DE430131C - Vorrichtung zum Wenden und Ausgiessen der gefuellten Formen an Maschinen zur Herstellung schalenfoermiger Gegenstaende aus Schokolade oder aehnlicher Masse - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Maschinen zur Herstellung schalenförmiger Gegenstände aus Schokolade oder ähnlichen Massen, wobei die zur Verwendung kommenden Formen, zunächst ganz mit der Masse gefüllt und alsdann gewendet werden, um die Masse bis auf eine an der inneren Formwandung haftende Schale auslaufen zu lassen.

Die bislang bei derartigen Maschinen benutzten Vorrichtungen zum Wenden der Formen müssen jeweils auf eine bestimmte Formgröße eingestellt werden und können daher nur dann ein sicheres Festhalten aller Formen während des Wendens gewährleisten, wenn die Formen gleiche Abmessungen .und entsprechende Gestaltung haben. Sie müssen infolgedessen für die Verwendung in der Maschine besonders angefertigt werden und können nicht so einfach ausgeführt sein wie die bei Handarbeit gebräuchlichen Formen; hinzu kommt, daß bei der ununterbrochenen Arbeitsweise der Maschinen eine große Anzahl von Formen notwendig ist, so daß deren Beschaffung große Ausgaben verursacht.

Gegenstand der Erfindung ist eine Wendevorrichtung, die ohne irgendwelche Verstellung die Verwendung der verschiedenartigsten Formen zuläßt. Es sind dabei keinerlei mechanische Mittel zum Halten der Form vorhanden, vielmehr wird ein Drehkörper benutzt, der eine oder mehrere elektromagnetisch beeinflußte Flächen besitzt, wie. sie auf

andern Gebieten bereits bekannt sind, an denen die Formen während des Wendens anhaften. Die hier verwendeten Magnetsptifen werden jedoch von der Maschine selbsttätig unter Strom gesetzt, wenn eine Form auf die Vorrichtung geschoben ist, und wieder ausgeschaltet, wenn der Wendevorgang beendet ist, so daß die Form wieder von der Vorrichv tung entnommen werden kann.
ίο In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Abb. ι ist eine Seitenansicht in teilweise schematischer Darstellung;

Abb. 2 zeigt eine Vorderansicht der eigentliehen Wendevorrichtung.

Die in einer Füllvorrichtung irgendwelcher Art gefüllten Formen 1 werden durch die absatzweise bewegte Nockenkette 2 oder eine andere Fördereinrichtung der aus einem

ao Drehkörper 3 bestehenden Wendevorrichtung zugebracht. Dieser ist auf der Welle 4 drehbar gelagert und trägt in seinem Innern die Magnetspulen 5 (Abb. 2) derart, daß die einander gegenüberliegenden Seitenflächen 6 und 7 magnetisch werden, wenn die Spulen eingeschaltet sind. Die Drehung des Körpers um jeweils i8o° geschieht ebenfalls absatzweise. Zu diesem Zweck ist in dem gezeichneten Beispiel ein Malteserkreuz-Getriebe vorgesehen. Das mit zwei Rollen 8 ausgerüstete Triebrad 9 läuft ununterbrochen; es schaltet bei jeder halben Umdrehung das Malteserkreuz 10 um 90 °. Auf der Welle 11 des Malteserkreuzes sitzt ein nur strichpunktiert angedeutetes Stirnrad 12, das mit einem auf der Welle 4 des Drehkörpers sitzenden Stirnrad 13 im Eingriff steht. Das Stirnrad 12 auf der -Weile des Malteserkreuzes 10 hat doppelt soviel Zähne wie das

♦o Stirnrad 13 auf der Welle des Drehkörpers, so daß eine Viertelumdrehung des Malteserkreuzes eine halbe Umdrehung des Körpers bewirkt. Die Ein- und Aasschaltung der Magnetspulen 5 (Abb. 2) im Drehkörper 3 geschieht auf folgende Weise:

Auf der Welle des Triebrades 9 ist, von dieser isoliert, ein Schleifring 14 befestigt, der an zwei Stellen seiner Oberfläche durch Einfügung eines Isolierstoffes 16 unterbrochen ist. Auf dem Schleifring 14 liegen zwei Schleifkontakte 15 auf, die vom ersteren in dem Augenblick Verbindung erhalten, wenn eine Form durch die Kette 2 auf den Drehkörper geschoben worden ist, während die Verbindung der Kontakte 14 wieder unterbrochen wird, wenn die Drehung des Körpers um i8o° erfolgt ist. Die Zug des Stromes zu den Magnetspulen 5 geschieht durch zwei auf der Welle 4 isoliert befestigte Schleifringe 17, von denen aus die Zu- und Rückleitung durch eine Bohrung der Weile geführt ist.

Die Zubringekette 2, der Drehkörper 3 und die die gewendeten Formen abführende Nockenkette 18 arbeiten derart zusammen, daß die beiden Ketten ihre absatzweise Bewegung gleichzeitig ausführen; das Zubringen und Abnehmen je einer Form geschieht also gleichzeitig; während dieses Vorganges steht der Drehkörper still, seine Drehung erfolgt während des Stillstandes der beiden Nockenketten. Da die Kette 18 nicht dicht unter dem Drehkörper liegen kann, weil sie sonst bei der Drehung hinderlich wäre, ist unter dem Drehkörper eine heb- und senkbare Verlangerung der Formenbahn 20 vorgesehen; sie besteht aus zwei Schienen 19, die an einem gemeinsamen Holm 21 befestigt sind. Der letztere steht in Verbindung mit einer Einrichtung zum Heben und Senken, die in bekannter Weise ausgeführt sein kann und deshalb nicht gezeichnet ist. Die Vorrichtung senkt sich während des Wendens des Drehkörpers und hebt sich schnell nach erfolgter Drehung, bevor jedoch die Magnetspulen ausgeschaltet sind, so daß ein Fallen der Form vermieden wird. In der angehobenen Lage der Vorrichtung liegt die Oberkante der Schienen 19 in gleicher Höhe mit der Bahn 20, so daß ein Übergang von ersteren zu letzterer ohne Stö- go rung erfolgen kann.

Claims (2)

1. Patent-An Sprüche:

   ι. Vorrichtung zum Wenden und Ausgießen der gefüllten Formen an Maschinen zur Herstellung schalenförmiger Gegenstände aus Schokolade oder ähnlicher Masse, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Drehkörper (3) mit einer oder mehreren elektromagnetisch beeinflußten Seitenflächen (6, 7) besteht, deren Magnetsptilen (5) «ach jedesmaligem Zuführen einer Form auf die Fläche selbsttätig eingeschaltet und nach dem Wenden wieder ausgeschaltet werden.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetspulen (5) des Drehkörpers (3) durch eine auf der Welle des ununterbrochen umlaufenden Triebrades (9) eines den Drehkörper antreibenden Malteserkreuzes (10) befestigte Schaltvorrichtung (14, 15, 16) ein- und ausgeschattet werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.