DE4302721A1 - Verfahren zur Herstellung von feinkörnigen Al¶2¶ O¶3¶ enthaltenden keramischen Formkörpern unter Verwendung von pulverförmigem Aluminiummetall - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von feinkörnigen Al¶2¶ O¶3¶ enthaltenden keramischen Formkörpern unter Verwendung von pulverförmigem AluminiummetallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
feinkörnigen Al2O3 enthaltenden keramischen Formkörpern unter
Verwendung von pulverförmigem Aluminiummetall.
Die Herstellung von Al2O3 Keramiken unter Verwendung von
metallischem Aluminium ist bekannt. So wird in US-P 5,024,795
ein derartiges Verfahren beschrieben, welches auf der gerich
teten Schmelzoxidation beruht. In den DE-A-38 12 266, 40 17 262,
40 39 530, 40 39 531 und 41 26 738 sind Verfahren be
schrieben, die auf dem Prinzip der Oxidation von Mischungen
aus Aluminiummetall und Al2O3 bei Temperaturen oberhalb des
Schmelzpunktes von Al, überwiegend bei Temperaturen oberhalb
900°C, beruhen. Nach diesen Verfahren hergestellte Keramik
formkörper zeichnen sich durch besonders geringe Schrumpfung,
hohe Grünfestigkeit und glasphasenfreie Korngrenzen aus. Ein
Nachteil dieser Verfahren liegt jedoch darin, daß es nicht
möglich ist, oxidierbare Metallformteile in die Keramiken
einzulagern, insbesondere Aluminiumdrähte, ohne daß diese
während der Wärmebehandlung zerstört werden. Auch eignen sich
diese Verfahren nicht für eine superplastische Verformung der
erhaltenen Körper oder zur Verarbeitung nach dem Flammspritz
verfahren. Ferner ist bei den bekannten Verfahren die Notwen
digkeit, stets mit einem Zusatz von Al2O3 zu arbeiten, von
Nachteil in Bezug auf die Herstellung besonders rißfester und
feinstporiger Körper. So ist es nach der Lehre der oben
genannten DE-A-Schriften erforderlich, daß mindestens 50
Vol.-% Al2O3 zur Passivierung, als Sinterhilfe und für die
vollständige Umsetzung des Aluminiummetalls notwendig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein verbesser
tes Verfahren zur Herstellung von derartigen Al2O3 Keramik
formkörpern zu schaffen, welches die oben erwähnten Nachteile
beseitigt oder vermindert und auch ohne Al2O3 Zusatz durch
führbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren
zur Herstellung eines feinkörnigen, wenigstens 10 Vol.-%
Al2O3 enthaltenden Keramikformkörpers, das dadurch gekenn
zeichnet ist, daß
- (a) pulverförmiges Aluminiummetall alleine oder zusammen mit Al2O3 oder/und gegebenenfalls weiteren zur Kera mikbildung geeigneten anorganischen Substanzen in einer nicht-wäßrigen Flüssigkeit in Gegenwart von Sauerstoff gemahlen wird bis 10 bis 80% des metalli schen Aluminiumpulvers zu einer oder mehreren Alumini umoxidationsvorstufen aus der Gruppe amorphes Al2O3, γ-Al2Q und Aluminium-organische Verbindungen reagiert hat und das Pulver gemäß differential-thermoanalyti scher Messung eine maximale Oxidationsgeschwindigkeit zwischen 510 und 610°C aufweist
- (b) das so erhaltene Pulver zu einem Grünkörper geformt und
- (c) dieser langsam auf eine Temperatur, die unterhalb der Schmelztemperatur des Aluminiums liegt, in sauerstoff haltiger Atmosphäre erhitzt wird, bis mindestens 50% des nach dem Mahlen verbliebenen metallischen Alumini umpulvers zu Al2O3 reagiert haben und danach
- (d) eine Sinterbehandlung bei 1100 bis 1650°C durchgeführt wird.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung
eines Zusammenhangs zwischen der maximalen Oxidationsrate von
Aluminiumpulver bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunkts
von Aluminium (660°C) und der nach der Oxidation durch Wärme
behandlung in sauerstoffhaltiger Atmosphäre erzielten extre
men Feinkörnigkeit des als Oxidationsprodukt erhaltenen
Keramikformkörpers. Diese extreme Feinkörnigkeit des erfin
dungsgemäß erhaltenen Keramikformkörpers führt dazu, daß 1.
der Körper bei relativ geringen Temperaturen und Drücken
superplastisch verformbar ist, und 2. daß metallische Form
körper wie Drähte und Platinen in den Grünkörper in Stufe (b)
eingelagert werden können die bei der anschließenden Oxidati
onsbehandlung und Sinterung in Stufen (c) und (d) ihre Form
und ihren metallischen Charakter beibehalten. Die Stufen (b),
(c) und (d) dieses Verfahrens können auch durch Flammspritzen
bzw. Plasmaspritzen ausgeführt werden, wobei man den Keramik
formkörper in Form von Spritzschichten enthält, die ein
feineres Korn aufweisen als dies bisher erhältlich war.
