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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung, bestehend aus einem auf eine
Rolladenwelle auf- und abwickelbaren Rolladen und einem die Rolladenwelle umschließenden Rolladenkasten
mit einer spaltförmigen Öffnung,
durch welche die stabförmigen
Rolladenelemente des Rolladens in die heruntergelassene Schließstellung
und in die hochgezogene Offenstellung des Rolladens hindurch bewegbar
sind.
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Bei
bekannten derartigen Vorrichtungen ist ein Schwachpunkt die spaltförmige Öffnung des
Rolladenkastens, weil durch sie u.a. kalte bzw. warme Luft in den
Rolladenkasten eindringen kann. Bei abgerolltem Rolladen entsteht
dann häufig
ein Durchzug zwischen dem äußeren Bereich, der
Luftschicht zwischen dem Rolladen und dem Fenster bzw. der Tür und dem
Rolladenkasten.
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Aus
der
DE 102 54 554
A1 ist bereits ein aus zwei beweglichen Dichtungsprofilen
bestehendes Dichtungssystem bekannt, das im Bereich der spaltförmigen Öffnung angeordnet
ist. Nachteilig ist bei diesem bekannten Dichtungssystem allerdings,
daß die
Funktionsweise der Dichtungsprofile aufgrund ihrer Beweglichkeit
durch Witterungseinflüsse
beeinflußbar
ist. Außerdem
sind die Dichtungsprofile nicht auf gleicher Höhe im Bereich der spaltförmigen Öffnung angebracht,
so daß ein
Verkanten der Rolladenelemente eintreten kann; wobei ihre relativ
empfindliche Oberfläche
beschädigt
werden kann.
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Aus
der
DE 30 17 587 C2 ist
ein Dichtungssystem bekannt, bei dem auf gleicher Höhe im Bereich
der spaltförmigen Öffnung zwei
lippenförmige Dichtungsprofile
angeordnet sind. Auch bei dieser bekannten Vorrichtung sind die
Dichtungsprofile Witterungseinflüssen
ausgesetzt und können
dadurch ihre Festigkeit verändern.
Sie können
daher z.B. bei tiefen Temperaturen an den Rolladenelementen schleifen
und diese zerkratzen sowie zwischen den einzelnen Elementen in die
Verbindungsrillen einhaken und ein Herablassen des Rolladen verhindern.
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Aus
der
DE 197 49 412
C1 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der das unterste Rolladenelement über seine
gesamte Länge
sowohl auf der dem Fenster bzw. der Tür zugewandten Innenseite als
auch auf der Außenseite über eine
biegsame Dichtung verfügt,
welche bei aufgerolltem Rolladen die spaltförmige Öffnung des Rolladenkastens
verschließen. Nachteilig
ist bei dieser Vorrichtung unter anderem, daß das unterste Rolladenelement
relativ kompliziert aufgebaut ist und die Dichtungen bei Frost,
z.B. durch vorhandenes Kondenswasser, einfrieren können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
erwähnten
Art anzugeben, bei der ein von der jeweiligen Witterung unabhängiges Abdichten
der spaltförmigen Öffnung des Rolladenkastens
in der Offenstellung und in der Schließstellung des Rolladens auf
einfache Weise erfolgt. Vorzugsweise sollen auf einfache Weise auch bereits
bestehende Rolladen-Vorrichtungen in erfindungsgemäße Vorrichtungen
umrüstbar
sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren
die Unteransprüche.
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Die
Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, an der spaltförmigen Öffnung des Rolladenkastens
in Längsrichtung
der Öffnung
sich erstreckende Dichtungsprofile anzuordnen und die in Offenstellung
und in Schließstellung
des Rolladens jeweils letzten zwischen die Dichtungsprofile eingeführten Rolladenelemente
derart auszubilden, daß sie
in ihren Endlagen mit den Dichtungsprofilen soweit in Formschluß treten,
daß eine
wirksame Abdichtung der spaltförmigen Öffnung erfolgt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
weist nicht nur den Vorteil auf, daß die spaltförmige Öffnung des
Rolladenkastens durch den zwischen den Dichtungsprofilen des Rolladenkastens
und den jeweils letzten Rolladenelementen bestehenden Formschluß bei jeder
Witterung geschlossen werden kann, sondern auch, daß ein Verkanten
der Rolladenelemente sicher vermieden wird, so daß die Oberflächen der
Rolladenelemente beim Hochziehen und Herunterlassen des Rolladen
unbeschädigt
bleiben. Außerdem
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auf
einfache Weise an Gebäuden
montiert werden. Auch ein Umrüsten
bestehender Rolladen-Vorrichtungen ist auf einfache Weise möglich. Der
Umbau kann von Handwerkern oder in Eigenleistung erbracht werden.
