DE19924219C2 - Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie und ein Verfahren
zu seiner Herstellung. Die Erfindung betrifft insbesondere ein hochzuverlässiges Aus
gangsmaterial für einen Aluminiummatrix-Verbundkörper mit darin dispergierten Alumini
umoxid-Teilchen und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Obgleich bereits viele verschiedenartige Aluminiummatrix-Verbundmaterialien mit darin
dispergierten Aluminiumoxid-Teilchen und die Ausgangsmaterialien dafür entwickelt
worden sind, wird fast keines derselben in der Praxis erfolgreich angewendet wegen der
geringen Zuverlässigkeit. Die Haltbarkeit, der Ausschuß-Anteil und die Kosten sind die
Hauptprobleme, die es zu lösen gilt. Bei der Lösung dieser Probleme ist es wichtig, wie
Aluminiumoxidpulver und Aluminiumlegierungs-Pulver in feinverteilter und gleichmäßiger
Form miteinander gemischt werden können. Bei den meisten konventionellen Verfahren
wird einfach eine Verringerung der Teilchengröße (oder des mittleren Teilchendurch
messers) des Pulvers angewendet.
Je geringer die Teilchengröße des Pulvers, um so höher sind die Kosten, und wenn die
Teilchengröße einfach verringert wird, entsteht das neue Problem der Agglomeration.
Ein agglomeriertes Pulver ist die Hauptursache für eine verminderte Zuverlässigkeit. Ein
einmal gebildetes agglomeriertes Pulver kann nicht leicht wieder aufgetrennt werden und
das agglomerierte Pulver wird bis zum Endprodukt im agglomerierten Zustand gehalten.
Die Größe der Agglomeration kann 100 µm bis zu einigen mm erreichen und deshalb
verursacht die Bildung des agglomerierten Pulvers die gleichen Defekte wie ein Fremd
material, das dem Endprodukt zugemischt ist. Es verringert die Festigkeit, die Wechselfestigkeit,
die Schlagfestigkeit, Zähigkeit und die Wärmebeständigkeit und setzt die Zu
verlässigkeit des Materials signifikant herab.
Üblicherweise werden die meisten der Materialien hergestellt durch einfaches Mischen
von Aluminiumoxidpulver, sowie es im Handel erhältlich ist, mit Aluminiumlegierungs-
Pulver unter Verwendung eines V-Mischers. Selbst wenn eine gewisse Einstellung der
Teilchengröße durchgeführt wird, kann die Einstellung ein einfaches Aussieben von vo
luminösen Teilchen durch Klassierung mittels eines Siebes sein.
Ein aus einer Mischung aus Aluminiumoxidpulver und Aluminiumlegierungspulver beste
hendes Ausgangsmaterial ist aus der EP 0 701 003 A2 bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein hochzuverlässiges Ausgangsmaterial für die Pulver
metallurgie bereitzustellen, das eine verbesserte Wechselfestigkeit, Schlagfestigkeit und
Verschleißfestigkeit aufweist, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung anzugeben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Ausgangsmaterial gemäß Patentan
spruch 1 und durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 8 gelöst.
Das erfindungsgemäß verwendete Aluminiumoxidpulver muß eine solche Teilchengröße
haben, daß eine Sieb-Fraktion von 0,01 Gew.-% oder weniger erreicht wird, wenn ein
Sieb mit einer Sieböffnung von 30 µm verwendet wird. Wenn die Sieb-Fraktion 0,01 Gew.-%
übersteigt, nimmt die Zuverlässigkeit des Materials signifikant ab und deshalb
wäre das Material für Motorteile für Fahrzeuge oder für Maschinenteile nicht geeignet.
Die zugemischte Menge an Aluminiumoxidpulver muß mindestens 0,5 Vol.-% und darf
höchstens 10 Vol.-% betragen. Wenn die zugemischte Menge weniger als 0,5 Vol.-%
beträgt, ist der Effekt auf das Matrixmaterial, insbesondere die Verschleißfestigkeit, ge
ringer und wenn sie 10 Vol.-% übersteigt, werden die Schlagfestigkeit und die Wechsel
festigkeit herabgesetzt. Eine bevorzugte Zumischungsmenge an Aluminiumoxidpulver
beträgt 2 bis 8 Vol.-%.