Erfindungswesentlich ist die in Stufe (a) des Verfahrens der
Erfindung durchgeführte intensive Naß-Vermahlung des Alumini
umpulvers. Unter den angegebenen Bedingungen wird das Alumi
niumpulver mit Aluminiumoxidationsprodukten submikrofein
durchsetzt. Diese Aluminiumoxidationsprodukte wie amorphes
Al2O3, Vorstufen von γ-Al2O3, α-Al2O3 und Aluminium-organi
sche Verbindungen, führen dazu, daß der Hauptteil des für die
Formgebung verbleibenden metallischen Aluminiumpulvers bei
einer Wärmebehandlung in sauerstoffhaltiger Atmosphäre schon
vor der Schmelztemperatur des Aluminiummetalls (660°C) zu
Al2O3 oxidiert, wobei Voraussetzung ist, daß die maximale
Oxidationsrate zwischen 510 und 610°C, bevorzugt zwischen 530
und 580°C auftritt.
Die geeigneten Mahlbedingungen lassen sich dadurch erfassen,
daß man am erhaltenen Produkt eine differential-thermo
analytische (DTA)-Messung an Luft über den Temperaturbereich
von 0°C bis 1000°C durchführt und das Maximum der Oxidati
onsgeschwindigkeit feststellt. Dieses DTA-Verfahren ist
beschrieben in Encyclopedia of Materials Science and Enginee
ring (M.B. Bever), Vol. 7, pp 4902 bis 4909, Pergamon Press
Ltd. London, 1986. Die Intensiv-Naß-Vermahlung in Stufe (a)
des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt in einer nicht
wäßrigen Flüssigkeit. Prinzipiell kommen alle nicht-wäßrigen
Lösungsmittel in Betracht, beispielsweise Alkohole wie Metha
nol, Ethanol, Isopropanol, Ketone wie Aceton, Methylethylke
ton und Diethylketon, aliphatische und aromatische
Kohlenwasserstoffe wie n-Hexan, Toluol, Amine, Heterocyclen
usw . . Die Eignung eines Lösungsmittels als Mahlflüssigkeit im
Rahmen der Erfindung ebenso wie die Mahlbedingungen zur
Erzielung der maximalen Oxidationsrate im angegebenen Tempe
raturbereich lassen sich durch einfache Vorversuche leicht
feststellen.
Geeignete Mahlvorrichtungen sind beispielsweise energiereiche
Kugelmühlen, vorzugsweise eine Perlmühle oder ein Attritor.
Die Dauer der Mahlbehandlung hängt von der Art der verwende
ten Mahlvorrichtung, der nicht-wäßrigen Mahlflüssigkeit sowie
Art und Zusammensetzung des zu mahlenden Pulvers ab. Wird
beispielsweise kugelförmiges Aluminiumpulver in einer Perl
mühle mit ZrO2-Kugeln als Mahlkörper und Ethanol, Isopropanol
oder Aceton 12 Stunden vermahlen, so erhält man Aluminiumoxi
dationsvorstufen und eine maximale Oxidationsgeschwindigkeit
im Bereich der Stufe (a). Im allgemeinen wird man mit Mahl
dauern zwischen 0,5 und 20 Stunden, vorzugsweise 2 bis 12
Stunden und unter Verwendung von kugeligem oder plättchenför
migen Al-Pulver die Merkmale von Stufe (a) zuverlässig errei
chen. Die Mahlbehandlung wird vorzugsweise so lange
durchgeführt bis 10 bis 60% des eingesetzten Aluminiumpul
vers zu Aluminiumoxidationsvorstufen reagiert haben.
