Aus der Praxis sind Brandschutz-Toranordnungen bekannt, welche häufig als
Rolltore mit flexiblem Brandschutzbehang ausgebildet sind. Mit diesen Brandschutz-
Toranordnungen soll ein Raumabschluß mit hoher Feuerwiderstandswirkung auch auf
engstem Bauraum hergestellt werden. Für die Beurteilung des Feuerwiderstands werden
hierbei drei Kriterien angesetzt: Zum einen muß die Brandschutz-Toranordnung eine
ausreichende Eigenstabilität aufweisen, um auch bei einem Brand wenigstens für eine
vorbestimmte Zeitdauer den Raumabschluß aufrecht erhalten zu können. Ein weiteres
Kriterium ist die Flammendurchschlagsfestigkeit, d. h. der Zeitraum, bis Flammen auf
die andere Torseite durchschlagen können. Als drittes Kriterium wird die
Isolationswirkung des Brandschutzbehangs berücksichtigt, wobei auf der feuerabgekehrten Seite die
Temperatur um nicht mehr als 180 K ansteigen darf. Während die fühlbare Wärme, die
mittels Konvektion über die Luft übertragen wird, hinter dem Brandschutzbehang durch
Wärmeaustausch mit der Umgebung sehr schnell abnimmt, besitzt die Wärmestrahlung
eine weitreichendere Wirkung, da sie nur eine geringe Wechselwirkung mit dem
umgebenden Luftraum eingeht. Die durch die Strahlung dissipierte Energie trifft somit
nahezu ungehemmt auf die benachbarten Systemkomponenten, wo sie sich in fühlbare
Wärme wandelt. Hiervon hängt daher in wesentlichem Maße der Temperaturanstieg und
die Gefahr einer Entflammung von benachbarten Teilen auf der dem Brand
abgewandten Seite ab. Da sich der Durchtritt einer gewissen Strahlungsleistung auf die andere
Seite nicht gänzlich verhindern läßt, sind zudem brandlastfreie Zonen beidseits des
Brandschutzbehangs vorgeschrieben, in denen keine entflammbaren Gegenstände
vorliegen dürfen. Je nachdem, welche Kriterien der Brandschutzbehang erfüllt, ist diese
brandlastfreie Zone unterschiedlich groß, wobei sie bei einem herkömmlichen
flammendurchschlagsicheren Behang 1 bis 2 m beträgt.
Hierbei erfüllt im wesentlichen der Brandschutzbehang die Forderungen der
Feuerwiderstandsklassen der Toranordnung, weshalb in der Regel ein relativ hohes Gewicht
aufweist. Eine derartige Brandschutz-Toranordnung kann daher nur relativ langsam mit
beispielsweise 0,2 m/s betrieben werden. Dies ist in der Praxis jedoch von
untergeordneter Bedeutung, da der Brandschutzbehang üblicherweise im Sturzbereich der
Toröffnung aufgewickelt verbleibt und nur einmal im Monat zu Testzwecken geschlossen
wird. Im Brandfalle wird er automatisch ausgelöst, sobald Sensoren eine Rauch- oder
Wärmeentwicklung feststellen. Er rollt dann entweder unter dem Eigengewicht oder
durch einen Wickelmotor angetrieben ab. Im geschlossenen Zustand erfüllt diese
Brandschutz-Toranordnung die Feuerwiderstandsklassen nach DIN 4102. Ein Beispiel für ein
derartiges Brandschutztor ist in der Praxis als "stöbich System Fibershield" bekannt. Ein
weiteres Kriterium ist die Feuerdurchschlagfestigkeit, d. h. daß die raumabschließende
Wirkung der Feuerabschlüsse gewahrt ist und den Durchgang des Feuers verhindert.
Damit weisen derartige Brandschutz-Toranordnungen jedoch den Nachteil auf,
daß sie im Regelfalle geöffnet sind. Um dennoch einen Abschluß der Toröffnung
zwischen aufeinanderfolgenden Durchfahrten zu ermöglichen, ordnet man neben diesen
Brandschutz-Toranordnungen ein weiteres Industrietor an, welches in manchen
Anwendungsfällen schnellaufend ausgebildet ist, so daß diese zusätzliche Toranordnung
im Regelfalle geschlossen ist. Hierfür können beispielsweise Falttore oder - da der
Brandschutzbehang ebenfalls als Rolltor ausgeführt ist - auch Rolltore mit flexiblen
Behängen oder Spiraltore mit Lamellenpanzern verwendet werden. Damit wird das Ziel
erreicht, zum einen einen vollständig wirksamen Brandschutzbehang und zum anderen
einen ebenso vollständig wirksamen Schnellaufbehang an einer Toröffnung
bereitzustellen.