Hierfür
benötigte
Materialien können von
Meterware in Paßform
zugeschnitten werden.
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Vorzugsweise
kann das in Offenstellung des Rolladens letzte (untere) Rolladenelement
einen etwa trapez- oder glockenförmigen
Querschnitt aufweisen, der bei hochgezogenem Rolladen in Formschluß mit entsprechend
geneigten Anschlagflächen der
Dichtungsprofile gelangt.
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Hingegen
kann das in der Schließstellung des
Rolladens letzte (obere) Rolladenelement einen bauchigen Querschnitt
aufweisen, so daß das
Rolladenelement sich bei herabgelassenem Rolladen von oben auf nach
oben auswärtsgerichteten
Anschlagflächen
der Dichtungsprofile absetzt. Die Anschlagflächen können dabei unterschiedlich
hoch und/oder schräg
angeordnet sein, da der Rolladen nicht direkt oberhalb der spaltförmigen Öffnung,
sondern entsprechend der Lagerung der Rolladenwelle in der Regel
etwas zur Seite versetzt einläuft.
Vorzugsweise kann die Anschlagfläche
des der Rolladenwelle zugewandten Dichtungsprofiles niedriger oder
weniger steil ausgeführt
sein, um dem natürlichen
Bewegungsablauf beim Hochziehen oder Herunterlassen des Rolladens
möglichst
kein Hindernis entgegenzusetzen.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden
anhand von Figuren erläuterten
Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispieles
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit Rolladen und Rolladenkasten, wobei sich der Rolladen in seiner
hochgezogenen Stellung befindet;
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2 eine 1 entsprechende
Ansicht, wobei sich der Rolladen in seiner herabgelassenen Stellung
befindet;
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3 eine
vergrößerte Ansicht
der im Bereich der spaltförmigen Öffnung eines
Rolladenkastens angeordneten Dichtungsprofile eines zweiten Ausführungsbeispieles
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei sich der Rolladen in seiner hochgezogenen Stellung befindet;
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4 bis 6 drei
weitere Ausführungsformen
von in dem Bereich der spaltförmigen Öffnung des
Rolladenkastens angeordneten Dichtungsprofilen;
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7 ein
Ausführungsbeispiel
eines letzten unteren Rolladenelementes;
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8 und 9 zwei
alternative Ausführungsbeispiele
eines letzten oberen Rolladenelementes.
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In 1 ist
mit 1 eine erfindungsgemäße Rolladen-Vorrichtung bezeichnet,
die einen auf eine Rolladenwelle 2 aufgewickelten Rolladen 3 und
einen die Rolladenwelle 2 umschließenden Rolladenkasten 4 umfaßt. Der
Rolladenkasten 4 ist dabei oberhalb eines Fensters befestigt,
von dem aus Übersichtlichkeitsgründen nur
ein oberes Fensterprofil 5 dargestellt ist.
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Der
Rolladenkasten 4 weist eine sich in Längsrichtung des Rolladenkastens
(d.h. in Richtung senkrecht zur Bildebene) erstreckende spaltförmige Öffnung 6 auf,
durch welche die stabförmigen
Rolladenelemente 7 des Rolladens 3 in die hochgezogene Offenstellung
und die heruntergelassene Schließstellung des Rolladens 3 (2)
bewegbar sind.
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An
der spaltförmigen Öffnung 6 des
Rolladens 3 sind in Längsrichtung
der Öffnung 6 sich
erstreckende Dichtungsprofile 8, 9 mit geneigten
unteren Anschlagflächen 10 angeordnet,
wobei die Anschlagflächen 10 aus
Gummi bestehen. Dabei sind das erste Dichtungsprofil 8,
welches die Führungsschiene
am Rolladenkasten 4 bildet, an der Außenwand 11 des Rolladenkastens 4 und
das zweite Dichtungsprofil 9, welches die Rolladenführung im
Bereich des oberen Fensterprofiles 5 und des Rolladenkastens 4 bildet,
an der Bodenplatte 12 des Rolladenkastens 4 befestigt.
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Das
in Offenstellung des Rolladens 3 zwischen die Dichtungsprofile 8, 9 eingeführte letzte
Rolladenelement 13 weist einen etwa trapezförmigen Querschnitt
auf, der bei hochgezogenem Rolladen 3 in Formschluß mit den
entsprechend geneigten unteren Anschlagflächen 10 der Dichtungsprofile 8, 9 gelangt.