Das erfindungsgemäß verwendete Aluminiumlegierungs-Pulver unterliegt keinen spe
ziellen Beschränkungen und im allgemeinen kann ein Pulver mit einer Teilchengröße
von -150 µm (Siebgroße) und vorzugsweise -75 µm verwendet werden.
Als Herstellungsverfahren sind ein Gaszerstäubungs-Verfahren ein Schmelzspinn-
Verfahren und ein Rotationsscheiben-Verfahren verfügbar und das Gaszerstäubungs-
Verfahren ist für die industrielle Produktion bevorzugt.
Wenn die Teilchengröße 150 µm übersteigt, wird ein gleichmäßiges Mischen schwierig
und voluminöse Teilchen können die Zuverlässigkeit verringern. Ausgedrückt durch den
durchschnittlichen Teilchendurchmesser (bestimmt unter Anwendung des Laser-
Beugungs-Verfahrens) beträgt die Größe vorzugsweise 10 bis 100 µm, insbesondere 20
bis 40 µm. Das Pulver kann die Form von Tränentropfen, eine kugelförmige, sphäroide,
flockenförmige oder unregelmäßige Gestalt haben. Das (die) Zerstäubungs-
Medium/Atmosphäre für das Gaszerstäubungs-Verfahren kann Luft, Stickstoff, Argon,
Vakuum, Kohlendioxid oder eine Mischung davon sein. Die Legierungs-
Zusammensetzung umfaßt eine Al-Ni-Basis, eine Al-Fe-Basis, eine Al-Si-Basis, eine
Al-Mg-Basis, eine Al-Cu-Basis und eine Al-Zn-Basis. Die Elemente, die zugegeben
werden können, umfassen Übergangsmetall-Elemente wie Ti, V, Cr, Mn, Mo, Nb, Zr und
W. Für die Anwendung auf Maschinenteile eines Fahrzeuges können eine Al-Fe-Si-
Basis, eine Al-Ni-Si-Basis und eine Al-Fe-Cr-Zr-Basis verwendet werden.
In dem vorstehend beschriebenen Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie hat das
Aluminiumoxidpulver vorzugsweise eine Teilchengröße, die so eingestellt ist, daß der
mittlere Teilchendurchmesser mindestens 1,5 µm und höchstens 10 µm beträgt, und der
Gehalt des Pulvers mit einer Teilchengröße außerhalb des Bereiches von 1,5 µm bis 10 µm
beträgt höchstens 10 Gew.-%.
Der mittlere Teilchendurchmesser D50 (bestimmt unter Anwendung eines Laserbeu
gungs-Verfahrens) muß mindestens 1,5 µm und darf höchstens 10 µm betragen. Wenn
er kleiner als 1,5 µm ist, neigen die Teilchen stark zur Agglomeration und wenn er 10 µm
übersteigt, nimmt der Verstärkungseffekt, der durch das Aluminiumoxidpulver erzielt
wird, ab und außerdem wird die mechanische Bearbeitung schwierig. Vorzugsweise beträgt
der mittlere Teilchendurchmesser mindestens 2 µm und höchstens 5 µm, beson
ders bevorzugt sollte er mindestens 2 µm und höchstens 4 µm betragen.
Außerdem dürfen Teilchen mit einer Teilchengröße außerhalb des Bereiches von 1,5 µm
bis 10 µm höchstens 10 Gew.-% betragen. Wenn Teilchen, die kleiner als 1,5 µm oder
größer als 10 µm sind, in einer extrem großen Menge verwendet werden, ist die Wahr
scheinlichkeit höher, daß die vorstehend beschriebenen Probleme auftreten.
