DE4303573A1 - Dichtungssystem mit Primär- und Sekundärdichtung - Google Patents
Dichtungssystem mit Primär- und SekundärdichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Dichtungssystem mit
Brandschutzwirkung für Raum-Schließeinrichtungen. Als solche
Raum- bzw. Schließeinrichtungen kommen maßgeblich Türen und
Fenster in Betracht. Bei Türen liegt in der Regel eine Holz
oder eine Metallzarge vor, in welche eine Holz oder Metalltür
eingesetzt wird. Statt einer Tür kann auch ein Fenster in einen
Blendrahmen schwenkbar eingesetzt werden. Das Problem mit dem
sich die Erfindung befaßt, ist dabei die Dichtungswirkung gegen
Feuer und Rauch.
Bei Raum-Schließeinrichtungen bildet der zwischen Rahmen und
Flügel meist verbleibende Spalt die Problemstelle. Diese
Problemstelle schützt ungenügend meist eine umlaufende
Primärdichtung, wie eine Lippendichtung. Sie sorgt für einen
weichen Anschlag der Tür, oft an einer Anschlagstufe und dämmt
gegen Luftzug. Bei Einwirkung von Flammen ist diese Dichtung
jedoch ungenügend, denn sie verbrennt sofort, so daß der Spalt
eine willkommene Öffnung für Rauch und Flammen bietet.
Aufgabe der Erfindung(en) ist es daher diesen Spalt gegenüber
Flamm- und Rauchwirkung zu verschließen.
Das wird mit einem Dichtungssystem gemäß der technischen Lehre
des Anspruchs 1 erreicht. Dabei werden eine Primärdichtung und
eine Sekundärdichtung eingesetzt. Beide Dichtungen wirken im
wesentlichen senkrecht zueinander. So können sie im Brandfall
ihre Kraft und Dichtungswirkung sowohl auf die Stirnseite des
Flügels - meist: Stirnseite des Türblatts - als auch auf
denjenigen Bereich des Flügels ausüben, der am Rahmen anschlägt.
Den Anschlag des Flügels am Rahmen wird meist die (weichere)
Primärdichtung dämpfen; sie ist auch dann im Eingriff, wenn kein
Brandfall vorliegt. Erst im Brandfall kommt die Wirkung der
(härteren) Sekundärdichtung hinzu. Sie wirkt dann auf die
Stirnseite des Flügels und schützt die Primärdichtung.
Wird das Doppel-Dichtungssystem mit seiner Primär- und
Sekundärdichtung in einem Metallrahmen (Metallzarge) angeordnet,
so können Nuten für diese beiden Dichtungen unmittelbar in dem
Rahmen (meist: Zarge) vorgesehen sein. Wird ein Holzrahmen
(Holzzarge) eingesetzt, so kann eine umlaufende Profil-
Metalleinlage Einsatz finden, in dessen Profilgestalt zwei Nuten
vorgesehen sind (Anspruch 2). Keine dieser Nuten ist im
Schließbereich zum Gewähren eines umfassenden Schutzes
unterbrochen (Anspruch 3). Ist eine dieser Dichtungen doch
unterbrochen, so empfiehlt es sich, die andere Dichtung
ununterbrochen - rahmenumlaufend - auszugestalten (Anspruch 4)
Sie verläuft im Schloßbereich dann zwischen dem Flügelanschlag
- dem Eingriff der Primärdichtung - und der Schließeinrichtung
- sprich: den zargenseitigen Türschloß-Eingriffen -, um so auch
im Brandfall eine vollständige Abdichtung der Stirnseite des
Flügels zu gewährleisten.
Mindestens eine der umlaufenden Dichtungen kann einen
aufschäumenden Dichtungskern aufweisen, der von einem
Hartgummimantel ummantelt ist (Anspruch 5), wobei der
auf schäumende Dichtungskern am Nutgrund seiner Nut unmittelbar
anliegt (Anspruch 6). Diese Kombination aus aufschäumendem
Dichtungskern und umgebendem Hartgummimantel kann sowohl für die
Primärdichtung wie auch für die Sekundärdichtung Einsatz finden.
