Die Erfindung betrifft photographische Kammern für Luftfahrzeuge, die in Verbindung
mit Rollfilmkassetten Verwendung finden sollen und bei denen, um ein gutes Planliegen
des zu belichtenden Filmstücks zu erzielen, dieses Stück während der Belichtung mit der
Rückseite an eine ebene Fläche gepreßt wird. Bisher geschah dieses Anpressen im allgemeinen
dadurch, daß zwischen der Fläche, an die sich der Film anlegen sollte, und dem Film ein
luftverdünnter Raum hergestellt wurde, so daß der Druck der auf der Schichtseite des Films
lastenden Atmosphäre das Anpressen besorgte. Zur Herstellung des luftverdünnten Raumes
waren jedoch verhältnismäßig umständliche \orrichtungen erforderlich, die vermieden
werden können, wenn man der Erfindung gemäß den Film an die ebene Fläche mit Hilfe
eines in der Kammer, also auf der Schichtseite des Films erzeugten Überdrucks an die Fläche
anpreßt, und zwar mit Hilfe des Staudrucks, der durch die Bewegung des Flugzeugs in der
Kammer erzeugt werden kann. Es genügt dann im wesentlichen, eine geeignete, mit einem Verschluß versehene Öffnung in der
Wand der Kammer anzubringen. Handelt es sich dabei um eine Reihenbildkammer, bei der
in ununterbrochenem Wechsel der Film fortgeschaltet und belichtet wird, so kuppelt man
mit der Fortschaltvorrichtung zweckmäßig den die Zufuhr der Druckluft zur Kammer
regelnden Verschluß. Um den in der Kammer herrschenden Staudruck innerhalb gewisser
Grenzen halten zu können, ist es weiterhin zweckmäßig, die Kammer noch mit einem
Sicherheitsventil, zu versehen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer der Erfindung entsprechenden
Reihenbildkammer dargestellt, und zwar in Abb. ι in einem Längsschnitt und in den
Abb. 2 und 3 je in einer Teilansicht.
Die Kammer besteht hier aus einem Kasten a, der an der einen Seite ein Objektiv b
trägt und der an der gegenüberliegenden Seite mit zwei Führungsleisten c1 und c2 versehen ist,
in die eine Kassette d eingeschoben ist. Die Kassette ist mit zwei Filmrollen, einer Abwickelrolle
e1 und einer Abwickelrolle e2 aus-
gestattet. Der zwischen beiden Rollen verlaufende Teil des Films e3 ist an einem Anlegerahmen
d1 vorbeigeführt, dem gegenüber eine Platte f angeordnet ist, mit der der Film
auf den Rahmen d1 gepreßt werden kann. Die Platte f ist an zwei einander gegenüberliegenden
Seiten je mit einem Bolzen f1 versehen, der in Lagern d2 und ds geführt ist. Jeder
der Bolzen f1 besitzt einen Bund f2, und zwisehen
diesem Bund und dem oberen der zugehörigen Lager d2 ist eine Wurmfeder f3 so angeordnet,
daß sie die Platte f nach unten gegen den Rahmen d1 zu pressen sucht. Am
oberen Ende sind die Bolzen f1 je mit einem Querstift/4 versehen, deren jeder auf der
Kurvenfläche g1 einer Kurvenscheibe g aufliegt,
die mit der Filmfortschaltvorrichtung so gekuppelt ist, daß sie sich im Sinne des eingezeichneten
Pfeils dreht. Der Kasten α ist mit einer Öffnung α1 versehen, in die ein
Schlauchansatzstück h eingeschraubt ist. Daran ist ein Schlauch h1 befestigt, dessen
freies Ende nach dem Einbau der Kammer in ein Flugzeug in die Flugrichtung zeigen soll.
Außerdem ist das Ansatzstück h mit einem Sicherheitsventil h2 versehen, durch das das
Innere des Rohrstücks h durch eine öffnung h3
hindurch mit der Außenluft in Verbindung gesetzt wird, wenn der Druck im Rohrstück
eine gewisse Grenze überschreitet. Vor dem in den Kasten α ragenden Ende des Rohrstücks
h befindet sich eine Verschlußklappe i, die um einen Zapfen i1 drehbar ist. Für gewöhnlich
wird die Klappe i durch eine an dem Kasten α befindliche Feder i2 gegen einen Anschlag!3
gezogen, in welcher Stellung die Klappe die Rohröffnung verschließt. In die Öffnungsstellung wird die Klappe i mit Hilfe
einer Kurbel j gebracht, die zugleich auch zum Antrieb der Filmfortschaltvorrichtung
dient. Die Drehung der Klappe geschieht dabei durch einen auf der Kurbelwelle j1
befestigten gezahnten Daumen f, der absatzweise
mit einem an der Klappet befestigten Zahnsegment ?4 in Eingriff kommt. Die !
Fortschaltvorrichtung für den Film wird mittels eines auf der Kurbelwelle/1 befestigten
Stirnrades k1 angetrieben, mit dem ein
Stirnrad kz in Eingriff steht. Mit dem zweiten
Stirnrad ist eine Bandrolle k3 fest verbunden, die durch ein Band k4 mit einer Rolle k5
gekuppelt ist, die auf einer Welle I sitzt, von der aus sowohl der Antrieb der Fortschaltvorrichtung
für den Film als auch der Kurvenscheibe g sowie die Auslösung des Objektivverschlusses
erfolgt. Das Stirnrad k2 mit der Rolle Ä'3 wird von einem um die Welle I pendelnd
aufgehängten Rahmen k° getragen, wobei das Rad k2 durch eine Druckfeder k7, die
sich einerseits auf die Wandung der Kassette d stützt und anderseits auf den
Rahmen k° einwirkt, in Eingriff mit dem Rad k1 gehalten wird. Diese pendelnde Aufhängung
des Rades k2 und der Rolle k3 ist gewählt worden, um beim Einschieben der
Kassette d in die Führungen c1 und cz des
Kastens α ein selbsttätiges Kuppeln der Antriebswelle j1 mit der Fortschaltvorrichtung
zu erzielen.
Die dargestellte Kammer wird, wenn die Kassette d in die Führungsleisten c1 und c2
eingeschoben und dadurch das Stirnrad k2 mit dem Stirnrad kx in Eingriff gebracht worden
ist, durch Drehen der Kurbel j betätigt. Dabei wird zunächst der Film ez um eine Bildlänge
fortgeschaltet. Währenddessen ist die Kurvenscheibe g in die gezeichnete Stellung
gekommen. Beim Weiterdrehen um einen kleinen Winkel kann dann die Platte f dem
Druck der Feder fs und ihrem eigenen Gewicht folgen und preßt das zu belichtende
Filmstück mit seinen Rändern auf den Anlegerahmen d1. Dann wird die Klappe i durch
den Daumen/2 geöffnet, und es entsteht ein Überdruck in dem Kasten a, durch den der
Film e3 vollständig an die Platte / angepreßt wind. Wird dabei der Druck zu hoch, wodurch
leicht ein Klappern der Platte f auf dem Rahmen d1 entstehen könnte, so öffnet sich das
Sicherheitsventil h2. Nachdem der Film angepreßt ist, wird der Objektivverschluß geöffnet
und geschlossen, und der beschriebene Vorgang wiederholt sich hierauf von neuem.