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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für Rollläden.
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Rollläden dienen als Sonnen-, Insekten- oder auch als Einbruchschutz für Gebäudeöffnungen, wie z. B. Fenster oder Türen ausgebildet sein.
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Zumeist werden Fenster- oder Terrassentüren mit bereits vormontierten Rolllädenkästen als integrale Einheit angeliefert und dann in den dafür vorgesehenen Maueröffnungen montiert.
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Derartige Einheiten werden als Rollladen-Fenster-Kombielemente bezeichnet. Ein solches Rollladen-Fenster-Kombielement ist beispielsweise in der
DE 3643233 A beschrieben. Bei einer solchen Einheit ist der Rollladen in zwei seitlichen, vertikal angeordneten Führungsschienen geführt.
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Vorzugsweise sollten die Führungsschienen derart ausgebildet sein, dass ihre unteren Enden mit der Solbankkante, der von außen sichtbaren Unterkante eines Fensterrahmens, eines Fensters abschließt.
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Abhängig von Größe und Form einer nachträglich einzubauenden Fensterbank verbleibt zwischen der Fensterbank und dem unteren Enden der Führungsschienen ein Spalt bzw. eine Lücke.
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Zwar wäre es grundsätzlich möglich, die Führungsschienen eines Rollladens derart abzulängen, dass diese entsprechend bündig mit einer Fensterbank abschließen. Dies ist in der Praxis jedoch praktisch nicht realisierbar, da beispielsweise Aluminiumfensterbänke eine in vertikaler Richtung nach oben weisende Kante, die mit einem Fensterrahmen abschließt, aufweisen.
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Damit der Rollladen jedoch nicht aus den Führungsschienen-Öffnungen zwischen Führungsschiene und Fensterbank hinausgleitet, weisen Führungsschienen in der Regel Abschlusskappen auf, die die Bewegung des Rollladens begrenzen.
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In der
DE 29513279 U1 ist beispielsweise eine derartige Abschlusskappe zum Verschließen einer Führungsschiene beschrieben.
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Ein weiteres Problem besteht darin, dass aufgrund einer derartigen Abschlusskappe zwischen der Fensterbank und dem abgesenkten Rollladen dennoch ein Spalt verbleibt, durch den Licht einfallen kann. Auf diese Weise lassen sich Räumlichkeiten nicht vollständig abdunkeln.
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In der
DE 19930361 A1 ist ein Abschlusselement beschrieben, das zwischen Fensterbank und Wand vorgesehen ist und eine Führung für einen Rollladen ausbildet, um einen Spalt zwischen dem unteren Ende einer Rollladenführungsschiene und einer Fensterbank abzudecken.
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Aus der
DE 20 2009 017 870 U1 geht ein Rollladen-Fenster-Kombielement hervor. Der Rollladen ist in je einer Führungsschiene geführt. Die Führungsschiene weist an ihrem unteren Ende einen verstellbaren Führungsschienenabschluss auf, der die Führungsschiene gegebenenfalls verlängern kann.
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Auf diese Weise kann der Rollladen samt Führungsschiene montiert werden, bevor eine entsprechende Fensterbank eingesetzt wird. Im Anschluss kann die Fensterbank montiert und die Länge der Führungsschiene durch Verstellen der Position des Führungsschienenabschlusses zum Beispiel durch Verschieben des Führungsschienenabschlusses, das heißt, durch Absenken des Führungsschienenabschlusses, an die Einbausituation angepasst werden. Auf diese Weise soll ein erhöhter Vorfertigungsgrad des Rollladens bzw. eines entsprechenden Rollladen-Fenster-Kombielements und damit eine einfachere Montage des Rollladens ermöglicht werden.
