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Vorrichtung zur Bereitung von Trinkkaffee und Kaffee-Extrakt. Zusatz
zum Patent 368712.
Im Hauptpatent ist ein Verfahren zur Herstellung von Trinkkaffee
bzw. -Extrakt geschützt, das im wesentlichen darin besteht, daß der fein gemahlene
Kaffee in dünner Schicht ausgebreitet und das heiße Wasser in gleichmäßiger Verteilung
mit großer Geschwindigkeit durch die dünne Kaffeeschicht hindurchgetrieben wird.
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Zur Durchführung dieses Verfahrens ist im Hauptpatent eine Vorrichtung
angegeben, in welcher das zu verarbeitende Kaffeepulver in einer Schleuder in dünner
Schicht ausgebreitet wird, worauf das siedende Wasser mit Hilfe der Fliehkraft durch
diese ausgebreitete Kaffeeschicht hindurchgetrieben wird.
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Zweck der Erfindung ist, die Voriichtung, welche mit Schleuderwirkung
arbeitet, weiter auszubauen und derart auszubilden, daß sie sowohl als Haushaltungskaffeemaschine
als auch als Kaffeemaschine für Gewerbezwecke verwendbar ist.
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Zu diesem Zweck erhält die Vorrichtung einen neuen Aufbau, derart,
daß zwei Behälter in an sich bekannter `reise übereinander angeordnet
sind,
in deren unterem die Bereitung des heißen Wassers und in deren oberem die Auslaugung
des Kaffees mit Hilfe einer eingebauten Schleuder erfolgt. Dabei wird das Wasser,
sobald es siedet, aus dem unteren Gefäß zur obenliegenden Schleuder durch eine mit
dieser umlaufenden Fördervorrichtung befördert. Diese ist derart gestaltet, daß
sie nicht den gesamten Vorrat an siedendem Wasser nach oben befördert, sondern einen
kleinen Vorrat in dem unteren Kochgefäß stehenläßt, der bei weiterer Beheizung verdampft
und dadurch die Beheizung bzw. Warmhaltung des im oberen Behälter gesammelten fertigen
Getränkes bewirkt. Diese Haltung eines Wasservorrates ist bekannt und hat sich bei
den bekannten, aus zwei übereinander angeordneten Behältern bestehenden Kaffeemaschinen
bewährt.
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Ausführungsbeispiele der neuen Vorrichtung sind in den beiliegenden
Zeichnungen dargestellt. Gemäß Abb. r besteht die Vorrichtung aus einem unteren
Behälter a, der in beliebiger `reise, beispielsweise durch einen Gasbrenner ja,
beheizt wird. In diesen Behälter wird eine bestimmte 'Menge Wasser eingefüllt und
in ihm zum Kochen gebracht. Auf den Behälter a ist ein Behälter b aufgesetzt, der
oben durch einen Deckel c geschlossen wird. In dem Deckel c ist in einem besonderen
Gehäuse d ein schnell umlaufender Elektromotor angeordnet, auf dessen senkrecht
stehender Welle der Deckel c der Schleuder befestigt ist. In diesen Deckel ist eingeschraubt
die Siebtrommel f der Schleuder, die in der im Hauptpatent beschriebenen Weise mit
Filtrierpapier ausgelegt werden kann. Die Trommel f trägt ein nach unten offenes
mittleres Rohr g, das in das Wasser im Behälter a eintaucht und dicht über dessen
Boden h endigt. An der unteren Mündung des Rohres g sind zweckmäßig zwei kleine
Schaufeln i angebracht, an deren Stelle auch . ein kleines Flügelrad oder ein Schraubengang
treten kann. Der Behälter b wird gegen das Rohr g und den Inhalt des Behälters a
abgeschlossen, einerseits durch seinen Boden k, anderseits durch einen in diesen
Boden -k eingesetzten Rohrstutzen 1, der bis . dicht unter die Trommel f hinaufragt.