Wird diese Kombinationsdichtung in einem Metallrahmen
eingesetzt, so kann der aufschäumende Dichtungskern unmittelbar
am metallischen Nutgrund anliegen. Bei Einsatz in eine Holzzarge
findet die erwähnte Metalleinlage Anwendung (Anspruch 2), die
einen engen thermischen Kontakt ermöglicht. Das Anliegen des
aufschäumenden Werkstoffs bietet die Möglichkeit, daß eine
thermische Beanspruchung der Schließeinrichtung schnellstmöglich
zu einem Herausfahren einer oder beider Dichtungen führt, wenn
der aufschäumende Dichtungskern den umgebenden Hartgummimantel
aus der Nut gegen den Flügel schiebt. Diese Schub- und
Sperrwirkung kann sowohl auf die Stirnseite des Flügels, als
auch auf die Stirnseite und die Blattseite des Flügels erfolgen.
Die Sekundärdichtung kann auch in der Weise ausgestaltet werden,
daß zwei Dichtungskerne in zwei parallel laufenden Nuten
angeordnet sind und dort mit dem Nutgrund Berührung haben
(Anspruch 7) . Die einzelnen Dichtungskerne werden von dem
Hartgummimantel umfaßt und zwischen den Nuten erstreckt sich
eine konvex gewölbte Dichtungsverbindung, die die beiden Nuten
überbrückt. Mit diesen konvex gewölbten breiteren Andrückrücken
kommt die Stirnseite des Flügels im Brandfalle in Berührung.
Eine erhöhte Dichtungswirkung wird geschaffen; allerdings wird
die doppelte Nutenführung nur bei stärkeren Türblättern sinnvoll
sein.
Auch der einzelne hartgummiummantelte aufschäumende
Dichtungskern, der in einer umlaufenden Nut angeordnet ist, kann
eine konvexe Hartgummioberfläche haben.
Als Hartgummi eignet sich EPDM oder ein Naturkautschuk. Es
können auch eine Mehrzahl anderer Terpolymere eingesetzt werden.
Der aufschäumende Werkstoff kann ein wasserhaltiges
Natriumsilikat sein, das geringe Mengen von organischen Zusätzen
haben kann. Auch kann Vermekulit beigemischt sein.
Es ist zwar im Stand der Technik bereits versucht worden,
Türzargen und Türblätter im Brandfall besser und dichter
miteinandner zu verbinden, so daß der Türspalt, der zwangsläufig
bei jeder Tür gegeben ist, eine längere Zeit gegen die
einwirkenden Flammen Bestand hat. Dabei ist versucht worden, im
Stirnbereich des Türblattes einen aufschäumenden
Werkstoffstreifen anzubringen, der im wesentlichen
wasserhaltiges Natriumsilikat enthielt. Dieser Streifen wurde
mit einem Holzwerkstoff-Streifen bedeckt. Im Brandfall schäumte
dann das wasserhaltige Natriumsilikat auf und preßte den
abdeckenden Holzstreifen gegen die Zarge. Bei weiterem
Temperaturanstieg verglüht allerdings der abdeckende (Holz-)
Streifen und da das wasserhaltige Natriumsilikat zu diesem
Zeitpunkt seine Aufschäumphase bereits hinter sich hat, entsteht
ein neuerlicher Spalt zwischen begrenzt aufgeschäumtem
Natriumsilikat und der noch gegen den Brand Bestand habenden
Zarge. Durch diesen Spalt dringen Rauch und Flammen. Die
beabsichtigte Wirkung wird also nur kurzzeitig erreicht; ganz zu
Schweigen von dem Schließbereich der Tür, in dem die gesamte
Stirnseite frei von aufschäumendem wasserhaltigen Natriumsilikat
ist.
Auf die erwähnte - im Ergebnis erfolgsvereitelnde - Abdeckung
kann gerade deshalb nicht verzichtet werden, weil das
wasserhaltige Natriumsilikat vor klimatischen Einflüssen
geschützt werden muß. Hohe Luftfeuchtigkeit, Kohlendioxid oder
erhöhte Temperaturen - ohne tatsächlichen Brandfall - schädigen
die Dauerwirksamkeit dieser Spaltabdichtung ohne den abdeckenden
Holzstreifen.
