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Ringofen zum Destillieren von Brennstoff, insbesondere Torf. Die vorliegende
Erfindung betrifft einen Ringofen zum Destillieren von Brennstoff, insbesondere
Torf, wobei es darauf ankommt, den Betrieb des Ofens mit möglichst geringen Kosten
aufrechtzuerhalten. Es kommt hier ein Ofen in Frage,- bei dem, wie es an sich bekannt
ist, eine fraktionierte Destillation erzielt wird. Der Ofen besteht aus einem zonenweise
oder gruppenweise unterteilten Kammersystem, bei dem die fraktionierte Destillation
unter Verwendung eines besonderen Rohrleitungssystems bewirkt wird. Dieses Rohrleitungssystem
ist derart eingerichtet, daB die bei mittlerer Temperatur entstehenden ärmeren Gase
sowohl von den gewonnenen hochwertigen Gasen als auch von den nicht brennbaren Gasen
abgesondert und zur Beheizung des Ofens selbst dadurch benutzt werden, daß sie in
den gemeinschaftlichen Heizkanal- eingeleitet wer-
(len, um hier
zur Verbrennung zu gelangen. Dieser Erfindung lag die Erkenntnis zugrunde, daß die
hochwertigen Gase bei einer höheren Temperatur entstehen und die ärmeren Gase, die
hei niedrigerer Temperatur gewonnen werden, zum Betriebe des Ofens durchaus genügen.
Zu diesem Zweck ist das Rohrleitungsnetz so gestaltet, daß jede einzelne Kammer
mit jeder einzelnen Rohrleitung verbunden oder von ihr abgeschaltet «-erden kann.
Es werden dann jeweilig mehrere Zellen, die hintereinander liegen, zu Gruppen zusammengefaßt,
die von den anderen Gruppen unabhängig sind, und diese verschiedenen Gruppen werden
dann in verschiedener Weise an die Rohrleitungen angeschlossen, um die nicht kondensierten
Gase v erschienener Zusammensetzung getrennt abzuführen.
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In der Zeichnung ist in Abb. i schematisch die Abwicklung eines Ringofens
mit zwölf Kammern zur Darstellung gebracht. Abb. 2 zeigt in gleichfalls schematischer
Anordnung den Grundriß eines aus zwölf Kammern bestehenden Ringofens.
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Das Rohrleitungsnetz für den Ringofen besteht aus drei lang durchgehenden
Leitungen a, b und c, die jeweilig durch unten näher beschriebene Hilfsmittel
mit den verschiedenen Kammern i bis 12 in geeigneter Weise in Verbindung gebracht
werden können. DieLeitung a dient dazu, die hochwertigen Gase unter Zwischenschaltung
-von Kühlern .f einem Sammelbehälter f zuzuführen, während die Leitung b gleichfalls
unter Zwischenschal-. tung von Kühlern d' Gase geringeren Wertes dein Sammelbehälter
g zuführt. Der Behälter g steht durch ein Zweigrohr cl mit dem Rohr c in Verbindung,
das je nach Bedarf mit der einen oder der andern Ofenkammer verbunden «-erden kann.
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Die Verbindung der Rohre a und b mit den verschiedenen
Kammern erfolgt durch Standrohre lt, die finit den Rohren a. und b unter Zwischenschaltung
von Ventilen i bzw. il verbunden sind und jeweilig . mit dein unteren Teil einer
Kammer durch ein Zweigrohr k und mit dem oberen Teil der nächstfolgenden Kammer
durch ein Zweigrohr hl gleichfalls unter Zwischenschaltung von Ventilen ni und fit'
in Verbindung stehen. Die Standrohre h. «-erden oben durch abnehmbare Kappen ii,
abgeschlossen und reichen unten in eine Teervorlage o, um die sich in diesen Rohren
bildenden Kondensate abzugeben. Oberhalb der Teervorlage sind an den Standrohren
lt noch seitliche Stutzen p vorhanden, die gleichfalls durch abnehmbare Kappen
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für gewöhnlich geschlossen sind. Für jede Kammer ist noch eine besondere
Teervorlage o' vorhanden, in die ein Abflußrohr o2 einmündet, um die in den Kammern
selbst sich bildenden flüssigen Koitclenz;ate oder die flüssigen Destillate aufzunehmen.
