-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine automatische Vorrichtung für den Brandschutz an den Fassaden von Hochhäusern, insbesondere an den Fenstern einer Hochhausfassade die in einer Höhe liegen, die im Brandfall für die Feuerwehr von außen nicht erreichbar ist, und/oder an den Fenstern einer Hochhausfassade, die eine Flucht oder eine Rettung durch die Fensteröffnungen unmöglich bzw. weitestgehend unmöglich macht.
-
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der Vorrichtung in Hochhäusern, die nicht bereits über Sprinkleranlagen verfügen, und/oder in Hochhäusern, deren Höhe weniger als 60 Meter beträgt.
-
Bei einem Brand in einer Etage eines Gebäudes werden die Fensterscheiben an der Außenfassade leicht durch Hitze zerstört. Zum einen stellen die zerstörten Scheiben beim Herabfallen aus großer Höhe eine Gefahr für die anrückenden Rettungsmannschaften dar, zum anderen werden auch im darüber liegenden Geschoss die Fensterscheiben leicht zerstört, da diese den nach außen austretenden heißen Brandgasen ausgesetzt sind und zum Teil auch direkt mit den Flammen beaufschlagt werden. Wenn schließlich auch im höheren Geschoss Fensterscheiben zerstört sind, können heiße Brandgase und Flammen dort wieder in das Gebäudeinnere zurückschlagen und brennbare Materialien entzünden.
-
So kann sich ein Brand immer weiter nach oben ausbreiten, bis schließlich die gesamte Fassade in Flammen steht, sogar dann, wenn die Fassade selbst nicht brennbar ist. Gerade die Fassaden von Hochhäusern, die für die Feuerwehr von außen nicht mehr erreichbar sind, stellen somit eine brandschutztechnische Schwachstelle dar. Die Verwendung von Brandschutzglas, insbesondere G-Verglasung, ist teuer und F-Verglasung wäre für Außenfenster ungeeignet, insbesondere da diese im Sonnenlicht eintrübt.
-
Zwar sind bei Hochhäusern Maßnahmen zur Verhinderung des Brandüberschlags vorgesehen, meist in Form von mindestens 1,00 m hohen, feuerbeständigen und nicht brennbaren Brüstungen oder in Form von mindestens 1,50 m auskragenden, feuerbeständigen und nicht-brennbaren Bauteilen wie Balkonen. Brandversuche und Erfahrungen mit tatsächlichen Brandereignissen haben jedoch gezeigt, dass 1,00 m hohe Brüstungen alleine keinen hinreichenden Schutz vor Brandüberschlag bieten. 1,50 m auskragende Bauteile würden einen solchen Schutz zwar bieten, sind aber aus gestalterischen und wirtschaftlichen Gründen im Hochhausbau oft nicht erwünscht. In Ganzglasfassaden mit Fensteröffnungen vom Fußboden bis zur Raumdecke sind oben genannte Brüstungen und Balkone nicht integrierbar.
-
Für solche Fälle könnten Brandschutzlösungen in Betracht kommen, die auch für die Abschottung von Durchgängen oder die Abtrennung von Raumbereichen in Gebäuden entwickelt worden sind. Beispielsweise beschreibt die
DE 196 55 253 B4 einen Brandschutzvorhang, der auf einer Wickelwelle aufgerollt wird und einen eingeschlossenen Brandhemmer aufweist. Im Brandfall rollt sich der Brandschutzvorhang aus schwer entflammbarem Gewebe selbstständig von der Wickelwelle ab und hindert Rauch und Flammen daran, sich auszubreiten.