Da ein Brandschutztor und ein Schnellauftor jedoch grundsätzlich
unterschiedlichen funktionellen Anforderungen unterliegen und jeweils im Hinblick auf diese
optimiert sind, werden diese beiden Toranordnungen bislang generell von unterschiedlichen
Lieferanten bereitgestellt. Für den Anwender bedeutet dies, daß er im Torbereich zwei
völlig unterschiedliche und voneinander unabhängige Torverschlußsysteme anordnen
muß. Diese sind daher nicht miteinander kombinierbar, so daß beispielsweise bei
Durchgängen zwischen einzelnen Hallen auf einer Seite der Toröffnung das
Schnelllauftor und auf der anderen Seite das Brandschutztor angeordnet ist. Damit ist jedoch
keine Seite der Toröffnung vollständig für Industriezwecke nutzbar, da durch die
jeweilige Toranordnung wesentlicher Bauraum in Anspruch genommen wird.
Ferner wurde bislang davon abgesehen, ein Schnellauftor unmittelbar benachbart
zu einem Brandschutztor anzuordnen, da somit entflammbare Werkstoffe innerhalb der
erforderlichen brandlastfreien Zone (Sicherheitsabstand) vorliegen würden. Hierbei ist
zu berücksichtigen, daß beispielsweise ein Schnellauf-Lamellentor, wie es u. a. aus der
DE 199 15 376 A1 bekannt ist, zur Herstellung der gewünschten
Schnellaufeigenschaften Komponenten enthält, die aus Kunststoff ausgebildet sind, wie z. B. Laufrollen,
Dichtprofile zwischen den einzelnen Lamellen, etc. Ein Austausch dieser Komponenten
durch welche aus feuerfestem Material ist dagegen nicht möglich, ohne die
Schnellauffunktion zu beeinträchtigen. So hätten Metallrollen etc. beispielsweise ein zu hohes
Gewicht, was zu ungünstigen dynamischen Verhältnissen bei den hohen
Betriebsgeschwindigkeiten von in der Regel 3 m/s führen würde. Ein derartiges Schnellauftor läßt
sich daher nicht zu einem brandtechnisch geeigneten Industrietor umwandeln.
Andererseits ist es jedoch auch nicht möglich, Brandschutztore als Schnellauftore
auszubilden, da sie funktionsbedingt eine zu große Masse aufweisen und somit träge
sind. Höhere Geschwindigkeiten würden daher mit höheren Beschleunigungen,
größeren Antriebsleistungen und hohen Reaktionskräften verbunden sein, was insbesondere
auch im Hinblick auf die hohen Lastwechselzyklen einen eklatant hohen konstruktiven
Aufwand bedeuten würde. Dieser ist unter Beibehaltung der Brandschutzfunktion kaum
wirtschaftlich realisierbar. Ferner ist zu berücksichtigen, daß bei der Verwendung eines
Brandschutztores als normaler Raumabschluß auch eine wesentlich höhere
Beschädigungsgefahr für den Brandschutzbehang gegeben ist, als wenn dieser dauerhaft im
Sturzbereich aufgewickelt verbleibt. Im Falle einer derartigen Beschädigung des
Brandschutztorbehangs beispielsweise durch einen Gabelstapler könnte daher die
Brandschutzfunktion nicht mehr gewährleistet werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Toranordnung derart weiterzubilden, daß diese sowohl hinsichtlich des Brandschutzes als auch
der Schnellaufeigenschaften vollständig wirksam ist und dabei nur geringen Bauraum
beansprucht und einfach installiert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Toranordnung mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
So ist es erfindungsgemäß erstmals vorgesehen, das Schnellauftor auf der gleichen
Torseite wie den Brandschutzbehang anzuordnen und in einer gemeinsamen Zarge zu
führen. Ferner weisen beide Torblätter eine gemeinsame Steuereinheit auf, mit der sie
unabhängig voneinander bewegbar sind. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße
Toranordnung derart gestaltet, daß auf beiden Seiten des Brandschutzbehangs keine
entflammbaren Gegenstände innerhalb der zur Erfüllung der brandschutztechnischen
Vorschriften erforderlichen brandlastfreien Zone vorliegen, wenn der
Brandschutzbehang aufgrund eines Feueralarms geschlossen ist.