In dem vorstehend beschriebenen Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie beträgt
der Feuchtigkeits-Gehalt des Aluminiumoxidpulvers vorzugsweise höchstens 0,15 Gew.-
%, bezogen auf das Aluminiumoxidpulver. Das Aluminiumoxidpulver kann unvermeidli
che Verunreinigungen enthalten, wenn der wesentliche Aluminiumoxid-Bestandteil auf
rechterhalten wird. Der Feuchtigkeits-Gehalt beträgt jedoch vorzugsweise höchstens
0,15 Gew.-%. Wenn der Feuchtigkeits-Gehalt 0,15 Gew.-% übersteigt, neigen die feinen
Aluminiumoxid-Teilchen zur Agglomeration, wodurch die Zuverlässigkeit herabgesetzt
wird. Der Feuchtigkeits-Gehalt kann erforderlichenfalls durch Erhitzen herabgesetzt wer
den.
In dem vorstehend beschriebenen Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie beträgt
der Feuchtigkeits-Gehalt der gesamten Pulvermischung, die Aluminiumoxidpulver und
Aluminiumlegierungs-Pulver enthält, höchstens 0,1 Gew.-%.
Das Pulver sollte nach dem Mischen und Glühen vorzugsweise einen Feuchtigkeits-
Gehalt von höchstens 0,1 Gew.-% aufweisen. Wenn der Feuchtigkeits-Gehalt 0,1 Gew.-
% übersteigt, besteht die Gefahr der Agglomeration zwischen den Aluminiumoxid-
Teilchen untereinander, zwischen den Aluminiumlegierungs-Pulverteilchen untereinan
der oder zwischen den Aluminiumoxid- und Aluminiumlegierungs-Pulverteilchen unter
einander.
In dem vorstehend beschriebenen Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie beträgt
die Anzahl der Defekte, die nicht kleiner als 200 µm sind, in einem Preßling (Formkörper)
nach dem Warmverformen höchstens 6/kg beim nicht-zerstörenden Test unter Anwen
dung eines Ultraschall-Defekt-Nachweises.
Wenn die Anzahl der Defekte, die nicht kleiner als 200 µm sind, höchstens 6/kg beträgt
bei Anwendung des nicht-zerstörenden Tests unter Anwendung des Ultraschall-Defekt-
Nachweises, werden die mechanischen Eigenschaften auch dann nicht beeinträchtigt,
wenn das Material zu Teilen mit verschiedenen Formen verarbeitet wird, und eine aus
reichende Zuverlässigkeit ist gewährleistet. Wenn die Anzahl der Agglomerationen grö
ßer ist, werden die mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Wechselfestigkeit,
signifikant schlechter.
Vorzugsweise wird ein solcher Formkörper erhalten durch die Schritte Mischen der Pul
ver miteinander, Formen des gemischten Pulvers zu einem Vor-Formkörper von etwa 60
bis 80% relativer Dichte durch Kaltpressen oder durch CIP (isostatisches Kaltpressen)
unter Verwendung eines Kautschuk-Behälters, beispielsweise durch Erhitzen des Vor-
Formkörpers, so daß die wesentliche Temperatur 400 bis 550°C erreicht, und Formen
zur Erzeugung im wesentlichen einer Dichte von 100% (einer relativen Dichte von min
destens 99%) durch Warmextrusion oder Pulverschmieden. Beim Kaltpressen oder CIP
kann dann, wenn ein Aluminiumlegierungs-Pulver als Haupt-Komponente der Pulvermi
schung eine hohe Härte hat, eine Formkörperdichte, die für die Handhabung ausrei
chend ist, nicht erhalten werden, und der Formkörper neigt mehr dazu, während der
Handhabung zu zerbrechen.
Wenn die Pulvermischung mindestens 1 h lang bei einer Temperatur von 250 bis 400°C
geglüht wird, nimmt die Härte des Pulvers ab und durch Kaltformen kann ein Vor-
Formkörper mit einer ausreichenden Dichte erhalten werden. Die bevorzugte Glühdauer
beträgt etwa 3 bis etwa 15 h.