Durch die erfindungsgemäße Intensiv-Naß-Vermahlung an Luft
wird neben einer Zerkleinerung des eingesetzten Aluminiumpul
vers eine feine innere und äußere Oxidation des Aluminiumme
talls erzielt bei der je nach Art und Dauer der Mahlung 10
bis 80% des eingesetzten metallischen Aluminiums zu den oben
erwähnten Aluminiumoxidationsvorstufen reagieren die in Form
feinstverteilter Dispersionen vorliegen. Wesentlich ist
hierbei, daß das Maximum der DTA-Kurve im Bereich zwischen
510 und 610°C festgestellt wird. Dies ist die Voraussetzung
dafür, daß bei der Oxidation der angestrebte submikrofeine
Al2O3-haltige feinstporige Körper bei Temperaturen unterhalb
des Schmelzpunktes des Aluminiums gebildet wird.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann pulverförmi
ges Aluminiummetall alleine ohne irgendwelche Zusätze einge
setzt, gemahlen, oxidiert und gegebenenfalls gesintert
werden. Geringe Zusätze von feinkörnigen (<1 µm) α-Al2O3, α-
Fe2O3 oder MgO begünstigen das Oxidations- und Verdich
tungsverhalten jedoch. Bevorzugt werden 0,5 bis 15 Vol.-%
Pulver aus der Gruppe α-Al2O3 und α-Fe2O3 mit Teil
chendurchmessern unter 1 µm als Keimbildungs- und Sinterhil
fen zugesetzt.
Der erfindungsgemäße Formkörper stellt auch eine geeignete
Matrix dar, in die anderen Substanzen eingelagert oder ein
reagiert werden können. Hierzu kann man dem Aluminiumpulver
vor, während oder auch nach der Mahlbehandlung 2 bis 80 Vol.-%,
bezogen auf die Gesamtmischung, keramische, metallische
oder metallhaltige Substanzen oder Verbindungen in Form von
Teilchen oder metallorganischen Flüssigkeiten zusetzen. Die
zugesetzten Komponenten bestehen vorzugsweise aus einem oder
mehreren der folgenden Elemente oder Verbindungen: Li, Na, K,
Ca, Sr, Ba, Al, Y, La, Ti, Zr, Nb, Ta, Zr, Co, Cu, Ni, Si
sowie deren Oxide, Carbide, Nitride oder evtl. organische
oder anorganische Verbindungen. Diese Zusätze können z. B. die
Feinkörnigkeit des entstehenden Al2O3-Gefüges begünstigen,
Al2O3-haltige Phasen bilden (z. B. Mullitbildung) oder als
Verstärker wirken (SiC, TiC). Al wird vorzugsweise in Form
von α-Al2O3, β-Al2O3 oder γ-Al2O3 zugesetzt.
In Stufe (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das in
Stufe (a) intensiv naßvermahlene Pulver in an sich bekannter
Weise zu einem Grünkörper geformt. Bevorzugt erfolgt die
Formung durch isostatisches Pressen. Jedoch können auch
andere übliche Grünkörperformungsverfahren in gleicher Weise
im Rahmen der Erfindung eingesetzt werden.
In Stufe (c) des Verfahrens wird der Grünkörper in sauer
stoffhaltiger Atmosphäre langsam auf eine Temperatur, die
unterhalb der Schmelztemperatur des Aluminiums von 660°C
liegt, aufgeheizt, wobei Aufheizgeschwindigkeit oder/und
Haltedauer bei einer solchen Temperatur so gewählt werden,
daß mindestens 50% des nach dem Mahlen verbliebenen
metallischen Aluminiumpulvers zu Al2O3 reagiert haben. Eine
bevorzugte Aufheizgeschwindigkeit liegt zwischen 0,01 und 5°C
pro Minute. Bei Aufheizraten zwischen 0,1 und 1°C pro Minute
wird in der Regel ohne weitere Maßnahmen die erforderliche
Umsatzrate des Aluminiummetalls erreicht. Bei einer Ar
beitsweise von 3 bis 5°C pro Minute oder darüber ist es in
der Regel erforderlich bei einer Temperatur zwischen 510 und
600°C 1 bis 20 Stunden weiter zu erhitzen bis die gewünschte
Oxidation erzielt ist. Die besonders bevorzugte Auf
heizgeschwindigkeit ohne Haltedauer für Stufe (c) beträgt 0,5
bis 1,0°C pro Minute, wobei bis auf Temperaturen von etwa 550
bis 610°C erhitzt wird.
Der oben beschriebenen Erhitzung in Stufe (c) schließt sich
noch eine Sinterstufe an, die bei 1100 bis 1650°C durchge
führt wird. Zu diesem Zweck wird im Anschluß an Stufe (c) mit
Aufheizraten, die vorzugsweise zwischen 1 und 20°C pro Minute
liegen, auf die gewählte Sintertemperatur aufgeheizt. Die
Sinterbehandlung erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen zwi
schen 1300 und 1600°C.
Bevorzugt zusammengesetzte Pulver für das erfindungsgemäße
Verfahren enthalten 50 bis 95 Vol.-% Aluminiumpulver, 5 bis
35 Vol.-% α-Al2O3, 0 bis 20 Vol.-% Zr2O3, 0 bis 20 Vol.-%
SiC.