-
Die
DE-OS 1 409 918 beschreibt beispielsweise eine Jalousie zur Verhinderung der Ausbreitung eines Brandes in einem Gebäude. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die entlang zweier senkrecht stehender Führungsschienen beweglich und übereinander angeordneten Lamellen aus wasserhaltigen Alkalisilikaten bestehen, in die Fasern eingebettet sind, sowie dass die Lamellen untereinander durch flexible und aus einem thermisch stabilen Material gefertigte Bänder verbunden ist. Im Normalfall ist die Jalousie hochgezogen, im Brandfall wird die Jalousie herabgelassen, wobei eine Halterung aus schmelzbarem Material vorgesehen wird. Die Feuerwiderstandswirkung wird dadurch erreicht, dass das in den Alkalisilikaten gebundene Wasser im Brandfall verdampft. Allerdings sind die Lamellen verformungs- und bruchgefährdet und lassen sich nur in begrenzten Breiten überhaupt herstellen. Das flächenbezogene Gewicht der Anordnung ist hoch, der Wassergehalt der Lamellen kann je nach Umgebungsbedingungen stark schwanken.
-
Die
DE 34 44 853 A1 beschreibt ein Feuerschutz-Rolltor zum Öffnen und Verschließen von Tür- oder Toröffnungen mit einem oberseitig der Öffnung aufrollbaren Behang, der randseitig in einem Rahmen geführt ist, wobei der Behang aus wenigstens zwei Lagen senkrecht nebeneinander angeordneter Stahlbänder besteht und die Stahlbänder in den Lagen so angeordnet sind, dass sie die Spalte zwischen den Stahlbändern benachbarter Lagen abdecken.
-
Aus der
EP 0 396 785 A1 ist eine Vorrichtung zum Absperren von Lüftungseinrichtungen bekannt, die senkrecht angeordnete Lamellen aufweist. Diese drehen sich im Brandfall, wobei ein abdichtendes Material oberhalb von 100°C aufschäumt und abdichtende Funktion erfüllt.
-
Aus der
US 4,184,288 ist eine Feuerklappe bekannt, die einen Rahmen einer Öffnung bildet, wobei in dem Rahmen horizontale Formbleche um jeweils horizontale Achsen drehbar fixiert sind. Im Feuer- oder Rauchfall können diese Bleche in eine vertikale Position gedreht werden, wobei die Bleche so beabstandet und geformt sind, dass sie nach der Drehung genau ineinander greifen und eine geschlossene Fläche bilden. Intumeszierendes Material wird nicht verwendet.
-
Die
GB 1 548 378 beschreibt eine Feuerklappe, die einen Rahmen einer Öffnung bildet und an deren Oberseite gefaltete Bleche aufweist, die ineinander greifen und durch eine Seilkonstruktion gehalten werden. Mittels eines Auslösemechanismusses können die Bleche herabgelassen werden und bilden dann eine geschlossene Fläche. Intumeszierendes Material kommt nicht zur Anwendung.
-
Die
US 3,646,877 beschreibt eine Luftklappe, die an der Oberseite einer Öffnung befestigt wird und von dort aus nach Art einer Ziehharmonika herabgelassen werden kann. Die Luftklappe kann auch mittels einer Fernbedienung bedient oder durch einen Rauchdetektor oder einen Feuermelder ausgelöst werden. Intumeszierendes Material wird nicht verwendet.
-
Weitere Technologien, die auf diese beschriebenen vorbekannten Grundmuster aufbauen, sind in großer Zahl bekannt geworden. Es stellte sich jedoch heraus, dass keine dieser Varianten geeignet war, einen Brandüberschlag unter Zerstörung der Fensterfassade sicher zu verhindern. Außerdem besteht das Problem, dass eine Brandschutzvorrichtung regelmäßig getestet werden muss. Sie darf also durch testweise Betätigung nicht beschädigt oder zerstört werden.
-
Ferner soll sie ihre Funktion auch nach langer Zeit der Inaktivität noch zuverlässig erfüllen können. Außerdem soll sie weder voluminös noch schwer sein. Da im Brandfall oft auch Strom ausfällt, sollte das Funktionieren auch rein mechanisch möglich sein. Es dürfen sich auch keine Gegenstände im Bereich der Brandschutzvorrichtung befinden, die zum Blockieren der Vorrichtung im Ernstfall führen könnten, im Bereich von Fenstern beispielsweise Kipphebel zum Kippen der Fenster, oder etwa offen stehende oder gekippte Fenster selbst.