Die Integration dieser beiden Torblätter innerhalb einer Zarge und die funktionelle
Verbindung mittels einer gemeinsamen Steuereinheit erlauben es, den insgesamt
erforderlichen Bauraum deutlich zu reduzieren. Zugleich kann die erfindungsgemäße
Toranordnung als eine Liefereinheit angeboten werden, wodurch sich die Logistik für
die Bereitstellung wie auch der Aufwand für die Montage und die Verkabelung deutlich
verringern.
Dabei wird nur eine Seite der Toröffnung durch die erfindungsgemäße
Toranordnung belegt, weshalb die gegenüberliegende Torseite für industrielle Zwecke
vollständig und uneingeschränkt nutzbar ist. Gleichzeitig können beide Torblätter nach wie vor
hinsichtlich ihrer funktionellen Eigenschaften im Hinblick auf den jeweiligen
Anwendungszweck optimiert sein.
Hierbei ist von weiterem Vorteil, daß das Schnellauftor ohne konstruktive
Änderungen benachbart dem Brandschutzbehang auf der gleichen Torseite angeordnet
werden kann, da die Einhaltung der geforderten brandlastfreien Zone bei der
erfindungsgemäßen Toranordnung gewährleistet ist. Die erfindungsgemäße Toranordnung zeichnet
sich somit durch ihren kompakten Aufbau aus, wobei sowohl die Brandschutzfunktion
als auch ein Schnellauf für einen wiederholten Abschluß der Toröffnung zwischen
aufeinanderfolgenden Durchfahrten in optimaler Weise erreicht wird.
Hierbei ist zwar bereits aus der DE 38 15 493 A1 ein feuerdämmendes Rolltor
bekannt, welches zwei Rolltorpanzer aufweist. Bei diesem Rolltor werden jedoch beide
Rolltorpanzer auf einer gemeinsamen Wickelwelle auf- und abgerollt, und die
feuerdämmende Wirkung wird im Zusammenwirken der beiden Rolltorpanzer mit dem durch
den Abstand zwischen diesen gebildeten Zwischenraum hergestellt. Diese beiden
Rolltorpanzer sind somit funktionell als ein Brandschutzbehang anzusehen, der in
verschiedene Komponenten aufgeteilt ist. Ferner ist aus der DE 196 46 909 A1 ein
Rolladen-Vorbauelement bekannt, welches eine Wickelwelle für einen Rolladenpanzer und
eine weitere Wickelwelle für einen Insekten- oder Sonnenschutzbehang aufweist,
welche in einer Zarge integriert sind. Dabei unterliegen diese Behänge bereits aufgrund
ihrer Zweckbestimmung gänzlich anderen Anforderungen als die beiden Torblätter der
erfindungsgemäßen Toranordnung. Dies wird beispielsweise daraus deutlich, daß der
Insekten- oder Sonnenschutzbehang manuell betätigbar ist. Bei einem
Brandschutzbehang ist dies bereits aufgrund des Gewichts kaum möglich. Zudem ist bei einem
Brandschutzbehang auch sicherzustellen, daß dieser im Notfalle automatisch ausgelöst wird.
Die aus der DE 196 46 909 A1 hervorgehende Bauweise eines
Rolladen-Vorbauelements läßt sich somit nicht auf eine Toranordnung mit motorisch angetriebenem
Brandschutzbehang übertragen, welche zudem mit einem Schnellauftor versehen werden soll.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Toranordnung sind
Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
So kann der Brandschutzbehang flammendurchschlagsfest ausgebildet sein, wobei
sich das Schnellauftor automatisch öffnet, wenn sich der Brandschutzbehang schließt.