Bei einer Temperatur unterhalb 250°C ist der Glüheffekt, d. h. die Abnahme der Härte
des Pulvers, nicht ausreichend und die Verbesserung ist dadurch nicht genügend. Wenn
die Temperatur 400°C übersteigt, nimmt zwar die Härte des Pulvers ab, die Mikrostruktur
des Aluminiumlegierungs-Pulvers, d. h. die Präzipitate und die Matrix, werden jedoch
gröber, wodurch die Festigkeit oder dgl. verringert werden, wenn das Pulver zu einem
Preßling geformt wird. Bezüglich der Glühdauer sei bemerkt, daß die Wärmeleitfähigkeit
des Pulvers gering ist und deshalb allgemein eine Glühdauer von mindestens 1 h erfor
derlich ist, obgleich diese von der Menge des Pulvers abhängt.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung des Ausgangsmaterials für die
Pulvermetallurgie werden die voluminösen Teilchen und die agglomerierten Teilchen des
Aluminiumoxidpulvers entfernt und gleichzeitig wird ein superfeines Pulver, beispielswei
se Bug-Staub, durch Luftklassierung entfernt. Daher kann ein Pulver mit einer engen
Teilchengrößen-Verteilung erhalten werden.
Das Aluminiumoxidpulver und das Aluminiumlegierungs-Pulver können unter Verwen
dung eines handelsüblichen Mischers miteinander gemischt werden. Es sei darauf hin
gewiesen, daß die Bildung von agglomerierten Teilchen unter Verwendung von Kugeln
als Dispersionsmedium verhindert werden muß. Es ist nicht leicht, durch einfaches Mi
schen des Aluminiumoxidpulvers mit dem Aluminiumlegierungs-Pulver mittels eines Mi
schers, eine gleichmäßige Durchmischung zu erzielen und die Zuverlässigkeit ist daher
beeinträchtigt. Die Verwendung von Kugeln verhindert die Bildung von agglomerierten
Teilchen durch den Aufprall- und Mahleffekt zwischen den Kugeln und zwischen der Ku
gel und der Innenwand des Mischers sowie durch den Rühreffekt.
Durch Anwendung der Luftklassierung und durch Verwendung von Kugeln als Dispersi
onsmedium ist es möglich, eine Pulvermischung zu erhalten, die feinteiliges Aluminium
oxidpulver, dessen Sieb-Fraktion auf einer Sieböffnung von 30 µm höchstens 0,01 Gew.-
% beträgt, in einer Menge von mindestens 0,5 Vol.-% und höchstens 10 Vol.-% enthält,
und der Rest Aluminiumlegierungs-Pulver ist.
Die Teilchengröße des Aluminiumoxidpulvers kann durch Verwendung eines handelsüb
lichen Luftklassierers oder eines Zyklons eingestellt werden. So kann beispielsweise ein
Turboklassierer, hergestellt von der Firma Nisshin Engineering, verwendet werden. Als
Klassiermedium kann Luft, Stickstoff, Kohlendioxid oder dgl. verwendet werden und die
Verwendung von trockener Luft ist bevorzugt. Vor und nach der Luftklassierung kann
das Trocknen durchgeführt werden, um die Bildung von agglomerierten Teilchen zu ver
hindern.
Es können Kugeln aus Keramiken, wie Aluminiumoxid, Zirkoniumdioxid, Aluminiumnitrid,
Siliciumnitrid oder dgl., Kugeln aus Kunststoffen wie Nylon und Kugeln aus Hartgummi
verwendet werden. Die Kugel hat vorzugsweise einen Durchmesser von etwa 5 bis etwa
30 mm und die Menge der Kugeln beträgt vorzugsweise etwa 1/20 bis 2/1 des Volumens
der gesamten Pulvermischung. Die Mischdauer beträgt allgemein etwa 10 min bis etwa 6 h,
obgleich sie vom Typ des Mischers abhängt. Das Trocknen kann vor und nach dem
Mischen je nach Bedarf durchgeführt werden, um die Bildung von agglomerierten Teil
chen zu verhindern.