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Dennoch sind bei einer derartigen Lösung weitere Handgriffe bzw. Montageschritte notwendig, nachdem die Fensterbank montiert wurde, beispielsweise muss das Abschlusselement zunächst gelöst und anschließend in eine entsprechenden Position verschoben und danach wieder fixiert bzw. festgeschraubt werden. Beispielsweise sind ein Nutenstein und eine Schraube vorgesehen, um den Führungsschienenabschluss bzgl. der Führungsschiene in der entsprechenden Position zu fixieren.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfach aufgebaute Führungsvorrichtung für Rollläden vorzusehen, die nach der Montage der Führungsschiene keine weiteren Montageschritte erforderlich macht, ganz gleich ob bereits eine Fensterbank montiert ist oder erst später montiert wird.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist eine Führungsvorrichtung für Rollläden vorgesehen. Diese umfasst zumindest eine Führungsschiene zum Führen eines seitlichen Randbereichs eines Rollladens in und entgegen einer Führungsrichtung, wobei die Führungsschiene ein in und entgegen der Führungsrichtung verschiebbares Anschlagelement aufweist, das die Bewegung des Rollladens in Führungsrichtung begrenzt, wobei diese Stellung eine Endstellung ist. Die Führungsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass das Anschlagelement mit der Führungsschiene über eine Rückstelleinrichtung gekoppelt ist.
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Dadurch, dass das Anschlagelement mit der Führungsschiene über eine Rückstelleinrichtung gekoppelt ist, kann ein Rollladen-Fenster-Kombielement oder auch eine Rollladenführung derart ausgebildet werden, dass sich die Führungsschiene bzw. deren Verlängerung, nämlich das Anschlagelement beim Herablassen eines Rollladens selbsttätig derart verlängert, dass ein Rollladen in seiner Endstellung bündig mit einer Fensterbank abschließt.
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Auf diese Weise ist kein weiterer Montageschritt nach dem nachträglichen Montieren einer Fensterbank an einer Führungsschiene bzw. an einem Rollladen-Fenster-Kombielement notwendig. Dennoch schließt eine untere Querkante eines Rollladens beim Vorsehen einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung derart bündig mit einer Fensterbank ab, dass an dieser Stelle kein Licht mehr in einen abzudunkelnden Raum eindringen kann.
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Das Anschlagelement kann in der Endstellung sich in Führungsrichtung weiter erstrecken als die Führungsschiene. Dies ist der häufigste Fall, nämlich dann wenn eine Fensterbank nicht mit einem in Führungsrichtung liegenden Ende einer Führungsschiene bündig abschließt.
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Weiterhin kann die Rückstelleinrichtung das Anschlagelement mit einer entgegen der Führungsrichtung wirkenden Kraft beaufschlagen.
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Die Rückstelleinrichtung kann somit derart ausgebildet sein, dass das Anschlagelement im Wesentlichen vollständig in die Führungsschiene entgegen der Führungsrichtung zurückgezogen wird, wenn kein Rollladen in dem Anschlagelement aufgenommen ist.
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Auf diese Weise ist das Anschlagelement beim Transport vor Beschädigungen geschützt. Zudem besteht nicht die Gefahr, dass das Anschlagelement während des Transports verloren geht.
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Wenn ein mit der Führungsvorrichtung versehener Rollladen hochgezogen ist ergibt sich zudem ein ansprechendes Erscheinungsbild.
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Das Anschlagelement kann aus einem u-förmigen Profil mit drei sich in Führungsrichtung erstreckenden Führungswandungen und einer sich quer zur Führungsrichtung erstreckenden Anschlagwandung ausgebildet sein.
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Da die Führungsschiene vorzugsweise auch aus einem u-förmigen Profil ausgebildet sein kann, ergibt sich mit dem gleichartig ausgebildeten Anschlagelement ein ansprechendes optisches Erscheinungsbild.
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Das Anschlagelement kann in der Führungsschiene verschiebbar gelagert sein. Die Führungswandungen des Anschlagelements können dann verschiebbar innerhalb eines u-förmigen Profils der Führungsschiene aufgenommen sein.
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Die Rückstelleinrichtung kann als ein spiralförmiges Federelement ausgebildet sein, wobei ein Ende des Federelements mit dem Anschlagelement und ein anderes Ende des Federelements mit der Führungsschiene verbunden ist.
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Das Federelement weist vorzugsweise eine Federkraft auf, die wesentlich größer als die Gewichtskraft des Anschlagelements und der Reibungswiderstand der Gleitflächen zwischen dem Anschlagelement und der Führungsschiene ist.
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Weiterhin kann eine Begrenzungseinrichtung vorgesehen sein, die eine Bewegung des Anschlagelements relativ zu der Führungsschiene in Führungsrichtung und/oder entgegen der Führungsrichtung begrenzt.
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Durch die Begrenzungseinrichtung wird zum einen verhindert, dass das Anschlagelement vollständig aus der Führungsschiene herausgezogen wird und zum anderen wird verhindert, dass das Anschlagelement vollständig in die Führungsschiene hineingezogen wird.
