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Fluchtenlineale zur Verwendung bei Vierleiter-Tafeln. Unter den in
neuerer Zeit vielfach angewandten Fluchtentafeln (Rechentafeln, Nomogrammen) haben
die mit vier in Rechteckform angeordneten Leitern für vier Veränderliche gegenüber
den gebräuchlicheren Dreileiter-Tafeln viele Vorzüge. Ihr Nachteil ist, daß ein
bequemes Gerät fehlt, um zu drei gegebenen Werten die vierte Veränderliche zu finden.
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Der geometrische Zusammenhang zwischen den Werten der vier Leitern
für w, x, y und z ist derart, daß der vierte Wert gefunden wird, indem zwei
gegebene einander gegenüberliegende Werte durch eine Gerade verbunden werden und
zu dieser Verbindungslinie eine Senkrechte bis zum Schnitt mit der gegenüberliegenden
Leiter gezogen wird. Der Schnittpunkt gibt den Wert der gesuchten vierten Veränderlichen
an. Bisher hatte man sich durch Anlegen zweier rechtwinkliger Dreiecke oder durch
Auflegen eines mit mehreren sich rechtwinklig kreuzenden Geraden versehenen Pauspapieres
geholfen. Beide Hilfsmittel haben aber manche Mängel.
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Abhilfe soll die vorliegende Neuerung schaffen.
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Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Draufsicht der ganzen Vorrichtung, Abb.2
ein Lineal von der Seite.
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Die Vorrichtung besteht aus zwei Linealen i, 2, von denen das erstere
mit einer Aussparung 3 versehen ist, deren eine oder beide Kanten q. rechtwinklig
zur Linealkarite stehen, so daß Lineal z nach ,Anlegen an eine dieser Kanten mit
Lineal i einen rechten Winkel bildet. Wird Lineal 2 an die beiden auf den einander
gegenüberstehenden Leitern liegenden gegebenen Werte angelegt, und dann Lineal i
an Lineal 2 verschoben, bis eine seiner Kanten die dritte Leiter an dem gegebenen
Werte schneidet, so gibt der Schnittpunktdieser Kante mit der vierten Leiter den
gesuchten Wert der vierten Veränderlichen. Durch Anordnung von zwei Aussparungen
am Lineal i kann die zum Bestreichen, einer bestimmten Tafelgröße erforderliche
Lineallänge verringert werden.
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Für die Lineale ist ein durchsichtiger Stoff zu wählen, damit die
übersieht zum Interpolieren gewahrt bleibt und bei keiner Lage ein Lineal die zum
anderen Lineal gehörenden Leitern unsichtbar macht.. Um für den Fall, daß eine der
zu Lineal i gehörenden Leitern im Bereich der Aussparungen liegt, genaues Ablesen
zu ermöglichen, können an der unteren auf der Tafel aufliegenden Fläche von Lineal
2 mehrere rechtwinklig zur Kante dieses Lineals liegende Linien 5 angebracht werden.
Durch Verschieben des Lineals 2, derart, da,B eine dieser Linien in die Flucht der
benutzten Kante von Lineal i kommt, wird auch im Bereich der Aussparungen eine einwandfreie
Ablesekante hergestellt.
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Damit sicheres Anlegen der beiden Lineale ermöglicht wird, können
die Anlageflächen an Lineal i in ihrem mittleren Teil ausgespart und außerdem an
Lineal i Ansätze angebracht werden, die breitere Anlage schaffen.
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Beim Abstimmen von zwei Veränderlichen unter Beibehaltung der beiden
anderen auf benachbarten Leitern liegenden Werte ist es erwünscht, das Anliegen
beider Lineale an den beiden den Festwerten entsprechenden
Punkten
sicherstellen zu können. Dies kann dadurch erreicht werden, daß Lineal 2 an einer
Linealkante in der Nähe ihrer Emden je eine ganz kleine Erhöhung erhält, die nach
Auflegen eines Belastungagewichtes 8 den Drehungsmittelpunkt des Lineals darstellt.
Zum genauen Einstellen der Erhöhung und zum Nachprüfen ihrer richtigen Lage kann
an der Auflagefläche des Lineals 2 ein die Erhöhung kreuzender Strich angebracht
werden. Zaun gleichen Zwecke empfiehlt es sich, das Belastungsgewicht etwa in der
Mitte mit einem Loche 8 zu versehen. Bei Lineal. i ist ein fester Drehungsmittelpunkt
nicht zu gebrauchen, da die Bewegung in seiner Längsrichtung durch die Aussparung
zwangläufig von der Drehbewegung von Lineal 2 abhängt. Hier kann zum Festhalten
der gegebenen Veränderlichen ein mit einer scharfen senkrechten Kante 6 versehenes
Gewicht 7 benutzt werden, das mit dieser Kante auf den gewünschten Wert eingestellt
wird. Dann genügt ein leichter Fingerdruck; tun auch die Kante des bewegten Lineals
i stets durch den festgelegten Pünkt gehen zu lassen. Zweckmäßig werden beide Gewichte
zur wechselseitigen Benutzung mit Loch und scharfer Kante versehen.