Erfindungsgemäß hergestellte Formkörper weisen nach Stufe (c)
eine außerordentlich ausgeprägte Feinkörnigkeit auf mit
Korngrößen unter 1 µm, vorzugsweise unter 0,25 µm. Die Biege
festigkeit der nach Stufe (c) erhaltenen Formkörper erreicht
Werte bis über 600 MPa und Dichten in Prozent der
theoretischen Dichte (% TD) zwischen 88 und 98. Nach Stufe
(d) erhält man Korngrößen nahe 1 µm, d. h. ca. 0,1 bis 2 µm.
Typischerweise weisen isostatisch gepreßte Grünkörper, die
Zusätze von 10 Vol.-% ZrO2 und 20 Vol.-% α-Al2O3 enthalten,
nach einer Aufheizung mit 0,5°C pro Minute von Raumtemperatur
bis 600°C an Luft und anschließendem Sintern mit einer Auf
heizgeschwindigkeit von 5°C pro Minute bis 1350°C bei 2-
stündiger Haltedauer eine Dichte von 91%, eine mittlere
Porengröße unter 0,1 µm und eine mittlere Korngröße unter
0,25 µm auf. Trotz ihrer relativ geringen Dichte weisen diese
Körper Festigkeiten von mindestens 200 MPa auf und eignen
sich aufgrund dieser Eigenschaften in idealer Weise für eine
weitere superplastische Verformung. So wurden beispielsweise
daraus hergestellte scheibenförmige Formkörper mit 15 mm
Durchmesser und 3 mm Dicke mit einem gesinterten SiC-Werk
zeug, bestehend aus einem muldenförmigen Gesenk (Radius der
kreisförmigen Vertiefung 20 mm) und einem Stempel mit eben
falls 20 mm Radius an der Druckseite zu Schalen mit 2,5 mm
Wandstärke geformt. Diese Schalen wiesen anschließend eine
Dichte von über 98% TD und Festigkeiten über 1000 MPa auf.
Die dazu erforderlichen mittleren Drücke lagen unter 100 MPa
bei einer Temperatur 1400°C und einer Verformungsgeschwindig
keit von 5×10-3 pro Sekunde. Eine ähnliche Umformung wurde
mit Körpern, die 20 Vol.-% feines (<5 µm) SiC-Pulver
enthielten, erhalten.
Die superplastische Verformung läßt sich im allgemeinen bei
Temperaturen zwischen 1100 und 1500°C und Drücken zwischen 20
und 200 MPa durchführen. Sie ermöglicht eine höhere
Verdichtung der Vorform und eine endnahe Form (near-net
shape).
In Folge der hohen Oxidationsgeschwindigkeit des in Stufe (a)
der Erfindung erhaltenen Pulvers läßt sich dieses gemäß einer
Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens durch Flammsprit
zen verarbeiten. So wurde ein Al-Pulver mit 35 Vol.-% α-Al2O3
auf ein Stahlsubstrat an Luft flammgespritzt. Man erhielt 2
mm dicke Spritzschichten die nur noch Spuren von nicht-oxi
diertem Al enthielten. Durch kurzes Nachglühen (30 Minuten)
an Luft bei 1250°C ließ sich dieses Al ohne Rißbildung eben
falls völlig in Al2O3 umwandeln.
Wird ein erfindungsgemäß gemahlenes Grünpulver durch Flamm
spritzen (oder Plasmaspritzen) weiterverarbeitet, so kann es
zweckmäßig sein, das gemahlene Grünpulver vor dem Verspritzen
einer Agglomerierungsbehandlung zu unterziehen. Im Falle
einer gewünschten Nachoxidation der so erhaltenen Spritz
schicht bzw. des Spritzkörpers in sauerstoffhaltiger Atmos
phäre wendet man zweckmäßig Temperaturen zwischen 510 und
1500°C an.