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Das Anschlagelement kann an seinem in Führungsrichtung liegenden Ende ein Dichtelement aufweisen. Die Dichtelement kann bürstenartig oder schaummstoffartig und vorzugsweise als ebene flache Gummilage ausgebildet sein
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Auf diese Weise wird verhindert, dass trotz heruntergelassenem Rollladen Insekten oder Schmutz in ein Gebäude eindringen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen in
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1 eine perspektivische Darstellung eines Teilbereichs einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung,
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2 die Darstellung aus 1 mit einer Detailansicht eines Anschlagelements und einer Rückstelleinrichtung, und
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3 die Darstellung aus 1 mit einer Detailansicht des Anschlagelements, der Rückstelleinrichtung und einer Begrenzungseinrichtung.
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Eine erfindungsgemäße Führungsvorrichtung 1 ist zur Führung eines Rollladens 4 ausgebildet und kann Bestandteil eines Rollladen-Fenster-Kombielements sein (1 bis 3).
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Die Führungsvorrichtung 1 umfasst zwei Führungsschienen 2, wobei in den 1 und 2 jeweils nur eine Führungsschiene dargestellt ist.
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Die Führungsschiene 2 ist ein Profilelement mit einer u-förmigen Nut 3 zum Führen eines seitlichen Randbereiches eines Rollladens 4. Die Führungsschiene ist aus einem in etwa rechteckförmigen Basisteil 5 und zwei daran angeformten Führungswandungen 6 ausgebildet. Das Basisteil 5 weist eine rechteckförmige Ausnehmung 16 bzw. einen Kanal auf.
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Die Führungswandungen 6 bilden zusammen mit einer entsprechenden Wandung des Basisteils 5, an der die Führungswandungen angeformt sind, die u-förmige Nut 3 aus. Die entsprechende Wandung des Basisteils 5 wird als Basiswandung 7 bezeichnet.
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In der u-förmigen Nut 3 ist ein Anschlagelement 8 gleitend bzw. verschiebbar aufgenommen bzw. gelagert.
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Das Anschlagelement 8 ist ein u-förmiges Profil mit drei sich in Führungsrichtung 9 erstreckenden Anschlagführungswandungen 10 und einer sich quer zur Führungsrichtung 9 erstreckenden Anschlagwandung 11.
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Das Anschlagelement 8 kann aus Kunststoff oder aus Metall ausgebildet sein und ist vorzugsweise als Edelstahlblech ausgebildet.
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Zwischen dem Anschlagelement 8 und der Führungsschiene 2 ist eine Begrenzungseinrichtung 13 vorgesehen.
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Die entlang der Basiswandung 7 gleitende bzw. verschiebbare Anschlagführungswandung 10 des Anschlagelements 8 weist ein Langloch 12 auf. Im Bereich des Langloches 12 ist in der Basiswandung 7 ein Begrenzungselement 14 vorgesehen.
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Die Begrenzungseinrichtung 13 umfasst das Langloch 12 und das Begrenzungselement 14 und ist zum Begrenzen der Bewegung des Anschlagelements 8 in und entgegen der Führungsrichtung 9 vorgesehen.
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Das Begrenzungselement 14 kann beispielsweise ein Stift, ein Zapfen, ein Anschlagelement oder dergleichen sein und ist vorzugsweise ein Schraubenkopf einer in die Basiswandung 7 eingeschraubten Schraube 14.
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Weiterhin ist das Anschlagelement 8 mit der Führungsschiene über eine Rückstelleinrichtung 15 verbunden. Die Rückstelleinrichtung 15 ist vorzugsweise ein Federelement bzw. eine Schraubenfeder, die mit der Anschlagwandung 11 und der Führungsschiene 2 verbunden ist. Das Federelement 15 ist im Bereich einer rechteckförmigen Ausnehmung 16 des Basisteils 5 angeordnet und mit diesem verbunden.
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Das Federelement weist eine Federkraft auf, die wesentlich größer als die Gewichtskraft des Anschlagelements in Verbindung mit dem Reibungswiderstand der Gleitflächen zwischen den Führungswandungen 6 und der Basiswandung 7 der u-förmigen Nut 3 der Führungsschiene 2 ist.