Erfindungsgemäß kann ein Aluminiumlegierungs-Ausgangsmaterial mit darin disper
gierten Aluminiumoxid-Teilchen, das extrem wenige agglomerierte Teilchen enthält, er
halten werden und ein daraus hergestellter Formkörper weist eine verbesserte spezifi
sche Festigkeit, Wärmebeständigkeit, Wechselfestigkeit, einen hohen Modul und eine
verbesserte Verschleißfestigkeit sowie eine verbesserte relative Zähigkeit und Duktilität
und Schlagfestigkeit auf. Daher kann ein Material mit einer hohen Qualität erhalten wer
den, das mit dem Stand der Technik nicht vergleichbar ist, wobei dieses Material für
Motorteile für ein Fahrzeug, für mechanische Teile, für Sportartikel, als Komponenten für
OA-Geräte und andere Sinterteile verwendet werden kann.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die
Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine Photographie in einem optischen Mikroskop, die einen Defekt von nicht klei
ner als 200 µm zeigt;
Fig. 2 eine Photographie (SEM), die Aluminiumoxid-Teilchen mit einer Agglomeration
von +30 µm zeigt;
Fig. 3 eine Photographie (SEM), die eine Vergrößerung der Agglomeration der Fig. 2
zeigt; und
Fig. 4 eine Photographie, die Aluminiumoxid-Teilchen zeigt, wobei die Menge der gro
ben Teilchen von +30 µm 0,01 Gew.-% oder weniger beträgt.
Einem Aluminiumlegierungs-Pulver, das durch Luftzerstäubung hergestellt wurde, wur
den jeweils 5 Gew.-% Aluminiumoxid-Proben, wie sie in der Tabelle 1 aufgezählt sind,
zugemischt unter Verwendung eines Mischmediums aus Nylonkugeln, wobei die ge
mischten Pulver einem CIP und einer Warmextrusion unterworfen wurden zur Herstel
lung eines Formkörpers mit einer Dichte von im wesentlichen 100% (einer relativen
Dichte von nicht weniger als 99%), und die dabei gebildeten Preßlinge (oder Formkör
per) wurden einem Ultraschall-Defektnachweis unterworfen. Danach wurden die Preßlin
ge einem Charpy-Kerbschlag-Biegetest, einem Zugfestigkeitstest bei 150°C und einem
Drehdauerbiegetest bei 150°C unterworfen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 ange
geben.
Das verwendete Legierungspulver hatte hier die Legierungs-Zusammensetzung 11,6 Gew.-%
Al-1,7 Gew.-% Fe-1,9 Gew.-% Si und sie passierte ein Sieb mit einer Sieböff
nung von 75 µm. Die Proben für den Charpy-Kerbschlagbiegetest waren flache Proben
ohne eine Kerbe und die Dauerfestigkeit wurde bestimmt als Dauerfestigkeit bei 107
Cyclen gemäß der S-N-Kurve (Belastungs-Haltbarkeits-Kurve). Die gleichen Tests wur
den in den folgenden Beispielen angewendet.
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Formkörper A und
B, die Aluminiumoxid-Pulver enthielten, in dem die Menge an groben +30 µm-
Teilchen höchstens 0,01 Gew.-% (30 ppm und 60 ppm) betrug, höchstens 6
Defekte pro kg aufwiesen, die nicht kleiner als 200 µm waren, einen Charpy-
Kerbschlagbiegetest-Wert von mindestens 18 J/cm2 und eine Dauerfestigkeit
bei 150°C von mindestens 240 MPa aufwiesen. Es wurde daher gefunden, daß
Formkörper mit einer hohen Zuverlässigkeit erhalten werden konnten.
In der Tabelle 1 wurde die Menge der groben +30 µm-Teilchen unter Anwen
dung des Test-Sieb-Fraktions-Verfahrens gemäß JIS K5906-1991 bestimmt.
Die Fig. 1 zeigt eine photographische Aufnahme im optischen Mikroskop, die
einen Defekt von nicht kleiner als 200 µm zeigt, die Fig. 2 zeigt eine photogra
phische Aufnahme (SEM), die eine Teilchenstruktur mit einer +30 µm-Agglo
meration zeigt, die Fig. 3 stellt eine vergrößerte photographische Aufnahme
(SEM) gemäß Fig. 2 dar und die Fig. 4 stellt eine photographische Aufnahme
dar, die ein Teilchen der Aluminiumoxid-Teilchen zeigt, bei denen die Menge
an groben +30 µm-Teilchen höchstens 0,01 Gew.-% betrug.