Ein weiterer überraschender Effekt des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß in den Grünkörper auch feine
Metallkörper, beispielsweise Al-Drähte von 100 µm, eingela
gert werden können ohne daß sie bei der Erhitzungsbehandlung
und Sinterung in Stufen (c) und (d) oxidiert werden. Bei
spielsweise wurden in einen isostatisch gepreßten Grünkörper
gemäß Stufe (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens feine 100 im
Al-Drähte eingelagert. Nach einer Glühbehandlung, wie sie
oben für die superplastisch verformbaren Körper beschrieben
ist, blieben diese Drähte völlig in metallischer Form erhal
ten. Auch eine zusätzliche Glühbehandlung an Luft bei 1500°C
während 2 Stunden veränderte die metallische Form nicht. Das
gleiche Ergebnis wurde erhalten, wenn statt der 100 µm Al-
Drähte 200 µm Kupferdrähte eingelagert wurden. Daher eignet
sich das erfindungsgemäße Verfahren zum "Co-firing" (gemein
sames Sintern) von Al2O3-haltigen Bauelementen mit metalli
schen Einlagerungen z. B. in Form von elektrischen Leitern
oder Durchführungen. Durch Überschleifen von wenigen µm Tiefe
werden die nur mit einer sehr dünnen Oxidhaut abgedeckten
metallischen Einlagerungen wie Kupfer oder Aluminiumdrähte
freigelegt, so daß eine einfache Kontaktherstellung ermög
licht wird.
Als metallische Einlagerungen eignen sich insbesondere Lei
terbahnen aus Drähten oder Platinen die wiederum aus Al, Cu,
Ag, Au, Fe, Co, Ni und deren Legierungen bestehen.
Aufgrund der vorstehend geschilderten Eigenschaften eignen
sich erfindungsgemäß hergestellte Keramikformkörper besonders
als Konstruktionselemente im Maschinen- und Apparatebau, als
Schneidwerkzeug sowie als hitzebeständige Form in der Gieße
reitechnologie, beispielsweise beim Stahlguß. Soweit die
Verarbeitung durch Flamm- oder Plasmaspritzen erfolgt, erhält
man besonders verschleißfeste und korrosionsfeste Schichten.
Wenn metallische Formkörper eingelagert sind eigenen sich die
Produkte als Kontaktierungselemente in elektronischen Bautei
len, leitfähige und temperaturstabile Durchführungselemente
für Meßsignal- und Leistungsübertragungen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter in
Verbindung mit der beigefügten Zeichnung. Letztere zeigt ein
Werkzeug zur Umformung von zylindrischen scheibenförmigen
Keramikformkörpern gemäß der Erfindung.
250 g einer Pulvermischung, bestehend aus 95 Vol.-% Al-Pulver
(Alcan 105, 20 bis 50 µm) und 5 Vol.-% α-Al2O3 µm (Taimei,
Japan ( 0,2 µm) wurden 12 h in einer Perlmühle mit 2 mm ZrO2-
Mahlkugeln (3Y-TZP, Tosoh, Japan) in Aceton im Umlaufverfah
ren mit Luftzufuhr intensiv gemahlen. Danach wurde die Mi
schung in einem Rotationstrockner getrocknet und zu
Probestäbchen 5×5×40 mm3 isostatisch bei Drücken zwischen
100 und 900 MPa gepreßt. Eine differential-thermoanalytische
Messung an Luft in einer DTA-Anlage (Netzsch, 409) ergab bei
Proben, die bei 200 MPa isogepreßt wurden, eine maximale
Oxidationsrate bei 575°C, wobei 67 Vol.-% des nach dem Mahlen
verbliebenen metallischen Al vor der Schmelztemperatur des Al
(660°C) oxidiert wurden (dies läßt sich u. a. aus der Gesamt
gewichtszunahme, die gleichzeitig in der DTA-Anlage gemessen
wird, ermitteln).
Aus dem gemahlenen Pulver wurden zylindrische Scheiben (15 mm
Durchmesser, 3 mm dick) isostatisch bei 200 MPa gepreßt und
mit 0,5°C pro Minute auf 580°C an Luft aufgeheizt, dort 2
Stunden gehalten und anschließend mit 2°C pro Minute auf
1500°C aufgeheizt und dort 1 Stunde gehalten.
Die Proben wiesen eine Dichte von 93,5% TD, eine Korngröße
von <1 µm und eine Porengröße von 0,1 µm auf. Die Biegefe
stigkeit (ball-on-ring) der auf 2 mm Dicke geschliffenen
Scheibe betrug 440 MPa.
Die Proben aus Beispiel 1 wurden nach der 2 Stunden Glühung
bei 580°C an Luft mit 5°C pro Minute auf 1350°C aufgeheizt
und dort 1 Stunde gehalten. Ihre Dichte betrug daraufhin 89%
TD und ihre Festigkeit 230 MPa. Diese Proben wurden in einem
gesinterten SiC-Werkzeug (Bild 1), bestehend aus einem unte
ren Gesenk mit einer Mulde (20 mm Radius) und einem Oberstem
pel (ebenfalls 20 mm Radius) zu schalenförmigen ca. 2,5 mm
dicken Körpern bei 1400°C und einem mittleren Preßdruck von
<60 MPa umgeformt. Die Oberflächen des Werkzeugs waren mit BN
bestrichen. Die Verformungsgeschwindigkeit betrug dabei 4×10-3
pro Sekunde. Die mittlere Korngröße erhöhte sich gering
fügig von 0,3 auf 0,6 µm und die Dichte betrug 98,5% TD. An
scheibenförmigen Proben mit 12,5 mm Durchmesser und 1 mm
Dicke, die aus den Schalenkörpern herausgearbeitet wurden,
wurde eine Festigkeit (ball-on-ring) von 870 MPa gemessen.