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Innerhalb der Trommel kann eine Vorrichtung zur gleichmäßigen Verteilung
des Kaffeepulvers angeordnet sein, beispielsweise in Form eines abgestuften Zylinders
oder Kegels 7n.
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Die Vorrichtung wird folgendermaßen betrieben In die in den Deckel
e eingeschraubte Trominel f wird von oben das Kaffeepulver aufgeschüttet, so daß
es sich, wie in Abb. Z angedeutet, kegelförmig in der 'litte der Trommel verteilt.
Dann wird die Trommel in den Deckel e eingeschraubt oder mit Hilfe eines beliebigen
anderen Verschlusses, beispielsweise eines Bajonettverschlusses, eingesetzt, und
der Deckel c wird auf den Behälter h aufgesetzt. Der Motor d bildet mit dem
Deckel e der Trommel f
und dem Rohr g ein Ganzes. Die Heizung wird
darauf angestellt. Sobald das Wasser im Behälter a zum Sieden gebracht ist, wird
der Motor eingeschaltet, und die Schleuder läuft um.
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Zunächst wird durch die Schleuderkraft der in der 3litte liegende
Kaffee gleichmäßig an die inneren Wände der Schleuder geschleudert und legt sich
hier auf den Filtrierpapiermantel. Darauf steigt das siedende Wasser, das von den
am unteren Ende des Rohres c angebrachten Schaufeln oder Flügelflächen nach oben
befördert wird, durch das Rohr g aufwärts, tritt in die Trommel f ein und wird sofort
mit größter Geschwindigkeit gegen die unmittelbar vorher aufgetriebene Kaffeeschicht
geschleudert und durch diese hindurchgetrieben. Der ausgeschleuderte Kaffee trifft
gegen die Innenwandungen des Behälters g, fließt an diesen herab und sammelt sich
in dem Raum, der durch den Außenmantel des Behälters g, seinen Boden k und
den Rohrstutzen l begrenzt ist. Die Förderschaufeln sind vorzugsweise so
geformt, daß das Wasser erst kurz vor Erreichung der Höchstgeschwindigkeit im Rohr
g zu steigen beginnt. Dies bietet Gewähr, daß der Kaffee gut verteilt ist, ehe er
von dem heißen Wasser getroffen wird.
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Der Schleudervorgang dauert mir sehr kurze Zeit. Nach etwa einer halben
Minute ist das heiße Wasser durch die mit der Schleuder umlaufende Fördereinrichtung
in die Trommel befördert und hindurchgeschleudert. Eine Abkühlung des siedenden
Wassers kann auf diesem Wege nicht stattfinden, zumal da der Bereitüngsbehälter
b über dem dauernd beheizten Wasserbehälter liegt.
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Da die Schaufeln i nicht unmittelbar auf dem Boden h, sondern in einer
gewissen Höhe oberhalb desselben liegen, so kann die Fördervorrichtung nicht das
gesamte Wasser aus dem Wasserbehälter entnehmen. Es bleibt vielmehr ein kleiner
Wasservorrat von der Höhe x in dem beheizten Wasserbehälter zurück. Hierdurch werden
mehrere Vorzüge erreicht.
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Zunächst ist es ausgeschlossen, daß die Bodenbeheizung etwa zii einer
Zerstörung oder zum Durchbrennen des Bodens Veranlassung geben kann, wenn sie nicht
sofort nach der Wasserbereitung abgestellt wird. Geht die Beheizung weiter, dann
verdampft der verbleibende Wasservorrat und sein Dampf hält den fertig bereiteten
Kaffee dauernd heiß. Diese Art der Warmhaltung ist bedeutend günstiger als eine
unmittelbare Beheizung des Behälters b, welche zum Ansetzen von Kaffeerückständen
an den beheizten Flächen des Behälters b Veranlassung geben könnte.
Die
Vorrichtung ist gegen Explosionsgefahr gesichert, weil die übereinander angeordneten
Behälter lose aufeinander gesetzt sind.