Es wurden Pulvergemische hergestellt durch Zugabe der in Beispiel 1 verwen
deten Aluminiumoxid-Proben A in variierten Zumischungsmengen zu dem in
Beispiel 1 verwendeten Aluminium-Matrix-Legierungspulver, die so hergestell
ten Pulvergemische wurden einer CIP und einer Warmextrusion unterworfen
zur Herstellung von Preßlingen mit einer relativen Dichte von mindestens 99
%. Die resultierenden Preßlinge wurden einem Charpy-Kerbschlagbiegetest,
einem Zugfestigkeitstest bei 150°C und einem Drehdauerbiegetest bei 150°C
unterworfen und es wurde der Verschleiß bestimmt. Die Ergebnisse sind in der
Tabelle 3 angegeben.
Die für den Charpy-Kerbschlagbiegetest verwendeten Proben waren flache
Proben ohne jede Kerbe und die Dauerfestigkeit war die Dauerfestigkeit
(Dauerfestigkeitsgrenze) bei 107 Cyclen entsprechend der S-N-Kurve
(Belastungs-Haltbarkeits-Kurve).
Aus den Ergebnissen ist zu ersehen, daß dann, wenn die Menge des zuge
mischten Aluminiumoxids mindestens 0,5 Vol.-% und höchstens 10 Vol.-% be
trug, der Charpy-Kerbschlagbiegewert mindestens 18 J/cm2 betrug, die Dauer
festigkeit bei 150°C mindestens 240 MPa betrug und der Verschleiß gering
war, so daß Preßlinge oder Formkörper mit verbesserten Eigenschaften erhal
ten werden konnten.
Dem in Beispiel 1 verwendeten Aluminium-Matrix-Legierungspulver wurden
Aluminiumoxid-Proben mit unterschiedlichen Feuchtigkeits-Gehalten, wie sie
in der Tabelle 4 angegeben sind, in einer Menge von 5 Vol.-% zugemischt und
die Pulvergemische wurden einer CIP und einer Warmextrusion unterworfen
zur Herstellung von Preßlingen mit einer relativen Dichte von mindestens 99%
und die Preßlinge oder Formkörper wurden einer Ultraschallbehandlung zur
Bestimmung der Defekte, einem Charpy-Kerbschlagbiegetest, einem Zugfestigkeitstest
bei 150°C und einem Drehdauerbiegetest bei 150°C unterworfen.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 4 angegeben.
Aus den Ergebnissen ist zu ersehen, daß dann, wenn der Feuchtigkeitsgehalt
des Aluminiumoxid-Pulvers höchstens 0,15 Gew.-% betrug, die Anzahl der
Defekte, die nicht kleiner als 200 µm waren, höchstens 6 pro kg, der Charpy-
Kerbschlagbiegetestwert mindestens 18 J/cm2 und die Dauerfestigkeit bei
150°C mindestens 240 MPa betrugen.
Das in Beispiel 1 verwendete Aluminiummatrix-Legierungs-Pulver und 5 Vol.-
% Aluminiumoxid-Proben, in denen die Menge der Teilchen außerhalb des
Bereiches von 1,5 bis 10 µm wie in der Tabelle 5 angegeben variierte, wurden
miteinander gemischt, die Pulvergemische wurden einem CIP und einer
Warmextrusion unterworfen zur Herstellung von Preßlingen mit einer relativen
Dichte von mindestens 99% und die Preßlinge oder Formkörper wurden ei
nem Charpy-Kerbschlagbiegetest, einem Zugfestigkeitstest bei 150°C und ei
nem Drehdauerbiegetest bei 150°C unterworfen. Die Ergebnisse sind in der
Tabelle 5 angegeben.