Auf diese Weise werden alle entflammbaren Teile des Schnellauftores somit
automatisch aus der brandlastfreien Zone heraus bewegt, sobald ein Brand registriert ist. Es ist
daher erfindungsgemäß mit einfachen steuerungstechnischen Mitteln möglich, die
gewünschten Brandschutzeigenschaften herzustellen. Hierbei ist ferner zu berücksichtigen,
daß das Torblatt des Schnellauftores mit hoher Geschwindigkeit bewegbar ist, weshalb
das Öffnen des Schnellauftores in sehr kurzer Zeit möglich ist. Das Schnellauftor wird
somit erfindungsgemäß in eine brandtechnisch abgeschlossene Sicherheitsstellung
bewegt und spielt für das Brandschutzverhalten der erfindungsgemäßen Toranordnung
keine Rolle mehr.
Von weiterem Vorteil ist es, wenn die automatische Öffnung des Schnellauftores,
wenn sich der Brandschutzbehang schließt, durch die gemeinsame Steuereinheit
bewirkbar ist. Dann läßt sich dieser Vorgang steuerungstechnisch besonders einfach
bewerkstelligen, wobei zudem praktisch keine Verzögerung bei der Einleitung der
Öffnung des Schnellauftores auftritt.
Alternativ oder ergänzend ist es auch möglich, eine von einer Energieversorgung
unabhängige Auslöseinrichtung vorzusehen, welche die automatische Öffnung des
Schnellauftores bewirkt, wenn sich der Brandschutzbehang schließt. Damit kann auch
bei einem Stromausfall, wie dies häufig bei Bränden der Fall ist, sichergestellt werden,
daß das Schnellauftor aus der brandlastfreien Zone herausbewegt wird. Diese
Auslöseeinrichtung kann hierbei z. B. als ein unter Wärmeeinwirkung abschmelzender Stab
ausgebildet sein, der es im Brandfalle ab einer vorbestimmten Temperatur bzw. einer
vorbestimmten Dauer der thermischen Einwirkung als eine Art "mechanische
Sicherung" ermöglicht, daß das hierzu in Richtung zur Öffnungsstellung durch
Gewichtsausgleichsfedern vorgespannte Schnellauftor dieser Vorspannung folgen kann und sich
öffnet. Damit wird noch zuverlässiger erreicht, daß das Schnellauftor im Brandfalle in
eine Sicherheitsstellung gelangt.
Ferner ist es auch möglich, daß in der Zarge in den seitlichen Führungen und am
oberen Einlauf des Schnellauftores Dichtteile aus einem Werkstoff angeordnet sind, der
sich unter Wärmeeinwirkung ausdehnt und die Freiräume in diesen Öffnungen der
Zarge feuerhemmend füllt. Damit wird noch zuverlässiger sichergestellt, daß alle
Führungskomponenten und sonstigen brennbaren Teile des Schnellauftores insbesondere
auch gegen die Strahlungsleistung des Brandherdes zuverlässig abgeschirmt sind.
Hierdurch verbessert sich die Brandschutzfunktion der erfindungsgemäßen Toranordnung,
wobei dies gleichzeitig mit geringem konstruktiven Aufwand und unter Verwendung
von an sich bekannten Werkstoffen möglich ist. In der Praxis hat sich für die
Brandschutz-Dichtteile insbesondere die Produktpalette "FIREFLY" der Firma TENMAT
GmbH als besonders geeignet erwiesen. So ist z. B. "FIREFLY 102" fähig, sich bei
Brand auf das 25fache seiner ursprünglichen Dicke auszudehnen.
Alternativ oder ergänzend ist es ferner auch möglich, daß der Brandschutzbehang
isolierend ausgebildet ist. Damit ist der wesentliche Vorteil verbunden, daß sich die
Ausmaße der brandlastfreien Zone beiderseits des Brandschutzbehangs deutlich
gegenüber einem lediglich flammendurchschlagsfesten Brandschutzbehang reduzieren lassen.
Dann ist es möglich, das Torblatt des Schnellauftores relativ nahe neben dem
Brandschutzbehang anzuordnen. Das Schnellauftor muß bei dieser Ausführungsform daher
nicht zwangsläufig im Brandfalle in die Offenstellung bewegt werden.
In der Praxis hat sich für einen derartigen Einsatzzweck insbesondere ein
Brandschutzbehang als geeignet erwiesen, der vorzugsweise mit isolierten Stahlblechprofilen
ausgebildet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Toranordnung; und
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch eine erfindungsgemäße Toranordnung.