Gegenüber der erwähnten Spaltabdichtung schafft das
erfindungsgemäße Dichtungssystem mit Primär- und
Sekundärdichtung auch eine leichte Kontrollmöglichkeit, da die
offen zutageliegenden Hartgummioberflächen mit den
innenliegenden Natriumsilikat-Dichtungskernen jederzeit optisch
überprüfbar sind. Sollte das wasserhaltige Natriumsilikat
bereits geringfügig aufgeschäumt sein, so würde dies bei einem
einfachen Hinschauen bereits auffallen. Gegenüber der mit einem
Holzstreifen abgedeckten Variante kann also mit der Erfindung
jederzeit die (optische) Überprüfbarkeit sichergestellt werden.
Aber nicht nur die optische Überprüfbarkeit wird mit der
Erfindung (Anspruch 1) gewährleistet, auch die jederzeitige
Austauschbarkeit einer umlaufenden Sekundärdichtung ist möglich.
Die Dichtungen sitzen kraftschlüssig in ihren Nuten und können
mit einem Hilfswerkzeug leicht herausgenommen werden. Eine
einfache Einbringungsweise ist die Verzahnung der
Hartgummiummantelung, so daß sie sich an die Form der Nut
anpassen kann und mit den Keillippen an den Seitenwänden der Nut
lösbar gehalten wird.
Das Verständnis der Erfindung soll anhand von
Ausführungsbeispielen vertieft werden.
Fig. 1 veranschaulicht einen Ausschnitt aus einer Holzzarge 1,
die ein umlaufendes Sekundär-Dichtelement 20 aufweist, das in
einer Nut 21 eingebracht ist. Eine gegenüber dieser Nut 21 in
etwa senkrecht ausgerichtete weitere Nut 22 kann eine Primär-
Lippendichtung aufnehmen. Beide Nuten sind in einer
Metalleinlage 30 ausgeführt, die im Anschlagbereich des
Flügels 2 auf der gleichermaßen profilierten Oberfläche der
Holzzarge 1 angebracht ist.
Die Fig. 2 und 3 zeigen Metallzargen 3 und 4, wobei die
Fig. 2 eine Sekundärdichtung 20 zeigt, die in einer Nut 21
eingebracht ist. Die senkrecht dazu orientierte weitere Nut 22
nimmt die Lippendichtung 11a auf. Fig. 3 zeigt eine parallel
verlaufende Doppelnut 21a, 21b.
Die Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
- angewandt auf eine Tür als Raum-Schließeinrichtung, die eine
Zarge 1 und ein gewälztes Türblatt 2 aufweist. Gezeigt ist in
Fig. 1 nur der Anschlagbereich der Tür mit dem umlaufenden
Falz 2a am Türblatt 2b und dem Tür-Anschlagbereich der Zarge 1.
In Fig. 1 würde ein Öffnen des Türflügels 2 - Türblatt 2b mit
umlaufendem Türfalz 2a - eine Bewegung nach oben gegenüber der
Zarge 1 bedeuten. Die Zarge 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel
eine Holzzarge.
Neben dem Türanschlag im Bereich des Falzes 2a ist eine weitere
Anschlagfläche 23 vorgesehen, die durch eine rechtwinkelige
Aussparung an der - dem Türblatt 2b zugewandten - Kante der
Türzarge 1 entstanden. Diese Anschlagstufe weist zwei Nuten 21
und 22 auf, die gegeneinander rechtwinkelig orientiert sind.
Eine dieser Nuten - die schmale Nut 22 - ist in Öffnungsrichtung
der Tür orientiert und beeinhaltet eine - hier nicht
dargestellte - Dämpfungseinrichtung für den Türanschlag. Diese
Dämpfung wird meist eine elastische Dichtung, wie eine
Lippendichtung, sein. Eine solche Lippendichtung 10b ist in den
Fig. 2 und 3 schematisch dargestellt.