Aus den Ergebnissen der Tabelle 5 ist zu ersehen, daß dann, wenn die Menge
der Teilchen außerhalb des 1,5-10 µm-Bereiches in dem Aluminiumoxid
höchstens 10 Gew.-% betrug, der Charpy-Kerbschlagbiegewert mindestens
18 J/cm2 und die Dauerfestigkeit bei 150°C mindestens 240 MPa betrugen.
Das in Beispiel 1 verwendete Aluminiummatrix-Legierungspulver wurde mit 5 Vol.-%
Aluminiumoxid gemischt unter Anwendung eines Verfahrens , bei
dem mit einem Kugelmedium (Aluminiumoxid-Kugeln) gemischt wurde, und
nach einem Verfahren , bei dem kein Kugelmedium verwendet wurde, und
die auf diese Weise hergestellten Pulvergemische wurden einem CIP und ei
ner Warmextrusion unterworfen zur Herstellung von Preßlingen mit einer rela
tiven Dichte von mindestens 99% und die Preßlinge wurden einem Charpy-
Kerbschlagbiegetest, einem Zugfestigkeitstest bei 150°C und einem Drehdau
erbiegetest bei 150°C unterworfen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 6 ange
geben.
Die Bedingungen für die Mischverfahren und waren folgende:
Mischverfahren : Es wurden Aluminiumoxidkugeln mit einem Durchmesser von 20 µm verwendet und es wurde trocken gemischt und es wurden 5 kg Aluminiumoxidkugeln für 20 kg Pulvergemisch verwendet.
Mischverfahren : Trockenes Mischen ohne Verwendung des Misch- Kugelmediums.
Mischverfahren : Es wurden Aluminiumoxidkugeln mit einem Durchmesser von 20 µm verwendet und es wurde trocken gemischt und es wurden 5 kg Aluminiumoxidkugeln für 20 kg Pulvergemisch verwendet.
Mischverfahren : Trockenes Mischen ohne Verwendung des Misch- Kugelmediums.
Aus den Ergebnissen ist zu ersehen, daß dann, wenn das Mischverfahren ,
in dem ein Mischkugelmedium verwendet wurde, angewendet wurde, die An
zahl der Effekte, die nicht kleiner als 200 µm waren, auf höchstens 6/kg her
abgesetzt werden konnte, ein Charpy-Kerbschlagbiegewert von mindestens 18 J/cm2
erzielt werden konnte und eine Dauerfestigkeit bei 150°C von minde
stens 240 MPa erzielt werden konnte.
Es wurden Pulvergemisch-Proben von jeweils 20 kg in rostfreie Behälter einge
führt, eine Probe wurde 10 h lang an der Luft bei 350°C geglüht und die ande
re wurde keiner Glühung unterworfen und die so behandelten Proben wurden
in Kautschuk-Behälter eingefüllt, die einen Innendurchmesser von ϕ 30 × 85 mm
und ϕ 200 × 300 mm hatten. Danach wurden die Proben einer CIP-
Formgebung unterworfen und es wurden Probestücke zur Durchführung des
Biegefestigkeitstests und CIP-Formkörper aus den Vorformen für die Pulverex
trusion hergestellt. Die Teststücke für den Biegefestigkeitstest wurden dem
Biegefestigkeitstest unterworfen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 7 ange
geben.
Aus den Ergebnissen ist zu ersehen, daß die Vor-Formkörper, die einer Glühung unter
worfen worden waren, frei von Rissen waren und eine hohe Scherfestigkeit aufwiesen,
während die Vor-Formkörper, die nicht geglüht worden waren, während des Tests in zwei
Teile zerbrachen und eine niedrige Scherfestigkeit von 27 N/cm2 aufwiesen.