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An Stelle der Gasheizung kann auch eine beliebige elektrische Bodenheizung
an dem Behälter a angebracht werden, deren Bedienung durch einen selbständigen elektrischen
Schalter oder auch durch einen den Motorstrom ebenfalls schaltenden Serienschalter
erfolgt.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Abb. ? ist ebenfalls ein unterer Wasserbehälter
a und ein oberer Kaffeebehälter b vorgesehen. In dein Behälter a ist eine elektrische
Bodenheizung o angeordnet. Der zum Antrieb der Schleuder f' dienende elektrische
Motor 1l liegt in diesem Falle unterhalb des von den Füßen h getragenen Wasserbehälters
n.. Die Motorwelle q geht nach oben durch und trägt am oberen Ende die Trommel der
Schleuder. Der Wasserbehälter 1r ist nach unten abgeschlossen, ebenso wie in dem
Ausführungsbeispiel nach Abb. i, durch einen Boden lz. und gegen die Motorwelle
durch einen nach oben gehenden Rohrstutzen y.
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Die Ausbildung des Kaffeebehälters ist eine ähnliche wie in Abb. i.
Er besitzt einen Boden k und einen inneren Rohrstutzen L. Von der Schleuder f geht
nach unten ein Doppelförderrohr gg', das am unteren Ende Förderschaufeln
i
trägt.
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Der Betrieb dieser Ausführungsform ist im wesentlichen der gleiche,
wie mit Bezug auf Abb. i beschrieben. Nachdem das Wasser im Behälter er zum
Kochen gebracht ist, wird der Motor d angelassen, der Kaffee wird in ähnlicher Weise,
wie in Abb. i beschrieben, auf die Filterwände der Zentrifuge ' geworfen, die Schaufeln
i. fördern das Wasser in der Richtung der eingezeichneten Pfeile durch das Doppelrohr
gg' nach oben, wo es durch Öffnungen t in die Trommel eintritt und hier durch die
Fliehkraft nach außen durch die ausgebreitete Kaffeeschicht hindurchgeschleudert
wird. Das Getränk sammelt sich im Behälter b und kann von hier aus durch den Hahn
u entnommen werden.
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Auch diese Vorrichtung besitzt die gleichen Vorzüge wie die in Abb.
i dargestellte Einrichtung.
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An Stelle des Antriebes durch Elektromotor kann auch ein Handbetrieb
mit großer Übersetzung verwendet werden, da die Betriebszeit der Schleuder mir eine
verhältnismäßig kurze und ein großer Kraftbedarf nicht erforderlich ist.
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Wesentlich für die Erfindung ist, daß die Umdrehung der Schleuder
für die Heraufbeförderung des siedenden Wassers zur Schleuder benutzt wird und die
Fördereinrichtung derart eingerichtet ist, daß sie nicht den gesamten Wasservorrat
entnimmt, sondern einen zur Nachverdampfung hinreichenden Wasserrest im unteren
Behälter zurückläßt.
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Infolgedessen kommt es auch auf die baulichen Einzelheiten der Fördervorrichtung
selbst nicht an.
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Es ist auch nicht unbedingt notwendig, daß an dem Förderrohr unten
Schaufeln angebracht sind. Die Förderwirkung kann z. B. auch dadurch herbeigeführt
werden, daß das Förderrohr gemäß Abb. 3 in Form eines kegeligen Trichters v ausgebildet
ist, der sich von unten nach oben erweitert. Wird dieser Trichter z, mit großer
Drehgeschwindigkeit bewegt, dann bewirkt die Wasserreibung eine Mitnahme des an
der unteren Mündung des Kegels stehenden Wassers, das infolge der Fliehkraft an
den kegeligen Innenwänden schnell emporsteigt.
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Für die Anfertigung der Vorrichtung kommt ein. Baustoff in Frage,
der auf das aromatische Getränk keinen schädigenden Einfluß hat. Vorzuziehen für
den Deckel bzw. für das obere Gefäß ist Glas, so daß der Schleudervorgang von außen
beobachtet werden kann.