Die rechtwinkelig zu der schmalen Nut 22 orientierte breite
Nut 21 ist in Richtung auf die Stirnseite des Türblattes 2b
gerichtet. In ihr liegt ein sich entlang der Stirnseite in
Nutrichtung erstreckender Hartgummi-Puffer 20. Dieser Hartgummi-
Puffer 20 ist im Normalbetrieb der Tür 2 nicht im Eingriff mit
der Stirnseite des Türblattes 2b. Deshalb verbleibt - außer der
Lippendichtung 10b - im Normalfall noch ein Spalt entlang des
Falzes, entlang der Stirnkante des Türblattes und der
Anschlagfläche 23 der Türzarge. Im Brandfall jedoch, dann wenn
eine Erwärmung eintritt, bewegt sich der Hartgummi-Puffer 20 aus
seiner Nut 21 auf die Stirnseite der Tür. Diese Bewegung ist
tragend für die feuerhemmende Wirkung der orthogonal zueinander
orientierten Nutfüllungen.
Die feuerhemmende Wirkung äußert sich in einem vollkommenen
Sperren des Spaltes zwischen Türblatt 2b und Zarge 1. Erreicht
wird das vollständige Sperren durch ein Herausschieben des
Puffers 20 aus der Nut 21, die durch den Pufferkern 20b
veranlaßt wird. Der Pufferkern 20b ist ein quellfähiges
Material, was unter Hitzeeinwirkung sein Volumen stark
vergrößert. Verwendbar ist hierfür ein - unter der Marke Palusol
bekannt gewordener - Werkstoff, der im wesentlichen
wasserhaltiges Natriumsilicat enthält. Geringe Mengen
organischer Zusätze oder Glasfasern oder geringe Mengen
Vermekulit können enthalten sein. Umgeben ist der die
Treibwirkung des Puffers 20 veranlassende Kern 20b von
Hartgummimaterial 20a, das EPDM-Kautschuk sein kann. Auch andere
Hartgummisorten sind im Rahmen der Terpolymere einsetzbar.
Aufgrund der entstehenden Wärme wird im Brandfall der Puffer 20
gegen die Stirnseite der Tür gepreßt. Da die Nut 21 so nah als
möglich zu der Anschlagfläche 23 hin orientiert ist, kann sie
hinter dem Schließbereich - den Öffnungen in der Zarge, in
welche die Schlösser des Türblattes eingreifen - verlaufen.
Damit wird auch der Schloßbereich von der Dichtungswirkung des
austreibenden Puffers 20 erfaßt. Hier liegen maßgebliche
Probleme bereits bestehender Brandschutz-Türen, die regelmäßig
im Schloßbereich Rauch und Flammen passieren lassen.
Die sofortige Eingriffswirkung - durch Austreiben - des
Puffers 20 kann weiter verstärkt werden, wenn bei Holzzargen
- vgl. diejenigen der Fig. 1 - eine Metalleinlage 30 verwendet
wird, die dasselbe Profil hat, wie beide zueinander orthogonal
ausgerichtete Nuten. Dann ergibt sich eine erhöhte Wärmeleitung
längs des Metallprofiles und der austreibende Kern 20b des
Puffers 20 wird schneller auf eine Temperatur erwärmt, die sein
Aufschäumen auslöst. Dazu ist es besonders wirksam, wenn der
Puffer 20b unmittelbar am Nutgrund, also unmittelbar an an der
Metalleinlage 30, anliegt.
Die Form des Puffers 20, respektive die mit der Stirnseite des
Türblattes 2b in Eingriff zu bringende Puffer-Oberfläche, kann
den Türgegebenheiten - Form, Werkstoff, Dicke - angepaßt sein.
Es empfiehlt sich die in Fig. 1 gezeigte konvexe Oberfläche,
die eine wirksame Kraftkomponente F in ihrem höchsten Punkt auf
die Stirnseite der Tür aufbringen kann. Mit einer nahezu
vergleichbaren Wirkung kann aber auch eine konkave Form
eingesetzt werden, die zwei Eingriffspunkte mit der Stirnseite
der Tür bewerkstelligen kann. Hinsichtlich des
Flammenwiderstandes ist allerdings die zuerst genannte Form
vorzuziehen, da sie die geringstmöglichen Angriffspunkte für
- in den Schlitzbereich hineinzüngelnde - Flammen bietet.
Es versteht sich, daß auch andere Türen, solche ohne Falz 2a,
mit dem beschriebenen Doppel-Dichtungssystem aus Puffer 20 und
Dichtung 10b in den beiden Nuten 21 bzw. 22 versehen werden
können. Auch solche Türen können mit dem System geschützt
werden, die keine zweite Anschlagfläche 23 haben, sondern nur
einen Falz 2a. Dann wird die Lippendichtung gegenüber dem
Falz 2a wirksam, wobei der Hartgummipuffer 20 weiterhin die
Stirnseite der Tür abdichtet.