Wie in Beispiel 1 wurden Pulvermischungen aus 70 Vol.-% Al-
Pulver, 20 Vol.-% α-Al2O3 und 10 Vol.-% ZrO2 (2Y-TSP, Tosoh,
Japan) gemahlen und getrocknet, anschließend bei 300 MPa zu
Scheiben verpreßt und mit 0,5°C pro Minute auf 600°C aufge
heizt und danach ohne Haltezeit auf 1350°C mit 5°C pro Minute
aufgeheizt und dort 2 Stunden gehalten. Die Dichte betrug
danach 91% TD bei einer mittleren Korngröße von ( 0,25 µm.
Diese Proben wurden wie in Beispiel 2 bei 1400°C mit einer
Geschwindigkeit von 5×10-3 pro Sekunde bei einem Druck von
<60 MPa verformt. Die Dichte der aus derart verformten
Schalen herausgeschliffenen 1 mm dicken Scheiben (ca. 12,5 mm
im Durchmesser) betrug 99% TD und die Festigkeit 1360 MPa.
250 g einer Pulvermischung, bestehend aus 75 Vol.-% Al, 20
Vol.-% ZrO2 und 5 Vol.-% α-Fe2O3-Pulver (Ventron Chemie,
<0,1 µm) wurde 15 Stunden wie in Beispiel 1 intensiv gemahlen,
wobei nach 14 Stunden 20 Vol.-% SiC (Norton, USA, 5 µm),
bezogen auf die Gesamtmischung, zugesetzt und eine weitere
Stunde mitgemahlen wurde. Anschließend wurde wie in Beispiel
3 verfahren. Nach der Umformung zu Schalen betrug die Festig
keit 630 MPa, wobei das Gefüge neben ZrO2, α-Al2O3 und SiC
auch Anteile aus Mullit aufwies.
Wie in Beispiel 1 wurde eine Pulvermischung aus 50 Vol.-% Al,
15 Vol.-% ZrO2 und 35 Vol.-% α-Al2O3 gemahlen, getrocknet und
anschließend bei 300 MPa zu Stäbchen mit den Dimensionen 24×4×4 mm3
verpreßt. DTA-Messungen ergaben eine maximale
Oxidationsgeschwindigkeit bei 545°C bei einer Oxidation von
über 70% bei Temperaturen <660°C.
Die gepreßten Stäbchen wurden in einem Muffelofen an Luft mit
1°C pro Minute auf 560°C aufgeheizt, dort 2 Stunden gehalten
und anschließend mit 10°C pro Minute auf 1300°C, danach
weiter mit 2°C pro Minute auf 1550°C aufgeheizt. Ihre Dichte
betrug danach 96,5% TD und ihre Festigkeit 580 MPa.
Das Pulver aus Beispiel 5 wurde in einer Attritormühle
(Netzsch, 0,75 l) in Isopropanol mit 2 mm ZrO2-Kugeln 7
Stunden gemahlen. Die maximale Oxidationsrate lag in gleicher
Weise wie in Beispiel 5 behandelten Proben bei 530°C, wobei
<90% des verbliebenen Al vor der Schmelztemperatur des Al
oxidierten.
In Grünproben aus dem Pulver aus Beispiel 6 wurden 100 µm
Aluminiumdrähte eingelagert (Isostat-Preßdruck 300 MPa).
Diese Proben wurden in einem Muffelofen mit 1°C pro Minute
auf 560°C aufgeheizt, danach mit 2°C pro Minute auf 660°C und
anschließend mit 5°C pro Minute auf 1500°C, wo sie 1 Stunde
gehalten wurden. Anschliffe dieser Proben zeigten, daß die
Al-Drähte in unveränderter Form, d. h. auch als metallisches
Al, in der Al2O3-ZrO2-Matrix vorlagen. Auch nach 10 Stunden
Glühdauer an Luft bei 1500°C blieben die Drähte unverändert
erhalten, obwohl sie während dieser Zeit in schmelzflüssiger
Form vorlagen.