Wie vorstehend angegeben, kann erfindungsgemäß ein Aluminiumlegierungs-
Ausgangsmaterial mit darin dispergierten Aluminiumoxid-Teilchen mit einer gleichförmi
gen Qualität und einer extrem geringen Anzahl von agglomerierten Teilchen erhalten
werden und die daraus hergestellten Formkörper weisen eine verbesserte spezifische
Festigkeit, Wärmebeständigkeit, Dauerfestigkeit, einen hohen Modul und eine hohe Ver
schleißfestigkeit sowie eine verbesserte relative Zähigkeit und Duktilität und Schlagfes
tigkeit auf. Es kann somit ein hochzuverlässiges Material, das nicht mit dem Stand der
Technik vergleichbar ist, erhalten werden, das für Maschinenteile für ein Fahrzeug, für
mechanische Teile, für Sportartikel, für Komponenten für OA-Geräte und andere Sinter
teile verwendet werden kann.
Die Erfindung wurde zwar vorstehend im Detail beschrieben und erläutert, es ist jedoch
für den Fachmann klar, daß diese Erläuterung nur beispielhaft ist und die Erfindung nicht
beschränkt.
Claims (12)
1. Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie, dadurch gekennzeichnet, dass es
mindestens 0,5 Vol.-% und höchstens 10 Vol.-% Aluminiumoxid-Pulver enthält,
dessen Sieb-Fraktion auf einer Sieböffnung von 30 µm höchstens 0,01 Gew.-%
beträgt, wobei der übrige Teil Aluminium-Legierungspulver ist und wobei die
Anzahl der Defekte, die nicht kleiner als 200 µm sind, in einem durch Warmverfor
mung hergestellten Formkörper höchstens 6/kg beträgt, wenn der Formkörper ei
nem nichtzerstörenden Test zum Nachweis des Defekts durch Ultraschall unter
worfen wird.
2. Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Teilchengröße des Aluminiumoxid-Pulvers so eingestellt ist,
dass der mittlere Teilchendurchmesser mindestens 1,5 µm und höchstens 10 µm
beträgt und der Gehalt an Pulver mit einer Teilchengröße außerhalb des 1,5-10 µm-Bereiches
höchstens 10 Gew.-% beträgt.
3. Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Feuchtigkeits-Gehalt des Aluminiumoxid-Pulvers höchstens
0,15 Gew.-%, bezogen auf das Aluminiumoxid-Pulver, beträgt.
4. Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Feuchtigkeitsgehalt des gesamten Pulvergemisches aus Alu
miniumoxidpulver und Aluminiumlegierungspulver höchstens 0,1 Gew.-% beträgt.
5. Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass es mindestens 2 Vol.-% und höchstens 8 Vol.-% Aluminiumoxidpul
ver enthält.
6. Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass der mittlere Teilchendurchmesser des Aluminiumoxid-Pulvers min
destens 2 µm und höchstens 5 µm beträgt.
7. Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass der mittlere Teilchendurchmesser des Aluminiumoxidpulvers
höchstens 4 µm beträgt.
8. Verfahren zur Herstellung eines Ausgangsmaterials für die Pulvermetallurgie, um
fassend die Schritte:
- - trockenes Mischen des Aluminiumlegierungspulvers mit Aluminiumoxidpulver, dessen Teilchengröße durch Luftklassierung eingestellt worden ist, unter Ver wendung eines Kugelmediums und
- - Glühen des Pulvergemisches nach dem trockenen Mischen bei einer Tempe ratur von mindestens 250°C und höchstens 400°C.
9. Verfahren zur Herstellung eines Ausgangsmaterials für die Pulvermetallurgie nach
Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeit zur Durchführung des tro
ckenen Mischens mindestens 10 min und höchstens 6 h beträgt.
10. Verfahren zur Herstellung eines Ausgangsmaterials für die Pulvermetallurgie nach
Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Glühzeit mindestens 1 h beträgt.
11. Verfahren zur Herstellung eines Ausgangsmaterials für die Pulvermetallurgie nach
Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Glühzeit mindestens 3 h und
höchstens 15 h beträgt.
12. Verfahren zur Herstellung eines Ausgangsmaterials für die Pulvermetallurgie nach
Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Aluminiumlegierungspulver unter
Anwendung eines Gaszerstäubungs-Verfahrens, eines Schmelzspinn-Verfahrens
oder eines Drehteller-Verfahrens geformt wird.
Applications Claiming Priority (1)
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