Gemäß der Darstellung in den Figuren enthält eine Toranordnung 1 ein
Schnelllauf-Spiraltor 2 mit Lamellenpanzer 21 und ein Brandschutztor 3, welches einen
flexiblen Brandschutzbehang 31 aufweist. Das Schnellauf-Spiraltor 2 und das
Brandschutztor 3 sind in einer gemeinsamen Zarge 4 aufgenommen und derart auf einer Seite
einer Wand W angeordnet, daß das Brandschutztor 3 einer Toröffnung in der Wand W
unmittelbar benachbart ist und der Lamellenpanzer 21 des Schnellauf-Spiraltors 2
wiederum benachbart und weiter von der Wand W entfernt parallel zum Brandschutzbehang
31 vorliegt. Sowohl der Lamellenpanzer 21, der in dieser Ausführungsform
entsprechend der DE 199 15 376 A1 ausgebildet ist, als auch der parallel hierzu
verlaufende Brandschutzbehang 31, der in diesem Beispiel dem in der GB 2 332 860 A
beschriebenen entspricht, stellen einen Raumabschluß an der Toröffnung her.
Das Schnellauf-Spiraltor 2 und das Brandschutztor 3 werden durch eine hier nicht
dargestellte gemeinsame Steuereinheit gesteuert und betrieben, wobei sie unabhängig
voneinander bewegbar sind. Hierbei ist der Brandschutzbehang 31 in der Regel
aufgewickelt im Sturzbereich der Toröffnung angeordnet, während der Lamellenpanzer 21
des Schnellauf-Spiraltores 2 zwischen aufeinanderfolgenden Durchfahrten durch die
Toröffnung zur Herstellung eines Abschlusses der Toröffnung schließbar ist.
Das Öffnen des Schnellauf-Spiraltores 2 im Brandfalle wird durch die
gemeinsame Steuereinheit bewirkt, welche auch das Brandschutztor 3 auslöst und schließt.
Hierzu weist jedes Tor einen eigenen Antrieb auf, der jeweils durch die gemeinsame
Steuereinheit angesteuert wird.
In Fig. 1 ist der Fall gezeigt, in dem der Brandschutzbehang 31 zu Testzwecken
oder aufgrund eines Brandfalles geschlossen ist. Da der Brandschutzbehang 31
flammendurchschlagsfest, jedoch nicht isolierend ausgebildet ist, ist das Schnellauf-Spiraltor
2 jedoch gleichzeitig in seiner Offenstellung, d. h. der hier nur angedeutete
Lamellenpanzer 21 ist in der Zarge 4 im Torsturzbereich aufgewickelt. Dabei ist auch ein unteres
Abschlußelement 22 des Lamellenpanzers 21 bis in den Sturzbereich eingefahren, wie
dies in Fig. 1 gezeigt ist.
Um das Schnellauf-Spiraltor 2 und insbesondere die entflammbaren Teile hiervon
wirksam auch vor der Strahlungsleistung eines Brandherdes zu schützen, sind in der
Zarge 4 folgende Zusatzeinrichtungen angeordnet:
Der Wickelbereich des Brandschutztores 3 am Sturz der Toröffnung ist mittels
Calciumsilikatplatten 51, 52 und 53 brandtechnisch vom Wickelbereich des Schnellauf-
Spiraltores 2 abgetrennt (vgl. Fig. 1). Ferner ist der Bereich der seitlichen Führungen
des Brandschutzbehangs 31 über weitere Calciumsilikatplatten 54 und 55
brandtechnisch von der Umgebung isoliert (vgl. Fig. 2). Im Bereich der seitlichen Führungen
zwischen dem Brandschutzbehang 31 und dem Lamellenpanzer 21 ist in der Zarge ferner
eine Mineralwollelage 61 angeordnet, wobei eine weitere Mineralwollelage 62 auf der
dem Brandschutzbehang 31 abgewandten Seite des Lamellenpanzers 21 in der Zarge 4
integriert ist, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Dadurch sind die dahinter vorliegenden
Laufschienen etc. des Schnellauf-Spiraltores 2 vor der direkten Wärmeeinwirkung geschützt.