Zu er-% <'ihnen sind noch Rohre r, die zwar nicht in v, die Kammern selbst einmünden,
aber in den die Zellen umschließenden Heizkanal oben ausmünden und mit ihrem anderen
Ende mit dem Stutzen p der Standrohre h verbunden werden können. Die oben besprochenen
Teervorlagen dienen gleichzeitig als Siclierheitsv entile für die Kammern.
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Die Wirkungsweise bzw. die Handhabung des Ringofens erfolgt in folgender
Weise: Bei der dargestellten Stellung der Ventile ist angenommen, daß die Kammer
l vollkommen von dein Svstem abgeschaltet ist und daher neu beschickt werden kann.
Die AI>-Schaltung erfolgt dadurch, daß die zugehörigen Ventile i, il, in,
nil geschlossert sind, so daß weder Gas aus dieser Kammer in die Rohrleitungen noch
aus den Rohrleitungen in die Kammer übertreten kann. Im übrigen wird durch die Stellung
der Ventile der Ringofen derart abgeteilt, daß die Kammern 2 und 3 eine Abteilung
I, die Kammern .4, 5 und 6 eine Abteilung 1I, die Kammern ; , 8 und 9 eine Abteilung
III und die Kammern i o, i i und 12 eine Abteilung IV bilden. Durch einen Schlauch
q wird das Rohr c mit dein Stutzen p des ersten Standrohres 1t nach Abnehmen der
Kappe n' verbunden. Das Ventil in' für das nach der Kammer :2 führende Zweigrohr
k' ist geöffnet wie auch für (las nach der Kammer 3 führende, während (las nach
der Kammer d. führende geschlossen ist. In den von den Kammern 2 und 3 abführenden
Zweigrohren k sind die Ventile fit geöffnet. Demzufolge ziehen die aus dem
Behälter ä durch die Rohre cl und c austretenden Gase durch den Schlauch q und den
unteren Teil des Standrohres h lind durch das Zweigrohr k1 in die Kammer :2 und
erwärmen sielt zum Teil durch die noch in dieser Kammer herrschende Wärme und kühlen
gleichzeitig den Inhalt dieser Kammer ab, die Gase ziehen dann weiter durch die
zugehörigen Rohre 1, und k1 in die Kaminei 3, um schließlich durch das von ihr abführende
Zweigrohr k und den unteren Teil des zugehörigen- Standrohres h. abgeführt zu werden.
Dieses letztbesprochene Standrohr h wird dann nach Abnahme der Kappe n' durch seinen
Stutzen p und einen angeschlossenen Schlauch q' mit dein zunächstliegenden Rohr
r verbunden, so daß die nunmehr durch den Inhalt 2 und 3 angewärmten Gase in den
Heizkanal s austreten können und hier zur Entzündung gebracht «-erden. Diese in
Brand gesetzten Gase umspülen die Kammern q., 5 und 6 der Zone IL Die Ventile na
und in' zwischen den Kamrnern q. und 5 und 5 und 6 sind offen, und das nächstfolgende
Ventil m wird geöffnet,
während das Ventil fr' der nach der Kam-"'ei-
7 führenden Leitung k1 geschlossen ist. Das zwischen den Kammern 6 und 7 befindliche
Standrohr Ir. steht mit dem Rohr a durch (las zugehörige Ventil i
in Verbindung, und von sämtlichen Ventilen des Rohres.a ist dieses Ventil das einzige,
das geöffnet ist, so daß die in den Kammern .l, 3 und 6 sich elitwickelnden und
von einer zur anderen Kammer ziehenden Gase schließlich durch das Standrohr
lt dieser Zone durch das offene Ventil i. in das Rohr a gelangen. Da in den
Kammern d., j und 6 die größte Wärmeentwicklung stattfindet, so sind auch die in
der Zone II entstehenden Gase die vollwertigsteil. Sie werden demzufolge durch das
Rohr a in dem Sammelbehälter f nach erfolgter Durchstreichulig der Kühler d gesammelt.