Dem Pulver aus Beispiel 6 wurden kugelige Al-Teilchen (Alcan
105) der Siebfraktion 25 bis 30 µm zugemischt. Nach gleicher
Behandlung wie in Beispiel 7 lagen auch sie in unveränderter
Form vor. Nach der 1stündigen Glühung an Luft bei 1500°C
(wie Beispiel 7) wiesen diese Proben eine geschlossene Poro
sität auf, so daß sie ohne Einkapselung bei 1500°C in Ar 30
Minuten heißisostatisch nachverdichtet (HIP) werden konnte.
Auch nach dieser Behandlung waren die Al-Kugeln nur unwesent
lich verändert.
Wie in Beispiel 7 wurde statt Al-Draht 200 µm Cu-Draht in die
Pulvermischung aus Beispiel 6 eingelagert. Nach einer Sin
terbehandlung wie in Beispiel 7 waren auch die Kupferdrähte
nur unwesentlich verändert. Sie konnten durch kurzes Über
schleifen der Probeoberfläche freigelegt werden.
Das Pulver aus Beispiel 6 wurde mit einer Flammspritzpistole
auf ein Stahlsubstrat an Luft aufgespritzt. Die Schicht, die
noch geringe Mengen an nicht oxidiertem Al enthielt, konnte
durch eine Glühbehandlung bei 1250°C vollständig oxidiert
werden. Ihr Gefüge war erheblich feinkörniger (<0,5 µm) als
konventionell verspritztes Al2O3-Pulver.
Claims (28)
1. Verfahren zur Herstellung eines feinkörnigen, we
nigstens 10 Vol.-% Al2O3 enthaltenden Keramikformkör
pers,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) pulverförmiges Aluminiummetall alleine oder zu sammen mit Al2O3 oder/und gegebenenfalls wei teren zur Keramikbildung geeigneten anorganischen Substanzen in einer nicht-wäßri gen Flüssigkeit in Gegenwart von Sauerstoff gemahlen wird bis 10 bis 80% des metallischen Aluminiumpulvers zu einer oder mehreren Alumi niumoxidationsvorstufen aus der Gruppe amorphes Al2O3, γ-Al2O3 und Aluminium-organische Verbin dungen reagiert hat und das Pulver gemäß differential-thermoanalytischer Messung eine maximale Oxidationsgeschwindigkeit zwischen 510 und 610°C aufweist
- (b) das so erhaltene Pulver zu einem Grünkörper geformt und
- (c) dieser langsam auf eine Temperatur, die unter halb der Schmelztemperatur des Aluminiums liegt, in sauerstoffhaltiger Atmosphäre erhitzt wird, bis mindestens 50% des nach dem Mahlen verbliebenen metallischen Aluminiumpulvers zu Al2O3 reagiert haben, und danach
- (d) der erhaltene Formkörper bei 1100 bis 1650°C gesintert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mahlvorgang in Stufe (a) durchgeführt wird bis
die maximale Oxidationsgeschwindigkeit des Pulvers
nach differential-thermoanalytischer Messung zwischen
530 und 580°C liegt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Stufe (a) als nicht-wäßrige Flüssigkeit ein
aliphatischer Alkohol, ein aliphatisches Keton oder
ein aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoff,
der auch Heteroatome enthalten kann, verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vermahlen in einer Perlmühle oder einem Attri
tor durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß 0,5 bis 20 Stunden gemahlen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Aluminiumpulver mindestens ein feinkörniges
(unter 1 µm) Pulver aus der Gruppe α-Al2O3, α-Fe2O3
und MgO zugesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man 0,5 bis 15 Vol.-% Zusatzmittel beifügt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Aluminiumpulver vor, während oder nach der
Mahlbehandlung 2 bis 80 Vol.-%, bezogen auf die Ge
samtmischung, keramische, metallische oder metallhal
tige Substanzen in Teilchenform oder metallorganische
Flüssigkeiten zusetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zugesetzten Komponenten aus einem oder mehre
ren der Elemente Li, Na, K, Mg, Ca, Sr, Ba, Al, Y, La,
Ti, Zr, Nb, Ta, Zr, Fe, Co, Cu, Ni, Si sowie deren
Oxide, Carbide und Nitride bestehen.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mahlbehandlung durchgeführt wird bis 10 bis 60%
des Aluminiumpulvers zu Aluminiumoxidationsvorstufen
reagiert haben.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Stufe (b) der Grünkörper durch isostatisches
Pressen geformt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Stufe (c) mit einer Geschwindigkeit zwischen
0,01 und 5°C/min aufgeheizt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit einer Geschwindigkeit zwischen 0,1 und 1°C/min
aufgeheizt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit einer Geschwindigkeit von 3 bis 5°C/min aufge
heizt und danach bei einer Temperatur zwischen 510 und
600°C 1 bis 20 Stunden weiter erhitzt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Stufe (d) bei 1300 bis 1600°C gesintert wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit einer Geschwindigkeit zwischen 1 und 20°C/min
auf die Sintertemperatur aufgeheizt wird.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gesinterte Formkörper bei einer Temperatur
zwischen 1100 und 1500°C und einem Druck zwischen 20
und 200 MPa superplastisch verformt wird.