-
Die
DE 10 2008 059 747 B4 beschreibt ein System für eine Brandschutz-Fassaden-Jalousie, bei dem sich eine im Brandfall automatisch herabfahrende Jalousie auf der Innenseite vor der Fensteröffnung befindet. Die Handhabung dieses Systems hat gewisse Nachteile – es dürfen beispielsweise keinerlei Gegenstände das Herabfahren der Jalousie behindern, was je nach Nutzung des Gebäudes nicht immer vollständig ausgeschlossen werden kann.
-
Die Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Brandschutzvorrichtung für die Innenseite von Hochhausfassaden zu schaffen, die die oben beschriebenen Anforderungen auf einfache und wirtschaftliche Weise erfüllt. Ein mechanisches System, bei dem sich vorteilhafterweise bei einem Dreischeiben-Isolierglas zwei Brandschutz-Plissees in den Zwischenräumen zwischen den Glasscheiben befinden, verhindert wirksam den gefährlichen Brandüberschlag an der Fassade bei Hochhäusern über einen ausreichend langen Zeitraum.
-
Die Erfindung löst die Aufgabe vorteilhafterweise durch eine Brandschutz-Jalousie mit Plissees aus feinmaschigem Edelstahlgewebe mit intumeszierender Beschichtung. Vorteilhafterweise kommt ein Rahmen aus Metallprofilen zum Einsatz, welcher an Stelle der herkömmlichen Abstandshalter in den jeweiligen Glasscheibenzwischenraum zwischen zwei Scheiben eingesetzt wird. Eine Einrichtung zum automatischen Ausfahren und zum manuellen Wiedereinfahren der Plissees ist vorgesehen. Ferner ist mindestens eine Auslösevorrichtung vorgesehen, die durch Wärme auslösbar ist. Vorteilhafterweise kommt in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung mindestens eine Auslösevorrichtung zum Einsatz, die probehalber auslösbar ist.
-
Gegenstand der Erfindung ist insofern eine Brandschutzvorrichtung für die Verglasung von Hochhausfassaden, umfassend eine Isolierglasscheibe mit wenigstens zwei voneinander beabstandeten Scheiben, wobei in dem Zwischenraum zwischen den Scheiben eine Brandschutz-Jalousie mit Plissees aus feinmaschigem Edelstahlgewebe mit intumeszierender Beschichtung vorgesehen ist, eine Einrichtung zum automatischen Ausfahren der Plissees, eine Einrichtung zum manuellen Wiedereinfahren der Plissees, mindestens eine durch Wärme auslösbare Auslösevorrichtung, und vorzugsweise mindestens eine probehalber auslösbare Auslösevorrichtung.
-
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass anstelle einer auf der Innenseite vertikal vor dem Fenster hängenden Lamellenjalousie, wie sie beispielsweise aus der
DE 10 2008 059 747 B4 bekannt ist, nunmehr ein zweiteiliger Plissee-Vorhang, der vorteilhafterweise oben und unten – vorzugsweise mit Rollenlagern – in Gleitschienen geführt ist, verwendet wird. Bei Dreischeiben-Isolierglas werden entsprechend zwei Plissees in den beiden Glaszwischenräumen angeordnet und bilden mit der luftdichten Randeinfassung der Glasscheiben eine Einheit. Ein Plissee besteht dabei vorteilhafterweise nicht aus einzelnen losen Lamellen sondern ist durch lineare Faltung bzw. Knickung eines formstabilen Gewebes gebildet bzw. ausgebildet. Vorteilhafterweise kommt ein feinmaschiges Edelstahlgewebe zum Einsatz, insbesondere vergleichbar mit einem Teesieb aus Edelstahlgewebe. Das Plissee benötigt vorteilhafterweise keine Fäden zur Befestigung und/oder Führung der Lamellen.