Etwa sich noch entwickelnde Kondensate werden in den Kühlern d gesammelt und gelangen
in die Bottiche t. In der dritten Abteilung, enthaltend die Kammern 7, 8 und 9,
entwickeln sich minderwertige Gase, da die die Zellen umspülenden Gase nur Verbrennungsprodukte,
nicht aller Flammen selbst sind. Auch hier sind die zwischen den Kammern 7 und 8
und 8 und 9 befindlichen Ventile in und in' offen, und auch das Ventil na des von
der Kammer 9 abführenden Rohres h ist offen, während das Ventilfis' für das nach
der Kammer io führende Rohr k1 geschlossen ist. Das hierzu gehörige Standrohr h
steht mit dein Rohr b durch das zugehörige geöffnete Ventil il in ähnlicher Verbindung,
während sämtliche andere Ventile i.' des Rohres b gleichfalls geschlossen sind.
Es ergibt sich daher die Folge, daß die in den Kammern 7, 8 und g sich entwickelnden
Gase geringerer Wertigkeit in das Rohr b übertreten und durch dieses unter Zwischenschaltung
. der Kühler dl in den Sammelbehälter g gelangen, um von diesem wieder nach Bedarf
entnommen zu werden.
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Am geringwertigsten sind die in den Kammern i o, ii und 12 der Zone
IV eiltstehenden -Gase, die entweder durch alle drei zugehörigen Standrohre h. nach
abgenöninienen Kappen ü. ins Freie treten können od, r auch durch das der Kammer
12 folgende Standrohr gemeinsam abgelassen oder gewünschtenfalls auch abgefangen
werden können. Da diese Gase aber in der Hauptsache aus Wasserdampf bestellen, so
wird nian sie in der Regel ins Freie austreten lassen. Hat der Ringofen in der Weise
eine Zeitlang gearbeitet, während welcher die Ofenkammer i entleert und neu beschickt
werden kann, so ist für eine abgeänderte Ventilstellung zu sorgen, so daß nunmehr
die Kammer i wieder in den Kreislauf eingeschaltet und die Kammer 2 ausgeschaltet
wird, während für die verschiedenen Verbrennungszonen j e eine Kammer ausgeschaltet
und für die nächstfolgende Zone eingeschaltet wird. Auch die Schläuche q und ql
werden abgenommen und mit dem nächstfolgenden Stutzen in Verbindung gebracht, so
daß auch die Beheizung für die einzelnen Kammern um je eine Kammer weiter rückt.
Bei der dargestellten Ventilstellung beginnt die Heizung zwischen den Kammern 3
und .I und verbrennt zusammen mit der in die zwischen den Kammern i und 2 befindliche
Eintrittsöffnung tt eindringenden Luft. Durch die gleichartige Öffnung it zwischen
den Kammern i und 12 und eines zu diesem Zweck vorgesehenen Verbindungsrohres gelangen
die Verbrennungsprodukte aus dein Heizkanal in den Fuchs zey und von da in den Schornstein
y. Die Anschlußöffnuiigen -, die nacheinander niit einer Öffnung tt des Heizungskanals
durch ein Zwischenrohr v verbunden werden können, sind für gewöhnlich ebenso wie
die Öffnungen at mit Ausnahme der bereits besprochenen geschlossen.
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Die Erfindung ist naturgemäß nicht an die dargestellte Ausführungsform
gebunden. Anstatt 12 können auch mehr oder weniger Kammern vorhanden sein. Auch
kann eine weitere Unterteilung der oben angenommenen Teilung vorgenommen werden.
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Es wird als bei Destillationsöfen bekannt orausgesetzt, Arm- und Reichgase
getrennt abzuziehen.