Ferner sind an den Seitenflächen der seitlichen Führungskanäle in der Zarge 4 für
den Lamellenpanzer 21 intumeszierende Brandschutz-Dichtteile 71 und 72 angeordnet,
welche gemäß der Darstellung in Fig. 2 einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt
aufweisen und sich parallel zur Hauptfläche des Lamellenpanzers 21 in die Zarge 4
erstrecken. Diese Dichtteile 71 und 72 verlaufen zudem über die gesamte Torhöhe der
Zarge 4 hinweg. Weitere Brandschutz-Dichtteile 73 und 74 sind am oberen
Einlaufbereich des Lamellenpanzers 21 in die Zarge 4 angeordnet. Auch diese Dichtteile 73 und
74 sind im Querschnitt gemäß der Darstellung in Fig. 1 im wesentlichen rechteckig
ausgebildet und erstrecken sich parallel zur Hauptfläche des Lamellenpanzers 21 über
die gesamte Breite des Tores hinweg. Die Dichtteile 71 bis 74 sind aus einem unter
Wärmeeinwirkung aufquellenden Werkstoff wie FIREFLY 102 ausgebildet, der im
Brandfalle ein mehrfaches seines ursprünglichen Volumens einnimmt und die seitlichen
Führungsöffnungen bzw. den oberen Einlauf des Lamellenpanzers 21
brandschutztechnisch zuverlässig verschließt.
Zur weiteren Verbesserung der Brandschutzeigenschaften der Toranordnung 1
sind im Wickelbereich des Schnellauf-Spiraltores 2 benachbart der Einlauföffnung in
der Zarge 4 ferner weitere intumeszierende Brandschutz-Dichtteile 75 und 76
angeordnet, welche den aufgewickelten Lamellenpanzer 21 zuverlässig vor Strahlungswärme
schützen und in Gestalt einer Beschichtung vorliegen. Unter Temperaturbelastung
erzeugen diese eine Dämmschicht von ca. 40 mm Dicke.
Die Erfindung läßt neben der erläuterten Ausführungsform weitere
Gestaltungsansätze zu.
So kann zum Öffnen des Schnellauftores im Brandfalle ferner eine
Auslöseeinrichtung nach Art einer "mechanischen Sicherung" vorgesehen sein, welche ein
Herausbewegen des Schnellauftores aus der brandlastfreien Zone auch dann ermöglicht, wenn
die gemeinsame Steuereinheit nicht mehr mit Strom beaufschlagt ist und dies nicht
mehr bewirken konnte. Diese "mechanische Sicherung" kann als Türschließer mit
elektromagnetischer Feststellvorrichtung (Rastmagnet) oder als ein unter Wärmeeinwirkung
abschmelzender Kontakt ausgebildet sein, bei dessen Wegfall das federvorgespannte
Schnellauftor aufgrund der Vorspannung automatisch in seine Öffnungsstellung geht.
Zudem kann auch das Brandschutztor 3 derart mit der Auslöseeinrichtung gekoppelt
sein, daß sich das Schließen des Brandschutzbehanges 31 im Brandfalle ohne externe
Energieversorgung bewirken läßt.
Ferner können beide Tore auch auf den gleichen Antrieb zurückgreifen, wobei
dann eine von der gemeinsamen Steuereinheit gesteuerte Kupplungseinrichtung
vorzusehen ist, um die Bewegungen der beiden Tore voneinander unabhängig zu gestalten.
Überdies kann das Schnellauftor auch einen flexiblen Behang anstelle des
Lamellenpanzers aufweisen.
Außerdem können auch weitere Bereiche der Zarge mittels Mineralwollelagen
und/oder Calciumsilikat- oder Gipsplatten oder dgl. brandtechnisch isoliert sowie auch
weitere Öffnungen in der Zarge mit aufquellenden Brandschutz-Dichtteilen versehen
werden.
Zudem ist es auch möglich, daß das Brandschutztor 3 isolierend ausgebildet ist, so
daß die brandlastfreie Zone beidseits des Brandschutzbehangs derart verkürzt ist, daß
das Schnellauftor im Brandfalle nicht geöffnet werden muß. Dann ist es z. B. möglich,
daß zwischen den beiden Torblättern nur ein Freiraum von 15 cm vorliegt, ohne daß
sich das Schnellauftor innerhalb der brandlastfreien Zone bewegt. Auf diese Weise läßt
sich eine besonders kompakte Bauweise der Toranordnung realisieren, auch wenn ein
isolierender Brandschutzbehang mit größerem konstruktiven Aufwand sowohl für den
Behang als auch für die Zarge verbunden und daher wesentlich teurer ist.