-
Vorteilhafterweise ist das Plissee mit einer intumeszierenden, d.h. im Brandfall aufschäumenden Beschichtung versehen. Vorteilhafterweise ist die Beschichtung nur einseitig, nämlich auf der dem Feuer abgewandten Seite also der Außenseite vorgesehen. Dadurch wird über das gut wärmeleitende Edelstahlgewebe eine möglichst gleichmäßige Hitzeverteilung an das intumeszierende Material erreicht, so dass dieses möglichst gleichmäßig aufschäumt und die dahinterliegende Scheibe schützt. Gleichzeitig schützt das Edelstahlgewebe auf der Vorderseite die aufgeschäumte intumeszierende Beschichtung vor einer möglichen Beschädigung durch ein eventuelles Herausbrechen von Glasstücken aus der vorderen bzw. äußeren Scheibe. Da das Plissee vertikale Knickachsen hat und keine Lücken zwischen Lamellen aufweist, können herausbrechende Glasteile ohne Hängenbleiben problemlos daran abgleiten.
-
Geeignete intumeszierende Materialien sind beispielsweise aus der
DE 198 30 128 A1 und in der
DE 694 28 532 T2 bekannt. Allgemein werden im Brandschutz solche Materialien als intumeszierend bezeichnet, die im Brandfall aufschäumen und eine isolierende Schutzschicht, beispielsweise in Form eines Hartschaums, bilden. Im vorliegenden Fall bewirkt die intumeszierende Beschichtung des Edelstahlgewebes der Plissees, dass sich im Brandfall die beispielsweise etwa 1 cm breiten Zwischenräume der Glasscheiben mit stark Wärmeisolierendem Schaum füllen und somit geschlossene Barrieren für Wärmeleitung und Wärmestrahlung gebildet werden.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich insbesondere aus den abhängigen Ansprüchen.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass an den äußersten Stellen der Knickachsen des Plissees jeweils Edelstahl-Stifte mit kleinen Kugeln aus Edelstahl befestigt sind, die in einer entsprechend gefrästen, vorzugsweise doppelten Führungsschiene gleiten können.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung betreffen die Einrichtung zum automatischen Ausfahren und manuellem Wiedereinfahren. Hierbei ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass über eine magnetische Kopplung vom Schmelzlosmechanismus her berührungslos ausgelöst wird und insbesondere nach probeweisem Auslösen durch an geeigneter Stelle angebrachte Starkmagnete, vorzugsweise Neodym-Magnete, ebenfalls berührungslos die Plissees wieder in die Ruheposition zurückbewegt werden können.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen betreffen die Auslösevorrichtung, die durch Wärme auslösbar ist. Hierbei ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Auslösevorrichtung als ein Schmelzlot ausgeführt ist. Zweckmäßigerweise umfasst die Auslösevorrichtung eine Zugstange, einen Haken mit Schieber, einen Sperrstift, Federn, Führungshülsen, Auslösehebel, einen Klemmverschluss, ein Schmelzlot mit Einhängehaken und Feder, eine Haltefeder, ein Drehgelenk, ein Gehäuse aus vorzugsweise verzinktem Stahlblech mit Öffnungen zur Durchströmung mit Raumluft.
-
Ferner ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Auslösevorrichtung, die vorteilhafterweise beliebig oft probehalber auslösbar ist, auch über eine Brandmeldeanlage auslösbar ist. Darüber hinaus ist ferner auch eine Aufschaltbarkeit auf eine Brandmelderzentrale vorgesehen. Wenn die Probe mit der Auslösung der Brandschutzjalousie durchgeführt wird, bleibt die intumeszierende Beschichtung der Plissees vorteilhafterweise unbeschädigt.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung betreffen die Ausführung der Gleitschienen für die Plissees.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung betreffen die Verwendung verschiedener Glassorten.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung betreffen die Befüllung der Glaszwischenräume mit Edelgas, beispielsweise Argon.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung betreffen die Dicken der Glasscheiben und/oder der Glaszwischenräume in denen die Plissees angeordnet werden.
