveränderter Position der ab
flußseitigen Platte wird der freie Durchgang hierdurch
wieder abgesperrt. Um die Ausgangsstellung nach Fig. 2
wieder zu erreichen, wird anschließend die gießformseitige
Platte 11 wieder in eine um 180° verdrehte Stellung zu
rückgebracht. Die mittlere Platte bleibt dabei in der in
Fig. 5 gezeigten Position.
In den Fig. 6 bis 9, die nachstehend zunächst gemeinsam
angesprochen werden, ist jeweils ein Ausgußverschluß gemäß
den Fig. 2 bis 5 in verschiedenen Positionen, ein nur
prinzipiell dargestellter Warmhalteofen 81 mit einer
Ausgußöffnung 82 und eine Gießform 83 dargestellt, auf
deren Einzelheiten nachstehend noch eingegangen wird.
Der Ausgußverschluß 1 ist unter Zwischenfügen einer Dich
tung 84 auf die Wand des Warmhalteofens aufgesetzt. Die
Verschraubungen 85 sind erkennbar. Die Form 83 ist in
Richtung des Pfeils 86 gegen den Ausgußverschluß 1 gefah
ren worden. Im Bereich der gießformseitigen Platte ist ein
Ansatz 87 zur Herstellung eines Form- oder Reibschlusses
vorgesehen. Die Drehachse der beiden Platten 11, 21 ent
spricht der horizontalen Drehachse 88 der Form. Die Form
weist einen untenliegenden Einguß 89, sich darüber befind
liche Speiser 90 und eine sich darüber befindliche Form
hohlraum 91 auf.
In Fig. 6 ist die Form mit untenliegendem Einguß 89 in
Richtung des Pfeils 86 an den Ausgußverschluß herangefah
ren worden, der sich in der Verschließstellung gemäß Fig.
2 befindet. Die Speiser 90 liegen hierbei über dem Einguß.
Darüber liegt der Hohlraum 91.
In Fig. 7 ist der Ausgußverschluß durch Drehen der mitt
leren Platte in die Stellung nach Fig. 3 gebracht worden.
Die Schmelze tritt unter Wirkung der Schwerkraft bzw. des
hydrostatischen Drucks im Warmhalteofen 81 in den Einguß
89 ein und füllt über die Speiser den Hohlraum 91.
In Fig. 8 ist die Form gegenüber der Fig. 7 um ihre
Drehachse um 180° gedreht dargestellt. Der Ausgußverschluß
nimmt die Stellung gemäß Fig. 4 ein. Unter Aufrechterhal
ten des hydrostatischen Druckes erstarrt das Gußteil vom
kalten Ende beginnend unter Aufrechterhalten des gewünsch
ten Überdrucks. In den Speisern und im Einguß ist noch
schmelzflüssiger Zustand gegeben.
In Fig. 9 ist der Gieß- und Aushärtevorgang abgeschlos
sen. Der Ausgußverschluß ist in die Position gemäß Fig. 5
gebracht worden. Das Gußteil ist einschließlich der Berei
che der Speiser und des Eingusses inzwischen erstarrt. Die
Form ist in Richtung des Pfeils 92 in Richtung der Achse
vom Warmhalteofen entfernt. Der Ausgußverschluß kann nun
mehr wieder in die Position gemäß Fig. 6 gebracht werden.
Danach kann eine neue Form herangeführt werden.
Claims (9)
1. Ausgußverschluß für metallurgische Gefäße, der ein
Gehäuse (41, 43) aufweist, das an einer Ausgußöffnung
(82) eines Schmelzflüssigkeit enthaltenden Behälter
(81) ansetzbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei im Gehäuse (41, 43) gehaltene
aneinanderliegende und relativ zueinander verdrehbare
Ventilplatten (11, 21, 31) vorgesehen sind, die außer
mittige Durchgangsöffnungen (15, 25, 35) aufweisen,
die durch Verdrehen der Ventilplatten in oder außer
Deckung bringbar sind, und daß die abflußseitige der
Ventilplatten (11) mit dem Einguß einer Gießform (83),
die an den Ausgußverschluß ansetzbar ist, synchron
drehbar ist.
2. Ausgußverschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine unmittelbar vor der abflußseitigen Ventil
platte (11) liegende weitere Ventilplatte (21) gesteu
ert drehend antreibbar ist, wobei unabhängig von der
Drehstellung der abflußseitigen Ventilplatte (11) die
Durchgangsöffnungen (15, 25) der beiden Ventilplatten
(11, 21) wahlweise in oder außer Deckung bringbar sind.
3. Ausgußverschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine von zwei vor der abflußseitigen
Ventilplatte (11) liegenden weiteren Ventilplatten
(21, 31) gesteuert drehend antreibbar ist, wobei unab
hängig von der Drehstellung der abflußseitigen Ventil
platte (11) wahlweise die Durchgangsöffnungen aller
Ventilplatten in Deckung bringbar oder zumindest die
der beiden weiteren Ventilplatten (21, 31) außer Dec
kung bringbar sind.
4. Ausgußverschluß nach einem der Ansprüche 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß von drei Ventilplatten (11, 21, 31) die mittlere
Ventilplatte (21) gesteuert drehend antreibbar ist und
die behälterseitige Ventilplatte (31) drehfest im
Gehäuse (41, 43) eingesetzt ist.
5. Ausgußverschluß nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die außermittige Durchgangsöffnung (25) der mitt
leren Ventilplatte (21) einen geringeren Umfangswinkel
abdeckt, als die außermittigen Durchgangsöffnungen
(15, 35) der abflußseitigen und der behälterseitigen
Ventilplatten (11, 31), insbesondere ein Rundloch
darstellt.
6. Ausgußverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten (11, 21, 31) aus Keramik bestehen.
7. Ausgußverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten (11, 21, 31) jeweils kreisförmig mit
zwei Abflachungen (12, 13; 22, 23; 32, 33) in der Form
von Schlüsselflächen zur Verankerung im Gehäuse (41, 43)
oder in einem Drehkranz (47) sind.
8. Ausgußverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten (11, 21, 31) zumindest zum Teil mit
tels Bunden gegenseitig ineinander zentriert sind.
9. Ausgußverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten (11, 21, 31) mittels Tellerfedern
gegenüber dem Gehäuse (41, 43) vorgespannt sind.
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