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Wie
insbesondere 2 zu entnehmen ist, besitzt
das in der Schließstellung
des Rolladens 3 letzte Rolladenelement 14 einen
bauchigen Querschnitt, der sich bei herabgelassenem Rolladen 3 von oben
auf nach oben auswärtsgerichteten
oberen Anschlagflächen 15, 16 der
Dichtungsprofile 8, 9 absetzt, so daß auch in
diesem Fall eine wirksame Abdichtung der spaltförmigen Öffnung 6 erfolgt.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung, bei der sich das Fenster und damit auch das Fensterprofil 5 auf
der linken Seite und die Außenwand 11 des
Rolladenkastens 4 auf der rechten Seite befinden. Die Außenwand 11 des
Rolladenkastens 4 ist mit einem Aluminiumprofil 17 verstärkt, so
daß das
Dichtungsprofil 8 auf einfache Weise nachträglich im
Bereich der spaltförmigen Öffnung 6 angeordnet
werden kann.
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Die
Erfindung ist selbstverständlich
nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So
kann die obere Anschlagfläche 16 des
der Rolladenwelle 2 zugewandten Dichtungsprofiles 9 eine
niedrigere und/oder weniger steil ausgebildete Anschlagfläche aufweisen
als das gegenüberliegende
Dichtungsprofil 8, um einen natürlichen Bewegungsablauf des
Rolladens 3 bei seinem Öffnen
und Schließen
zu ermöglichen.
Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel
ist in 4 dargestellt, bei dem das Dichtungsprofil 8 praktisch
einen senkrechten Verlauf und das Dichtungsprofil 9 einen
gebogenen Verlauf aufweist und eine Führung der (nicht dargestellten)
Rolladenelemente 7 in Richtung der nicht dargestellten
Rolladenwelle bewirkt.
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Ferner
müssen
die unteren Anschlagflächen 10 der
Dichtungsprofile 8, 9 und des entsprechenden letzten
Rolladenelementes 13 nicht zwingend trapez- bzw. keilförmig ausgebildet
sein, sondern können beispielsweise
auch einen nach innen oder außen gewölbten glockenförmigen Verlauf
aufweisen. Entsprechende Ausführungsbeispiele
geben die 5 und 6 wieder,
wobei Teile mit der gleichen Funktion wie in den 1 und 2 mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind.
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7 zeigt
ein letztes unteres Rolladenelement 13, welches aus einem
Aluminiumstab mit rechteckigem Querschnitt besteht, an den seitlich Kunststoffschienen 18 aufgeklebt
sind, die bei der bestimmungsgemäßen Verwendung
des Rolladenelementes 13 mit den Dichtungsprofilen 8, 9 in
Formschluß treten.
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Die 8 und 9 geben
zwei letzte obere Rolladenelemente 14 wieder, wobei bei
dem in 9 dargestellten Rolladenelement ein Bereich 19 aus
einem elastischen Material vorgesehen ist, der sich bei herabgelassenem
Rolladen elastisch an die entsprechende obere Anschlagfläche 16 anlegt.
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Die
vorstehend beschriebene, aus Dichtungsprofilen und speziell ausgebildeten
Rolladen-endelementen bestehende Dichtungseinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann selbstverständlich
auch als Nachrüstpaket
für herkömmliche
Rolläden
dienen. Die Dichtungsprofile können
in diesem Fall z.B. aus einem (dünnwandigen)
Kunststoff bestehen und nachträglich
an den Rändern
der spaltförmigen Öffnung des
vorhandenen Rolladenkastens angeklebt und/oder angeschraubt werden.
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Bei
neuen Rolladenkästen
kann der Rand der spaltförmigen Öffnungen
natürlich
von vornherein als Dichtungsprofil ausgebildet werden.
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- 1
- (Rolladen-)Vorrichtung
- 2
- Rolladenwelle
- 3
- Rolladen
- 4
- Rolladenkasten
- 5
- Fensterprofil
- 6
- (spaltförmige) Öffnung
- 7
- Rolladenelement
- 8
- erstes
Dichtungsprofil
- 9
- zweites
Dichtungsprofil
- 10
- untere
Anschlagfläche
- 11
- Außenwand
- 12
- Bodenplatte
- 13
- letztes
unteres Rolladenelement
- 14
- letztes
oberes Rolladenelement
- 15
- erste
obere Anschlagfläche
- 16
- zweite
obere Anschlagfläche
- 17
- Aluminiumprofil
- 18
- Kunststoffschiene
- 19
- Bereich,
Teilbereich