-
Besonders problematisch ist bei Fenstern die Möglichkeit, dass sie geöffnet sein könnten. Nicht alle Hochhäuser sind mit Vollklimatisierungen ausgestattet, die ein Öffnen der Fenster entbehrlich machen können. Sofern die Fenster geöffnet werden können, muss damit gerechnet werden, dass sie im Brandfall offen sind, entweder als offen stehende Fensterflügel oder als gekippte Fenster. Der Luftzug durch ein solcherweise offenes Fenster kann den Brand erheblich beschleunigen. Im ungünstigen Fall würde ein geöffnetes Fenster zuerst den Brand beschleunigen und dann den Brandüberschlag in das darüber liegende Stockwerk noch erleichtern. Vor diesem Hintergrund betreffen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung automatische Zuziehvorrichtungen für solche Fensterflügel, die gerade offen stehen könnten, mit denen die erfindungsgemäße Brandschutzvorrichtung ausgestattet wird. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Zuzieheinrichtung vorteilhafterweise Teileträger aus vorzugsweise verzinktem Metall, Montagewinkel für Fensterrahmen, Montagewinkel für Fensterflügel, Hebel für Fensterflügel mit Öse, ein Stahlkabel mit Schlaufe, Teller und gepolstertem Gewicht, eine Aufwickelrolle für Stahlkabel, eine Drehfeder, und eine Scheibenratsche, die vorteilhafterweise über den Auslösemechanismus der Jalousie freigegeben wird.
-
Wenn im Brandfall also die Auslösevorrichtung betätigt wird, etwa das Schmelzlot aufbricht, wird die Entriegelung für das automatische Ausfahren der Plissees frei.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 eine perspektivische Frontansicht der Plissees in Metallrahmen für den Einsatz in die Glasscheibenzwischenräume an Stelle der herkömmlichen Abstandhalter;
-
2a eine perspektivische Schnittansicht der Anordnung der Plissees und deren Führungsschienen in den Glasscheibenzwischenräumen (Fenster senkrecht geschnitten);
-
2b eine weitere eine perspektivische Schnittansicht der Anordnung der der Anordnung der Plissees und deren Führungsschienen in den Glasscheibenzwischenräumen (Fenster waagerecht geschnitten);
-
2c eine vergrößerte Darstellung des feinmaschigen Edelstahlgewebes sowie des Edelstahlgewebes mit intumeszierender Beschichtung;
-
3 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Auslösevorrichtung;
-
4 die Scheibenratsche der Zuziehvorrichtung; und
-
5 eine perspektivische Frontansicht der Brandschutzvorrichtung in einer Darstellungsvariante mit automatischer Auslösevorrichtung und Zuziehvorrichtung.
-
1 zeigt Plissees in einem rechteckigen Rahmen aus Metall. Die beschriebenen Plissees bestehen aus dünnem und somit leichtem Edelstahlgewebe 8 mit einer einseitigen, vorteilhafterweise auf der dem Feuer abgewandten Seite befindlichen, im Brandfall aufschäumenden, etwa 0,3 mm starken Beschichtung aus einem intumeszierenden Material. Die Formstabilität der Konstruktion wird vorteilhafterweise durch die Knickung des Plissees gewährleistet. Durch das Aufschäumen der Beschichtung in den beiden Glasscheibenzwischenräumen entsteht im Brandfall schon nach kurzer Zeit eine raumabschließende, jeweils etwa 1 cm dicke Barriere. Die vorderste der drei Glasscheiben wird bei einem Brandereignis mit hoher Wahrscheinlichkeit zerstört werden. Die mittlere Scheibe und die außenliegende Scheibe werden durch die intumeszierend beschichteten Plissees geschützt, so dass die gesamte Anordnung eine Feuerwiderstandsdauer von mindestens 90 Minuten erreicht.
-
2a zeigt eine perspektivische Schnittansicht der Anordnung der Plissees und deren Führungsschienen in den Glasscheibenzwischenräumen (Fenster senkrecht geschnitten). 2b zeigt eine weitere eine perspektivische Schnittansicht der Anordnung der der Anordnung der Plissees und deren Führungsschienen in den Glasscheibenzwischenräumen (Fenster waagerecht geschnitten). 2c zeigt eine vergrößerte Darstellung des feinmaschigen Edelstahlgewebes sowie des Edelstahlgewebes mit intumeszierender Beschichtung.