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Die Rückstelleinrichtung 15 beaufschlagt das Anschlagelement mit einer entgegen der Führungsrichtung nach oben wirkenden Kraft. Das Langloch 12 und die Schraube 14 bzw. die Begrenzungseinrichtung 13 sind derart ausgebildet, dass das Anschlagelement 8 in etwa einen bzw. zwei. bzw. drei bzw. vier. bzw. fünf Zentimeter bis drei bzw. vier bzw. fünf bzw. sechs bzw. sieben bzw. acht Zentimeter und vorzugsweise 2 bis sechs Zentimeter aus der Führungsschiene in Führungsrichtung 9 herausschiebbar ist.
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Ein in Führungsrichtung liegendes Ende des Federelements 15 ist an einer an der Anschlagwandung 11 angeformten Lasche 17, die sich von der u-förmigen Nut 3 der Führungsschiene in die rechteckförmige Ausnehmung 16 an einem in Führungsrichtung liegenden Ende der Führungsschiene 2 erstreckt, befestigt sein.
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Somit kann die Begrenzungseinrichtung 13 lediglich dafür vorgesehen sein, die Bewegung des Anschlagelements 8 in der Führungsschiene 2 in Führungsrichtung 9 zu begrenzen. Eine Bewegung entgegen der Führungsrichtung 9 des Anschlagelements in der Führungsschiene 2 kann dann zusätzlich und/oder alternativ von der Lasche 17 begrenzt werden.
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Weiterhin kann an einem in Führungsrichtung 9 liegenden Ende der Anschlagwandung 11 ein Dichtelement (nicht dargestellt) zum Abdichten mit einer horizontalen Oberfläche einer Fensterbank 18 vorgesehen sein.
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Im Folgenden wird die Funktion der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung 1 für Rollläden näher erläutert.
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Die Führungsschienen 2 werden zunächst wie herkömmliche Führungsschienen in einer Fensterlaibung und/oder an einem Fensterrahmen befestigt. Anschließend kann eine jedweder Art geformte Fensterbank gesetzt bzw. montiert werden.
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Beim Herablassen des Rollladens 4 gleiten dessen seitliche Randbereiche in den u-förmigen Nuten 3 der Führungsschienen 2. Die seitlichen Randbereich können entweder seitliche Randbereiche der Lamellen eines Rollladens oder auch seitlich an den Lamellen vorgesehene Gleitelemente, die zum Gleiten in der Führungsschiene ausgebildet sind, sein.
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Wenn dann der Rollladen 4 ein in Führungsrichtung 9 liegendes Ende der u-förmigen Nut 3 der Führungsschiene erreicht, wirkt dessen Gewichtskraft auf die Anschlagswandung 11 des Anschlagelements 8 und verschiebt dieses in Führungsrichtung bis die Anschlagswandung 11 des Anschlagelements 8 auf der Fensterbank 18 aufliegt.
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Auf diese Weise wird sichergestellt, dass ein Rollladen 4 bei der Benutzung ein Fenster nahezu lichtdicht abdeckt bzw. verschließt. Beim Hochziehen des Rollladens wirkt die Gewichtskraft zunächst immer weniger und schließlich überhaupt nicht mehr auf das Anschlagelement, so dass dieses aufgrund über die Rückstelleinrichtung auf das Anschlagelement wirkenden Federkraft das Anschlagelement wieder vollständig in die u-förmige Nut der Führungsschiene 2 hineingezogen wird.
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Auf diese Weise ergibt sich auch ein ansprechendes äußeres Erscheinungsbild, wenn der Rollladen im geöffneten Zustand ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Führungsvorrichtung
- 2
- Führungsschiene
- 3
- u-förmige Nut
- 4
- Rollladen
- 5
- Basisteil
- 6
- Führungswandung
- 7
- Basiswandung
- 8
- Anschlagelement
- 9
- Führungsrichtung
- 10
- Anschlagführungswandung
- 11
- Anschlagwandung
- 12
- Langloch
- 13
- Begrenzungseinrichtung
- 14
- Begrenzungselement
- 15
- Rückstelleinrichtung
- 16
- rechteckförmige Ausnehmung
- 17
- Lasche
- 18
- Fensterbank
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3643233 A [0004]
- DE 29513279 U1 [0009]
- DE 19930361 A1 [0011]
- DE 202009017870 U1 [0012]