Da Hartgummi für den Puffer 20 eingesetzt wird, bietet es sich
an, einen Weichgummi für die Lippendichtung zu verwenden. Einer
dieser beiden Pufferschaft den Anschlag der Tür, der andere
schafft die Flamm- und Rauchsperrung. Wird ein geringerer Wert
auf die sanfte Anschlagwirkung gelegt, so können auch zwei
Puffer mit Hartgummimantel 20a und aufschäumendem Puffer 20b
eingesetzt werden. Auch der Lippendichtung 10b kann ein
aufschäumender Kern 20a zugeordnet werden.
In allen beschriebenen Konfigurationen hat die Doppel-Dichtung
den Vorteil, daß sie jederzeit optisch kontrollierbar ist. Eine
regelmäßige Überprüfung kann somit einfachst erfolgen und
beschädigte oder aufgrund von Temperatur- oder Witterungseinfluß
veränderte Puffer 20 können ausgetauscht werden. Das Austauschen
gestaltet sich denkbar einfach, da die Flammen- und Rauch-
Dichtungskörper sich beim Einlegen durch vorgesehene Keillippen
im Querschnitt der Zargennuten 22 und 21 anpassen können.
Die Form des innenliegenden Kerns 20b aus aufschäumendem
Werkstoff ist von ungeordneter Bedeutung, jedoch empfiehlt sich
eine im Querschnitt im wesentlichen rechteckförmige Form, die an
der Nuttiefe orientiert ist.
War in Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Bezug
auf Holzzargen beschrieben, so zeigen die Fig. 2 und 3 zwei
wahlweise Gestaltungen für Metallzargen 3, 4. Dabei ist in
Fig. 2 eine Metallzarge für ein schmales Türblatt gezeigt,
während in Fig. 3 ein wesentlich breiteres Türblatt von der
Anschlagstufe 23 aufgenommen werden kann. Die dazu jeweils
passenden Türflügel sind in den Fig. 2 und 3 nicht
dargestellt, sie können mit und ohne Falz ausgeführt sein.
Für die Erläuterung der Fig. 2 kann das für die Fig. 1 gesagte
im wesentlichen auch zutreffen. Gegenüber der Fig. 1 ist hier
die Lippendichtung 10a mit einem in ihr vorgesehenen
aufquellenden (aufschäumenden) Kern 10b schematisch angedeutet.
Der feuer- und rauchhemmende Puffer 20 hat - gegenüber der
Fig. 1 - die bereits erwähnten Keillippen, mit denen sich
dieser Puffer an den Seiten der Nut 21 festkrallt. Das für die
Holzzarge erwähnte Profilblech 30 kann bei der Metallzarge 3
bzw. 4 entfallen, da diese inhärent die Wärme leitend. Wiederum
in unmittelbarem Kontakt mit dem Nutgrund ist der aufschäumende
Pufferkern 20b gezeigt.
Verdoppelt man die Anzahl der Nuten 21 in zwei parallel
verlaufende Nuten 21a und 21b, so erhält man eine weit höhere
Flammschutzwirkung, als bei den Beispielen gem. Fig. 1 oder 2.
Eine solche Gestaltung ist in der Fig. 3 skizziert. Der
Flammschutz-Puffer 20 wird dabei in seiner Breite stark
vergrößert, er reicht nunmehr über den Abstand beider Nuten. Das
führt zu einem Senken der Krümmung der konvex gewölbten
Oberfläche des Puffers 20 bzw. des Hartgummimantels 20a. Eine
reduzierte Krümmung bietet einen reduzierten Angriffspunkt für
Flammen, die in den Türspalt hineinreichen. Nachdem aber auch
zwei Treibwirkungen von zwei aufschäumenden Kernen 20b, 20c, den
Hartgummimantel 20a gegen die Stirnseite des Türblattes 2b
pressen, ist diese Dichtung für höchste Brandschutz-Klassen
(beispielsweise T90, T120) geeignet.