18. Verfahren zur Herstellung eines feinkörnigen, wenig
stens 10 Vol.-% Al2O3 enthaltenden Keramikformkör
pers,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) pulverförmiges Aluminiummetall alleine oder zu sammen mit Al2O3 oder/und gegebenenfalls wei teren zur Keramikbildung geeigneten anorganischen Substanzen in einer nicht-wäßri gen Flüssigkeit in Gegenwart von Sauerstoff gemahlen wird bis 10 bis 80% des metallischen Aluminiumpulvers zu einer oder mehreren Alumi niumoxidationsvorstufen aus der Gruppe amorphes Al2O3, γ-Al2O3 und Aluminium-organische Verbin dungen reagiert hat und das Pulver gemäß differential-thermoanalytischer Messung eine maximale Oxidationsgeschwindigkeit zwischen 510 und 610°C aufweist,
- (b) das so erhaltene Pulver durch Flamm- oder Plasmaspritzen in Gegenwart von Sauerstoff auf ein Substrat aufgebracht wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erhaltenen Spritzschichten bzw. Spritzkörper
bei einer Temperatur zwischen 510 und 1500°C in sauer
stoffhaltiger Atmosphäre nachoxidiert werden.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in Stufe (a) erhaltene Pulver agglomeriert
wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Grünkörper in Stufe (b) feine Metallkörper
eingelagert werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Drähte oder Platinen aus Al, Cu, Ag, Au, Fe,
Co, Ni oder deren Legierungen einlagert.
23. Verfahren nach Anspruch 1 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe (b) ein Grünpulver der Zusammenset
zung 50 bis 95 Vol.-% Aluminiumpulver, 5 bis 35 Vol.-%
α-Al2O3, 0 bis 20 Vol.-% Zr2O3, 0 bis 20 Vol.-% SiC
einsetzt.
24. Feinkörniger, wenigstens 10 Vol.-% Al2O3 enthaltender
Keramikformkörper,
dadurch gekennzeichnet,
daß er erhältlich ist indem
- (a) pulverförmiges Aluminiummetall alleine oder zu sammen mit Al2O3 oder/und gegebenenfalls wei teren zur Keramikbildung geeigneten anorganischen Substanzen in einer nicht-wäßri gen Flüssigkeit in Gegenwart von Sauerstoff gemahlen wird bis 10 bis 80% des metallischen Aluminiumpulvers zu einer oder mehreren Alumi niumoxidationsvorstufen aus der Gruppe amorphes Al2O3, γ-Al2O3 und Aluminium-organische Verbin dungen reagiert hat und das Pulver gemäß differential-thermoanalytischer Messung eine maximale Oxidationsgeschwindigkeit zwischen 510 und 610°C aufweist
- (b) das so erhaltene Pulver zu einem Grünkörper geformt und
- (c) dieser langsam auf eine Temperatur, die unter halb der Schmelztemperatur des Aluminiums liegt, in sauerstoffhaltiger Atmosphäre erhitzt wird, bis mindestens 50% des nach dem Mahlen verbliebenen metallischen Aluminiumpulvers zu Al2O3 reagiert haben und danach
- (d) der erhaltene Formkörper bei 1100 bis 1650°C gesintert wird.
25. Formkörper nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß er metallische Einlagerungen aus Drähten oder
Platinen, die aus Al, Cu, Ag, Au, Fe, Co, Ni oder
deren Legierungen bestehen, enthält.
26. Formkörper nach Anspruch 24 oder 25,
gekennzeichnet durch
eine Korngröße ca. 1 µm.
27. Verwendung eines nach einem der Ansprüche 1 bis 23
hergestellten Formkörpers als Konstruktionselement im
Maschinen- und Apparatebau, als Schneidwerkzeug, als
hitzebeständige Form in der Gießereitechnologie oder
als verschleißfeste und korrosionsfeste Schicht.
28. Verwendung eines nach Anspruch 22 hergestellten Form
körpers als Kontaktierungselement in elektronischen
Bauteilen, leitfähiges und temperaturstabiles Durch
führungselement für Meßsignal-und Leistungsübertragun
gen.
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