-
3 zeigt schematisch die Auslöse- und Zuziehvorrichtung für das Fenster. Wird durch Hitzeeinwirkung das Schmelzlot 14 aufgeschmolzen, drückt die Feder 16 den Hebel 15 um das Gelenk 17 nach oben, wodurch die Verriegelung 18 geöffnet wird. Die Feder 19 zieht daraufhin den Schiebehebel 20 in eine Position, bei der mit dem Schiebehebel 20 über ein Gelenk 21 eine Zugstange 22 betätigt wird, die die Zuziehvorrichtung für geöffnete Fenster auslöst. Sobald das Fenster geschlossen ist, gibt der Fenster-Sensorhebel 24 den restlichen Weg für den Schiebehebel 20 frei, der Schiebehebel 20 löst dann erst den Schiebehebel 23 aus, der über den Magnet 3 vor der vordersten Glasscheibe die Magnete 2 im Glasscheibenzwischenraum bewegt. Die Entriegelung der Aufwickelrollen bewirkt dann, dass die Jalousie herabgelassen wird. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Jalousien erst nach Schließung des Fensters aktiv werden.
-
4 zeigt die Scheibenratsche 25 der automatischen Zuziehvorrichtung für die Fenster. Sobald die Zugstange 22 betätigt wird, bewirkt die gespannte Drehfeder 26, dass sich die Scheibenratsche 25 zu drehen beginnt, wobei das Zuziehseil 27 auf der an der Scheibenratsche 25 angebrachten Aufwickelrolle 28 aufgerollt wird. Hierdurch wird Zug auf die Schubstange 29 ausgeübt, die ein dahinter befindliches Fenster zudrückt. Gegen ungewolltes Durchhängen des Zuziehseils 27 ist die Schubstange 29 mit einer Öse und das Zuziehseil 27 mit einem Teller und einem Gewicht ausgestattet.
-
5 zeigt eine bevorzugte Anordnung der Auslöse- und Zuziehvorrichtung entsprechend der vorangegangenen Darstellungen, wobei die Erfindung aber nicht auf diese beispielhaften Ausführungsformen beschränkt ist.
-
Vorteile der Erfindung sind insbesondere: Die Langzeitstabilität des Systems, insbesondere der Plissees aus feinmaschigem Edelstahlgewebe. Die Möglichkeit, das System immer wieder zu testen. Die Möglichkeit der Integration in Ganzglasfassaden, bei denen die Fenster geöffnet werden können. Das System ermöglicht die energetische Ertüchtigung von Hochhausfassaden durch Austausch von Fenstern bei gleichzeitiger brandschutztechnischer Ertüchtigung. Die Verwendung von herkömmlichem Brandschutzglas ist dabei nicht erforderlich. Zusatzinvestitionen wie etwa die Nachrüstung einer Sprinkleranlage können unterbestimmten Umständen entfallen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Rahmen
- 2
- Magnete in den Glasscheibenzwischenräumen
- 3
- Magnete vor der vordersten Glasscheibe
- 4
- Führungsstäbe
- 5
- Zugstäbe mit Winkel
- 6
- Kugel in Führungsschiene
- 7
- Federn
- 8
- Plissees
- 9
- Edelstahlgewebe, feinmaschig
- 10
- Führungsschiene
- 11
- Glasscheibe
- 12
- intumeszierende Beschichtung des Edelstahlgewebes (9)
- 13
- Führungsseil
- 14
- Schmelzlot
- 15
- Hebel
- 16
- Feder
- 17
- Gelenk
- 18
- Verriegelung
- 19
- Feder
- 20
- Schiebehebel
- 21
- Gelenk
- 22
- Zugstange
- 23
- Schiebehebel
- 24
- Fenster-Sensorhebel
- 25
- Scheibenratsche
- 26
- Drehfeder
- 27
- Zuziehseil
- 28
- Aufwickelrolle
- 29
- Schubstange
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19655253 B4 [0006]
- DE 1409918 A [0007]
- DE 3444853 A1 [0008]
- EP 0396785 A1 [0009]
- US 4184288 [0010]
- GB 1548378 [0011]
- US 3646877 [0012]
- DE 102008059747 B4 [0015, 0019]
- DE 19830128 A1 [0021]
- DE 69428532 T2 [0021]