Alternativ zu der vorgeschlagenen Gestaltung von Fig. 3 können
auch zwei nebeneinander verlaufende Puffer 20 in nebeneinander
verlaufenden Nuten 21a, 21b angeordnet werden; dabei ist es von
Bedeutung, daß mindestens eine, am besten beide Nuten 21b, 21c in
der Zarge hinter den Eingriffsöffnungen des Schlosses vom
Türblatt verlaufen.
Zur Fertigung der flamm- und rauchbeständigen Zargen sei
erwähnt, daß herkömmliche Metallzargen einfachst modifiziert
werden können, indem ihnen eine weitere Nut - oder weitere zwei
parallele Nuten eingefügt werden. Bei einer Holzzarge 1 kann
die zusätzliche Nut - eine Nut ist bei handelsüblichen
Holzzargen in der Regel bereits vorgesehen - eingefräst werden.
Die Metalleinlage 30 erhält dann ein entsprechendes Profil und
wird mittels Harz in die vorgesehenen Nuten eingeklebt. Jeweils
letzte Stufe der Fertigung dieser feuerhemmenden Zargen ist das
Einlegen der umlaufenden Dichtungen, also des umlaufenden
Hartgummimantels mit darin eingelegtem aufschäumenden Kern.
Claims (9)
1. Dichtungssystem mit Brandschutzwirkung für Raum-
Schließeinrichtungen (1, 2), wie Fenster, Türen, bei dem
- (a) im Rahmen (1) der Schließeinrichtung (1, 2) eine Primär- Dichtung (10; 10a, 10b, 10c) und eine Sekundärdichtung (20; 20a, 20b, 20c) angeordnet sind;
- (b) beide Dichtungen (10; 20) im wesentlichen senkrecht zueinander ausgerichtet sind, um - im Brandfalle - Kraft und Dichtungswirkung auf die Stirnseite und den - an den Rahmen (1) anschlagenden - Bereich des Flügels (2) der Schließeinrichtung (1, 2) auszuüben.
2. Dichtungssystem nach Anspruch 1, bei dem
beide Dichtungen (10; 20) auf einer Profilmetalleinlage (30)
angeordnet sind, deren Profilgestalt zwei umlaufende
Nuten (21, 22) aufweist (für Holzrahmen).
3. Dichtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem
im Schloßbereich der Schließeinrichtung (1, 2) keine der
beiden rahmenumlaufenden (21, 22) und Dichtungen (10; 20)
unterbrochen ist.
4. Dichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
bei dem
eine - insbesondere die gegenüber der Stirnseite des
Flügels (1) angeordnete - Sekundärdichtung (20)
rahmenumlaufend ist und im Schloßbereich der
Schließeinrichtung (1, 2) zwischen Flügelanschlag (23) und
Schloß verläuft.
5. Dichtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem
mindestens eine der umlaufenden Dichtungen (10; 20) einen
Dichtungskern (20b, 20c) aus einem aufschäumenden Werkstoff
- insbesondere einem wasserhaltigen Natriumsilicat -
aufweist, der mit einem Hartgummimantel (20a) ummantelt ist.
6. Dichtungssystem nach Anspruch 5, bei dem
der aufschäumende Dichtungskern (20b) den Nutgrund seiner
Nut (21) unmittelbar berührt.
7. Dichtungssystem nach Anspruch 5, bei dem
die Sekundärdichtung (20) in zwei parallele Nuten (21a, 21b)
eingebracht ist, wobei
- (a) je ein eigenständiger Dichtungskern (20b, 20c) mit dem Nutgrund einer der parallelen Nuten (21a, 21b) in Kontakt steht;
- (b) der Hartgummimantel (20a) beide Kerne (20b, 20c) ummantelt und verbindet.
8. Dichtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem
der Hartgummimantel (20a) an derjenigen Oberfläche, die der
Stirnseite des Flügels (2) gegenüberliegt, bogenförmig in
Richtung zur Stirnseite des Flügels (2) ausgerichtet ist.
9. Dichtungssystem nach Anspruch l, bei der
die Primärdichtung (10) und die Sekundärdichtung (20) in
Nuten (21, 22; 22a, 22b) angeordnet sind, die bereits in dem
Rahmen (1) profiliert sind (bei Metallrahmen).
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